3, 2, 1, Gig! Was Du bei deinem Live-Auftritt keinesfalls vergessen darfst…
Gut vorbereitet sein
Egal wie oft Du das Set bereits mit deiner Band im Proberaum gespielt hast, es Live zu performen ist noch immer eine andere Hausnummer. Vom Blackout bis zum vergessenen Kabel – in Aufregung und Eile können so manche Fehler passieren.
Wir haben daher »Revolution Eve« und »Unplugged« gefragt, wie sie sich auf ihre Konzerte vorbereiten und welche Erfahrungen sie bereits bei Live-Auftritten gesammelt haben.
Welche Erinnerung habt ihr an euren ersten Auftritt?
Maria von Revolution Eve: Da muss man unterscheiden. Wir alle haben vorher schon in anderen Bands gespielt. Für mich selbst war das glaube ich auf einer Schulveranstaltung mit so einer zusammengewürfelten Band. Das war kompletto improvisiert und da wir niemanden für den Bass hatten, habe ich kurzentschlossen an dem Abend Bass gespielt – und zwar einen Fretless Bass aus dem »Musikraum«. Neben vielen schiefen Tönen habe ich auch eine ordentliche Blase am Finger produziert.
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Wir als »Revolution Eve« hatten unseren ersten Gig in einem Jugendzentrum mit Billardtisch. Wir waren schon ein bisschen aufgeregt, speziell weil unsere Bassistin Conny erst wenige Wochen dabei war. Eine weitere Herausforderung war das vorhandene »Drumset«. Ein echter Klassiker à la »Iron Maiden« mit Toms, die so hoch hingen, dass man noch nicht einmal mehr den Kopf von Nikki hinter dem Schlagzeug sehen konnte.
Es ist wichtig, sich ausführlich mit seinem Equipment auseinanderzusetzen. (Unplugged)
Unplugged: Da wir beide bereits viel Erfahrung in anderen Bands gesammelt hatten, liefen die ersten Auftritte eigentlich schon relativ gut. Wir kannten uns zumindest rudimentär mit der PA aus und hatten durch das häufige Straßenmusizieren unser Programm gut verinnerlicht.
Dennoch müssen wir beide lachen, wenn wir Bilder von den ersten Auftritten sehen. Es sah einfach nur chaotisch aus.
Wir hatten viel zu viel Equipment, was wir zudem nicht ansatzweise ausreizten und machten uns dadurch viel mehr Stress als notwendig. Der Aufbau dauerte Ewigkeiten und immer mal wieder standen wir ratlos vor der Anlage und fragten uns warum gerade kein Signal ankam oder die Anlage still blieb.
Wie kommt ihr an eure Auftritte heran?
Maria: Das ist immer eine Mischung. Natürlich lernt man über die Zeit auch andere Musiker kennen und macht manchmal zusammen was aus. Das macht es meistens auch leichter, eine Location zu bekommen. Natürlich machen wir auch ganz normale Bewerbungen bei Festivals.
Je länger und öfter man natürlich spielt, desto öfter kommt es aber mittlerweile auch vor, dass Menschen dich sehen und dich dann für ihr Konzert buchen. So etwas ist natürlich super. Hinzu kommt, dass wir auch zusätzlich noch mit einer Booking-Agentur zusammenarbeiten.
Unplugged: Angefangen haben wir als Straßenmusiker. An fast jedem Wochenende im Sommer haben wir die Fußgängerzonen nahe unserer Heimatstadt Neustadt an der Weinstraße unsicher gemacht. Mit der Zeit kamen einige der Passanten auf uns zu und fragten uns ob wir nicht auf ihrem Geburtstag oder ihrer Hochzeit ein paar Songs zum Besten geben wollten, was wir natürlich dankbar annahmen.
Da unsere Musik also auf Zuspruch zu stoßen schien, überlegten wir uns, wie wir unseren potentiellen Kundenkreis erweitern könnten und kamen auf die Idee uns einen Stand bei einer der lokalen Hochzeitsmessen zu buchen. Die Idee schlug ein wie eine Bombe und bereits nach der allerersten Hochzeitsmesse hatten wir an jedem zweiten Wochenende zwischen Mai und Oktober einen Auftritt auf einer Hochzeit.
Unser Programm haben wir schließlich noch mehr für die Begleitung von Hochzeiten und Events angepasst. Glücklicherweise trifft man auf jeder dieser Veranstaltungen immer neue potentielle Kunden, sodass mittlerweile der Großteil der Aufträge über Empfehlungen kommt. Klar ist allerdings auch, dass selbst trotz Empfehlung niemand die Katze im Sack kaufen möchte, daher legen wir viel Wert auf eine ansprechende Homepage. In dieser Kombination reicht das mittlerweile um unseren Terminplan restlos zu füllen.
Zudem haben wir jedes Jahr einen Stand auf der »Trau Dich!« in Frankfurt am Main. Dies ist für uns einerseits sinnvoll, um neue Kundenkreise zu erschließen und auf der anderen Seite auch um in der Branche aktiv zu bleiben und mit anderen Dienstleistern in Kontakt zu treten. Gerade aus dem letzten Punkt ergeben sich oft schöne Auftritte bei diversen Firmenevents, die sich dann nicht so stark auf die Wochenenden konzentrieren.
Welches Monitoring benutzt ihr? Habt ihr ein In-Ear-System? Wenn ja, ist es angenehmer als Monitor-Boxen oder befremdlich?
Maria: Von beidem etwas. Nikke (Drums) hat ein In-Ear-System. Das ist auch zwingend notwendig, da wir mit einem Sampler für Keyboard-Einwürfe spielen. Damit das natürlich passt, müssen wir mit Klick spielen. Den Klick hört aber natürlich nur Nikke auf dem Ohr. Das kann schon sehr anstrengend sein, aber man gewöhnt sich dran. Diana (Voice) benutzt auch In-Ear-Monitoring.
Das eignet sich super, um gerade bei leisen Passagen die Stimme besser zu hören. Wenn man sich nicht gut hört, tendiert man dazu lauter zu singen, was wiederum die Stimme strapaziert. Für mich selbst ist es das nicht wirklich. Ich brauche den Druck von echten Boxen vor mir. Allerdings benutze ich speziellen Ohrenschutz, der das ganze ein paar dB absänkt, ohne dass die Höhen verloren gehen.
In-Ear-Monitoring oder Wedges – Was lohnt sich mehr?
Revolution Eve
Ganz nach dem Motto »hart aber melodisch« liefern Revolution Eve auf der Bühne das volle Rockprogramm. Seit 2012 ziehen die fünf Powerfrauen Diana Nagel, Nikke Blout, Simone Wenzel, Maria Huehn und Conny Marschall ihr Publikum mit nach vorn gehendem Alternative-Rock in den Bann. Eigenkomposition versteht sich.
Dazu gehören auch elektronische Beats, Heavy-Rock-Drums und die energiegeladene Stimme der Sängerin Diana Nagel. Heraus kommt eine 100%-mitreißende und explosiv-feminine Rockgruppe mit unverwechselbarem Charakter.
Unplugged: Wir benutzen im Grunde kein gesondertes Monitoring. Unsere PAs (Bose L1 Compact für Live, Bose L1 Model II für DJ-ing) sind ziemlich rückkopplungsarm und haben einen sehr breiten Beschallungswinkel. Daher stellen wir die Anlage während der Livemusik hinter uns beide und beim DJ-ing neben uns. Da wir nur zu zweit sind, ist es für uns wichtig das Equipment so klein und leicht wie nur möglich zu halten. Das Bose System ist klein, leistungsstark und wir sparen uns die Monitorboxen.
Wie organisiert ihr den Auf- und Abbau? Was ist zu beachten? Habt ihr einen Technical Rider?
Maria: Das mit dem Auf- und Abbau ist extrem unterschiedlich. Das hängt meistens von der sogenannten »Backline« ab. Also dem, was wir selbst an Boxen und Drumkit mitbringen müssen und was nicht. Weiterhin hängt es von der Art des Konzerts ab. Normalerweise bauen wir natürlich alles selbst auf, wir können uns da auch nicht groß Roadies oder Stagehands leisten. Als wir jedoch Toursupport für Evanescene gemacht haben, hatten wir Stagehands vor Ort und einen Roadie mit dabei.
Wenn möglich, VORHER alles klären. (Maria Huehn)
Es bringt einfach nichts, wenn du schon komplett fertig und müde auf die Bühne kommst, weil du beim Aufbauen deine Energie schon verschossen hast, oder dir den ein-oder anderen Finger beim Aufbauen des Drumkits geklemmt hast. Tech Rider sind immer wichtig – besonders wenn man keinen eigenen Mischer hat. Diese schicken wir auch im Voraus an die jeweiligen Soundmenschen vor Ort.
Unplugged: Den Auf- und Abbau erledigen wir auf den Hochzeiten stets selbst, da wir meist das gesamte Equipment (PA und Licht) stellen. Wir haben hierfür einen Platzbedarf von 3×2 m, was wir vorher stets mit dem Veranstalter abklären, damit es vor Ort keine bösen Überraschungen gibt.
Auch wenn bereits eine PA vor Ort ist, nutzen wir stets unseren eigenen Mixer, den wir auf unserem Pedalboard verbaut haben. So können wir ganz einfach dem Tontechniker vor Ort die zwei XLR-Kabel mit dem Stereosignal in die Hand geben. Auf diese Weise haben wir sichergestellt, dass wir unseren gewohnten Sound in gleichbleibender Qualität haben.
Unplugged
Johannes Vogt und Markus Ziesch bilden das Duo mit dem Namen Unplugged. Die jungen Multi-Instrumentalisten sorgen auf zahlreichen Veranstaltungen für abwechslungsreiche musikalische Unterhaltung und haben einiges im Schlepptau.
Ihr Repertoire reicht von angenehmer Hintergrundmusik bis hin zu tanzbarer Rock-und Pop-Musik im eigen interpretierten Akustik-Stil. Aber auch elektronische Beats und DJ-ing zählen sie zu ihren Stärken.
Die Band Unplugged Band zeichnet sich somit besonders durch ihre Vielseitigkeit und Flexibilität aus und der professionellen Spezialisierung auf Live-Verantaltungen. Eben ganz nach Belieben und Gegebenheit des Events.
Was ist wichtig beim Soundcheck? Wer mischt euch?
Maria: Wir haben uns inzwischen einen festen »Ablauf« für Soundcheck angewöhnt. Das heißt, wir wissen genau, welchen Song wir anspielen wollen. Kriterien für die Auswahl des Songs für den Check sind kritische Passagen und natürlich dass alle Instrumente einmal zum Einsatz kommen. Dazu muss man auch keine ganzen Songs spielen, was wir öfter hören. Wir spielen meistens eine Strophe und einen Refrain. Danach gehen wir einmal von links nach rechts alle Bandmitglieder durch und dann beginnt das Spiel von vorne.
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Unplugged: Zum Mischen nutzen wir den Bose T1 Tonematch. Dieser ist gut auf unsere Anlagen abgestimmt und zudem digital. Das heißt, unser Setup ist eingespeichert und kann per Knofpdruck abgerufen werden. Lediglich das Mastersignal passen wir mit einem externen EQ noch ein bisschen an die Rahmenbedingungen an, da jede Location anders ist und wir öfters auch im Freien spielen. Der Soundcheck ist damit in ca. einer Minute abgehandelt. Sehr entspannt.
Was war der größte Fail bei einem eurer Auftritte? Was nehmt ihr daraus mit?
Maria: Fails gehören dazu und man sollte sie mit einer gehörigen Portion Humor nehmen. Eigentlich gibt es daher gar keine wirklichen »Fails« auf der Bühne. So etwas kann die Sache durchaus auch menschlich machen. Fails passieren eher vorher, beispielsweise wenn man ein wichtiges Kabel vergessen hat oder ähnliches. Darum gibt es bei uns jetzt immer eine Checklist.
Unplugged: Der größte Fail ereignete sich im Prinzip nicht beim Auftritt selbst, sondern bereits im Vorfeld. Ich erinnere mich noch genau daran, dass wir uns sehr auf einen Samstag im Juli freuten, der nicht durch eine Hochzeit geblockt war und wir deshalb bereits unsere Abendplanung abgeschlossen hatten.
Als wir am Tag davor gerade zusammen im Supermarkt Getränke kauften, weil wir uns für den Samstag bereits mit Freunden verabredet hatten, erhielt ich plötzlich den Anruf einer Hochzeitsplanerin, die wissen wollte, wann wir denn morgen zum Aufbau kämen. Da fiel uns wie Schuppen von den Augen, dass wir komplett vergessen hatten, den Termin in den gemeinsamen Google-Kalender einzutragen. Hätte die Planerin uns nicht angerufen, hätten wir den Termin völlig verschwitzt.
Seit diesem Erlebnis haben wir unsere Organisation völlig umgestellt. Wir nutzen nun einen Onlinedienst, in dem sämtliche Kommunikation mit den Kunden dokumentiert wird und auf den wir beide Zugriff haben. So sieht jeder, was der andere besprochen hat und welche Termine wann anstehen.
Checkliste
- Wann muss ich da sein?
- Wie viel Zeit ist für Aufbau und Soundcheck?
- Was ist bereits vor Ort?
- Setlist, evtl. Technical Rider erstellen
- Besser haben als brauchen: Ersatzsaiten, -Batterien, -Kabel, etc.
- Stromversorgung: Mehrfachstecker, Verlängerungskabel
- GEMA und Covern von Musikstücken
- Spaß haben!
» Der große Merkzettel: Band-Auftritt Checkliste
Nehmt ihr euch während des Auftritts auf? Wenn ja, womit?
Maria: Ja, tatsächlich jeden Gig. Je nach Größe einfach nur mit einem Camcorder. Bei großen Events durchaus auch noch mit diversen GoPro Cams. Man weiß nie, wofür es gut ist und gerade in Zeiten von »Social Media« ist Content ja immer Trumpf.
Unplugged: Im Großen und Ganzen nehmen wir uns nicht auf. Ab und zu schneiden wir mit dem iPhone eventuell ein kurzes Video für Instagram o.ä. mit. Die Bildqualität ist echt ordentlich und der Sound bringt immerhin ein bisschen Live-Feeling rüber. Für diese Zwecke ist das völlig ausreichend.
Solche Mitschnitte eigenen sich auch prima, um ein paar Details wie Bühnenperformance kritisch zu betrachten.
Was hilft, um die Nervosität vor dem Gig und auf der Bühne zu überwinden?
Maria: Also krass nervös waren wir glaube ich wirklich nur vor Evanescene. Mal eben vor mehr als 4000 Leuten zu spielen, von denen du keine Ahnung hast, ob sie das wirklich mögen was du tust… das war schon was. Aber wir haben ein Ritual mit einander und danach ist irgendwie alles super!
Unplugged: Meiner Meinung nach hilft da nur eins: Das Programm muss sitzen! Um beim Auftritt 100% abrufen zu können, sollte man alles zu 130% beherrschen. Wenn das passt, dann gehört Nervosität fast der Vergangenheit an. In unserem Fall heißt das nicht nur das musikalische Programm in der Probe zu perfektionieren, sondern auch sich mit sämtlichem Equipment außeinander zu setzen.
Irgendetwas unvorhergesehenes passiert fast immer. Hat man bereits mit dem Programm zu kämpfen und ist sich nicht sicher, ob man den hohen Ton trifft oder das schnelle Riff tight hinbekommt, hat man nicht genügend Kapazitäten um beispielsweise auf etwaige Fails der Technik angemessen zu reagieren – das macht Angst. Ein gesundes Maß an Nervosität gehört dennoch immer dazu und ohne dieses Kribbeln würde alles auch nur noch halb so viel Spaß machen.
Unplugged
🎬 Kids (Cover)
Benutzt ihr Notenblätter oder Pads zur Gedankenstütze für Songs und Set Liste?
Maria: Keine Notenblätter, Pads ect. Kommen auf die Bühne. Wir sind keine Alleinunterhalter. Setlisten gibt es natürlich.
Unplugged: Wir nutzen iPads mit der App »Musicnotes«. Hier kann man PDFs aus verschiedenen Cloud-Diensten wie Dropbox synchronisieren und zu Setlisten zusammenstellen. Ich kann gar nicht aufzählen wie viele Vorteile Pads gegenüber Notenblättern bieten.
Sollte man vor dem Gig noch einmal besonders viel proben?
Maria: Das ist leider auch wieder total abhängig davon wo man steht. Wenn man ein Set schon 30-Mal auf einer Tour gespielt hat, braucht man das nicht dauernd zu proben. Maximal um Veränderungen hinein zu bringen. Aber grundsätzlich gilt: Du musst so viel und lange proben, dass du dein Set KANNST. Am besten ohne auf das Griffbrett schauen zu müssen. Ob das viel oder wenig Zeit dauert, das ist individuell. Leute kommen und zahlen um dich zu sehen. Also musst du auch dein Handwerk beherrschen.
Unplugged: Hier kommt es natürlich darauf an, wie viele Gigs man spielt und wie lange der letzte Gig her ist. Zwischen Mai und Oktober haben wir Hochsaison in der Hochzeitsbranche und jede Woche mindestens einen bis zwei Auftritte. Geprobt wird da nur, wenn wir mal einen neuen Song mit ins Programm aufnehmen möchten. Vor Beginn der Saison machen wir aber stets ein paar intensive Proben um wieder die nötige Routine zu erlangen.
Habt ihr eigenes Equipment für Beleuchtung und Beschallung?
Maria: Nein, wir haben nur die benannte Backline und eine kleine Anlage im Proberaum, die würde für einen Live-Auftritt aber nie reichen.
Unplugged: Neben Beschallungsequipment stellen wir auch die Lichttechnik. Hierfür haben wir eine kleine 3-Punkt Traverse und einige LEDs und Effekte. Das ganze steuern wir über DMX und die Software »Lightkey« für Max OSX.
Das Gute an dieser Software ist, dass man alle Steuerelemente per Midi ansprechen kann. Mit der App »Touch OSC« habe ich auf einem iPad die Steuerelemente nachgebaut und kann sie per WLan triggern. Somit sparen wir uns das schwere und vor allem teure Lichtpult. Genau nach unserem Geschmack also.
Revolution Eve
🎬 Girl with the Candlebox
Was war die peinlichste Sache, die euch bei einem Auftritt passiert ist?
Maria: Da stehe ich wohl ganz oben auf der Liste. Ich habe die Eigenart durchaus mal bei der einen oder anderen Aktion das Gleichgewicht zu verlieren und mich hinzulegen. Ist nun schon dreimal passiert. Aber ich nehme das mit Humor.
Unplugged: Die peinlichsten Momente hatten wir sicherlich während der Zeit, als wir mit dem Auflegen anfingen. Im großen und ganzen lief es eigentlich ganz gut, allerdings hatten wir uns etwas zu wenig mit dem Equipment auseinander gesetzt und so ging etliche Male während der Party einfach die Musik für ein paar Sekunden aus.
Auch wenn es meist wirklich nur kurze Momente waren, ist das für professionelle DJs und die Partystimmung natürlich ein absolutes No-Go. Zudem kamen uns die Sekunden, in denen wir schweißgebadet vor dem Mixer standen und uns fragten, welcher Knopf wohl wieder die Musik anschaltet, wie eine halbe Ewigkeit vor.
FAQ: Abkürzung »Gig«?
Auch wenn es oft vermutet wird, so ist das Wörtchen keine Abkürzung! Es handelt sich dabei lediglich um den englischen Begriff »gig« und steht für Live-Performance eines Musikers oder eine Musikgruppe.
Welche Tipps für den Live-Auftritt und das Bühnensetup könnt ihr weitergeben?
Maria: Ich glaube, der wichtigste Tipp ist VORHER alles zu klären. Wann muss ich da sein? Was ist vor Ort da? Habe ich einen Soundcheck? Habe ich genug Stromkabel, Saiten, Felle etc. dabei? Ist mein Equipment gewartet? Am Abend selbst sollst du dich eigentlich nur entspannen und Spaß haben.
Unplugged: Abgesehen davon, dass das Programm natürlich sitzen sollte, ist es wichtig, sich ausführlich mit seinem Equipment auseinanderzusetzen. Das geht auch über die Grenzen dessen, was man dann letztendlich davon nutzt, hinaus. Je mehr eine Band sich auf sich selbst und ihr Equipment verlassen kann, desto entspannter wird der Auftritt.
Ebenfalls essentiell: Für Aufbau und Anfahrt sollt man stets Puffer einplanen. Es gibt nichts Schlimmeres, als zum Gig zu hetzen und dann im Stress während des Aufbaus irgendetwas falsch zu machen. Die Quittung dafür bekommt man dann während der Perfomance selbst.
Zum Bühnensetup selbst würde ich immer empfehlen: So komplex wie nötig, so einfach wie möglich. Hier sollte man sich vorher genau überlegen was man rüberbringen will und mit welchem Equipment das zu erreichen ist. Es muss nicht immer das teuerste, beste Equipment sein, wenn ich dieses live gar nicht brauche. Ein kleines Beispiel: Für unsere Jazz-Sets benötige ich mein E-Piano lediglich für ein paar einfache Voicings und kurze Soli. Dafür habe ich mir ein kleines Mini-E-Piano von Yamaha mit kleinen Tasten besorgt, was mehr wie ein Midi-Reisekeyboard wirkt. Das reicht für diesen Zweck vollkommen aus und ich kann es bequem im Rucksack transportieren.
Das schwere Nord Stage lasse ich für diese Events also liebend gerne zu Hause. Solange man also noch keine eigenen Roadies hat, die den Aufbau und Transport für einen übernehmen, sollte man sein Setup stets unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass man es selbst zum Gig wuchten und aufbauen muss.
Ich denke, egal welche Art von Musik man macht, letztendlich ist man doch eine Art Dienstleister. Daher ist es wichtig immer professionell zu agieren und Allüren abzulegen. Wenn man seine Sachen professionell im Griff hat, kann man den Auftritt in vollen Zügen genießen und das spüren auch die Zuschauer – unabhängig von Musikrichtung oder Anlass.
Deine Tipps zum Live-Auftritt!
Wie bereitest Du dich auf deine Gigs vor? Woraus hast du gelernt? Was wirst Du nie wieder vergessen, bevor Du auf die Bühne gehst? Wir sind gespannt, was Du berichtest…
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llamallamaduck 23. Aug 2018 13:35 Uhr
Gerade wenn man auf Geburtstagen usw. spielt, sollte man vorher absolut klar machen, welche Art von Musik man spielt und welche eben nicht. Wir hatten anfangs schon mal das Problem, dass Leute, die uns einen ganzen Abend gehört hatten (Rock, Blues, Folk, alles englisch) gebucht haben und sich dann gewundert haben, warum wir weder Schlager noch Tanzmusik spielen können. Seither sage ich den Leuten beim Buchen immer, was wir können und was nicht und rate ihnen, im Zweifelsfall noch einen DJ oder Musik aus der Dose aufzufahren.