Die fleißigsten Musiker gemessen an ihren Studioalben
Sind Alben überhaupt noch zeitgemäß?
Inzwischen glauben ja viele Musiker, dass das Streaming zunehmend den Markt bestimmt. Konsumenten springen von Titel zu Titel und sehen diese selten als großes Ganzes. Die Zeit, die es braucht, ein Musikalbum vom ersten bis zum letzten Track zu hören, nehmen sich heute nur noch die wenigsten.
Die Geschwindigkeit, die im Musikmarkt steckt, macht es schwer, mit einem Gesamtkunstwerk, das ein Album darstellen sollte, Erfolg zu feiern. Häufig finden ein oder zwei bekannte Titel, die womöglich im Vorfeld bereits als Single-Auskopplungen erschienen sind, Aufmerksamkeit, während der Rest nur wenig beachtet wird.
Lieber so viele Singles wie nur möglich veröffentlichen, um sich musikalisch möglichst breit aufstellen zu können. Ein echtes Abbild künstlerischen Schaffens, das im besten Falle auch noch zeitlich zusammen hängt, stellt eine große Herausforderung an Kreativität und Geist.
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Die fleißigsten Musiker wussten Alben noch zu schätzen
Sicherlich gehen die Meinungen über Sinn und Unsinn von Musikalben deutlich auseinander. Versteht mich nicht falsch — ich persönlich liebe und genieße es sehr, ein Album durchzuhören, es in seinem Gesamtkonzept anzuerkennen und die musikalischen Entwicklungen großartiger Künstler nachzuvollziehen. Eine Tatsache, die sicherlich auch die nachfolgenden Musiker quittieren würden.
Platz #5: Motörhead mit 22 Studioalben
Wann immer es um Rockbands geht, ist Motörhead mit dabei. Auch diesmal schaffen sie es in die Top 5. Bis zum Tod Lemmy Kilmisters und dem einen Tag später verkündeten Ende der Band war man fleißig im Studio. Insgesamt produzierte die Band 22 Studioalben während ihrer Schaffensphase. Ihr kommerzieller Erfolg ließ zwar lange auf sich warten. Doch das tat dem kreativen Output keinen Abbruch.
Platz #4: Elvis Presley mit 25 Studioalben
Abgesehen von all den Livealben, den beinahe unzähligen Compilations und EP´s brachte Elvis im Laufe seiner Karriere 25 Studioalben hervor. In seiner Anfangszeit traf er sich mit seiner Band, den Blue Moon Boys, im Sun-Studio.
Kreativ hatte man einen großen Freiraum. Produzent Sam Phillips war eher daran gelegen, im richtigen Moment die Aufnahme zu starten, ohne dabei groß in die kreativen Prozesse einzugreifen. Vieles entstand spontan vor Ort: Songtexte studierte man just in time ein und auch die Arrangements wurden von den Musikern selbst erarbeitet.
Platz #3: Prince mit 34 Studioalben
Eigens für sein musikalisches Schaffen errichtete Prince das legendäre Paisley Park Studio. Für ihn die perfekte Umgebung, um musikalische Höchstleistungen zu erbringen. Zunächst gewährte man nur auserwählten Journalisten erste Einblicke in die Räumlichkeiten. Inzwischen werden geführte Touren durch die Räume angeboten. Eine 100-minütige VIP-Tour gibt es ab 100,- US-Dollar.
Platz #2: Frank Zappa mit 107 Studioalben
Einen deutlichen Sprung nach vorne schafft Frank Zappa. Zugegeben, die Zahl der zu Lebzeiten veröffentlichten Alben beträgt »nur« 62. Dennoch läge er damit deutlich vor dem dritten Platz. Schon zu frühen Lebzeiten komponierte er erste eigene Stücke.
So entstand während seiner Zeit an der CA Keith McKillop´s Monterey Summer Percussion School »Mice« — ein Solo-Stück für die Snaredrum. Noch immer verfügen seine Erben und Universal über unveröffentlichtes Material, das nach und nach posthum herausgebracht werden soll.
Platz #1: Buckethead mit 259 Studioalben
Brian Patrick Carroll, vielen besser bekannt unter seinem Künstlernamen Buckethead, steht unangefochten an der Spitze. Nur er schaffte es, 259 Studioalben in gerade einmal 16 Jahren zu produzieren. Macht dieser Mann noch etwas anderes als Musik? Man mag es irgendwie bezweifeln. Seine Fans hingegen dürfte es freuen.
Wer sich fragt, wo man nur diese Inspiration herholt: Buckethead´s Leben ist ein reines Gesamtkunstwerk. In der Öffentlichkeit trifft man ihn meistens nur mit einem Eimer von Kentucky Fried Chicken auf dem Kopf an. Angeblich wurde Carroll in einem Hühnerstall geboren und von Hühnern aufgezogen. So eine Sorte Künstler hat die Kreativität mit Löffeln gefressen.
Wie ist es um deine Motivation bestellt?
Woher nimmst Du deine Inspiration und den Antrieb, um die musischen Erzeugnisse (zahlenmäßig) voranzutreiben? Wie viel Zeit nimmst Du dir für eine Produktion (egal ob Single oder Album) und wie wichtig sind Deadlines dabei?
zu 'Die fleißigsten Musiker gemessen an ihren Studioalben'
Max Greb 17. Jul 2017 09:56 Uhr
Qualität > Quantität
robotron sömmerda 19. Jul 2017 12:56 Uhr
+1
Mirco Märte 17. Jul 2017 10:03 Uhr
Omar Rodríguez-López sollte man nicht unerwähnt lassen 😉
Alisa 28. Jun 2022 14:57 Uhr
Dolly Parton brachte auch schon 73 Alben heraus
Dennis van Sing 17. Jul 2017 10:18 Uhr
Wenn ich mir anschaue was Andrew Huang so an Output hat...
Peter Schips 17. Jul 2017 10:46 Uhr
Wenn man sich den Output mancher Künstler in der Nachkriegszeit anschaut, dann ist der Output dieser aufgelisteten Bands ein Witz.
Endrick Jaegermeister 17. Jul 2017 18:16 Uhr
Der gute, alte Buckethead hat doch mit seinen Tapes sicher einen Rekord gestellt
Someone 17. Jul 2017 19:59 Uhr
Stimmt das so? Hat nicht Edgar Fröse bzw. Tangerin Dream ~50 Studioalben gehabt oder vertue ich mich da. Damit wäre TD an Platz 3 oder?
Vanhold 18. Jul 2017 10:01 Uhr
Neil Young hat auch schon 38 Alben gemacht, wäre also auf Platz 3 in der Liste. Irgendwie ist die Liste (siehe Vorpostings) doch sehr wenig aussagekräftig. Ich hab auch schon 6 Alben rausgebracht und bin immer noch nicht Millionär... Mist!
Mokka 18. Jul 2017 15:45 Uhr
Hochgerechnet komme ich in 12 Jahren selbst auf ca. 40 Alben.
Die Produktivität kommt aus dem Druck heraus, in einem hart umkämpften Markt seine Brötchen verdienen zu müssen.
Natürlich bleibt da oft anspruchsvolle Qualität auf der Strecke und viele meiner Sachen bezeichne ich selbst auch als "5 Minuten Terrine", weil von der ersten Idee bis zur finalen Version vlt. 5 Stunden vergehen.
Aber diese Arbeitsweise ist auch dem schnelllebige Markt von Heute geschuldet, da sich keiner mehr die Zeit nimmt, Musik zu geniessen, sondern nur noch zu konsumieren.
Weswegen solle man da noch höchsten Wert auf Anspruch und Qualität legen, wenn sie von Konsumenten kaum honoriert wird und es eigentlich nur noch darum geht, den Massenmarkt zu bedienen ?
Und ich schaue auch nicht auf andere und erfreue mich eines besseren Wissens darüber, das man in einer Bestenliste vlt. noch jemanden vergessen hätte, denn das bringt mich persönlich ja mal nun gar nicht weiter und so mache ich weiter mein Ding, mit dem stets belastenden Druck, produktiv sein zu müssen.
Ob ich will oder nicht, den Rechnungen die ich zu bezahlen habe ist es ziemlich schnurz, wer da auf Platz 3 oder 4 stehen müsste ;-)
So, genug abgehangen, wieder an die Arbeit !
Arian Milani 20. Jul 2017 01:08 Uhr
was ist mit sun ra?
Mandi 22. Jun 2020 02:01 Uhr
Auch Bob Dylan kommt auf 39 Alben...
Also diese Liste passt nicht ganz...