Buchtipp: Warum Jazz? 111 gute Gründe

Die Frage stellten sich Max Greger, Paul Kuhn und James Last beim Umtrunk. Die Antwort - ein kräftiges »Darum!« - in 111 guten Gründen liefert Kevin Whitehead, US-amerikanischer Jazz-DJ und Kritiker. Von den Blue Notes im Quintenzirkel über die Bridge bis hin zur 2-5-1-Wendung und alterierten Akkorden.

Von Felix Baarß

Kevin Whitehead – Warum Jazz?

Dieses fabelhaft lesbare, informative und unterhaltsame Buch ist ein Muss für alle Freunde des Jazz – und solche, die Blut geleckt haben und mehr wollen. Wer etwas über faszinierende Persönlichkeiten des Jazz erfahren will, ist hier richtig: Von Louis Armstrong über Mary Lou Williams bis hin zu Anthony Braxton entfalten sich Geschichten vom Dixieland hie bis zum entrücktem Free Jazz da; keine Bange, Götter wie Charles Mingus, Miles Davis, Thelonius Monk und John Coltrane werden nicht vergessen.

Die Struktur ist die des Frage- und Antwort-Spiels, was ein Grund für die vortreffliche Lesbarkeit des Textes ist. Reichhaltige musikalische Beispiele und eine umfassende Diskographie eröffnen in der Tat all jenen neue Ausblicke, die sich fragen »Warum Jazz?«…aber auch Kenner werden mit großer Sicherheit Neues aufspüren.

Vor fast einem halben Jahrzehnt hat der Historiker William James Durant die elf Bände seines Lebenswerks in ein kleines Büchlein eingekocht – ein ähnliches, ebenso gut gelungenes Unterfangen stellt das hier besprochene Buch dar. Ein Juwel, mit Leidenschaft geschrieben und ungeheuer spannende Einblicke vermittelnd.

Taschenbuch, 209 Seiten, am 28. Mai 2014 bei Philipp Reclam jun. erschienen.