Dodeka möchte die Notenschrift revolutionieren
Mit neuartiger Klaviatur – Dodeka
Manch ein Musikschüler verzweifelt am Notenlesen. Genau hier setzt man an und will die Lösung für alle Verächter der geschriebenen Noten bieten. Dank einer innovativen Schreibweise, die vollständig auf Vorzeichen verzichtet und darüber hinaus nur vier Notenlinien benötigt, soll das Verständnis für die Notenlehre steigen.
In der Praxis und am Instrument sieht das dann grob wie folgt aus: Alle Tasten des präsentierten Dodeka-Keyboards sind gleich lang und nur jede vierte Taste ist schwarz bzw. grau gefärbt, was die Notenlinien darstellt und für schnelle Orientierung sorgen soll.
Josua Rochat über DODEKA im Video
Finanzierungsphase läuft
Das ganze Projekt befindet sich derzeit noch in der Frühphase. Eine Kickstarter-Kampagne soll die nötige Finanzierung gewährleisten. Modifizierte Instrumente, wie beispielsweise das erwähnte Keyboard oder aber auch ein angepasstes Xylophon, können vorbestellt werden.
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Das Keyboard als flexibles »Roll-Up-Piano« soll 150,- Schweizer Franken kosten. Für das Xylophon sind 340,- Franken zu bezahlen. Beide Produkte enthalten den Zugang zu einer speziell entwickelten iOS-App mit virtuellem Keyboard und Notenblättern (Einzelpreis 15 Franken).
Das voll ausgewachsene, starr konstruierte Keyboard wird stolze 1.280,- bzw. 3.200,- (»Premium-Ausführung«) kosten – Einzelheiten wurden noch nicht bekanntgegeben.
Ob sich eine solch neuartige Notenschrift tatsächlich behaupten kann, bleibt fraglich. Schließlich ist die Musiktheorie so wie wir sie kennen, seit Jahrhunderten beständig.
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zu 'Dodeka möchte die Notenschrift revolutionieren'
P.Chris 05. Jan 2017 13:44 Uhr
Sicherlich ist eine hochwertige Notation ein sehr komplexes Etwas und gleicht einer Betriebsanleitung auf chinesisch, wenn man als Laie vor entsprechenden Partituren steht.
Der seit Jahrhunderten bewährte Bestand der Musiktheorie und Notenschrift ist allerdings ein in sich geschlossenes und ziemlich ausgereift funktionierendes System.
Ich bezweifle sehr sehr stark, das sich "Doreka" effizient durchsetzen wird können, da es vor dem ganz genau gleichen Problem stehen wird, wie in den Anfängen der Notenschrift (als Notierungen auch noch einfacher gewesen waren), wenn es allein schon um die z.B. Transportierung/Umschreibung von Tasteninstrumente auf Streich/Blasinstrumente (und umgekehrt) geht und dies letztlich wiederum zu Sonderzeichen und erweiterten Modifizierungen der Notenschrift führen wird und wird müssen.
Das erschwert natürlich irgendwann exakte Notation und Komposition, wenn derlei Sonderzeichen etc. erst im "Doreka-System" erfunden und allgemein anerkannt etabliert werden müssen.
Ob das wirklich hilfreich ist, mit Doreka erst eine neue "Sprache" erfinden und etablieren zu müssen, die im Nachhinein auch immer in der Natur der Dinge komplexer wird, als auf eine bereits in allen Belangen universal etablierte Sprache zurückzugreifen, bleibt stark zu bezweifeln.
Wie man auch in Zukunft Musik macht und welche Werkzeuge und "Sprachen" man dafür auch immer heranziehen mag... die Musik liegt nicht in den Noten, die liegt immer in einem selbst.
Viele Lyriker der z.B. Antike oder Mittelalter konnten weder Lesen noch Schreiben- das hinderte sie aber jedoch nicht daran, anmutig in schönster Poesie zu dichten und zu musizieren ;-)
P.Chris 05. Jan 2017 13:46 Uhr
Ja, es heißt "Dodeka". Kleiner Fehlerteufel. Sorry.
(Klingt aber definitiv besser als "Edeka" ;-)