Welches Audio Interface fürs Homestudio?

audio interface homestudio

Welches ist das richtige Audio Interface? Homestudios haben unterschiedliche Ansprüche, die nach bestimmten Audio Interfaces verlangen. | Im Bild: Das MOTU M4 mit MIDI-I/O, Combobuchsen und Direct Monitoring

Welches Audio Interface im Homestudio?

Am Audio Interface im Homestudio läuft alles zusammen und es bildet für deine eigentliche Arbeit die Ausgangsbasis. Aber welches MIDI & Audio Interface passt zu dir und deinen Wünschen?

Das Angebot am Markt ist sehr groß und undurchschaubar. Bei einem Blick auf die zum Kauf angebotenen Audio Interfaces fällt auf: Tolle Klangqualität, niedrige Latenzen und Superfeatures scheint fast jedes Gerät zu haben.

Doch nicht jedes MIDI & Audio Interface ist gleichermaßen gut für dich geeignet.

audio interface im homestudio

Die alles entscheidende Frage: Wofür nutzt Du dein Audio Interface im Homestudio? Daraus ergibt sich das passende Modell für dich. | Im Bild: Antelope Audio

Kriterien: Audio Interface fürs Homestudio

Was wirst Du am häufigsten in deinem Studio tun? Produzierst Du Hip-Hop-Instrumentals? Nimmst Du eine ganze Band auf? Oder rapst Du über fertige Beats? Je nachdem, was Du musikalisch planst, kennst Du eine der wichtigsten Anforderungen an dein Audio Interface: die Anzahl der benötigten Ein- und Ausgänge.

Homestudio einrichten: Audio Interface

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Wieviele Eingänge benötigst Du?

Wer eine ganze Band aufnimmt, benötigt mindestens acht Eingänge, im besten Fall kannst Du über digitale Eingänge (ADAT und S/PDIF) weitere Geräte anschließen und zusätzliche Signale einspeisen – so kommt man schnell auf 18 Spuren oder mehr. Das sollte für die Aufnahme einer Band locker ausreichen – oder für die Anbindung externer Homerecording-Hardware. Für Bands bzw. viele Signalquellen, kann auch ein Mischpult mit integriertem Audio Interface eine praktische Option sein.

Alles zum Thema Band Recording

Rapper, Beat-Bastler mit virtuellen Instrumenten oder Singer-Songwriter kommen mit zwei Eingängen meist bestens klar – sie können auf ein kompakteres Homestudio Interface ausweichen. Ein für diesen Bereich typisches Audio Interface, wie das MOTU M2, kann maximal zwei Signale von Klangquellen im Homestudio simultan aufnehmen.

audio interface homestudio

Die Ein- und Ausgänge werden auch als In/Out bezeichnet. Häufig kann man das auch an den Produktnamen ablesen. Mehr dazu findest Du hier im FAQ-Kapitel. | Im Bild: Das MOTU M2 mit zwei Eingängen und zwei Ausgängen.

Anschlüsse für jedes Homestudio-Equipment

Es macht einen Unterschied, welche Arten von Signalquellen bzw. Instrumenten Du mit dem Interface aufnehmen möchtest. Wer ein Mikrofon anschließen und damit eine Aufnahme im Homestudio machen will, braucht ein Gerät mit einem Mikrofonvorverstärker.

Wenn Du dir die XLR-Anschlüsse des oben gezeigten MOTU M2 genauer anschaust, dann erkennst Du, dass es sich um multifunktionale Combo-Buchsen handelt. An diese können auch Klinkenkabel angeschlossen werden – zur Aufnahme von Line-Signalen oder Gitarre und Bass mit dem Audio Interface im Homestudio.

À propos: Sofern bei deinen Instrumenten passive Tonabnehmer Anwendung finden, brauchst Du einen hochohmigen Eingang am Homestudio-Interface. Dieser meist mit »Inst« (für »Instrument«) oder »Hi-Z« beschriftete Eingang setzt dem Gitarren-/Basssignal via Klinkenkabel den passenden elektrischen Widerstand entgegen. Das ermöglicht optimalen Klang beim Recording.

Zur Aufnahme von Synthesizern, Keyboards und anderen (Tasten-)Instrumenten sowie MP3-Playern und mehr werden Eingänge mit Line-Pegel benötigt.

Anschlüsse im Überblick

Für die Arbeit mit dem Audio Interface im Homestudio solltest Du folgende Anschlusstypen kennen:

XLR: Zum Anschluss von Mikrofonen

Hi-Z/Inst: Hochohmiger Eingang; nötig zur Aufnahme von z.B. Gitarren mit passiven Tonabnehmern

Line: Zum Anschluss von Instrumenten, wie Keyboards, Synthesizern

Combo: Ein Anschluss, den Du sowohl für XLR-Stecker, als auch für Line-Stecker verwenden kannst

audio interface homerecording

Lies jetzt unter anderem, warum Du separate Lautstärkeregler für die Ausgänge gut gebrauchen kannst… | Im Bild: Das Tascam 4x4US-HR mit getrennten Pegelreglern für Line- und Kopfhörerausgang.

Ausgänge

Jetzt geht es um die Anschlüsse am Gerät, die zum Output der Signale dienen – die Ausgänge am Homestudio Audio Interface. Typisch bei einem kleinen, günstigen Gerät sind diese Buchsen:

  • 2 große Klinkenbuchsen (6,3 mm) für den linken & rechten Studiomonitor
  • 1 große Klinkenbuchse (6,3 mm Stereo) für einen Kopfhörer

Praktisch ist, wenn Du die Lautstärke dieser beiden Anschlüsse mit eigenen Drehreglern separat regulieren kannst. So bist Du für jede Abhörsituation im Homestudio gerüstet und es ist möglich, die Pegel an die unterschiedlichen Empfindlichkeiten verschiedener Lautsprecher/Kopfhörer abzustimmen.

Übrigens: Wenn die Klinken-Ausgänge für die Lautsprecher symmetrisch sind, erwartet dich potentiell ein saubererer Klang ohne Störgeräusche. In der Regel kommt das aber erst bei längeren Kabelstrecken zum Tragen, als sie im Homestudio üblich sind.

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Für Gitarristen gibt es inzwischen spannende Features direkt am Audio Interface. Im Bild: Das Focusrite Scarlett 2i2 mit “Air”-Funktion für mehr Details in den Höhen.

Noch mehr Ausgänge fürs Homestudio gewünscht?

Insbesondere wenn Du bestimmte Signale noch mit externen Effektgeräten weiterbearbeiten willst, brauchst Du mehr Ausgänge als nur das erwähnte Klinkenpaar für die Studiomonitore. An diese zusätzlichen Anschlüsse lassen sich dann aus der DAW-Software heraus gezielt einzelne Spuren oder Gruppenspuren senden.

Wenn neben dem Toningenieur auch einem Musiker ein Abhörsignal zugespielt werden soll, brauchst Du mindestens zwei Kopfhörerausgänge. Achtung: Die Möglichkeit, auf Letzteren auch noch eine maßgeschneiderte Mischung zu legen, hat längst nicht jedes Audio Interface fürs Homestudio.

Kaufberatung: Studiomonitore, Lautsprecher & Monitorboxen

Redaktionstipp für Bands & Ambitionierte

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TASCAM Model 12

Das TASCAM Model 12 ist ein Mischpult mit zehn Eingängen, 12-Spur-Audiorecorder, USB-Audio-Interface, MIDI-Schnittstelle, DAW-Steuerfunktionen und weiteren Features, die man auch als Content Creator (zum Beispiel für Livestreams) gut gebrauchen kann. Das Mischpult ist damit eine echte Alternative zum Audio Interface – besonders dann, wenn Du deine Band oder mehrere Spuren gleichzeitig aufnehmen möchtest. Das Mischpult kann direkt auf eine SD-Karte aufnehmen, Du brauchst für dein Recording also nicht einmal einen Rechner. Und wenn Du doch am Rechner sitzt, kannst Du mit dem TASCAM Model 12 sogar deine DAW steuern.

Zum TASCAM Model 12 Test »Preis: 600 Euro

Schnittstelle: Audio Interface ↔ Rechner

Mit »Schnittstelle« ist hier grob gesagt der Buchsentyp (und das dazu passende Kabel) gemeint, über den das Audio Interface im Homestudio mit dem Rechner kommuniziert. Die aktuell beste Performance ist mit einer Thunderbolt-Schnittstelle möglich – damit bekommst Du eine Latenz von unter 1,5 Millisekunden (ms).

Die meisten Audio Interfaces, die wir dir für dein Homestudio vorstellen, haben eine Schnittstelle für USB 3.0. Damit ist eine fast genauso niedrige Latenz möglich, zudem erlaubt sie die Verbindung mit praktisch jedem aktuell im Umlauf befindlichen Rechner.

USB 2.0 und Firewire 800 sind in der Regel nicht ganz so flink in Sachen Latenz. Zudem findet sich die letztgenannte Schnittstelle nur noch bei älteren Computern.

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Ganze acht Eingänge findest Du am Presonus 1810c – das genügt für das Aufnehmen einer kleinen Band im Homestudio. Per S/PDIF und ADAT kannst Du die Anzahl der Eingänge erweitern.

Latenz

Wer auf seinem Homestudio-Rechner nur mit virtuellen Instrumenten produziert oder sich hauptsächlich mit Mastering oder Mixing beschäftigt, ist nicht ganz so stark auf eine niedrige Latenz angewiesen.

Ganz im Gegenteil dazu, wer viel aufnimmt – dessen Wahl sollte auf ein Audio Interface mit sehr niedriger Latenz fallen. Das wird beispielsweise wichtig, um dem Sänger einen virtuellen Halleffekt aus dem Homestudio-Computer mit auf das Kopfhörersignal zu geben.

Generell sind Latenzen von unter 10 ms in vielen Fällen ausreichend. Besser ist ein Gerät, mit dem eine Latenz von 5 ms oder weniger möglich ist.

Besonders für das Homerecording von Vocals oder ganzen Bands, eignet sich eine »Direct Monitoring« Funktion. Bei der »Direct Monitoring« Funktion werden die Eingangssignale direkt an die Ausgänge deines Audio Interfaces gesendet, also nicht nur an den Computer. Das ermöglicht es dir dein Eingangssignal ohne (spürbare) Latenz zu hören.

Know-how: Latenz in der Musikproduktion

Klangqualität eines Audio Interfaces

Die Klangqualität von Audio Interfaces ist ein weiterer sehr wichtiger Aspekt beim Kauf. Wer auf höchste Klangqualität Wert legt, muss dementsprechend etwas mehr Budget veranschlagen, als bei einem kleinen Producer Interface fürs Beatmaking.

Semiprofessionelle Anwender können getrost auf günstigeres Audio Interface fürs Homestudio zurückgreifen. Viele bieten hier überdurchschnittlich guten Klang für einen vergleichsweise geringen Straßenpreis. Wie genau der Klang einzelner Audio Interfaces einzuschätzen ist, hängt von den Wandlern ab. Beachte hier aber auch die Faktoren, die dein weiteres Equipment erzeugen: Die bestmögliche Qualität erhältst Du nur, wenn alle deine Komponenten eine gute Qualität aufweisen. Ein kleines Beispiel: Ein Homerecording Audio Interface mit besten Klangeigenschaften wird seine Qualität niemals mit einem 20 Euro Amazon Mikrofon ausspielen können.

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Die klassischen DIN-Buchsen dienen schon seit den 80er-Jahren zur MIDI-Kommunikation – typisch für diesen Anschlusstypen sind Synthesizer, Drum Machines und Keyboards. | Im Bild: Das MOTU M4 mit den typischen 5-poligen MIDI-Anschlüssen.

Audio Interface mit MIDI oder ohne?

Hier erfährst Du noch ein paar wichtige Hinweise in Sachen MIDI. Längst nicht jedes am Markt erhältlichen Audio Interface (vor allem nicht die kleineren Modelle) bietet noch die großen fünfpoligen DIN-Anschlüsse für MIDI-Signale.

Diese werden aber benötigt, um im Homestudio vor allem ältere Synthesizer, Keyboards, Digitalpianos, Drum Machines & Co. anzusteuern. Ergo: Wenn Du dir alle Optionen offenhalten willst und/oder an chronischer Überbelegung deiner USB-Schnittstellen leidest (siehe unten), brauchst Du ein Audio Interface mit zwei MIDI-Buchsen in klassischer Form. Also mit einem MIDI-Eingang und einem MIDI-Ausgang.

MIDI via USB?

Modernere Synths, Keyboards und mehr wickeln die MIDI-Kommunikation hingegen häufig über einen USB-Anschluss ab. Sofern Du also noch einen freien USB-Anschluss an deinem Computer hast (oder dir einen USB-Hub zulegst), bist Du im Homestudio für die MIDI-Übertragung vom Audio Interface zum Rechner und vice versa gerüstet.

Die nötigen MIDI-Treiber werden in aller Regel gleich nach dem Anstecken des Geräts automatisch installiert. Zumindest unter Windows und Mac OS.

Danach funktioniert das Senden von MIDI-Noten, -Befehlen, -Programmwechseln und mehr aus der DAW- oder sonstiger Musiksoftware heraus an das Gerät. Umgekehrt können DAW & Co. dann MIDI-Signale vom Gerät empfangen. Damit der MIDI-In- und Output für das Werkeln im Homestudio klappt, musst Du das Gerät als MIDI-Gerät in den Optionen deines Musikprogramms einstellen. Wie genau das geht, entnimmst Du dem Handbuch der jeweiligen Software, denn hier gibt es von Fall zu Fall Unterschiede.

Redaktionsempfehlung: Audio Interface Bestenliste »

Wichtige Aspekte für dein Audio Interface für’s Homestudio

Es gibt noch zahlreiche andere Aspekte, die für oder gegen den Kauf eines bestimmten Audio Interfaces sprechen. Die wichtigsten Aspekte für das zukünftige Herzstück deines Homestudios aufgegriffen:

  • Die Eingänge – je nach musikalischer Anwendung
  • Die Arten von Instrumenten, die Du aufnehmen möchtest
  • Die Schnittstelle zum Rechner
  • Die Latenz
  • Der Klang
  • Die MIDI-Anbindung

Auf welches Audio Interface (mit MIDI oder ohne) zum Recording im Homestudio deine Wahl fällt, hängt außerdem auch vom Budget ab. Nun folgend findest Du unsere Empfehlungen für dein Audio Interface im Homestudio – für jeden Musiker, für jeden Zweck und jeden Geldbeutel ist etwas dabei.

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Unter der Haube: Schaltungen, Chipsätze & Co. im Audio Interface tragen den Löwenanteil zur Klangqualität bei. Hier zu sehen ist das Black Lion Audio Revolution 2×2 mit besonders ausgefeilter Technik, entkoppelten Wandlern und mehr.

FAQ – Häufige Fragen rund um Audio Interfaces

Was bedeutet “4×4” Audio Interface?
Die häufig in Produktnamen enthaltenen Bezeichnungen 2×2, 4×4, usw. ermöglichen es dir auf den ersten Blick die Anzahl der Ein- und Ausgänge am Audio Interface zu kennen. Ein 2×2 Audio Interface besitzt demnach zwei Eingänge und zwei Ausgänge. Dennoch lohnt sich immer ein Blick auf das Gerät selbst und das ganz klassische “durchzählen”. Combobuchsen, die mit verschiedenen Signalen bespielt werden können, werden hin und wieder doppelt und dreifach gezählt.

Welche Funktionen hat jedes Audio Interface?
Die Grundfunktion eines jeden Audio Interfaces ist es, externe Tonsignale aufzunehmen und an den PC oder Mac zur Weiterverarbeitung weiterzuleiten. Hinzu kommt, dass das Audio Interface die Signale aus PC & Co. auch wieder ausgeben kann, damit Du das Audio Signal zum Beispiel auf deinen Kopfhörern abhören kannst. Diese Grundfunktion besitzt also jedes Audio Interface bzw. jede Soundkarte.

Was sagt die Samplingrate aus?
Die Samplingrate gibt an, wie häufig das Audiosignal in einer bestimmten Zeit abgetastet wird. Man nennt sie deshalb auch Abtastrate. Bei einer niedrigen Abtastrate wird die Qualität des Audiosignals schlechter aufgenommen, als bei hohen Abtastraten – hier werden mehr Informationen aufgenommen und verarbeitet.

Was sind Kanäle am Audio Interface?
Ein Kanal am Audio Interface kann sowohl ein Eingang oder auch ein Ausgang sein. Besitzt das Audio Interface zwei Line-Anschlüsse, spricht man von zwei Kanälen.

Funktionieren alle Audio Interfaces auch mit Mac OS?
Entscheidend ist weniger dein Betriebssystem, als vielmehr die Anschlüsse an deinem Mac oder PC. Die meisten Audio Interfaces werden per USB angeschlossen. Mac-User müssen häufiger Gerätetreiber herunterladen, während Windows-User inzwischen fast immer in den “Plug & Play”-Genuss kommen.

Was ist eine Loopback Funktion?
Möchte man etwas Live im Internet streamen, nutzt man häufig Live Streaming Hosts, wie OBS Studio. Ohne Loopback ist es hier nicht möglich den Sound aus dem PC UND deinem Mikrofon wiederzugeben. Die beiden Signale müssen zunächst zusammengeführt werden. Und genau das geschieht über die Loopback Funktion.

Wie entsteht die Latenz?
Die Latenzzeit ist die Summe von kurzzeitigen Verzögerungen, die bei der Verbreitung und Übertragung von Datenpaketen (zum Beispiel deinem Audiosignal) entstehen. Entscheidende Faktoren hierbei sind die Datengröße sowie die Größe der Puffer. Ganz vereinfacht gesagt: Die Zeit die dein Audiosignal benötigt um in der DAW wiedergegeben werden zu können, ist die Latenz – also eine kleine Verzögerung.

Was sind digitale Eingänge und wofür braucht man sie?
Digitale Eingänge gibt es in den Varianten AES/EBU, S/PDIF und ADAT. Sie dienen der Übertragung von digitalen Stereo- oder Mehrkanal-Signalen. So lassen sich beispielsweise mehrere Audio Interfaces miteinander verbinden. ADAT bietet beispielsweise acht digitale Kanäle mit dieser Schnittstelle, während S/PDIF zwei digitale Kanäle bietet. Im Einsteigerbereich sind diese Anschlüsse nicht nötig.

Empfohlene Audio Interfaces: Homestudio Herzstück

Hier stellen wir besonders geeignete Modelle vor, sortiert nach dem Anwendungsfall – man könnte auch sagen “nach der Größe” des Audio Interfaces für dein Homestudio.

Checkliste: Audio Interface für Producer, Rapper, Bands & Co.

Hier findest Du Hinweise für die typischen Anwendungsfälle und was dein Audio Interface hierfür können sollte. Angefangen bei den Kanälen, über die Mobilität, bis hin zu DSP Effekten und mehr.

audio interface homestudio

Die einen brauchen ein flexibles Audio Interface zum Mitnehmen, die anderen benötigen ausreichend Eingänge für Instrumente. | Bild: Antelope Audio Zen Go Synergy Core

Audio Interface für EDM & Beat Producer

  • MIDI-Schnittstelle: Zum Anschluss von Controllern und Klangerzeugern
  • Thunderbolt oder USB 3.0: Für bessere und schnellere Performance
  • Eingänge: Ein bis zwei Combo-Buchsen reichen in der Regel aus, sofern man mit VSTs und Samples arbeitet
  • Stromversorgung via USB: Nützlich, wenn man zum Produzieren öfter den Ort wechselt
  • S/PDIF: Geeignet für das Aufnehmen von Stereosignalen externen Klangerzeuger
  • Ausgänge: Hier genügen Kopfhöreranschluss und Main-Out für deine Studiolautsprecher
  • Samplerate & Co.: Die Samplerate (abgekürzt kHz) und die Quantisierung (Bit) ist immer abhängig von der Rechenleistung

Audio Interface für Singer/Songwriter

  • Mikrofoneingänge: Mindestens zwei vorverstärkte XLR-Mikrofoneingänge sollten an Bord sein
  • Instrumenteneingäng: Ein Line-Eingang ist das Minimum (für E-Pianos & Keyboards); ein Hi-Z-Eingang nur für den Fall dass Du auch E-Gitarre spielst
  • Latenz: Zum Aufnehmen von Singer/Songwriter Projekten, ist eine geringe Latenz wichtig
  • Ausgänge: Main-Out für Lautsprecher und ein Kopfhörer-Ausgang sind in der Regel ausreichend
  • DSP-Effekte: Integrierte DSP-Effekte können latenzfrei direkt beim Aufnehmen oder Abhören hinzugefügt werden

Audio Interface für Gitarristen

  • Eingänge: Ein Mikrofon- und ein Instrumenteneingang (hochohmig) genügen in der Regel
  • Zusätzliche Eingänge: Nötig, wenn Du z.B. Amps mikrofonieren willst
  • Latenz: Ein wichtiger Faktor, falls Du Amp Simulationen, wie Guitar Rig 6 in der DAW nutzt
  • Ausgänge: Neben dem Main-Out empfiehlt sich ein weiterer Line-Out – das ermöglicht dir einfaches Reamping

Audio Interface für Bands

  • Eingänge: Acht vorverstärkte Mikrofoneingänge sollten vorhanden sein; für Keyboards & Co. werden auch Line-Eingänge benötigt
  • Monitoring: Achte auf genügend Kopfhöreranschlüsse
  • Mischer: Für Bands eignet sich ein Mischpult mit integriertem Audio Interface häufig besser; kann auch live eingesetzt werden
  • Latenz: Werden viele Instrumente via Line-In angeschlossen wird Latenz zumnehmend entscheidender
  • ADAT & S/PDIF: Zusätzliche Möglichkeiten zur digitalen Erweiterung der Kanäle bieten sich an

Audio Interface für Rap

  • Eingänge: Ein vorverstärkter Mikrofoneingang ist ein Muss
  • USB-Anschluss: Für günstige USB-Mikrofone, die hier häufig eingesetzt werden
  • DSP-Effekte: Geeignet um die Vocals bereits beim Aufnehmen aufzupolieren

Homestudio Audio Interfaces: Unsere Empfehlungen

Nachdem wir dir Kriterien und Checklisten für deinen Anwendungsbereich im Homestudio an die Hand gegeben haben, stellen wir dir jetzt unsere Empfehlungen vor. Mit dabei sind Audio Interfaces für Producer, Rapper, Bands, Gitarristen und Singer/Songwriter.

audio interface homerecording

Audient iD4 MKII

Für Producer | Singer/Songwriter | Gitarristen

Das kompakte Audio Interface bringt in der Neuauflage hervorragende Class-A Mikrofonvorverstärker mit, die man aus der Audient ASP8024 HE kennt – eine High End Konsole, wie sie in großen Profistudios zu finden ist. Zu den Preamps kommt als Bonus ein diskreter JFET-Eingang für Instrumente hinzu. Dieser sorgt für noch besseren Sound. Der Kopfhörerverstärker bringt einen unabhängigen D/A-Wandler mit, auch Monitor-Mix und Monitor-Panning kannst Du am Audio Interface bequem regeln – neben der Aufnahmefunktion, wurde hier also auch an die optimale Abhörsituation gedacht.

Straßenpreis: 150 Euro

 

tascam us2x2hr

TASCAM US-2x2HR

Für Producer | Rapper | Singer/Songwriter

Das TASCAM US-2x2HR bietet nicht nur einen sehr preisgünstigen Einstieg für dein Homestudio – es bietet darüber hinaus auch saubere Klangqualität mit Ultra-HDDA-Mikrofonvorverstärkern. Die Loopback-Funktion macht Streaming zu einer spannenden Option mit diesem Audio Interface. Durch die kompakten Abmessungen und die robuste Bauweise ist es auch für unterwegs ein idealer Begleiter. Der optimierte Audio-Schaltkreis liefert Abtastraten von bis zu 192 kHz. Per Drehregler kannst Du hier übrigens die Eingangsverstärkung regeln – das ist nützlich, wenn Du beispielsweise mit dynamischen Mikrofonen arbeitest.

Straßenpreis: 160 Euro

 

Focusrite Scarlett 2i2 3rd Gen

Focusrite Scarlett 2i2

Für Producer | Singer/Songwriter | Gitarristen

Das Focusrite Scarlett 212 in der dritten Generation gehört zu den meistverkauften Audio Interfaces. Das Audio Interface mit zwei Eingängen für Instrumente und Mikrofone hat für den Einstieg alles an Bord. Die Preamps von Focusrite sind für erstklassige Klangqualität bekannt. Für Gitarre und Bass wird ordentlich Headroom geboten und mit dem “Air”-Funktion kannst Du deinen Aufnahmen mehr Details in den Höhen geben. Das Audio Interface liefert eine Samplerate von bis zu 192kHz und besitzt auch eine Direct Monitoring Funktion.

Straßenpreis: 180 Euro

 

MOTU M2 Test

MOTU M2

Für Producer | Rapper | Singer/Songwriter

Das MOTU M2 besitzt zwei Combobuchsen, die Du sowohl für XLR-Mikrofone, als auch für Gitarren und andere Klangerzeuger nutzen kannst. Die Eingänge sind übrigens so clever und erkennen von selbst, was Du gerade angeschlossen hast. Besonders nützlich sind die beiden Pegelanzeigen auf der Frontseite, die dir auf einen Blick direktes Feedback zum Signal geben. Mit der Loopback-Funktion wird es auch für das Streaming spannend – so können Mikrofonsignal und Signal aus deinem PC zusammengemischt ins Web transportiert werden. Mit dem MOTU M2 (zum Test) ist also eine spontane Rap-Performance auf Twitch & Youtube kein Problem. Geringe Latenz & Qualität der Preamps runden die Empfehlung ab.

Straßenpreis: 200 Euro

 

Tascam US-4x4HR test

TASCAM US-4x4HR

Für Singer/Songwriter | Gitarristen | Producer

Das TASCAM US-4x4HR ist ein robust verarbeitetes USB & MIDI Interface, dass sowohl unterwegs als auch im Studio, mit Ultra-HDDA-Mikrofonvorverstärkern glänzen kann. Dadurch ergibt sich ein geringes Eigenrauschen bei der Aufnahme. Die Eingänge eignen sich sowohl für Gitarristen als auch für Klangerzeuger aller Art. Mit vier Line-Ausgängen ist auch das Abhören mit mehreren Personen kein Problem. Außerdem besitzt das TASCAM US-4x4HR (zum Test) eine Direct Monitoring Funktion für latenzfreies Abhören. Die USB Audio Compliance 2.0 ermöglicht dir außerdem die Verbindung mit iOS-Geräten.

Straßenpreis: 250 Euro

 

MOTU M4 Testbericht

MOTU M4

Für Producer | Bands | Singer/Songwriter

Das MOTU M4 überzeugt, wie das kleinere Modell der Serie, mit hervorragender Klangqualität. Als besonderes Feature am MOTU M4 (zum Test) ist die einzeln zuschaltbare Phantomspeisung zu erwähnen. Das ist längst nicht bei allen Modellen dieser Preisklasse möglich. Mit den Eingängen, die auch eine hochohmige Option für E-Gitarren bieten, lässt sich auch eine kleine Band aufnehmen. Per MIDI können zudem Klangerzeuger angeschlossen werden, was besonders für kreatives Producing ein klarer Vorteil ist. Loopback-Funktion und Direct Monitoring sorgen für clevere Funktionen und einfaches Arbeiten.

Straßenpreis: 260 Euro

 

audio interface homestudio

Presonus ioStation 24c

Für Producer | Singer/Songwriter | Content Creators

Die Presonus ioStation 24c ist Audio Interface und Controller in einem. Die Controller-Funktion lässt dich auf deine DAW zugreifen und deine Spuren bearbeiten. Die haptische Arbeitsweise geht vielen Anwendern leichter von der Hand und besonders die Motor-Fader sind eine geniale Besonderheit, die es in diesem Preisbereich sonst eher selten gibt. Das Audio Interface hat zwei Comobuchsen und Ausgänge für Kopfhörer und Studiomonitore. Controller und Audio Interface können auch via MIDI kommunizieren. Ein rundum gelungenens All-In-One Producing Tool – fehlt nur noch das Mikrofon.

Straßenpreis: 300 Euro

 

presonus 1810c

Presonus 1810c

Für Bands | Singer/Songwriter | Gitarristen

Am Presonus 1810c ist alles geboten, was Du für das Band Recording brauchst: Acht Eingänge – davon vier Combo-Buchsen für XLR & Co. – und sechs Line-Ausgänge bieten Platz für Instrumente und Abhöre. Wenn das für deine Zwecke noch nicht ausreicht, kannst Du die Eingänge per ADAT & S/PDIF-Schnittstelle erweitern. Auch Direct Monitoring ist mit dem Presonus 1810c möglich – sogar eine A/B Schaltung steht für einen der Kopfhöreranschlüsse zur Verfügung. Ein weiterer Pluspunkt sind die flexiblen Routingmöglichkeiten, die jede Menge Spielraum geben.

Straßenpreis: 400 Euro

 

black lion audio revolution 2x2

Black Lion Audio Revolution 2×2

Für Producer | Singer/Songwriter | Rapper

Das Black Lion Audio Revolution 2×2 Audio Interface wartet mit erstklassiger Technik auf, die man so nur aus Profi-Studios kennt: Die AD/DA-Wandlern wurden beispielsweise entkoppelt verbaut. In Kombination mit der präzisen Macro-MMC Clock gibt sie den AD/DA-Wandlern noch mehr Klangqualität. Besonders für Vocal-Aufnahmen und hochauflösende Singer/Songwriter-Projekte, die von vielen Details leben, ist das Modell eine hervorragende Wahl. Clever sind auch Features wie die PG-i-Technologie. Diese funktioniert als Spannungsfilter – sorgt also für noch mehr Signalqualität. Direkt Abhören kannst Du per Mix-Regler und Monoschalter.

Straßenpreis: 450 Euro

 

focusrite 18i20 3rd

Focusrite Scarlett 18i20 3rd Gen

Für Producer | Bands | Singer/Songwriter

Das Focusrite Scarlett 18i20 der dritten Generation bringt neben acht vorverstärkten Eingängen mit gewohnt qualitativen Preamps die neue Air-Funktion mit. Mit dieser Funktion kannst Du deinem Eingangssignal mehr Höhen hinzufügen – besonders geeignet für noch mehr Details bei Vocal- oder Akustikgitarrenaufnahmen. Band Recording ist bei der Anzahl der Ein- und Ausgänge überhaupt kein Problem. ADAT & S/PDIF-Anschlüsse sind jeweils gleich zweimal vorhanden. Anspruchsvolle Musiker und Producer werden vor allem Pad-Schalter und BNC-Wordclock zu schätzen wissen.

Straßenpreis: 480 Euro

 

antelope audio zen go

Antelope Audio Zen Go Synergy Core

Für Producer | Singer/Songwriter | Gitarristen

Das Antelope Audio Zen Go Synergy Core ist das neueste und “kleinste” Modell des Herstellers. Was auf kleinem Raum aber nicht fehlt, sind die 37 analog modellierten Synergy-Core-Effekte. Neben Kompressor, EQ, Limiter & Co. sind auch jede Menge Cab- und Amp-Simulationen an Bord – wer mit Vocals und E-Gitarren arbeitet wird hier doppelt Spaß haben. Für Musiker und Producer, die das Mixing selbst übernehmen (möchten) sind die Effekte ebenfalls ein dicker Pluspunkt. Zusätzliche Plugins sind hier nicht mehr nötig. Bei verschwindend geringen Latenzen macht der einfache und intuitive Workflow besonders viel Vergnügen.

Straßenpreis: 500 Euro

 

Fazit

Welches Audio Interface Du dir für’s Homestudio kaufst, ist natürlich dir überlassen. Mit unseren Tipps hast Du nun alles an der Hand, was Du brauchst, um deine Entscheidung zu treffen. Als kleines Add-On zum Abschluss noch ein Hinweis für deine Kaufentscheidung: Falls dir noch die passende DAW fehlt oder Du mit dem ein oder anderen Plugin liebäugelst, lohnt sich ein Blick auf den Lieferumfang der Audio Interfaces. Viele Modelle bringen bereits ein ordentliches Software-Paket mit. Darin findest Du häufig die Einsteiger-Version einer DAW oder Plugins, die man immer gebrauchen kann.