Sprich dich aus
Wie gehst Du mit Selbstzweifeln und Misserfolgen um?

Umfrage: Sprich dich aus

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Umgang mit Selbstzweifeln und Misserfolgen

Aufmerksame Leser werden den obigen Link zu unserer Sprich-dich-aus-Episode zum Thema »Aha-Erlebnisse« schon entdeckt haben. Ebenso verwandt mit der heutigen Ausgabe ist unsere Frage nach dem gewissen Etwas .

Heute wollen wir das Pferd mal von hinten aufzäumen und dich fragen, wie Du damit umgehst, wenn sich die Inspiration eben nicht einstellt. Wenn Du denkst, dass Du stagnierst. Dass sich deine Arrangements und Abmischungen in der DAW, deine Kreationen im Sounddesign, deine Spielkünste an Instrument X oder deine Fertigkeiten in puncto Songwriting nicht so entwickeln, wie Du es dir wünschst. Wie Du es an deinen musikalischen Vorbildern bewunderst.

Zweifel sind gesund – in Maßen

Nebenbei möchte ich behaupten, dass es sich bei Musikern und Tonschaffenden genauso verhält wie in jeder anderen Berufung: Nur Menschen, die mit einer gewissen Beständigkeit an sich zweifeln, die stets nur kurz mit ihrer gegenwärtigen Kunstfertigkeit zufrieden sind, haben die Chance, sich zu hervorragenden Künstlern zu entwickeln.

Andererseits ist es freilich nicht verwerflich, Seelenfrieden in der Einsicht zu erlangen, dass man nicht unbedingt zum Schlage solch genialer Musiker wie Michael Jackson, Jimi Hendrix oder Beethoven zählt. :)

Wo stehst Du?

Lesermeinungen (20)

zu 'Sprich dich aus: Wie gehst Du mit Selbstzweifeln und Misserfolgen um?'

  • Sogyra   25. Feb 2014   15:11 UhrAntworten

    Spannendes Thema!

    Ich persönlich stehe schon kurz vorm Schritt, alles hinzuwerfen, weil ich fast schon glaube, das ich fürs Musikmachen nicht geboren wurde.

    Einen einzigen Versuch mach ich noch, dann werd ich ja weiter sehn...

  • Sebastian   25. Feb 2014   17:27 UhrAntworten

    es ist frusttierend, vor allem wenn man echt gute songs schreibt und es gefühlt keinen schwanz interessiert

    aber ohne wäre das leben wohl nur verschwendung

  • Jonas   25. Feb 2014   17:30 UhrAntworten

    Man sollte den Erfolg nicht mit anderen messen meiner Meinung nach! Mir Persönlich macht das Musizieren sehr viel spaß und das ist doch die Hauptsache. Gefällt dir deine Musik selber? Nein ? Dann weiter machen bis es dir gefällt. Üben, üben, üben! Schlechter wirst du nicht!

  • Michel Kuhn   25. Feb 2014   20:34 UhrAntworten

    Misserfolge, grad in der Musik hab ich dauernd, ich lenke mich meistens ab und dann ist es irgendwann wieder weg ;)

  • washmashine   25. Feb 2014   23:01 UhrAntworten

    Misserfolge gehören doch zum kreativen prozess dazu, sind sogar eigentlich unbedingt nötig um Erfolg zu haben.

    Thomas Edison wurde mal gefragt, wie er es geschafft hat die Glühbirne zu erfinden. "Kann ich nicht sagen, aber ich kann ihnen 300 Möglichkeiten sagen wie sie garantiert KEINE Glübirne entwickeln."

    Also erst wenn man weiss wie etwas sicher nicht geht, kann man doch den Bereich eingrenzen wo was funktioniert.

    Ist doch bei der Musik auch so, wenn man 300 verschiedene Songs geschrieben hat die keine Sau interessieren ist man der sache doch bestimmt schon näher dran als vorher :-)

  • Maximalian Rosin   26. Feb 2014   02:12 UhrAntworten

    "Ok, ich kenne jetzt 543 Wege, wie es nicht geht" - also immer fleißig was Neues ausprobieren, solange es nicht klappt.

  • Franz – Hermann Schmidt   26. Feb 2014   08:19 UhrAntworten

    Vor allem muss man sich von dem Gedanken trennen, der Grösste zu sein, und demnächst sowieso einen Hit zu landen.

    Ganz hübsch kleine Brötchen backen, ständig seinen Horizont erweitern, vor allem bei anderen über die Schulter gucken, und nicht zum musikalischen Erimiten mutieren.

    Sehr wichtig ist es auch unter die Leute zu gehen, denn woher sollen die wissen, dass da jemand ist der gute Musik macht.
    Dann hat Musik so viele Facetten, wenn es nicht der Hit ist, kann man noch dessignen, Video, Filmmusiken, Werbe Spots, Instrumentalmusik, Entspannungsmusik, um nur einiges zu nennen.
    Sich städig unter Druck setzen ist tödlich, wogegen das gezielte Pausieren einen neuen Schub geben kann. Den Schub muss man erkennen und auch ausnutzen zb, kann es Nachts passieren, dass man aufwacht und hat eine wunderbare Melodie im Kopf. Bis morgens warten geht nicht, dann ist sie weg.
    Schnell aufstehen und einspielen, immer wieder vor sich hinsummen. Oder ein kleines Diktiergerät auf dem Nachtschrank liegen haben. Reinsingen oder Pfeifen.
    Ja bisschen verrückt sein gehört schon dazu.
    Vor allem überzeugt sein von dem was man tut, das ist sehr wichtig.
    Und man muss sich jemanden oder mehreren mitteilen können. Das geht am besten mit kleinen oder auch grösseren
    Auftritten.

    Viel Glück wünsche ich Euch
    LG Condor

  • Peter C.   26. Feb 2014   09:47 UhrAntworten

    Unter Misserfolg verstehe ich eher Dinge, wie z.B. 25.000 € in den Sand gesetzt zu haben, aber nun gut.
    Nur aus Fehlern lernt man bekannterweise und die Art mit ihnen umzugehen und zu reflektieren, unterliegen den zumeist gleichen Prozessen, ob nun beim Musizieren oder Kochen etc.

    Wenn etwas partout keinen Erfolg zu haben scheint, insbesondere wenn dies 300 Versuche benötigt und immer noch keine Sau interessiert, dann hat man A) vielleicht nicht das nötige Talent dazu zu eruieren, woran das liegen mag oder B), hält an falsche Leute oder Ideen fest, die einen insgesamt einfach nicht weiterbringen und Dinge ein radikales Umdenken und Handeln erfordern.

    Neben dem benötigten Quäntchen Glück und einer hilfreichen Vitamin-B Spritze (die sich wie ein Virus in positiver Form verbreiten kann), ist Erfolg insgesamt betrachtet planbar.

    Ich denke das Wichtigste ist immer die Grunderkenntnis, das für Erfolg mehrere "Regisseure" eine tragende Rolle spielen und es ohne die nicht geht !
    Zum Beispiel:
    Als Musiker mag man mit dem was man macht ja vielleicht ein Genie sein, aber auf anderen Gebieten wie Produzieren, Marketing, Vertrieb, Management usw. ist man eben vielleicht nicht so genial und braucht daher dafür die Leute, die ihrerseits auf ihren Gebieten Genies sind und einen weiter voran bringen können.
    Man kommt auf den Weg zum Erfolg irgendwann zwangsläufig an den Punkt, wo man die Dinge nicht mehr gänzlich alleine bewerkstelligen und steuern kann (ansonsten ist man schnell alles andere, nur kein wirklich kreativer Musiker mehr) und dafür ein Umfeld an "Mitregisseuren" braucht, um das Schiff auf Erfolgskurs zu bringen und später auch halten zu können.
    Das bedeutet natürlich auch, das man den Kuchen und Ruhm allerdings teilen muss und das oft nicht zu knapp.

    Ich denke nicht, das es in erster Linie notwendig ist ein super selbstkritischer Analytiker sein zu müssen denn wesentlich ist, das man in erster Linie das was ganz alleine für sich kann, auch wirklich gut kann und das gewisse Etwas hat.
    Dann sucht man sich Leute, die einen produktiv und gut ergänzen und diese eben die super Analytiker sind und die eigenen oder gar fehlenden Horizonte begleitend erweitern und Aufgaben übernehmen.

    Weiterhin an sich selbst zu arbeiten und sein Können möglichst zu perfektionieren ist das Eine, das Andere aber ist auch einsehen zu müssen, das es für einen selbst nicht unbedingt notwendig sein muss, nun wirklich alles perfekt beherrschen zu müssen und es Leute gibt, die andere Sachen besser können und man ihnen diese Aufgaben auch vertraut überlässt. Daher gilt auch der alt bekannte Erfolgsspruch:
    "Mache eine Sache sehr gut, als viele Sachen schlecht".

  • Franz – Hermann Schmidt   26. Feb 2014   10:33 UhrAntworten

    Hallo Pter

    Vom Prinzip her sind wir da einer Meinung, Du hast es alles
    ein wenig analytischer und ausführlicher geschildert.

    Für mich zählen auch viele kleine Erfolge wie zb. ein gelungener Auftritt, und alles was rings herum dazu gehört, damit man seine Musik machen kann.
    Die Familie, Ehefrau ist das Wichtigste, das Umfeld muss stimmen.
    Das wollte ich noch sagen, und das sind vielleicht auch manchmal Gründe, wenn es nicht so flutscht.

    LG Condor

    • Peter C.   28. Feb 2014   14:12 UhrAntworten

      Hallo Condor,

      ein harmonisches Umfeld und den Kopf frei haben ist sicherlich die beste Voraussetzung, um mit Spaß an der Freude kreativ zu arbeiten.

      Aber viele Hits sind auch unter Umständen geboren wurden, wenn es mal nicht so rosig lief. Nehmen wir nur mal Lovesongs als Beispiel.

      Ich glaube, das jeder Eindruck und Erfahrung, ob gut oder nicht so toll, immer aber auch ein wichtiger und nicht zuletzt positiver Aspekt hinsichtlich Musik machen ist, da wir alle unsere Erfahrungen letztlich mit der Musik auch verarbeiten und dies insofern ein stets guter Lerneffekt ist. Nicht nur für die Musik, sondern oft auch für das ganze Leben- und man lernt ja bekanntlich nie aus.

      VG
      Peter

  • Wirgefuehl   26. Feb 2014   13:16 UhrAntworten

    Selbstzweifel resultieren bei uns vor allem aus der Genrefrage. Da unsere Musik sich aus vielen elektronischen Musikgenres bedient, haben wir Schwierigkeiten uns zu positionieren und demzufolge auch Hörer zu finden, oder in Marketingsprache: eine Zielgruppe zu definieren.

    Glücklicherweise bekommen wir aber von wenigen Leuten umso herzlicheres Feedback, das uns aufbaut.

    Und manchmal erinnern wir uns einfach daran, dass wir Musik in erster Linie für uns selbst machen, hören sie, und freuen uns darüber :)

  • Raphael   26. Feb 2014   14:20 UhrAntworten

    UND JETZT DAS POSITIVE:
    Selbstzweifel ist eine andere Form von WEITERENTWICKLUNG !
    Wenn ich denke dass mein Mix den ich vor 2 Monaten gemacht habe dünn oder "muddy" klingt oder ich mir das Arrangement von Project X nach langem wieder ansehe/anhöre und die Spannungskurve oder die Übergänge vielleicht nicht so funktionieren wie ich in Erinnerung hatte.
    Dann heisst es nicht unbedingt dass ich vor 2 Monaten Mist gemacht habe und ich mich jetzt hinsetze und denke "Alles fürn Arsch"
    NEIN denn ich habe mich soweit weiterentwickelt um raushören zu können DASS dieser Mix dünn oder muddy klingt oder die spannungskurve nicht funktioniert.
    ABER
    Weiterentwicklung geht nur durch ständiges arbeiten an sich selbst!
    LERNEN! LESEN! AUDIO's HÖREN!(Delamar), TUTORIALS GUCKEN!

    "Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein." (Philip Rosenthal, Unternehmer, *1916)

    VERSUCHE JEDEN TAG BESSER ZU SEIN ALS DAS "ICH" VON GESTERN!

    Raphael

  • Merano   26. Feb 2014   14:41 UhrAntworten

    Misserfolge mit Musik kenne ich nicht.

    Ich bin schon oft mit musikalischen Produktionen gescheitert im kommerziellen Sinn. Aber Versuch macht klug...

    Musik ist - meine ich - in erster Linie eine Kunst die für zur Vervollkommnung und Verfeinerung des Mensch - Seins gedacht ist. Musik ist auch ästhetische Kommunikation mit sozialer Kompetente. Musik ist auch Wissenschaft und Forschung. Musik ist auch Medizin und Therapie.

    Selbstzweifel an der musikalischen Integrität und Talent sind ganz normal - sie kommen und gehen und treiben einen dazu, immer besser zu werden.

    Wenn man sein Leben lang (egal was passiert) bei der Musik bleibt, dann war es ein Erfolg.

    Ein Misserfolg war es, wenn man aufgrund von Selbstzweifeln die Musik aufgibt.

  • Sogyra   26. Feb 2014   17:58 UhrAntworten

    Scheinbar bin ich nicht alleine mit "diesen Problem(ch)en"...das widerum gibt mir Hoffnung und läßt neuen Tatendrang aufkeimen :)

  • IrgendeinThomas   26. Feb 2014   23:02 UhrAntworten

    Getreu nach dem Motto "Wer liegen bleibt hat schon verloren" versuche ich generell im Leben bei diversen Misserfolgen zu analysieren inwieweit ich Fehler gemacht habe und getreu nach dem Tattoo vom Tennisspieler Stanislaw Wawrinka "Ever tried. Ever failed. No Matter. Try Again. Fail Again. Fail Better" zu leben. Wawrinka hat bis zuletzt jahrelang am laufenden Band gegen die besten der Tennisweltrangliste verloren, doch er ist tatsächlich immer besser gescheitert und beim letzten großen Tennis Grand-Slam Australian Open 2014 die Besten geschlagen und das Turnier gewonnen - um Nicht-Tennisinteressierte eine gewisse Größenordnung zu geben erhält der Gewinner 2,4 Mio $ Ich denke es ist wichtig sich klar zu machen das man scheitern kann, wir sind ja alle nur Menschen und somit nicht perfekt, aber man sollte immer versuchen das nächste Mal "besser zu scheitern" und vielleicht reicht es dann einmal für das angestrebte Ziel und wenn nicht hat man sich sicher weiterentwickelt und verbessert. Wichtig ist nur dabei auch immer selbstkritisch zu bleiben und gewisse Dinge nicht zu beschönigen, notfalls Rat bzw. andere Meinungen von versierten Fachleuten einholen wenn man sich unsicher ist ob man den Misserfolg objektiv analysiert hat.

  • Matthias   27. Feb 2014   11:41 UhrAntworten

    Also ich denke die Hauptsache am Musik machen sollte sein, dass es Spaß macht, alles andere ist nebensächlich. Misserfolge, welcher Art auch immer, sollten nicht den Spaß am Musik machen trüben.

  • fatman   21. Okt 2016   13:14 UhrAntworten

    Ich bin Musiker, weil ich Musiker bin!!!
    Selbstzweifel gehören zum Leben, egal auf welcher Ebene.
    Wer sich für den Jazz entscheidet oder für die Klassik, Experimentalmusik oder ähnliches ausserhalb Mainstreams entschieden hat, frag sowieso nicht nach Hits, die ihm durch den Verkaufserfolg seiner Werke widerfährt.
    Und wer Micheal Jackson für einen genialen Musiker hält, hat nichts kapiert.
    Macht Musik, weil Euch ein Gefühl treibt. Und nehmt jeden Selbstzweifel als Ansporn, besser zu werden. Wer die Anerkennung durch die Masse (der Zuhörer) braucht, hat ein ganz anderes Problem. (Selbstwertgefühl?)

    • Felix Baarß (delamar)   21. Okt 2016   13:58 UhrAntworten

      »Wer Micheal Jackson für einen genialen Musiker hält, hat nichts kapiert.« - Irgendein Namedropping musste sein, um den Satz griffiger zu machen - freilich hätten hier auch andere Musiker genannt werden können. Warum ist er denn deiner Meinung nach so ein schlechtes Beispiel?

      • fatman   21. Okt 2016   15:57 Uhr

        Ich gebe zu, ich bin kein Fan von M.J. Man kann ihn für einen begnadeten Tänzer halten, auch für den größten Entertainer seiner Zeit. Aber genialen Musiker?
        Kennt jemand ein Instrument mit dem er auf der Bühne virtuos umging? Für seine Kompositionen standen ihm jederzeit eine Unzahl von Arrangeuren zur Verfügung, Quincy Jones als Produzent nicht zu vergessen.
        Bei der Qualität der Kompositionen frag dich mal, wie er diese Bassläufe, die Schlagzeugnoten oder die Streicher und Synthis geschrieben hat?
        Nein, ein g e n i a l e r Musiker war er nicht. Nur Vorsummen von Melodien reicht dafür nicht.

      • Patrick   24. Okt 2016   02:09 Uhr

        Stimmt schon, dass er womöglich nicht der genialste Songwriter oder Komponist war, aber singen konnte er dafür um so besser. Vielleicht klingt's ja nach Haarspalterei, aber sind gute Sänger nicht auch automatisch und gerade dadurch, dass sie gute Sänger sind auch gute Musiker? Man darf nicht vergessen, auch wenn sie möglicherweise ein Instrument nicht so gut spielen können, dass die Stimme eines Sängers - eines Musikers, um bei der Terminologie zu bleiben - sein wichtigstes Instrument ist.

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