Von diesen Musikern haben wir die Schnauze voll
Wo soll ich anfangen?
Die letzten Jahre glänzten nicht gerade mit neuen Trends oder gar »frischen« Neuerscheinungen, von denen man sich fragen muss, wie sie es geschafft haben, sich all die Jahre zu verstecken. Nein, es waren eher die Jahre der phänomenal uninspirierten, aber etablierten Künstler und der… EM-Songs.
Guetta, Mark Forster oder Herbert Grönemeyer samt seines Sprösslings Felix Jaehn: Alle waren stets bemüht und griffen tief ins Klo. Das Einzige, was tatsächlich nachhallt, ist der Tod von David Bowie, Prince und einer Menge anderer großer Musiker. Na toll.
Da es mir persönlich wesentlich leichter fällt, die Musiker aufzuzählen, deren Karriere trotz ihres unsäglichen musikalischen Outputs nicht abrupt den Bach runterging, kommt hier 2016 von hinten… die Anti-Hit-Liste:
Passend dazu
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Platz #5: Silbermond
Stefanie Kloß, Andreas Nowak, Thomas und Johannes Stolle bilden die Band Silbermond. Vier Alben, insgesamt 5 Millionen Mal verkauft. Bautzen war stolz auf die Band, für die eine Zeit lang alles perfekt zu laufen schien. Von einer »verblassenden Beziehung« war die Rede, als es mit dem Erfolg irgendwann holprig wurde. Eine Routine schlich sich ein, der Erfolgsdruck nahm zu, Unglücklichsein breitete sich aus und wurde für alle hörbar.
Platz #4: Mark Forster
Musikalisch derartig langweilig und ohne Schwung sind nur wenige, was bei Mark Forster auf ein umso besseres Marketing hindeutet. Wie sonst konnten seine Lieder eine doch relativ beachtliche Zielgruppe begeistern? Klavier- und Streicher-Overkill, bitte!
Platz #3: Max Giesinger
Schnörkellos, poppig, deutschsprachige Liedkunst eben. Dass man sich damit nur schwerlich Freunde machen kann, ist hinlänglich bekannt. Auch Max Giesinger dürfte das schon gespürt haben – ihn kümmert’s aber nur wenig. Crowdfunding für’s Debütalbum – na wenn das mal keine Sympathiepunkte gibt!
Platz #2: Tim Bendzko
Unkonkreter geht es kaum noch: Tim Bendzko ist die Verkörperung des Mainstreams mit all seinen glatten (beziehungsweise lockigen), fast schon schmierigen Popballaden. Hier hört man beinahe die klassischen Phrasen tropfen. Nur selten lassen sich die verschiedenen Titel auch tatsächlich voneinander unterscheiden – Einheitsbrei!
Platz #1: Andreas Bourani
Egal, wo Du hinschaltest, leiert ein und derselbe Sänger seine unreflektierten, kritikfreien Kommentare herunter, sei es nun Deutschlands infantilste Stimme oder ein gemeinsamer Sangesurlaub unter »Freunden«, der fast schon an ein lückenlos inszeniertes Bühnenstück erinnert.
Wäre es nicht mal wieder an der Zeit, den Vokaltrakt anderweitig als für diesen und jenen Moderationsjob in Verruf zu bringen? Denn dafür, lieber Andreas Bourani, haben wir ja schon Kaliber wie Florian Silbereisen, von denen man halten kann, was man will, doch da kommt man sich wenigstens nicht wie im falschen Film vor.
Anm. d. Red.: Platz #0: Yoko Ono. Sowieso, aus Prinzip, ohne konkreten Anlass und aus guter Tradition.
Und die Moral von der Geschicht …
… Alles blöd, denn Lindenberg, Grönemeyer und Westernhagen sind es nicht. Das waren noch Zeiten, als Deutschlands Musiklandschaft von solchen stimmgewaltigen Persönlichkeiten geprägt war. Egal, ob man die Musik nun mochte oder nicht: Wenigstens bedienten sie sich nicht mit extragroßen Kellen am Topf voll von Einheitsbrei.
zu 'Von diesen Musikern haben wir die Schnauze voll'
Oliver Fischer MX 30. Dez 2016 08:10 Uhr
Free Samples, Drum Samples etc. .....gerade aus dem Pop Mainstream Bereich unter den User verteilen und durch die Hintertür motzen was für ein scheiss damit produziert wird (werden kann ). Ihr seid mit schuldig am Desaster des Einheitsbrei. 😀😀😀😀😀😀😀😀
Franky Hom 30. Dez 2016 08:12 Uhr
Tim Bendzko muss definitiv auf die 1.
Ich bin doch keine Maschine -.-
Mischo Corazón 30. Dez 2016 08:22 Uhr
Tim Bendzko ft. Franky! 😉
Axel Christel 30. Dez 2016 08:28 Uhr
Endlich kommt mal Schwung in die Bude 😀 spätestens seit Felix Jaehn muss klar sein, dass die aktuellen Songs alle durch Geldspritzen Airplay bekommen.
Mathias Eichenseer 30. Dez 2016 08:32 Uhr
Diesem oder Musikern?
Alexander Schölzel (delamar) 30. Dez 2016 09:20 Uhr
Guten Morgen Mathias,
danke, ist korrigiert - der Christmas-Suff hatte seinen Anteil...
Guten Rutsch!
Felix Spunkt 30. Dez 2016 10:05 Uhr
Eigentlich wollte ich mich nie darüber beschweren. Aber es ist in der Mehrheit der (Online) Magazine schon auffällig, dass man kaum noch einen Artikel ohne Rechtschreibfehler findet.
Mathias Eichenseer 30. Dez 2016 10:07 Uhr
im Fließtext seh ich ja darüber hinweg, aber zumindest die Überschrift kann man schon nochmal gegenchecken bevor man etwas posted. Würde ich ansich schon erwarten von einem ernsthaften Blog.
Patrick Naumann 30. Dez 2016 09:13 Uhr
Hm..ich frag mich gerade, ob ein auf Musikproduktion spezialisiertes Magazin es nötig hat solche Artikel zu schreiben!?
David Heck 30. Dez 2016 09:27 Uhr
Ob ein auf Musikproduktion spezialisiertes Magazin einfach Lust hat solche Artikel zu schreiben?
Patrick Naumann 30. Dez 2016 09:37 Uhr
Ich hab auch auf so vieles Lust aber mache es nicht weil es einfach nicht zu mir passt.
Ich kann mir aber schon vorstellen aus welcher Intention heraus so ein Artikel geschrieben wird.
So einen Artikel hätte ich eher dem Vice-Mag zugeordnet.
Schade eigentlich, sonst ist delamar immer interessant.
Axel Christel 30. Dez 2016 20:47 Uhr
Ich würds mal als Kolumne sehen
Damian Wiszowaty 30. Dez 2016 09:56 Uhr
Jennifer Rostock's Trap-Cuckparade.
vanhold 30. Dez 2016 10:09 Uhr
Ich kenne niemanden von den oben genannten, außer Yoko One und die ist hier fehl am Platz, weil Künstlerin. Auch kenne ich zwangsläufig keine Songs von den genannten. Wer die Leute kennt oder sogar deren Songs hört das falsche Medium oder besucht die falschen Events. Lindenberg, Grönemeyer und Westernhagen kenn ich zwar, aber seit Lindi auf Musical macht, Herbert immer noch nicht singen kann und Marius in der Dicken Versenkung verschwunden ist, sind die auch zu vernachlässigen. Gibt es was Neues am Himmel der Musik? Ich kann das nicht sagen aber ich ermüde immer schneller, wenn ich neue Produktionen aus In- und Ausland höre. Wie gut das es immer noch Musik gibt, die man neu endecken kann. Ich bin jetzt beim Blues der 1930 angekommen und beim Folk des 19. Jahrhunderts. Da gibt es echt gute Sachen. (And nobody plays synthesizers!) Hätte ich als uralter Punker auch nie gedacht, das ich so etwas mal gut finde.
Mario Walter 30. Dez 2016 10:12 Uhr
Und alle Radiosender spielen das Spiel mit bzw. sind als Auslöser dieser Scheiße zu sehen!!! Dabei gibt und gab es immer und immer noch so geile Bands (auch junge) mit geiler Mucke!!! Am Radio läuft ungestraft alle 10 Minuten der gleiche Kommerz- Scheiß!!! Kommerz, Mainstream, Kohle - scheffel - Scheiße!!
Ulla Roschat 30. Dez 2016 13:38 Uhr
Mainstream-Radio aus, Internetradio an.... oder Bandcamp,Soundcloud etc. Die gute Musik mußte man immer schon suchen. Geht raus in die Clubs, unterstützt eure lokale Szene, es gibt für jeden was.
Marcus Lowtrap 31. Dez 2016 03:08 Uhr
aber das is ja höchst anstrengend
Marvin Schramm 30. Dez 2016 10:33 Uhr
Könnte an sich, auf einer neutralen und nicht zu ernst genommenen Argumentationsbasis beruhend, ein netter Artikel sein - nur leider liest sich das ganze so respektlos und eindimensional gegenüber den Musikern, dass man sich echt fragen muss, was sich der Verfasser eines doch stets ernst zu nehmenden Magazins dabei gedacht hat^^ Nichts desto trotz: Tim Bendzkos "Keine Maschine" fand ich von der Komposition, sowieso von der Aufnahmequalität her ebenfalls katastophal!
Basti Diebesgut 30. Dez 2016 10:48 Uhr
Na dann mal weg vom Mainstream und bei Diebesgut reinhören.
www.diebesgut-kiel.de
Iwo Angelow 30. Dez 2016 11:00 Uhr
öhm, wo nur fang ich an.... es ist leichter die aufzuzählen, die nicht unerträglich sind....
Patrick 30. Dez 2016 11:33 Uhr
Ist zwar kein deutschland-deutscher Musiker, ich will nichtsdestotrotz Herrn Gabalier noch in den Topf werfen. Ich weiß ja nicht, wie er bei euch so ankommt, liebe Nachbarn, aber bei uns polarisiert er total. Wurscht welcher Song von ihm dieses Jahr so rausgekommen ist, der gehört definitiv auf die 1 dieses Rankings und zwar mit Pauken und Trompeten.
Uli Hoppert 30. Dez 2016 11:51 Uhr
Ich hätte auch noch ein paar Vorschläge (;0)
Aber die Richtung stimmt schon mal!
Uwe Lohschelder 30. Dez 2016 12:16 Uhr
Ich fand den Artikel Prima! Der gehört nicht unbedingt hierher, hat mir aber aus der Seele gesprochen. Ich freue mich immer wieder wenn ich meine Meinung in den Medien bestätigt bekomme. Was die Leute manchmal als Top-Hit hochpuschen - Mann oh Mann. Dafür hätte man uns in den 70/80er Jahren verkloppt. Aber wie unser guter Diedeh Bouwlen schon sagt: "Ich bringe sogar eine Autohupe in die Charts!" - Ich wünsche den meisten ein guten, neues und produktives Jahr. - Und Weltfrieden
Joe Hennessey 30. Dez 2016 12:24 Uhr
Ganz klar Jennifer Rostock. Musik und Frontfrau waren dieses Jahr einfach peinlich.
Jan Gerhard 30. Dez 2016 12:44 Uhr
SPORTFREUNDE STILLER... Meine ewige #1! Echt jetzt.
Torsten Landgraf 30. Dez 2016 12:51 Uhr
Richtig
fatman 30. Dez 2016 13:58 Uhr
Xavier Naidoo, "sowieso, aus Prinzip, ohne konkreten Anlass und aus guter Tradition."
Ansonsten alles so wehleidig, und besonders für pubertierende Mädchen an ihren "besonderen Tagen" geeignet. Wo sind die Jungs, die vor ihrer Lebenssituation nicht fliehen wollen, sondern sich stellen und für ihr Glück kämpfen wollen? Where are the street fighting men? Soviel zu den Texten im Mainstream.
Musikalisch gibt es viel zu entdecken, wenn man über den Tellerrand hinausschaut und sich offen hält für neue Hörgewohnheiten. Und auf einmal ist YOKO wieder da!!!
Pascal Vogt 30. Dez 2016 14:53 Uhr
Gibt es die Überschrift auch in deutscher Sprache?
Lanigiro Eivets 30. Dez 2016 16:30 Uhr
Ok, wer sind die?
Thomas Bommel Weishäupl 30. Dez 2016 17:12 Uhr
"von diesen Musiker[N]"
Cristián Elena 30. Dez 2016 17:58 Uhr
Ein bißchen Gift gegenüber den ausgewählten Künstlern finde ich gut im Sinne von "lustig", zumal ich auch zu denen gehöre, die mit derer Kleinkunst und der ihnen gewidmeter medialer Unterstützung nichts Anfangen können. Aber zu Jahresanfang wäre auch gut mal was Konstruktives zu lesen: Ein Top 5 von Künstlern, die der deutschen Popmusik etwas wie eine interessante Zukunft gewähren könnten, z.B.
Axel Christel 30. Dez 2016 20:46 Uhr
Da fallen mir sofort einige ein, wie zum Beispiel... äh... und äh.... ich muss weg
Heiko Heitech 30. Dez 2016 20:19 Uhr
Naja das sind ja nur die, die man sowieso nicht anhört :D
MagzoAitame 30. Dez 2016 20:51 Uhr
Hallo Alexander Schölzel, keine Ahnung wo dein Problem ist aber ich kenne die Leute nicht mal und du regst dich über deren Musik auf? Du solltest dich vielleicht mal in anderen Foren nach Musik umsehen. Wer Charts hört, darf sich nicht wundern, wenn er nur Schrott bekommt. Schalt mal Radio und TV aus und kümmer dich selber um Musik oder lass dich von dem Mist zudröhnen, der dir vorgesetzt wird, dann solltest du aber auch nicht meckern.
Thomas Nimmesgern 31. Dez 2016 15:35 Uhr
Oh, die Musikerpolizei hat wieder zugeschlagen.
Schade eigentlich. Die Häme, die diesen Artikel durchzieht, passt nicht zu einer Seite wie delamar: Musikern wollen kreativ sein und etwas erschaffen (und delamar will mit guten Ideen dabei helfen), Häme finde ich aber zerstörerisch - ein derart destruktiver Artikel passt in ein so konstruktives Magazin nicht hinein.
Hans 05. Jan 2017 07:05 Uhr
Häme hin - Häme her - ehrliche Kritik kann ja immerhin den einen oder anderen Musiker mal in konstruktivem Sinne aufwecken. Ohne im einzelnen Musiker-Bashing betreiben zu wollen geht mir ganz grundsätzlich auf den Keks, dass jedes einmal erfolgreiche Genre mehr oder weniger sogleich kopiert und dann bis zum geht nicht mehr ausgelutscht wird.
... 'ne ganze Weile empfand ich bezüglich der deutschsprachigen Musik, dass sie im Vergleich zu vergangenen Zeiten einen deutlichen Qualitätsschub aufweist und man es geschafft hatte, auch mal ein wenig "Soul" in's so genannte "Songwriting" zu bringen. (warum ist der Begriff "Liedermacher" eigentlich ausgestorben?) ..... ich habe jedoch den Eindruck, dass "Soul" wie im übrigen auch "Poesie" in den "Lyrics" viel zu oft mit "notwendiger Schwermut" verwechselt wird, so dass die meisten Lieder einen Hang zum Jammern aufweisen.
Ähnlich verhält es sich mit R&B, der mit Vorliebe in diversen Casting-Shows ausgelutscht wird, wobei "R&B" eigentlich nur noch wenig mit klassischem "Rythm 'n Blues" zu tun hat, der ja ursprünglich geradezu Lebensfreude versprühte. ..... nicht falsch verstehen: nichts gegen Herzblut - aber der lebendige, lebensfrohe Aspekt der Musik ist im großen und ganzen irgendwo zwischen den Extremen "Techno" und "Jammertal" auf der Strecke geblieben. (dies ist nur mein subjektives Empfinden.)
Patrick 05. Jan 2017 10:40 Uhr
Seh ich genauso. Was den Aspekt der Lebensfreude angeht, bin ich voll und ganz bei dir. :-)
fatman 05. Jan 2017 14:02 Uhr
Hi Hans, ich erlaube mir mal eine kleine, nicht so ernstgemeinte Anmerkung:
Empfindungen können nur subjektiv sein. Eine objektive Empfindung wäre eine Erkenntnis. Ich weiß, es ist Klugscheisserei, aber manchmal jucks mich.
Genau wie bei dem Wort "Unkosten". Kosten sind Kosten, was sollte daran "Un" sein? Tote sind tot. Untote sind nicht richtig tot. Sind dann "Unkosten" keine richtigen Kosten. Mein Konto sagt mir da was anderes. :-)
Hans 06. Jan 2017 04:43 Uhr
Hi fatman, da erlaube ich mir mal ebenso eine kleine, nicht so ernstgemeinte "Klugscheißerei": richtig ist: Empfindungen können nur subjektiv sein - nichts anderes behauptete ich - eine "objektive Empfindung" hingegen ist ein Widerspruch und wenn überhaupt, nur eine subjektive "Erkenntnis". ;)
fatman 06. Jan 2017 21:38 Uhr
Hi Hans, schön wenn jemand Humor hat! :-)
Mike 16. Jan 2017 18:16 Uhr
Auf Platz 1 sollte Helene Fischer sein. Aber es geht ja um Musiker...
PiDerGrieche 24. Jan 2017 12:20 Uhr
Verd..., wo ist der Like-Button, wenn man ihn braucht :-)
Björn Karpenstein 24. Mrz 2017 13:24 Uhr
Ich verbringe mit meiner Fahrgemeinschaft 2 Stunden auf der Autobahn... schön und gut ... und was hört man da für Textmutationen???
"Und die Chöre singen für dich" *kotz* *kotz* *kotz*
Es hört sich so falsch an :'( *heul* *schluchz* *wein*.
Wenn mehrere Chöre singen ist das nicht ein Chor? Oder singt dann der Schulchor der Modelschule Obersberg mit dem Siegloser Männergesangsverein zusammen? *kopf gegen die Wand schlag*
Und die Liköre sind für mich *prost* !!!
PiDerGrieche 24. Mrz 2017 14:13 Uhr
Der Plural von Chor ist nicht so falsch, man denke nur an die himmlischen neun Engelschöre. Übrigens hatte ich unlängst einen netten Abend unter dem Einfluss verschiedener Liköre. :-)