Deadmau5
Wir drücken doch alle nur auf Start
We all hit play, says Deadmau5
Der Musikproduzent rechnet bereits mit dem Groll derer, die der Meinung sind, viel helfe viel. Dabei ist es doch so leicht, einen sauberen Auftritt hinzulegen, so Deadmau5. Der Produzent und DJ behauptet, mit den Basics in Musiktechnik und eines Programms wie Ableton könne wenig schiefgehen. Wer sich da erst einmal hineingefuchst hat, kann sich mit jedem anderen Liveact auf der Welt messen. Seine »Liveshow«, die er selbst in Anführungszeichen setzt, sieht so aus, dass er die Verantwortung ganz an Ableton Live abgibt. Das einzige, was er sich an Besonderheit herausnimmt, ist ein überdimensionierter Mauskopf, den er sich aufsetzt. Ansonsten zieht er sein Programm durch, das dafür sorgt, dass alle seine Auftritte ähnlich (wenn nicht sogar gleich (gut)) ablaufen.
Für Kollegen, die sich damit brüsten, wirklich hart zu arbeiten während Shows (an sechs verschiedenen Pulten), hat er nur ein müdes Lächeln übrig. Alles für die Katz, so Deadmau5, denn wen interessiert es schon, ob der Künstler einfach cool hinter seinem Pult steht und sein bewährtes Programm abspielt oder sich eben live abrackert. Solange er das Beatmatching sauber hinbekommt, würde sich keiner beschweren.
Kein Publikum der Welt erwarte von seinem Helden, live am Pult neue Sets zusammenzuschustern. Die richtige Arbeit werde in den Studios gemacht, nicht auf der Bühne.
Passend dazu
- PA & Licht für Bands, Alleinunterhalter & Co.
- deadmau5: Die frühen Anfänge eines EDM-Superstars
- Songwriting
- Buchtipp: Ableton Live Profi Guide
- Brauche ich einen Produzenten?
Hier ist die komplette Brandrede:
zu 'Deadmau5: Wir drücken doch alle nur auf Start'
Norbert Beyer 27. Jun 2012 09:03 Uhr
Zum Glück gibt es jenseits des Mainstreams auch noch Publikum und Acts, die ein schönes Liveset mit Handarbeit und Hardware zu würdigen wissen.
Sebastian 27. Jun 2012 09:30 Uhr
Das Deadmau5 Publikum ist Pop und Mainstream. Denen ist das vielleicht echt egal, die wollen nur Unterhalten werden, und Jam-ungereimtheiten wären bei der glatten Deadmau5 Musik vielleicht auch auffällig und störend. Aber wozu dann diese "Ich mach grade Musik"-Show auf der Bühne?
Markus 27. Jun 2012 09:46 Uhr
Stimmt schon, für ein paar Knöpfe auf der APC drücken muss man kein Genie sein und dass ist bei manchen solchen "Liveacts" auch deutlich zu hören.
Deadmau5 spielt zwar auch viel aus der Konsere, was ja bei der Komplexität des Setups auch okay ist - aber wenigstens ist die Show gut
OceanMind Manuel Mende 27. Jun 2012 10:07 Uhr
so siehts aus Ihr Möchtegern DJ`s da draussen oder manche, die sich Live-Djs nennen. Da bin ich gleicher Meinung und auch nur ein müdes Lächeln dafür über, wenn Dj`s behaupten sie machen alles live...tssss
OceanMind Manuel Mende 27. Jun 2012 10:08 Uhr
Push the button und ab geht`s! Finde immer so Wichtigtuer so geil, wenn sie meinen wie toll sie doch auf der Bühne live acten ;)
Peter 27. Jun 2012 10:09 Uhr
Bei dem Kommerz-Techno von Deadmau5 braucht man ja auch nicht mehr als Start/Stop. Er wiederholt immer die gleichen Patterns.
Dirk Schoenhoefer 27. Jun 2012 10:56 Uhr
Fragt sich halt nur, ob das abspielen einer CD und nen seltsamer Mäusekopf tatsächlich 100.000$ die Stunde wert sind o.O
B 27. Jun 2012 11:25 Uhr
man man, wie keiner hier die Ironie des Textes versteht ^^
Schaut euch das Setup von Deadmau5 an, dann sollte klar sein, dass er nicht nur Start- Stop drückt, sondern Loop Patterns live mixed. Dazu verschiedene FX Ketten einbaut...
Dass er keinen Track live produziert ist klar. und dass die Loop Patterns vorgefertigt sind ist auch klar. Aber die Arbeit die er live an den start bringt, geht über die Arbeit von Djs von noch vor 10 Jahren weit hinaus. Und jetzt kommt mir nicht mit: bla bla elektronische Musik ist ja keine Arbeit / alles voll leicht. Ich habe bereits in einer Band gespielt und habe auch Erfahrungen was das Produzieren elektronischer Musik angeht. Fazit: nen paar Akkorde in einem Track beisteuern ist nix im vergleich dazu einen kompletten Track alleine zu arrangieren, die ganzen Sounds des Tracks zu designen. Den Track abzumischen, etc...
B 27. Jun 2012 11:36 Uhr
Hab mir eben noch einmal den Original Text durchgelesen und so ironisch ist es ja doch nicht gemeint. Ich finde die Zusammenfassung der Redaktion ein wenig in die Irre führend...
Vielleicht wäre eine Darstellung, in der Deadmau5 sich nicht als herausragenden Live-Act sieht und meint, dass das was er macht viele können sinniger als die obige start-stop Darstellung ^^
Niclas Lnr 27. Jun 2012 11:50 Uhr
Soll doch jeder sein Live-Set präsentieren wie er möchte! Ob es jetzt mehr Arbeit ist oder weniger ist doch egal! Am Ende zählt was dabei raus kommt!
delamar 27. Jun 2012 11:54 Uhr
Die Jungs werden ja nicht nach Stunden sondern nach Entertainmentfaktor bezahlt... ;)
Johannes Herschbach 27. Jun 2012 12:12 Uhr
@B Japp, den Originaltext lesen macht auf jeden Fall Sinn, auch wenn er furchtbar zu lesen ist ;)
Johannes Herschbach 27. Jun 2012 12:26 Uhr
Für die, die es wirklich interessiert, schaut euch die Diskusion auf deadmau5 Facebookseite an (über 400 Kommentare unter seinem Post mit dem Link zum tublr Eintrag).
Hier noch jemand, der sich etwas länger mit seinem text befasst:
http://createdigitalmusic.com/2012/06/deadmau5-honest-about-his-own-press-play-sets-misses-out-on-scene/
dreadmaul 27. Jun 2012 15:24 Uhr
nunja, eigentlich ist doch klar, wenn man den text liest, aber auch wenn man sich gedanken macht, dass deadmau5 mit seiner lightshow, etc. nicht einfach so krass flexibel ist. deswegen die basis, vorgemischt und dann rumgetweake. weil deadmau5 aber auch nicht von sich selber behauptet er sei der größte und beste dj auf der welt und so denke ich ist das ok.
Tonstudio0815 27. Jun 2012 15:41 Uhr
Also ich finde dieser Artikel greift genau die Diskussion auf, die ich neulich mit Nachwuchs-DJs hatte.
Die Wahrheit ist, das 95% der Leute (Zuhörer) keinen Schimmer von der Materie (also der Hard- und Software) von DJs hat. Ihnen kommt es NUR auf die Musik an. Das heißt die gute Masse ist anspruchslos, was deine Leistung am Pult, Sampler, Sythesizer usw. LIVE angeht... Denen reicht es wirklich, wenn man als DJ im Takt auf und ab hüpft....
Das ist die Traurige Wahrheit: Ich kenne wirklich DJs, die regelmäßig in Clubs "auflegen", ohne irgendwas zu den Songs beigetragen zu haben. Die ziehen sich die Mukke aus dem Netz und drücken "Play". Die Wissen nichtmal was "Ableton" ist! Und haben dennoch Erfolg!
Ich denke, es sollte jeder DJ selbst wissen, wie er Live vorgeht. Wem es reicht, nur 95% der Leute zu begeistern, soll damit weitermachen. Wer aber andere gestandene DJs neidisch machen will, (oder auch die restlichen 5% also die "Kenner & Anspruchsvollen glücklich machen will) der sollte sich schon anstrengen =P
Das ist der feine Unterschied. Tatsächlich darf sich heute jeder Penner "DJ" nennen.. ;-(
Jay 27. Jun 2012 18:46 Uhr
Tonstudio hat recht. Ich selbst bin schon 30 Jahre dabei und klassischer Techno und Co.-Vinylist mit digitaler Ergänzung - jenseits des Mainstreams. Und ich denke mal, "mein" Publikum bzw. das meiner Kollegen hört es sowohl raus als auch weiss es zu schätzen, was gutes Mixen ohne Syncbutton ist und was es bedeutet, coole Arragements auch live zu liefern. Dass das Digitale es uns ein wenig leichter macht, ist klar - keinesfalls kann es aber Gefühl für die Musik, ihren Einsatz (wann und wie und wo und wieviel und in welcher Weise) abnehmen. Und oben zitierter "Penner" wird das dann eben nicht draufhaben..trotz Only-Play-Button..
IrgendeinThomas 27. Jun 2012 19:05 Uhr
@ Tonstudio0815 Tja...klar, "DJ" oder auch "Künstler","Kunst","Musiker",...sind alles keine geschützten Begriffe und es herrschen nicht mal klare Definitionen darüber. Das mit den 95 % erinnert mich auch ans Mainstream-Publikum - den Meisten ist es auch sowas von egal wenn sich mal jemand etwas Kreatives, evtl. Tiefgründigeres hat einfallen lassen...hauptsache es ist ein Ohrwurm und der Rythmus paßt ob jetzt da zB das Keyboard oder/und die Gitarre eine originelle Begleitung dazu hat ist den Meisten schon sowas von egal. Das ist die Realität mit der gewisse Musiker die detailverliebt sind halt leben müssen.;-)
Un Commerce 27. Jun 2012 20:12 Uhr
Zitat: "Wir drücken doch alle nur auf Start" °°
Wir armen Ungläuigen ahnten dies schon lange und ließen und nicht für doof verkaufen! Jetzt haben wir es aber schwarz auf weiß!
Ist ja auch logisch! Wer will schon riskieren, dass an einem Abend, bei Full House bzw bei 10.000 Fan's irgend etwas schief geht!!!
Un Commerce 27. Jun 2012 20:12 Uhr
Zitat: "Wir drücken doch alle nur auf Start" °°
Wir armen Ungläuigen ahnten dies schon lange und ließen und nicht für doof verkaufen! Jetzt haben wir es aber schwarz auf weiß!
Ist ja auch logisch! Wer will schon riskieren, dass an einem Abend, bei Full House bzw bei 10.000 Fan's irgend etwas schief geht!!!
Frank 27. Jun 2012 20:18 Uhr
Hallo
Zitat: "Wir drücken doch alle nur auf Start"
Wir armen Ungläuigen ahnten dies schon lange und ließen und nicht für doof verkaufen! Jetzt haben wir es aber schwarz auf weiß!
Ist ja auch logisch! Wer will schon riskieren, dass an einem Abend, bei Full House bzw bei > 10.000 Fan's irgend etwas schief geht!!! Das ein Spur nicht startet oder der falsche Loop / Sample anspielt! Oh Jott ... bloß nicht°
Letztlich sei aber auch angemerkt, dass dies kein normler Fan von seinem DJ Verlangen dürfte/sollte. Der DJ sollte nur eben der tatsächliche Produzent sein und dies tatsächlich mehr selbst produziert haben! Aber damit ergibt sich ja schon wieder, die nächste Frage / Aussage!?
delamar, ihr seid echt und produziert live! Hut ab .. Respekt!
Heiko Frolic 27. Jun 2012 21:36 Uhr
Ja... ist doch okay.
Es gibt in jedem Kunstbereich Pop, Impro und vieles dazwischen, alles koexistiert. Für all diese Dinge gibt es das jeweilig richtige Publikum.
In der Musik gab es vor der Moderne halt die klassische Komposition, die großen Konzerte, den Liedermacher von der Straße, die Zigeunerbande vom Slum nebenan, usw... Man darf sich gerne Fragen wo da früher die meiste Impro drin war.
Heute gibt es mehr Möglichkeiten, wesentlich mehr Instrumente immer noch den selben Arten.
Okay, die Technik schafft es das wir die Musiker weg automatisieren können. Jim Morrison hat das ja mal in einem Interview angekündigt.
Der Pop Faktor den "das Mausi" da bringt, ist auch okay. Der kann sich dann auf der Bühne eher, wie in ner Oper, auf die schauspielerische Komponente konzentrieren.
Britney und co. machen das vor. Riesen sexy Show, geile Titten usw. und wenn die tote Maus jetzt unbedingt die Britney der Elektronischen Tanzmusik sein will, find ich das auch in Ordnung.
(Mir persönlich fehlen da nur die Titten Mausi. :P)
Naja, ich für mich, hab dann eher den Anspruch das, wenn ich schon die klassischen Musiker weg lasse und alles automatisiere, dann kann ich das auch so weit programmieren das ich diese vollautomatische Musik auf der Ebene des Dirigenten, quasi auf der Metaebene obendrüber "spielen" kann.
Allerdings völlig ohne das jemand vorher komponiert hat. Die Impro eines klassischen Konzertes, wäre der Vergleich. Ich bin das Konzert und das Tonale Konstrukt fließt live aus meinem Gehirn.
Das geht... man muss nur seine Automatikmusiker mit der richtigen Schnittstelle versehen. Und nein! Ableton Standalone kann das nicht, vielleicht mit Max.
Das geht und da bin ich gerne Zuhörer, auch wenn 90% von dem Zeug kopfschief ist.
Biep 1 0 1 0 0 0 1
Uli.S 29. Jun 2012 20:18 Uhr
Also ich spiele als Live-Act zumindest die Leads Live,
der Sound wird bei mir durch VSTs erzeugt, also nicht durch sterile Samples, wodurch es deutlich organischer klingt, als bei den Ableton Soundtüftlern.
Der Rest ist auf einzelnen Pattern verteilt, die ich live umarrangiere.
Außerdem habe ich Effekte wie Delay, Flanger und Reverb auf die Regler gelegt.
Als DJ nutze ich Traktor LE, aber loope da, soferns nötig ist, mache Übergänge auch mal mit Filtereffekten und spiele nicht nur Strictly einen Style, sondern auch mal nen Synthie Pop Song aus den 80ern, wenns passt.
Live muss es dreckig und organisch klingen, sonst kann ich ja gleich die Studioaufnahme hören.
Ich bin der Meinung Vollplayback ist Betrug am Fan
In der Popmusik gibts ja auch viele Fakes.
Wer für ein Madonna-Vollplayback Konzert hunderte Euros ausgibt, sollte sich untersuchen lassen.
Badti 09. Sep 2012 00:19 Uhr
@uli.s: aehmmm Du weißt schon das auch in ableton vsts gespielt werden können? Auch live?
seba 04. Jan 2013 19:18 Uhr
alta mach mal halb lang...
hätte nicht gedacht das es immer noch so primitive leute gibt!?!!
oder besser gesagt primitive DJ's!
was habt ihr denn an mehr aufwand als wir mit apc!? eure tracks sind digital auf massenspeicher, traktor hat den sync button. einzig und allein das ihr mit dem pioneer decks den beat über den kopfhörer suchen müßt....eine sache von 3 sekunden!!!
ich persönlich betätige alle filter selber und mixe überwiegend harmonisch nach quintenzirkel...also was soll der scheiss, bin lediglich bei apc gelandet da ich viel mehr kreative freiheiten hab als nur 4 decks bei traktor. ihr drückt auch nur knöpfe und dreht am poti. klar kann man mit sidechain bei ableton arbeiten, aber wenn man was drauf hat dann brauch man so eine kinderkacke nicht. cdj2000 war gestern, werd endlich wach...
seba 04. Jan 2013 19:26 Uhr
oder willst du mir sagen du legst zufällig irgendwelche cd's auf die dir leute in der disco in die hand drücken...mit sicherheit hast selbst du/ihr eure vorbereiteten set's unter traktor zu hause vorgelegt und cue points bestimmt. lachhaft solche kommentare!
selbst mit apc kann ich spontan lieder von HD spontan einfügen und spielen.
seba 04. Jan 2013 19:47 Uhr
mit was für deck's arbeitet ihr? wenn ihr gut seit mit pioneer cdj 2000 oder 1000...auf jedem deck nur 3 loop's...es sei denn ihr habt einen traktor kontroller...dann ist das fast das gleiche wie apc...und hast immer noch nicht die kreativen freiheiten wie mit ableton!
schlaft weiter