Fünf skandalöse Musikvideos, die für Furore sorgten
Ohne Skandal keine Presse — Skandalöse Musikvideos
Was eignet sich besser für einen Skandal, als ein Musikvideo, das durch die Massenmedien geht und hohe gesellschaftliche Aufmerksamkeit genießt? Bei aller Aufruhr sollte dennoch jedem klar sein: künstlerische Skandale sind vorhersehbar und keineswegs zufällig.
Lauthals wird der Protest vom Publikum geäußert, während sich der Künstler insgeheim die Hände reibt. Der Skandal ist ein Mechanismus, der immer wieder dankbar genutzt wird. Sei es durch verrufene Drogeneskapaden, Sex, Majestätsbeleidigung oder Blasphemie. Ein kleiner Skandal kann einer Karriere nur gut tun. Kaum eine Szene beherrscht das Spiel mit der Zensur so gut, wie die der Musik.
Skandale als PR-Aktion
Ein berechneter Skandal pünktlich zur neuen Single — Zensur als Kunstelement treibt den Erfolg voran. Wie sagte schon der 2015 verstorbene Musikwissenschaftler Christian Kaden: »Jedenfalls sind Skandale längst nicht gesellschaftliche Randphänomene und kulturelle Unfälle, vielmehr: Schlüsselereignisse, Schlüsselerlebnisse. In ihnen öffnet Geschichte, auch Musikgeschichte, einen Spalt breit die Tür.«
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Musikalische Skandale, ebenso wie skandalöse Musikvideos, dienen der Provokation. Sie vermitteln Emotionen und polarisieren. Hier kommen fünf Beispiele, die es mühelos in die Schlagzeilen geschafft haben.
Platz #5: Michael Jackson´s Musikvideo zu »Thriller«
Michael Jackson entschuldigte sich öffentlich für dieses Video. »No more Thriller«, hieß es damals. Trotz aller Aufregung galt das Video als Meilenstein in der Geschichte der Musikvideos. Mit 500.000 US-Dollar Produktionskosten war es — 1983 — darüber hinaus das teuerste Video überhaupt. Das wahrscheinlich schlimmste an der Nummer: nachdem Detlef »D!« Soost das Video im ZDF gesehen hatte, begann er mit dem Tanzen.
Platz #4: The Prodigy´s Musikvideo zu »Smack My Bitch Up«
The Prodigy hauten mit ihrem Video zum Hit »Smack My Bitch Up« ordentlich einen raus. Es war der Höhepunkt ihrer Karriere Ende der 90er. Kontroverser ging es fast nicht mehr. Der Clip von Jonas Akerlund war selbst der Band für eine kurze Zeit zu heftig — Austrahlungsverbot in England und Amerika. Letztlich erhielt das Video diverse Auszeichnungen und wurde schlussendlich gefeiert.
Platz #3: Madonna´s Musikvideo zu »Like A Prayer«
Madonna´s »Like A Prayer« schockte so einige Fans. Knutschend gab sie sich dem schwarzen Jesus hin, dazu brennende Kreuze — Skandal! Besonders im christlichen Amerika war das Entsetzen groß. Das Video wurde umgehend abgesetzt und boykottiert. Selbst europäische Länder zeigten sich angesichts der blasphemischen Szenen schockiert. Auch in Deutschland wurde das Video auf MTV lediglich nachts ausgestrahlt.
Platz #2: Apex Twin´s Musikvideo zu »Come To Daddy«
Aphex Twin veröffentlichte sein Musikvideo zu »Come To Daddy« im Oktober 1997. Die Szenen entstanden zu großen Teilen in einem inzwischen abgerissenen Shopping-Center. Trüb, verstörend, der blanke Horror. Der wohl aufregendste Moment passiert, als der Dämon den Fernseher verlässt und der alten Omi 20 Sekunden lang ins Gesicht schreit. Trotz aller Horror-Ästhetik wurde das Video 2010 von Pitchfork Media zum besten Musikvideo der 90er-Jahre gewählt.
Platz #1: M.I.A.´s Musikvideo zu »Born Free«
»Warning: the following video contains violent scenes that may be unsettling to some viewers.« Erst nach eindeutiger Inhaltswarnung und Altersbestätigung kann das Video betrachtet werden. Ein Genozid verübt an rothaarigen Menschen — Kopfschuss, Massenhinrichtungen und nackte Haut inklusive. Das war selbst YouTube zu viel.
Selbst die angepasste Variante des Videos verbirgt sich hinter einer Altersverifikation. Hat es die britische Künstlerin und Produzenten Mathangi »Maya« Arulpragasam hiermit übertrieben? In einem Interview mit der »Welt am Sonntag« gab sie an: »Der Begriff des Terrorismus wurde in den vergangenen Jahren pervertiert. Ich habe im Internet eine Liste von Eigenschaften gefunden, die einen Terroristen definieren. Je nach Auslegung kann jeder das Pech haben, als Terrorist zu gelten.«
Was ist dein liebstes, skandalöses Musikvideo?
Bist Du ’ne Skandalnudel? Was ist dein schreckerregendstes Musikvideo oder Erlebnis, das dir musikalisch widerfahren ist?
zu 'Fünf skandalöse Musikvideos, die für Furore sorgten'
Mike 18. Sep 2017 08:41 Uhr
Smut Peddlers feat. R.A. The Rugged Man - Bottom Feeders
Manuel Adam 18. Sep 2017 14:14 Uhr
Come to Daddy fand ich ehrlich gesagt eher unterhaltsam als wirklich schockierend. Alleine die Gesichter der ganzen Personen im Video ziehen das mMn eher ins alberne
Jean-Claude Indus 18. Sep 2017 15:22 Uhr
So wars denk ich auch gedacht, alleine die oma die angebrüllt wird ist total skurril :-D
Alexander Deeptakt Senge 18. Sep 2017 16:16 Uhr
Die Gesichter sind alle Aphex Twin.
Pit Moshing 18. Sep 2017 14:22 Uhr
steel panther.....
Marcel 18. Sep 2017 14:34 Uhr
Born Free ist eines der besten Musikvideos überhaupt. Ich habe dieses Video vor Jahren das erste mal gesehen und nur gedacht: "So abwegig ist das gar nicht".
Smack My Bitch up ist über jeden Zweifel erhaben, vor allem der Twist am Ende hat mich weggehauen. Auch zu empfehlen ist das Video zum Pendulum Remix von "Voodoo People" bei dem Leuten die Augen verbunden werden, und diese dann ein urbanes Rennen blind über Autobahnen usw. machen.
Tobias Rottler 18. Sep 2017 14:43 Uhr
... well there are still there I would include that song into the list:
https://www.youtube.com/watch?v=BGthmYzpGv0
Tobias Rottler 18. Sep 2017 14:49 Uhr
irgendwie bin ich mitlerweile viel zu sehr auf Englisch gepolt das ich nun auch schon automatisch auf Englisch in Kommentaren antworte xD
Tobias Rottler 18. Sep 2017 14:57 Uhr
dann gäb es noch Dir en Grey mit Obscure
eine Japanische Bänd ... das video ist interessant um es mal so auszudrücken ^^
Marko Hein 18. Sep 2017 21:51 Uhr
Was ist mit Rammsteins Pussy?
Chris 19. Sep 2017 20:38 Uhr
Gesaffelstein - Hate or Glory