Die lautesten Bands der Welt — Hörschäden inklusive
Ein normales Gespräch unter Menschen bewegt sich um die 50 Dezibel (dB). Beim liebsten Zeitvertreib des Deutschen, dem Fernsehen, kann der Pegel auch schon mal auf 70 dB steigen. Alles noch im Rahmen, alles noch erträglich.
Musiker leben da schon gefährlicher — genauer: Rockliebhaber. Als Besucher eines »schnöden« Nachtclubs beschallen dich durchschnittliche 90 dB. Sogar als Formel-1-Fan werden deine Ohren bei 110 dB noch verhältnismäßig geschont. Als Rock-Konzertgänger hingegen kann es schmerzhaft werden: Von 117 bis wahnwitzigen 139 dB ist alles vertreten.
Laut, lauter, Rockkonzert
Ob dieser Zahlen ist es wenig verwunderlich, dass es eine ganze Reihe an gehörgeschädigten Musikern gibt. Neil Young, Bono von U2, Phil Collins oder Sting — alle leiden unter Hörschäden. Im Allgemeinen unterscheidet man unter drei verschiedenen Lärmstufen: Stufe eins (30 – 65 dB) beinhaltet vor allem Alltagsgeräusche, wie Unterhaltungen oder Bürolärm. Nichts, was ernste Schäden anrichtet, dennoch aber psychische Reaktionen im Menschen auslösen kann.
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Stufe zwei (65 – 90 dB) findet man beispielsweise in Form von Straßenlärm wieder. Wir empfinden diese Lautstärken als laut bis sehr laut und erleben dabei erste physiologische Reaktionen des Körpers. Wer kennt nicht die Kopfschmerzen nach einem langen Bürotag oder einem Nachmittag in der Stadt. In Stufe drei (90 – 120 dB) treten allmählich Schmerzen und Schäden auf. Ein Flugzeugtriebwerk, eine Kesselschmiede oder laute Fabrikhallen, empfindet das menschliche Gehör als unerträglich. Alles danach kratzt an unserer Schmerzschwelle — so wie die lautesten Bands der Welt.
Platz #5: Deep Purple mit 117 dB
Vergleichsweise harmlos kommen Deep Purple mit 117 dB daher. Zwar könnten sich hier schon nach und nach Gehörschäden einstellen, ein einfacher Konzertbesuch dürfte jedoch weitestgehend unbedenklich sein.
Platz #4: The Who mit 126 dB
Lange Zeit galt The Who als die lauteste Band der Welt. Da wundert es niemanden, dass Pete Townshend selbst nicht mehr so gut hört. In den 60er und 70er Jahren wollte man über die Lautstärke seine musikalische Wut transportieren.
Platz #3: Metallica mit 130 dB
Metallica haben definitiv die Schmerzgrenze mit 130 dB überschritten. So wie es sich für eine ordentliche Metal-Band gehört, sollten sich Konzertbesucher auf etwas gefasst machen und vielleicht doch über einen Gehörschutz nachdenken.
Platz #2: Motörhead mit 131 dB
Selbstzerstörung aus Überzeugung? Schneller und lauter musste man sein, um 131 dB zu erreichen. Wir erinnern uns an das Flugzeugtriebwerk, das mit 120 dB schon unerträglich bis schmerzhaft tönt. Doch das war noch nicht das Ende der Fahnenstange…
Platz #1: Manowar mit 139 dB
Mit gemessenen 139 dB schaffen es die amerikanischen Begründer des True Metal sogar ins Guiness-Buch der Rekorde. Ihr Band eigener Tontechniker baute spezielle Verstärker und Lautsprecheranlagen, um diese unfassbare Lautstärke erreichen zu können.
Wie hältst Du es mit der Lautstärke auf Konzerten?
Hattest Du schon mal eine schmerzhafte Konzerterfahrung im Hinblick auf die Lautstärke? Bist Du auch der Meinung, dass ein Gehörschutz feige ist? Ab wann ist deine Schmerzgrenze erreicht?
zu '»Ohrstöpsel sind feige« — Die lautesten Bands der Welt'
robotron sömmerda 19. Jun 2017 09:39 Uhr
Rocker sind so lächerlich, sowohl auf der Bühne, als davor. Die Lautstärke geht nur auf die Zuschauer, die Band ist schön sanft ausgepegelt (denkt an das Bild mit den Boxentürmen auf der Bühne, die alle Dummys/leer sind). Und für Rockfans gilt immer: Lautheit hat nichts mit Musikalität zu tun, im Gegenteil. Aber um Musik geht es bei Rock ja nicht, sondern um "schön laut".
Frank Thomas 25. Mrz 2019 16:37 Uhr
Rockmusiker und Rockfans als lächerlich zu bezeichnen und zu behaupten, bei der Rockmusik ginge es nicht um Musikalität sondern nur um Lautstärke, empfinde ich als völlig undifferenziert.
Isidor 11. Dez 2022 14:35 Uhr
Lieber Robotron, wenn du Rockmusik nicht verstehst, solltest du deine Meinung nicht öffentlich kund tun. Lautstärke ist immer ein Stilmittel, auch bei Wagner oder Tscheikowski. Heavy Metal leise zu hören ist als würde man Vivaldi auf einer Bontempi-Orgel spielen, kann man machen, ist dann aber sch....
Joachim Albrecht 19. Jun 2017 11:57 Uhr
Quatsch !
Ich sag mal so: 19. Jun 2017 12:44 Uhr
Wer sich meint über Lautstärke definieren zu müssen, sollte vielleicht erstmal über die Qualität der eigenen Musik nachdenken …
mokka 20. Jun 2017 08:07 Uhr
GÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHN !!!!!!!!!!!!
Mehmet= SL AMG= 182 db ;-)
Klingt DICKE HOSE KRACH deswegen besser ???
mokka 20. Jun 2017 08:22 Uhr
Meine Schmerzgrenze ist schon fast jedesmal im Kino erreicht, wenn ich mit den Kids in `nen Kinder/Animefilm gehe und ich vom Sound von `ner 3D Surround-Wasserstoffbombenanlage beschallt werde und nach 5 Minuten den Kinobetreiber frage, ob er eigentlich noch alle Latten am (Z)ound hat ?
Schließlich sind das in 1.Linie Kinder, die diesen 2Worldwar Krach ausgesetzt sind.
UND DER MEINT: Er könne das ja gar nicht leiser machen, selbst wenn er wolle, weil der Film nun mal so gemischt ist !
ICH ihm dann aber mit meiner untergejubelten Karte erkläre, das ich selbst mit eigenem Studio für Dolby Hamburg mische, er mir keinen vom Pferd erzählen soll und seinen Kopf in spät. 10 Sekunden zwischen die X-Kurve klemme, wenn er nicht sofort E.T. Zuhause anfunkt und den Gain runter dreht !
robotron sömmerda 20. Jun 2017 14:04 Uhr
Ein Grund für mich, nicht mehr ins Kino zu gehen! Zu Hause, mit Fernbedienung in der Hand, kann ich reagieren. Bereits bei den Harry Potterfilmen ging es los und bei (dem an sich sehr guten Film) Inception war Schluss. Wer mastert so einen Mist? Bei den Actionszenen hält man sich die Ohren zu, bei den leisen Gesprächen versteht man nichts und möchte "lauter" rufen...
Mario 23. Jun 2017 10:10 Uhr
Grundsätzlich soll jeder so, wie es ihm, ihr passt. Persönlich finde ich laute Geräusche eher als unangenehm. Beim Spaziergang in der Natur dem Wind oder den Vögeln lauschen, empfinde ich als schöne Musik. :o) Alles Gute
Claudio 23. Jun 2017 14:43 Uhr
Feige ist es eher, jemanden jetmässig laut zu beschallen und dann noch zu kommentieren, dass Gehörschutz feige sei. Welch ein Schwachsinn, selten was Dümmeres gehört!
Wenn die Höhen in den Ohren stechen (wie beim Roger Waters - Konzert vor ein paar Jahren in Zürich), dann steck ich mir die Ohrschutzpfropfen rein und versuche, den Rest noch irgendwie zu geniessen. Wer so mischt und es noch gut findet, der soll das halt tun - mein Gehör sagt mir was Anderes.
Ab einer gewissen Lautstärke ist es einfach kein Genuss mehr (!) und nach 10 Minuten kann kaum noch zwischen laut und leise unterschieden werden, weil das Gehör sich zu schützen versucht. Wer sein Gehör schützt handelt weise! Feige ist, alles mitzumachen und meinungslos im Mainstream zu schwimmen...
Patrick 26. Mrz 2019 12:36 Uhr
Als Jugendlicher macht man den Lauter-ist-besser-Wahnsinn auf Metal-Konzerten irgendwie ja noch gerne mit; wird man älter, wird man weiser. Ich für mein Teil vermeide es mittlerweile schon ohne Hörschutz auf ein Konzert zu gehen. Hab ich immer mit dabei, hab ich definitiv mehr davon.
noizepreacher 28. Mrz 2019 12:24 Uhr
Rockmusik hört man eben auch mit dem ganzen Körper. Leider ist heute alles so familienfreundlich entschärft, dass man das Geplapper des Eventbesuchers lauter hört, als die Band. Wem es zu laut ist der soll zu Hause seine CDs hören oder zu Helen Fischer Konzerten gehen. #sissygeneration
Matthias 13. Jan 2021 23:32 Uhr
Ich war 6x bei manowar , nach 3-4 Liedern konnte man beim pinkeln gehen selbst mit brüllen nichts mehr verstehen . Die Hosen flatterten vom Schlagzeug und das bei Kristall klaren Klang . Irre . Muss man mal gemacht haben ... 3 Tage Dumpfheit ist aber normal , 1x Besuch beim hno wegen Trauma :)
EmmZeh 08. Aug 2021 01:41 Uhr
Hohe Lautstärke erfordert gute Technik. Im Metalbereich ist da Manowar sicher ungeschlagen. Wen man aber nicht unterschlagen darf ist die englische" Band" Leftfield. Band in Anführungszeichen, weil es eher ein DJ-Projekt ist bzw. war. Ich habe Manowar, Deep Purple und Motörhead ein paar mal live "überlebt" , aber bei Leftfield(Spitzname: The SoundSystem) im Kölner E-Werk kam ich echt an meine Grenzen. Eine sensationelle Quadroanlage die den ganzen Körper erzittern ließ. Man konnte genau merken, wo das Trommelfell sitzt. Leftfield mussten mal ein Konzert in der Brixton Academy nach ein paar Minuten abbrechen, weil die Zuschauer von weissem Staub bedeckt waren: sie hatten die Farbe von der Decke gespielt!
Isidor 11. Dez 2022 14:28 Uhr
Ich trage heute Hörgeräte, weil ich in jungen Jahren zu laute Musik gehört habe. Jeder wollte einen tollen Equalizer und große Boxen im Auto und dann wurde bis an die Schmerzgrenze aufgedreht. Auf einem Konzert stand ich direkt neben einer Box und meine Hose hat im Rhythmus des Bass geflattert. Heute bereue ich, dass ich damals nicht besser auf mein Gehör geachtet habe, denn es ist eine ungeheure Einschränkung, wenn man bei Gesprächen nicht alles mitbekommt, weil man schlecht hört. Das können auch Hörgeräte nie vollständig ausgleichen.