Pedalboard selber bauen
DIY mit XXL-Anleitung für dein Effektboard

Pedalboard selber bauen: DIY

So kannst Du dein Pedalboard selber bauen: DIY mit passenden Komponenten und ihrer Kombination!

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Wunschsound mit dem Pedalboard?

Du solltest dir im Klaren sein, welchen Sound Du suchst, um passendes Equipment dafür zusammenstellen zu können. Mich als alten Blueser sollte ein Effektboard ja nicht tangieren, könnte man denken. Gitarre, Kabel, Verstärker, Lautsprecher und gut.

Das ist so ungefähr auch richtig, doch würde ich mich damit klanglich sehr einschränken. Wie schaffe ich es, wie Slash, Stevie Ray Vaughn, Eric Clapton oder die abgefahrene Fraktion um Joe Satriani und Steve Vai zu klingen?

Gitarren und Amps sind die Grundlagen deines Sounds

Schau dir an, welche Gitarren und Verstärker die Jungs und Mädels spielen – das sind die Grundlagen für den entsprechenden Klang. Aus einer Les Paul Gold Top wirst Du soundtechnisch keine Fender Classic Stratocaster machen können. Ein Marshall JTM45 mit 4x12er-Box wird nie wie ein Fender Bassman klingen, da kann man sich noch so viel Mühe geben.

Angus Young spielt seine Gibson SG meist direkt in einen Marshall JTM45. Diese Kombination hat einen sehr speziellen Sound, der nicht unbedingt ins Wohnzimmer passt. Slash spielt seine eigenen Signature-Gitarren und -Verstärker. Eric Clapton ist ein Mann, der Fender Stratocaster über verschiedene Verstärker spielt (meist die Bassmänner aus demselben Hause).

Nun kann aber nicht jeder von uns tausende Euro investieren, um zu seinem Wunschsound zu kommen…

erstes pedalboard reihenfolge

Bevor Du alle Effekte in Reihenfolge auf das Pedalboard setzt, kannst Du dir das Layout locker zurecht legen, ohne das Klett anzudrücken. | Bild: Orange Kongpressor & Ibanez Bigmini Chromatic Tuner

Checkliste: Ablauf (Pedalboard aufbauen)

  • Erst einmal Layout auf Pedalboard hinlegen (ohne Klett)
  • Batterien rausnehmen
  • Strom verbinden, Funktion testen, Strom trennen
  • Stromkabel am besten am Pedalboard fixieren, Unterseite
  • Jetzt verkabeln und mit Amp verbinden

Pedalboard DIY: Wie fange ich an?

Regel Eins: Es gibt keine Regeln. Probiere erst aus, ob alles passt, klingt und so aussieht, wie Du dir es vorstellst – und zwar BEVOR es mit Klettband verkleistert oder gar festgeschraubt wird. Dazu später noch mehr.

Die Reihenfolge der Effekte auf dem Pedalboard ist wichtig. Natürlich kann man mit unterschiedlichen Verschaltungen von Effektgeräten experimentieren und wird gelegentlich auch mit einem Superergebnis belohnt. Wir schauen uns zunächst die Standards an.

Den Anfang machen Booster, Verzerrer oder Octaver

Du fängst am besten mit den Effektpedalen an, die am stärksten in das Signal eingreifen. Das sind Verstärker/Booster, Octaver und Verzerrer. Warum? Der Hauptgrund ist die Signalqualität.

Wenn zunächst Modulationseffekte wie Chorus & Co. in der Reihenfolge kommen, werden bei aktiviertem Overdrive und Distortion auch die Signale mit verstärkt, die man nicht haben möchte: Rauschen, Knacksen & Co. Deshalb solltest Du Modulationseffekte am Anfang des Boards vermeiden.

Hier ist eine typische Effektkette, wie sie häufig in der einen oder anderen Variante anzutreffen ist:

Pedalboard bauen reihenfolge

Eine typische Reihenfolge auf dem Pedalboard: Kompressor, Overdrive, Distortion, Chorus, Delay.

Gitarreneffekte: Die richtige Reihenfolge

Pedalboard Netzteil & Stromversorgung

Nanu, man hört ja gar nichts – kein Wunder, denn wir haben die Frage des Netzteils bzw. der Spannungsversorgung noch nicht geklärt. Die einfachste, aber nicht unbedingt umweltfreundlichste Methode sind Batterien. Diese kleinen viereckigen 9-Volt-Blockbatterien, die immer genau dann ihren Geist aufgeben, wenn Du sie am dringendsten brauchst.

pedalboard verkabeln stromversorgung

Die Stromversorgung am Pedalboard birgt Herausforderungen: Nicht alle Pedals benötigen die gleiche Spannung. | Bild: Rockboard ISO Power Block V16

Pedalboard Stromversorgung mit Batterien?

Wenn man nur ein oder zwei Pedale benutzen möchte, ist das sicher kein Problem. Allerdings gibt es einige Pedale, die 12 oder 18 Volt, manchmal sogar Wechselspannung anstatt Gleichspannung benötigen. Andere sind so klein, dass einfach keine Batterie mehr hineinpassen würde (z.B. die Minitretminen von Mooer).

Ergo: Ein Netzteil für das Pedalboard muss her, wobei es auch hier mehrere Möglichkeiten zur Stromversorgung gibt. Für jeden Effekt eins oder eins für alle? Ein Multinetzteil ist die eleganteste Lösung.

Cordial CFIP RR

Kabel mit besonders flachen Pancake Steckern – ab 10,90 Euro

Cordial CFIP RR - Pedalboard selber bauen

Neben dem richtigen Netzteil, spielt auch die Wahl der richtigen Kabel eine entscheidende Rolle. Wenn es um die Verkabelung deines Pedalboards geht, ist es besonders wichtig, dass Du diese möglichst platzsparend vornehmen kannst. Dafür bieten sich die Cordial CFIB RR an.

Die beiden rechtwinkligen besonders flachen Pancake-Klinken ragen nicht mehr als 1 cm aus der 6,3mm Klinkenbuchse hervor. Auch die verwendete Meterware ist besonders platzsparend mit unter 6 mm Durchmesser.

0.22 mm² Leiterquerschnitt und eine Schirmung aus verdrillten Cu-Drähten sorgen für eine unverfälschte Signalübertragung. Somit sind die Cordial CFIP RR eine besonders platzsparende Lösung für die Verkabelung deines Pedalboards.

Die Kabel gibt es in drei verschiedenen Längen:

  • O,15 m: Cordial CFIP 0,15 RR – 10,90 Euro
  • 0,3 m: Cordial CFIP 0,3 RR – 11,50 Euro
  • 0,6 m: Cordial CFIP 0,6 RR – 11,90 Euro

Netzteil auswählen

Einige analoge Effekte vertragen sich nicht mit neueren Effektgeräten auf digitaler Basis. Von daher solltest Du unbedingt ein Netzteil verwenden, das galvanisch getrennte Spannungsausgänge hat. Das bedeutet, dass es keine direkte elektrische Verbindung zwischen der eigentlichen Elektronik des Netzteils und dem spannungsführenden Ausgang gibt.

Das Netzteil sollte galvanisch getrennte Ausgänge bieten

Üblicherweise ist das ein Trenntrafo, der Spannungen 1:1 übersetzt. Bei Gleichspannung kommt dann noch pro Ausgang ein Gleichrichter und ein Filter-/Glättungsglied dazu.

Klingt verdammt technisch. Ist aber für die Qualität der Ausgangsspannung entscheidend und erklärt, warum gute Netzteile auch teuer sein dürfen.

RockBoard ISO Power Block V16: Pedalboard Multi-Netzteil

Für den Workshop »Pedalboard selber bauen« habe ich das RockBoard ISO Power Block V16 gewählt. Dieses ist ein Multi-Netzteil für Effektgeräte und bietet 15 Stromanschlüsse zur getrennten Stromversorgung von bis zu 15 Effektpedalen ohne Nebengeräusche, sowie einen USB-Anschluss zum Laden von USB-Geräten. Die Ausgänge können bis zu 300 mA liefern.

Pedalboard Stromversorgung - RockBoard ISO Power Block V16

Ein Multi-Netzteil (hier: RockBoard ISO Power Block V16) ist unerlässlich für Strom auf dem Pedalboard

Jeder Anschluss besitzt eine separate LED, die einen Kurzschluss am jeweiligen Anschluss zeigen kann. Bei einem Kurzschluss wird nur der betroffene Power Slot abgeschaltet, damit Du den Rest weiter problemlos verwenden kannst.

Ausgangsleistung und Stromaufnahme

Zu beachten wären da noch die Ausgangsleistungen bzw. die maximal möglichen Ströme pro Anschluss. Gute Geräte haben kurzschlussfeste Ausgänge – da passiert nicht viel, wenn Du etwas falsch machst. Andere haben Feinsicherungen, die gerne mal in ungünstigen Augenblicken kaputt gehen. Es ist gut, stets einige Sicherungen in der Zubehörkiste zu haben.

Tipp: Der Strom pro Ausgang sollte schon in etwa der theoretischen Stromaufnahme deiner Effektgeräte entsprechen.

Sollte eine höhere Stromaufnahme notwendig werden, gibt es Netzgeräte, bei denen man die Ausgänge mit passenden Kabeln so zusammenschalten kann, dass sich entweder die Spannung oder der maximale Strom addiert (siehe Parallel- und Reihenschaltung in der Elektrotechnik). Ob dies möglich ist und wie das genau gemacht wird, entnimmst Du den Bedienungsanleitungen der jeweiligen Netzteile. Meist sind auch schon entsprechende Kabel beigelegt.

Zu vermeiden bei der Stromversorgung: Daisy Chaining

»Daisy chaining«, also mehrere Effekte auf der Versorgungsseite parallel an einen Spannungsausgang anzuschließen, sollte vermeiden werden. Vor allem bei günstigeren Netzteilen, die schnell sogenannte Brummschleifen (lästige Brummgeräusche) erzeugen.

Pedalboard Aufbau Daisy Chaining

Beim Aufbau des Pedalboards können Brummschleifen entstehen.

Eine Brummschleife entsteht, wenn man die Erdung des Signals mit jener der Spannungsversorgung mischt. Zwischen beiden können Ströme aufgrund von Spannungsunterschieden hin und her fließen, was dann das Brummen verursacht. Man nennt das auch »Ground Loop«.

Pedalboard Tipps – Das passende Board

Jetzt liegt der ganze Krempel vor dir auf dem Fußboden. Alles einzeln zum Gig zu schleppen und immer wieder aufbauen zu müssen, kann schon etwas lästig werden. Ein Floorboard zum Anschrauben oder -kletten der Gerätschaften muss her.

Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, vom Eigenbau aus Holz über einen sogenannten Pedal Train bis hin zu einem geradezu bombensicheren Koffer (»Flightcase«) ist alles möglich. Zunächst solltest Du aber ein paar Dinge klarstellen…

Mobil oder stationär?

Musst Du dein Pedalboard ständig auf- und abbauen, weil Du viele Konzerte spielst? Dann brauchst Du ein Modell mit diesen Qualitäten:

  • Kleine Grundfläche
  • Stabile Konstruktion
  • Geringes Gewicht
  • Gute Transportierbarkeit

Bleibt das Board stattdessen vorrangig im Studio oder Proberaum? In diesem Fall sind die genannten Aspekte zweitrangig.

pedalboard bauanleitung

Die Pedalboard Bauanleitung schließt auch das passende Pedalboard ein. Wie groß es sein soll, entscheiden der Einsatzort und deine Vorlieben. | Bild: Rockboard Quad 4.2

Größe des Pedalboards

Die Größe des Pedalboards entscheidet darüber, wie viele Effekte Du überhaupt darauf unterbringen kannst. Daher musst Du zu Beginn eine recht klare Vorstellung von deinem Setup haben.

Es schadet nicht, die einzelnen Pedale vorher auszumessen und zu berechnen, wie groß das Effektboard sein muss. Vergiss dabei aber nicht, dass zwischen den Effekten auch noch Platz für die Stecker und Kabel sein muss.

Floorboard: RockBoard QUAD 4.2

In meinem Fall fiel die Wahl auf das RockBoard QUAD 4.2. Zwar wäre es auch möglich gewesen, das Pedalboard selber zu bauen, aber ich bin nicht so der Holzheimwerker. Mit knapp 130 Euro Straßenpreis bleibt es bezahlbar und bietet einige Vorteile, die im Selbstbau (wenn überhaupt) nur schwer umzusetzen wären.

RockBoard QUAD 4.2 Pedalboard selber bauen

RockBoard QUAD 4.2

Das Pedalboard besteht nur aus einem einzigen Aluminiumblech und hat keine Schweißnähte. Dadurch bietet es dir eine komplett flache Pedalboard Oberfläche und somit mehr Platz für Pedals. U-förmige Stützstreben verleihen dem Board zusätzliche Stabilität, ohne es viel schwerer zu machen. Generell ist es mit gerade einmal 2 kg sehr leicht. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass es sich nicht verbiegen kann.

Für den Transport wird noch ein gepolsterter Gigbag mit Zubehörfach und Schultertragegurt mitgeliefert. Wenn für dich diese Variante mit 60 cm nicht passt, kannst Du auch auf weitere Varianten in unterschiedlichsten Breiten- und Höhenmaßen zurückgreifen

Befestigung der Bodeneffekte auf dem Floorboard

Meist werden selbstklebende Klettbandstreifen genutzt. Ganz einfach so:

  • Klett mit Flausch oben auf dem Pedalboard anbringen
  • Klett mit Widerhaken unten an den Pedalen anbringen
  • Effekte aufs Board kletten

Das bietet einen guten Halt und den Vorteil, dass die Effekte flexibel auf dem Pedalboard ausgetauscht werden können. Ein Wermutstropfen ist jedoch, dass die Klettstreifen nicht immer rückstandslos zu entfernen sind.

Eine Alternative stellen Kabelbinder dar. Sie sorgen für stabilen Halt und die Effektpedale können durch einfaches Auftrennen der Kabelbinder wieder vom Board genommen werden.

pedalboard netzteil verkabeln

Das Netzteil findet Platz auf der Rückseite des Pedalboards. Von diesem Herzstück aus kannst Du dein Effektboard verkabeln.

Vorerst habe ich mich dafür entschieden, das Netzteil mithilfe des Klettverschlusses zu fixieren, um schneller etwas ändern zu können. Später wird das Netzteil definitiv unter dem Gestell verschwinden – einmal verkabelt muss ich dort nicht mehr häufig ran, geschweige denn im Live-Einsatz.

Nicht unwesentlich ist die Option, dass sich die mit Flausch (für das Klettband/Velcro) bezogenen Querstreben nach Gusto verschieben lassen. Dafür musst Du nur ein paar Schrauben mit einem Innensechskant (Imbus) lösen.

Bei einem Do-it-yourself-Board aus Holzplatten stehen Langlöcher für Kabeldurchführungen auf der To-Do-Liste und je nach Baugröße musst Du Platz für deine Pedale lassen, um nur mal zwei Dinge zu nennen.

Erste Platzierung der Effekte

Zunächst sitzt nichts wirklich fest und die Kabelverlegung erscheint auch recht wüst, denn ich möchte noch experimentieren. Das solltest Du auch bedenken. Drück die Pedals nicht gleich fest an das Klettband, sondern positioniere sie erst einmal locker um schneller etwas verändern zu können.

pedalboard bauen

Das Pedalboard sollte in der Anordnung zu deinem Stil passen. Effekte die zusammen oder oft nacheinander genutzt werden, sollten näher beisammen sein, um schneller switchen zu können.

Pedalboard-Effekte

Nun kommen wir zum Herzen eines jeden Pedalboards – den Effekten. Jedoch sind Geschmäcker bekanntlich verschieden und auch die Anforderungen an das Effektpedal variieren. Trotzdem versuchen wir, dir hier ein paar Vorschläge für Effekttypen zu geben, die universal einsetzbar und damit ein Must-Have für jedes Pedalboard sind.

Etwas speziellere Effekttypen findest Du unter Nice-to-have. Diese sind entweder spezifisch für ein Musikgenre oder finden einfach nur seltener Verwendung.

Dabei werden wir dir aus jeder Kategorie einen gängigen Vertreter und eine Low-Budget-Alternative nennen. Welches jeweilige Modell am Ende auf deinem Pedalboard landet, hängt stark von deinem Geschmack und deinem Geldbeutel ab.

»Must-haves« auf dem Effektboard

pedalboard bauen

Ein Tuner darf nicht fehlen. Wir nutzen für unser Effektboard den Ibanez BIGMINI Chromatic Tuner.

Stimmgerät (Tuner)

Bevor wir dir allerdings die tongebenden Effekte vorstellen, gibt es ein Pedal, das auf keinen Fall beim Pedalboard bauen fehlen darf – ein Stimmgerät.

Bei diesem essentiellen Helferlein ist ein gut sichtbares Display von größter Wichtigkeit. Dieses ermöglicht dir, deine Gitarre auch auf den dunkelsten Bühnen ins korrekte Tuning zu bringen. Die integrierte Stummschaltfunktion ist außerdem nützlich für kurze Spielpausen.

  • Beliebt: Ibanez BIGMINI Chromatic Tuner
  • Low-Budget: Harley Benton CPT-20
effektboard bauen

Ein Verzerrer fehlt in der Regel auf keinem Effektboard. Wir nutzen den Mad Professor Royal Blue Overdrive.

Verzerrung (Overdrive, Distortion, …)

Ein oder mehrere Verzerrer gehören auf jedes Pedalboard. Sei es, um den Leadparts noch eine Extraportion Wärme oder Boost zu geben, die letzten Gain-Reserven aus dem Verstärker herauszukitzeln oder einfach nur, um die Bässe etwas aufzuräumen. Dabei kann zwischen Overdrive- und Distortion-Pedalen unterschieden werden. Während die Overdrive-Effekte üblicherweise eine warme Sättigung des Tons oder eine leichte Übersteuerung des Signals hervorrufen, kannst Du mit den Distortion-Pedalen extreme Verzerrungen realisieren. Ob Du also ein Overdrive-, ein Distortion-Pedal oder beides benötigst, hängt stark von der Musik ab, die Du machst.

  • Beliebt: Mad Professor Royal Blue Overdrive
  • Low-Budget: Harley Benton Custom Line OD-5 Overdrive
pedalboard selber bauen chorus

Der Chorus auf unserem eigenen Pedalboard wird von der Universal Audio UAFX Astra Modulation Machine geliefert. Das ist ein Modulationspedal mit Studioqualität.

Chorus

Das Choruspedal ist eines der wichtigsten Effektpedale, um deinem Gitarrenklang mehr Glanz und Breite zu verleihen. Kaum eine cleane Gitarre kommt ohne dieses Helferlein aus. Auch Lead- oder Soloparts können durchaus vom sphärischen Chorus-Effekt profitieren.

  • Beliebt: Universal Audio UAFX Astra Modulation Machine
  • Low-Budget: TC Electronic Afterglow Chorus
diy pedalboard bau

Als Reverb nutzen wir den Walrus Audio Slö Multi Texture Reverb auf unserem selbstgebauten Pedalboard. Der Ibanez ES3 Echo Shifter kommt als Delay zum Einsatz.

Delay & Reverb

Delay und Reverb (Hall) sind unter einem Punkt zusammengefasst, da beide mehr oder weniger dem gleichen Zweck dienen – sie lassen die Gitarre voller und interessanter klingen. Delay und Reverb basieren zwar auf unterschiedlichen Prinzipien und erzeugen ganz unterschiedliche Klänge. Trotzdem können vor allem einzeln angeschlagene Noten, beispielsweise Arpeggios, oder auch Leadgitarren davon profitieren.

Außerdem kannst Du sowohl mit dem Delay als auch mit dem Reverb tolle Soundeffekte kreieren. Deshalb sollte sich mindestens eines von beiden Effektpedalen auf deinem Pedalboard befinden.

  • Beliebt: Walrus Audio Slö Multi Texture Reverb
  • Low-Budget: Valeton Coral MDR Mod/Delay/Reverb

»Nice to have« auf dem Pedalboard

Booster - Xotic EP

Die Extraportion Volumen liefert ein Booster, beispielsweise der Xotic EP Booster

Booster

Ein Booster ist vor allem dann nützlich, wenn dein Verstärker nur einen Masterregler hat oder Du ein Pedal suchst, das dein Gitarrensignal in bestimmten Passagen um einige Dezibel anhebt. Die etwas besseren Vertreter dieser Kategorie vermögen deinem Ton zusätzlich zur Volumenanhebung noch eine Extraportion Glanz zu verleihen. Dadurch sticht dein Gitarrensolo noch besser hervor.

  • Beliebt: Xotic EP Booster
  • Low-Budget: Ibanez BTMINI Booster
pedalboard anleitung

Ein Noise Gate braucht nicht jeder, kann aber für Heavy Metal & Co. sehr nützlich werden. Besonders beliebt ist hier das Fortin Zuul Noise Gate.

Noise Gate

Dieses Effektgerät findest Du vor allem im Bereich stark verzerrter Gitarren. Es verhindert das Entstehen von störenden Nebengeräuschen. Für druckvolle Rhythmusgitarren ist ein Noise Gate deshalb unerlässlich und verdient einen Platz auf jedem Pedalboard eines Metalgitarristen.

  • Beliebt: Fortin Zuul Noise Gate
  • Low-Budget: Artec Noise Gate
Pedalboard diy zusammenstellen

Wer sein eigenes Pedalboard gerne auch im Studio nutzen möchte, wird mit einem Equalizer tolle Ergebnisse erzielen. Besonders umfangreich ist der MXR 10 Band Equalizer Silver.

Equalizer (EQ)

Ein Equalizer ist ein nützliches Effektpedal, das trotz seiner wenigen Funktionen einen großen Einfluss auf den Klang haben kann. Mit dem EQ kannst Du bestimmte Frequenzen boosten, um deiner Gitarre mehr Durchsetzungskraft im Bandgefüge verleihen oder mit einer Absenkung im niederfrequenten Bereich dem Bass mehr Freiraum geben.

Weiterhin kann der ein Equalizer auch für das Absenken der mittleren Frequenzen verwendet werden – um einen gescoopten Gitarrensound zu erzeugen. Oder Du kannst ihn für Soundeffekte, wie den Telefonhörer-Filter, benutzen.

Allerdings besitzen sowohl die meisten Verstärker als auch viele Effekttypen bereits integrierte Equalizer-Funktionen. Somit ist dieses Pedal für dein Board nicht zwingend notwendig.

  • Beliebt: MXR 10 Band Equalizer Silver
  • Low-Budget: Mooer Graphic G
Pedalboard Anleitung

Unseren Flanger-Sound bekommen wir aus dem Must-have Modulation Pedal, dem Zander Circuitry Junipero.

Phaser & Flanger

Die Effekte dieser beiden Pedale beruhen auf Phasenverschiebungen des Eingangssignals. Sie können klanglich als extreme Varianten des Chorus-Effektes betrachtet werden. Deshalb werden Flanger und Phaser vornehmlich für einzelne Akzente oder Soundspielereien verwendet und sind kein notwendiger Bestandteil deines Pedalboards. Einen richtig amtlichen Flanger-Sound liefert das Zander Circuitry Junipero [zum Test].

Trotzdem können sie das gewisse Etwas für einen besonderen Gitarrenpart liefern und Du solltest sie aus diesem Grund nicht verachten.

  • Beliebt: Zander Circuitry Junipero
  • Low-Budget: Harley Benton Classic Flanger
pedalboard bauen zusammenstellen

Für unser Pedalboard kommt der Orange Kongpressor zum Einsatz.

Kompressor

Der Kompressor dient dazu, die Dynamik der Töne anzugleichen. Davon profitieren vor allem leisere Töne, die schnell untergehen können – beispielsweise bei Tappings. Zusätzlich kannst Du mit dem Kompressor ein deutlich verlängertes Sustain erzielen. Für singende Leadparts ist ein Kompressor deshalb auf jeden Fall zu empfehlen.

  • Beliebt: Orange Kongrepssor
  • Low-Budget: Harley Benton Custom Line CS-5

Octaver (Beinhalten schon viele andere Effekt Pedals)

Ein Octaver fügt dem Originalton in der Regel eine Oktave tiefer hinzu. Manche Pedals dieser Art können aber auch mehrere Zusatzsignale hinzufügen. Dies kann dann je nachdem zusätzlich eine Oktave höher oder zwei Oktaven tiefer sein. Octaver verstärken deinen Gitarrenklang.

Pitch-Shifter (Beinhalten schon viele andere Effekt Pedals)

Der Pitch-Shifter führt das Prinzip der Octaver weiter. Hier kannst Du nicht nur Oktaven zu deinem Grundton hinzufügen, sondern alle möglichen Intervalle. Ein frühes bekanntes Beispiel für den Einsatz eines Pitch-Shifters ist das Gitarrensolo in „Owner Of A Lonely Heart“ von Yes. Hier hat der Pitch Shifter eine Quinte hinzugefügt.

Das Problem eines Pitch-Shifters ist allerdings, dass die Intervalle dann über allen Tönen erzeugt werden, was zu tonleiterfremden Intervallen führt, die leicht schräg klingen. Das kann auch seinen Reiz haben, ist aber nicht immer gewollt.

Harmonizer

Um die Probleme von Pitch-Shiftern zu lösen, wurden diese zu Harmonizern weiterentwickelt. Harmonizer können mit Tonleitern umgehen und fügen automatisch die passenden Töne zum Originalsignal hinzu. Viele aktuelle Harmonizer können sogar zwei Stimmen gleichzeitig dem Originalsignal hinzufügen. So kannst Du zum Beispiel die berühmten Gitarrensounds von Queen live relativ einfach erzeugen.

Harmonizer benötigen eine hohe Rechenleistung. Deshalb gibt es sie heute eher selten in Pedalform, sondern sie sind eher in Multi-Effekten verbaut.

Pedalboard zusammenstellen

Das Fulltone Clyde Wah Deluxe hat auf unserem DIY Pedalboard Platz gefunden.

Wah-Wah (oder nur »Wah«)

Der Name ist Programm. Denn Wah beschreibt den Sound, den der Gitarreneffekt kreiert. Vor einigen Jahren wäre das Wah-Pedal direkt in der ersten Kategorie gelandet. Die Beliebtheit ist etwas zurückgegangen, doch das Wah-Wah ist immer noch eine echte Option, um deinem Klang mehr Vielfalt zu verleihen und dein Pedalboard zu bereichern.

  • Beliebt: Fulltone Clyde Wah Deluxe
  • Low-Budget: Harley Benton Custom Line WP-60 Wah

DIY

Für Hobbybastler haben wir noch einen kleinen Tipp. Für zahlreiche bekannte Effekte gibt es Sets zum Selberbauen. Wenn Du mit dem Lötkolben umgehen kannst, sparst Du auf diese Weise nicht nur ein bisschen Geld, sondern kannst dein Pedalboard gleichzeitig durch Effektpedale in deinem ganz individuellen Design bereichern.

pedalboard aufbau anleitung

Weiter geht es mit der Reihenfolge der Effekte beim Aufbau deines Pedalboards.

Pedalboard: Reihenfolge der Gitarreneffekte

Bei der Reihenfolge scheiden sich die Geister. Meine Herangehensweise ist meistens die physikalisch sinnvollste – jene, bei der die Pegel zwischen Gitarre, Effekte und Amp optimal abgestimmt sind.

Bei den Tretminen hat man üblicherweise einen Eingangspegel von ca. -20 Dezibel und eine Eingangsimpedanz von ca. 1 Megaohm – abgestimmt auf eine Gitarre mit passiven Tonabnehmern (Pickups ohne Stromspeisung).

Anordnung Tuner & Verzerrer

Bei mir ist der erste Gitarreneffekt ein Stimmgerät, mit dem ich das Signal der Gitarre bereits am Anfang der Kette stummschalten kann. Dann kommt der Booster und/oder Overdrive, mit dem ich sicherstellen will, dass es keine Pegelprobleme gibt.

Die Pedalboard Reihenfolge ist auch Geschmackssache

Es folgt das Distortion-Pedal, denn ich mag es, bei Bedarf mehr Zunder geben zu können. Doch das ist kein Muss, sondern eine reine Geschmacksfrage.

Irgendwo zwischen den genannten Pedalen platziere ich mein Wah Wah. Was gefällt, wird genommen, Experimentieren lohnt sich.

Modulationseffekte – wohin?

Danach kommen üblicherweise die ersten Modulationseffekte wie Chorus und Flanger, damit sie nichts von ihrem charakteristischen Sound einbüßen. Wo man jetzt einen Tremolo platziert, ist vermutlich auch wieder eine Geschmacksfrage: vor der Distortion oder nach den Modulationseffekten – hör dir die Klangbeispiele an und entscheide selbst.

Delay und Reverb

Nach den Modulationseffekten kommen Delay und Reverb. Warum als letztes? Damit eben alle vorherigen Effekte tonal »eingefangen« und deren Klang mit transportiert werden. Andernfalls »verwaschen« gerade günstige Halleffekte den Sound gerne mal und führen zu einem undifferenzierten Klang.

In meinem Beispiel nutze ich einen 1-Kanal-Verstärker, wodurch alle Effekte quasi im Gänsemarsch auf der Einbahnstraße in den Amp wandern. Vor- und Endstufe des Verstärkers fangen dadurch auch das Rauschen der Effektkette ein.

Gerade im Röhrenbereich können Hallfahnen zu unerwünschten Nebenwirkungen in der Vorstufe führen.

Nützliches Zubehör: Bedienhilfen

Option Knob

Ein Option Knob ermöglicht das Einstellen von Poti per Fuß. Dafür musst Du nur den Option Knob auf dem Poti Schaft befestigen. Das ist hilfreich, wenn Du beispielsweise den Gain des Verzerrers während dem Spielen regeln möchtest.

Knob Cover

Möchtest Du genau das Gegenteil erreichen und unter allen Umständen verhindern, dass Du die Poti aus Versehen beim Schalten mit dem Fuß verstellst, kannst Du Knob Cover verwenden. Diese steckst Du ebenfalls auf die Poti. Dadurch lassen sie sich nicht mehr so einfach verstellen.

Footswitch Topper

Du hast auch die Möglichkeit Footswitsch Topper auf die Fußschalter deiner Pedals zu stecken. Dadurch vergrößerst Du deren Trittfläche und kannst die Schalter dank unterschiedlicher Farben besser auseinander halten.

Rauschen vermeiden bei der Pedalboard-Reihenfolge

Zur Minimierung des Rauschens und generell zur Verbesserung des Klangs kannst Du – abgesehen von hochwertigen Effektgeräten – einen Rauschunterdrücker (»noise suppressor«) nutzen.

Ein Noise Gate kann das Ausklingen abrupt abschneiden

Mit einer Rauschunterdrückung bringst Du Ruhe in deine Effektkette. Doch beachte, dass diese Geräte erst ab einem gewissen Pegel anfangen, ein Signal durchzulassen. Das bedeutet, dass das Nutzsignal (also das musikalisch gewollte) immer höher sein muss als das Rauschen – es kann vorkommen, dass Töne beim Ausklingen abgeschnitten werden.

Nach sorgfältiger Einstellung der eigehenden Pegel und des Schwellenwerts, unter dem das Signal stummgeschaltet wird, sollte aber alles soweit passen.

Pedalboard Anordnung

Eine Pedalboard Anordnung mit Effekt-Loop. Ob das möglich ist, hängt von den Eingängen deines Gitarrenverstärkers ab.

Weniger Rauschen mit Einschleifweg im Pedalboard Layout

Möglichkeit Numero Zwei: Nutze einen Amp mit Einschleifweg (»insert«). Damit versorgst Du die Vorstufe des Amps mit den verstärkenden Effekten Booster, Overdrive, etc., während die Modulationseffekte erst zwischen Vor- und Endstufe eingespeist werden.

Beachte dabei, dass deine Effektgeräte einen Line-Pegel verkraften müssen (0 bis +6 Dezibel) … oder dein Amp einen kleinen Schalter zur Pegelanpassung besitzt. Manche sind auch zu einer automatischen Pegelanpassung fähig.

(Teilweise) Entwarnung: Die meisten Fußtreter funktionieren selbst ohne die Anpassung des Pegels – ausprobieren ist aber auf eigene Gefahr.

Einschleifen, Effekt-Loop & Inserts

Einen Einschleifweg gibt es in zwei Varianten: seriell und parallel. Die Eigenheiten beider Methoden schauen wir uns kurz an.

Seriell? Parallel? Kommt drauf an …

Seriell bedeutet, dass Du das Signal nach dem Vorverstärker abgreifen, komplett durch einen Effekt schicken und danach wieder in die Endstufe des Verstärkers einspeisen kannst. So kann die Endstufe separat betrieben werden, etwa wenn man ein Stereo-Setup nutzen möchte. Der Nachteil (zumindest auf der Bühne) ist jedoch, dass wenn ein Kabel unterbrochen oder herausgezogen wird, erst einmal Ruhe herrscht.

Bei einem parallelen Einschleifweg wird das Effektsignal zum Originalsignal hinzugemischt. Hier sollten die Mix-Regler der Effektgeräte, sofern vorhanden, auf 100% stehen – die Mischung von Original- und Effektsignal passiert dann erst ganz zuletzt am Verstärker. Außerdem brauchst Du hier zwei Kabel:

  • von der Gitarre über die Overdrives etc. abzweigend zur Amp-Vorstufe
  • vom Ausgang der Vorstufe zu den Modulationseffekten über Delay/Reverb wieder zurück zum Eingang für die Endstufe

Durch die erhöhte Kabellänge bei der seriellen Methode leidet unter Umständen die Signalqualität, hauptsächlich werden dabei die Höhen etwas gedämpft. Aber auch hier gibt es Abhilfe, wie wir später noch sehen werden.

Pedalboard Selbstbau – Ergänzungen, Tipps & Tricks

In diesem Kapitel findest Du weitere Infos zum Bau eines Boards und zur Zusammenstellung der Effekte, geschöpft aus meinen persönlichen Erfahrungen. Meine Ansprüche an ein Pedalboard lauten wie folgt:

  • Roadtauglichkeit
  • Eignung sowohl für Studio als auch Live-Situationen
  • Ausfallsicherheit
  • Stabile Stromversorgung
  • Verlustarme Kabel

Der Anfang

Das erste Pedal auf dem Board ist ein Tuner, wir nutzen in unserem Fall den Ibanez BIGMINI Chromatic Tuner. Damit kann ich einerseits das komplette Board stummschalten und andererseits kann mein Signal durch die Platzierung am Beginn der Signalkette nicht durch irgendein anderes Pedal verfälscht werden. Das ist zum Gitarre stimmen essentiell ist. Ich bin sehr empfindlich und höre auch Flöhe husten.

Nach 6 Metern Kabel kann ein kleiner Boost nicht schaden

Bühnentaugliche Pedalboards sollten auf einen Buffer setzen, denn ein kleiner Boost nach einem 6-Meter-Kabel kann nicht schaden.

Für den Einsatz im Studio und auf der Bühne empfiehlt sich auch eine DI-Box für die Aufnahme des reinen Gitarrensignals – sie ist die Grundlage für das Reamping.

Kabel – Das Pedalboard verkabeln

Du brauchst …

  • Kabel von der Gitarre zum Pedalboard
  • Kurze Kabel (Patchkabel) zur Verbindung der Effekte
  • Kabel vom Effektboard zum Verstärker

Die Patchkabel sollten so kurz wie möglich sein, um kein großes Kabelwirrwarr entstehen zu lassen. Ihre gewinkelten Stecker ermöglichen eine besonders platzsparende Anordnung der Pedale auf dem Board.

Qualität der Kabel & Empfehlungen

Je hochwertiger der Klangleiter, desto geringer die Höhenverluste. Als Elektrotechniker weiß ich, worauf es beim Vergleich diverser Kabelanbieter ankommt. Bei uns fiel die Wahl auf die flachen Pancake-Stecker von Cordial.

Achte beim Kabelkauf nicht nur auf platzsparende Lösungen, sondern auch auf die Materialien. Schließlich soll dein erstes Pedalboard lange genutzt werden. An dieser Stelle sollte man besonders dann nicht sparen, wenn man Auftritte ohne Knackser und Störungen spielen möchte.

Ein Traum, auf der Bühne nur ein Kabel liegen zu haben

Alles ist sauber verarbeitet und verlötet. Auf beiden Seiten gibt es circa einen Meter lange Einzelkabelenden, um genug Spielraum zum Anschluss der Gerätschaften zu haben.

Es ist ein Traum, auf der Bühne quasi nur ein einziges, properes Kabel vom Amp zum Floorboard liegen zu haben. Keine Kabelbäume mehr und kein Gewirre.

Pedalboard verkabeln

Das Pedalboard verkabelst Du am besten mit speziellen Pancake-Steckern. Diese sparen jede Menge Platz auf dem Effektboard.

Mit dem »Erste Hilfe Set« von Sommer Cable gibt es auch für die Werkzeugkiste noch ein Kabelset, das man ohne Lötkolben zusammenbauen kann. Ich hatte noch jede Menge Winkelstecker herumliegen gehabt, die ich nun mit neuen Kabeln versehen habe. Weiterhin hatte ich die Instrumentenkabel LXGV und LX67 vorliegen.

Die sonstigen Patchkabel sind vom Typ XSTR. Allesamt waren 60 cm lang. Die Spannungsversorgung übernimmt das weiter oben vorgestellte RockBoard ISO Power Block V16.

Die Königsklasse Overdrive und Distortion

Ich habe mich gegen Pedale entschieden, die ich nur ein einziges Mal für einen einzigen Song brauche – im Studio ganz nett, aber live absolut unpraktisch.

Gelegentlich benutze ich für Rhythmusparts und Soli ein Wah Wah, also muss das Fulltone Wha unbedingt aufs Board. Dann kommen die Overdrives und Verzerrer. Ich habe mich für den Carl Martin Panama, den Klirrton Grindstein und den JAM pedals Rattler Ltd entschieden, diese jedoch nicht auf unser erstes Pedalboard Setup gepackt. Wir hatten für unser Pedalboard das Glück, dass wir von vielen Herstellern eine große Auswahl hervorragender Pedals bekommen haben.

Pedalboard selber zusammenstellen

Die Reihenfolge der Verzerrer auf dem Effektboard.

Der Tube Screamer fehlt bei unserem aktuellen Pedalboard Setup. Es kann allerdings auch jeder EQ als Clean Booster eingesetzt werden (dazu wurde der Tube Screamer ja meist genutzt), nur mit dem Unterschied, dass gleich noch eine Klangregelung zur Verfügung steht.

Modulationen und Echo

Wir haben das Glück gleich zwei hervorragende Modulationseffekte nutzen zu können. Für das erste Effektboard Setup haben wir uns für das Universal Audio Astra entschieden. Zur Verfügung steht außerdem das Zander Circuitry Junipero [zum Test]. Eine schöne Ergänzung dazu ist das Universal Audio Starlight Echo Pedal.

Den Hall überlässt man besser dem FOH

Und wieso kein Reverb? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Reverb gerade bei Stereo schnell zu einem matschigen, undifferenzierten Sound führen kann.

Den Halleffekt sollte man also besser dem FOH-Mischer oder dem Toningenieur im Studio überlassen. Im Proberaum spricht allerdings nichts dagegen, einen Halleffekt zu nutzen.

Effekte befestigen

Eine ordentliche Befestigung für Netzteil, Effekte und Kabel muss her. Klettband (Velcro) hat sich als die für mich beste Lösung herausgestellt. Das gibt es in verschiedenen Formen und Farben. Üblicherweise wird der weiche Teil auf das Board geklebt und der Teil mit den Widerhaken kommt aufs Pedal.

Pedalboard zusammenstellen

Ohne Klett geht beim Pedalboard zusammenstellen nichts. Spar hier nicht an der falschen Stelle.

Wenn Du das Klettband aufklebst, solltest Du dafür sorgen, dass der Untergrund fussel- und fettfrei ist – Isopropanol hilft da sehr gut. Aber Achtung, es kann Farben lösen oder Aufkleber beschädigen, also solltest Du es wirklich nur auf den Flächen verteilen, die angeklebt werden sollen.

Weitere Möglichkeiten

  • Fahrradkettenglieder oder Mount Ps
  • Montageband
  • Blumendraht

Mount Ps oder Fahrradkettenglieder eignen sich gut für ein Board aus Holz. Montageband kann man sich auf die gewünschte Länge zuschneiden und es bietet jede Menge Löcher. Von Blumendraht halte ich nichts, das ist einfach zu behelfsmäßig. Bei all diesen Methoden kann man nicht schnell mal eben etwas umbauen oder umstöpseln, stets ist ein Schraubendreher nötig.

Jetzt muss noch die Pedalboard Verkabelung gebändigt werden. Dafür gibt es im Baumarkt deines Vertrauens jede Menge Material: Kabelbinder, Kabelkanäle, Verdrahtungskanäle und solche Teile, die ich Ringbuchhefter nenne. Ich tendiere zu Letzteren, da sie recht flexibel sind. Der Rest kann mit Kabelbindern und Schellen fixiert werden. Das Multicore-Kabel wird mit einer Zugentlastung am Board befestigt.

Pedalboard selber bauen

Das erste eigene Pedalboard ist fertig.

Unser Pedalboard-Layout ist fertig

Jetzt heißt es nur noch spielen. Vermutlich wird sich hier und da etwas ändern, das bleibt nicht aus, spätestens beim nächsten G.A.S.-Anfall sieht das Board wieder anders aus.

Viel Spaß beim Bauen deines Boards und beim Herumexperimentieren mit Sounds, Kabeln und Befestigungsmethoden. Für Anregungen und Kritik sind wir immer offen.

Lesermeinungen (3)

zu 'Pedalboard selber bauen: DIY mit XXL-Anleitung für dein Effektboard'

  • Manni   08. Jan 2020   22:48 UhrAntworten

    Bin musikmässigr newcomer: Klasse Beschreibung, echt hilfreich, danke!

  • Kevin   05. Jun 2022   17:16 UhrAntworten

    Super Artikel konnte auf jeden Fall was mitnehmen
    Danke!

  • smk   14. Jun 2023   10:11 UhrAntworten

    Super Artikel. Interessant wäre auch, wie verhalten sich Effekte wenn ein Looper/Switcher verwendet wird um mehrere Effekte damit zu steuern zu können.
    https://www.thomann.de/de/harley_benton_fxl8_pro.htm
    oder
    https://www.thomann.de/de/mooer_pedal_controller_l6_mkii.htm

    Wie wäre dann am Sinnvollsten einen Noise Gate einzuspeisen. Wie verhält sich Reverb, Hall, Chorus ? Muss eine spezielle Loop Reihenfolge eingehalten werden. Dieses Thema interessiert mich sehr.

Sag uns deine Meinung!

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