Du willst deine erste Akustikgitarre kaufen? Hier bist Du im perfekten Ratgeber gelandet - alles zu den Gitarrentypen, was beim Kauf wichtig ist, wieviel Geld Du brauchst & mehr | Bild: La Mancha Guitars
Akustikgitarre kaufen – Inhalt
Warum eine Akustikgitarre kaufen?
Eine Akustikgitarre bietet Einsteigern einige Pluspunkte gegenüber anderen Musikinstrumenten: Sie ist leicht zu transportieren, kann Rhythmus- und Soloinstrument gleichzeitig sein, sie besitzt einen gewissen Sexappeal und ist obendrauf sehr günstig zu bekommen.
Dazu kommt, dass aktuell erfolgreiche Musiker wie Ed Sheeran oder Taylor Swift nachgeahmt werden können.
Im folgenden Ratgeber helfen wir dir, die richtige Entscheidung zu treffen – damit Du deinen ersten Kauf niemals bereuen musst.
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Was ist wichtig?
Es geht nicht nur darum, was allgemein beim Akustikgitarre kaufen zu beachten ist. Es geht vor allem um die Frage, was für dich persönlich wichtig ist. Deswegen verschaffen wir uns zunächst über einige Dinge Klarheit im Vorfeld.
1. Welche Gitarre ist gut für Einsteiger?
Der Einsteiger sollte in erster Linie ein technisch gut funktionierendes Instrument besitzen, welches eine vernünftige Bespielbarkeit besitzt. Nur dann ist gewährleistet, dass das Instrument nicht den Spielspaß mindert und damit die Fortschritte hemmt oder gar den Neuling zur Aufgabe zwingt.
Die Klangqualität ist zunächst von keiner entscheidenden Bedeutung und kann (je nach gekauftem Instrument) schon durch das Aufziehen neuer Gitarrensaiten entscheidend verbessert werden.
Werden erste Erfolge verzeichnet und der Einsteiger erreicht die Limits einer Gitarre, kann jederzeit ein Instrument von höherer Qualität erworben werden.
Mehr zum Thema: Gitarrensaiten kaufen
2. Akustikgitarre passend zum Musikstil
Zunächst solltest Du wissen, welcher Musikstil für dich als Einsteiger überhaupt infrage kommt. Davon hängt der Typ der Akustikgitarre ab, die wir empfehlen. Möchtest Du Klassik, Flamenco oder auch Songs von Reinhard Mey spielen, solltest Du auf jeden Fall zu einer akustischen Gitarre mit Nylonsaiten greifen (auch klassische Gitarre oder Nylongitarre genannt).
Bevorzuge ich hingegen eher Pop, Blues, Folk, Country oder Schlager, ist eine akustische Gitarre mit Stahlsaiten, also eine sogenannte Westerngitarre die erste Wahl.
Selbstredend lässt sich jede Art von Musik auf jeder Gitarre spielen – doch so richtig authentisch wird es erst, wenn der Klang die Musik widerspiegelt.
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3. Nylon- oder Stahlsaiten?
Beides ist gleichermaßen gut, wenn es nur um den Kauf der Akustikgitarre geht – die Wahl kann auf den gewünschten Musikstil reduziert werden. Ist die Gitarre jedoch gekauft, solltest Du immer die richtigen Saiten aufziehen.
- Auf eine klassische bzw. spanische Gitarre werden Nylonsaiten aufgezogen.
- Die Westerngitarre verlangt nach Stahlsaiten.
Bitte keine Experimente.
Stahlsaiten haben eine hohe Zugkraft und können die Belastbarkeit des Halses eines klassischen Instruments überfordern. In klassischen Gitarren fehlt der Halsspannungsstab (Trussrod), der den Stahlsaiten Paroli bietet. Der Hals kann sich verziehen.
Das Verwenden von Saiten mit Nylonkern auf einer Westerngitarre können dazu führen, dass ein in der Westerngitarre evtl. eingebauter Tonabnehmer, die Schwingung der Nylonsaiten nicht erfasst und somit keine Verstärkung stattfinden kann.
Saitenwechseln zu Beginn lieber vom Fachmann
Der Saitenwechsel bei einer klassischen Gitarre kann den unerfahrenen Anfänger in den Wahnsinn treiben. Auch nach vollzogenem Wechsel muss mehrmals sehr genau nachgestimmt werden, bis sich alles wieder »eingegroovt« hat.
Gitarrensaiten dehnen sich nach dem Aufziehen noch weiter, so dass sie sich immer wieder verstimmen.
Am besten bittest Du einen erfahrenen Gitarristen, deinen Gitarrenlehrer oder einen Fachmann um Hilfe.
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4. Größe der Gitarre
Eine Gitarre in Standardgröße überfordert die Spannweite von Kinderhänden zumeist. Die für den Anfänger passende Gitarrengröße hängt natürlich entscheidend von seiner Handgröße ab. Für Kinder ist es sicher ratsam, zu einem kleineren Modell zu greifen.
Angeboten werden folgende Größen (aufsteigend): 1/8, 1/4, 1/2, 3/4, 7/8 und 4/4. Der entscheidende Punkt ist hier die sogenannte »Mensur«, d.h. die Länge der schwingenden Saiten. Diese bestimmt die Größe der Bünde.
Ist die Gitarre kleiner, so ist auch der Hals im Verhältnis kürzer und die Bünde näher beieinander. Dann müssen sich kleine Kinderhände nicht übermäßig strecken, um z.B. Akkorde oder Tonleitern zu spielen.
Die Größe des Gitarrenmodells sollte am besten sorgsam vom Probanden selbst ermittelt werden. Auch hier kann ein erfahrener Fachverkäufer sicherlich bei der Wahl des richtigen Instruments unterstützen.
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5. Ambitionen und Ziele
Ein Anfänger braucht kein Spitzeninstrument. Das Wichtigste ist eine gute Bespielbarkeit der Akustikgitarre. Leider wird gerade bei Einsteigergitarren an dieser Stelle gespart – sie kommen nicht zufriedenstellend von Werk aus eingestellt.
Beispielsweise kann die Saitenlage zu hoch eingestellt sein, so dass es schwierig wird, Akkorde bequem zu greifen. Zudem kommt es dadurch leicht zu einer nicht perfekten Intonation, die einem sauberen Klang entgegenstehen.
In ganz schlimmen Fällen sind einige Modelle sogar nur dann gut zu bespielen, wenn sie technisch noch einmal von einem Fachmann überarbeitet werden (Stegeinsatz abfeilen und Saitenlage verbessern).
Hat man keine vernünftigen Voraussetzungen, verfliegt der Spaß am Üben schnell wieder.
Mehr dazu: Akustikgitarre oder Konzertgitarre
Typen von Akustikgitarren (Leitfaden)
Angeführt seien dem Laien zunächst die beiden verschiedenen Typen von Akustik-Gitarren. Es schadet nie, mit etwas Fachwissen bestückt, beim Musikhändler einzutreffen, um dann die entscheidenden Fragen zu stellen.
Klassische Gitarre
Die klassische Gitarre (bzw. oft auch spanische Gitarre oder Konzertgitarre genannt) ist mit Nylonsaiten bestückt. Der Begriff Nylonsaiten wirft immer wieder die gewohnten Fragen auf. Nylonsaiten haben einen Kern aus Kunststoff. Die tiefen Saiten E, A, und D sind mit einer Metallumwicklung ausgestattet, welche sich spiralförmig um die Saite windet.
Klassische bzw. spanische Gitarren sind oft mit einem recht breiten Griffbrett ausgestattet. Ein gängiges Maß ist hier eine Halsbreite am Sattel von bis zu 52 mm bei der Standardgröße, was viele als unangenehm beim Spielen empfinden.
Wer das Spiel auf der klassischen Gitarre lernen möchte, wird sich damit arrangieren. Kleinere Modelle verfügen über ein schmaleres Griffbrett und sind somit leichter zu bespielen.
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Westerngitarre
Auch Westerngitarren werden in verschiedenen Größen angeboten. Das klassische Dreadnought Modell ist hier die erste Wahl. Der Korpus dieser Modelle besitzt optisch etwa die Form einer Erdnuss.
Es werden Modelle mit und ohne Cutaway gefertigt. Das sogenannte Cutaway ermöglicht einen einfacheren Zugang zu den Bünden, welche sich näher am Korpus des Instruments befinden (die hohen Lagen, die häufig zum Solieren genutzt werden).
Da sich Einsteiger zunächst hauptsächlich in den niedrigen Regionen der ersten vier Bünde (erste Lage genannt) des Instruments bewegen werden, ist die Wahl ob mit oder ohne Cutaway zunächst unwichtig.
Ein Anfänger sollte von einem großen Korpus (Jumbo) oder auch von einem 12-saitigen Modell zunächst absehen. Wer nicht erpicht darauf ist, die klassische Gitarre zu erlernen, ist in den meisten Fällen mit einer Westerngitarre am besten bedient.
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Wichtige Elemente
Bis hierhin sollte klar sein, welcher Typ von Akustikgitarre am besten passt. Wer jetzt im Fachhandel steht und sich eine Akustikgitarre kaufen möchte, sollte den Verkäufer auf die nachstehenden Punkte ansprechen und selbst darauf achten.
Einstellungen (ab Werk) der Akustikgitarre
Das hier ist gerade für Einsteiger ein sehr bedeutender Aspekt: Ist die Gitarre schlecht eingestellt, kann einem Anfänger die Lust am Spiel schnell wieder vergehen. Hier ist insbesondere die Saitenlage (Abstand der Saiten vom Griffbrett) ein entscheidender Punkt.
Eine angenehme Saitenlage ist von entscheidender Bedeutung, da nur sie ein entspanntes und freudvolles Spiel ermöglicht. Der Kauf einer Akustikgitarre mit schlechter Saitenlage sollte unbedingt vermieden werden.
Am besten suchst Du dir vorneweg ein Modell aus, das optimal ab Werk eingestellt wurde (das Lesen von Tests bei delamar gibt hierüber Auskunft). Vor Ort im Fachhandel kannst Du den Verkäufer bitten, dir die Akustikgitarre richtig einzustellen, bevor Du eine Entscheidung triffst.
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Sattel
Ein Schwachpunkt vieler Anfängergitarren ist oft der sogenannte Sattel. Dieser ist aus Zeitmangel bei schneller Produktion nicht gut gekerbt. Das wiederum hat eine zu hohe Saitenlage, herausspringende Saiten oder anderes zur Folge – problematisch ist dies vor allem, weil es sich nur fachmännisch beheben lässt.
Keine Kompromisse: Der Abstand der Saiten zum Griffbrett sollte ca. am neunten Bund nicht mehr als 3 mm betragen. Ist dies nicht gegeben, schaue dir besser weitere Modelle an.
Halsform
Der Hals einer Gitarre ist dann perfekt, wenn er sich angenehm anfühlt und das Spiel damit leicht von der Hand geht. Hier existieren viele unterschiedliche Varianten. Dicke Hälse (Baseballschläger), dünne oder schmale Hälse in C-Form, D-Form, V-Form und so weiter.
Optimal ist es, wenn Du die Hälse unterschiedlicher Modelle selbst in die Hand nimmst und etwas probespielst. Ist die Akustikgitarre als Geschenk geplant oder soll aus dem Internet bestellt werden, lohnt sich das Lesen von Tests.
Auch ein Anruf für eine Beratung von einem qualifizierten Verkäufer hilft. Dieser sollte aufgrund einiger Angaben über Körpergröße, Alter und musikalische Vorlieben in der Lage sein, einige Modelle zu benennen.
Beschaffenheit des Halses
Wie entscheidest Du, ob der Hals gerade ist? Wie findest Du heraus, ob der Hals keine Verwindungen hat, also gerade ist? Als Laie vermutlich erst einmal gar nicht. Du kannst einen Freund mit entsprechenden Kenntnissen mitnehmen oder musst dich auf den Fachhandel verlassen.
Viele Akustikgitarren, die gelegentlich von Lebensmitteldiscountern angeboten werden, weisen meiner Erfahrung nach abenteuerliche Unregelmäßigkeiten auf. Das liegt in der Natur der Sache. Der Discounter hat eine andere Zielgruppe, lässt die Gitarren zu den geringsten Stückkosten herstellen und geht auf Masse.
Der Musikalienfachhandel ist hingegen eher dazu geneigt, nur gute Instrumente einzukaufen, die entsprechend verarbeitet sind und deren Qualität überprüft wurde. Leider gilt das auch nicht in allen Fällen, doch die Chancen sind definitiv besser.

Gute Mechaniken sind »nur« das Sahnehäubchen, wenn Du eine Akustikgitarre kaufen willst. | Bild: Yamaha
Mechaniken
Die Qualität der Mechaniken spielt eine zu vernachlässigende Rolle beim Akustikgitarre kaufen. Auch mit qualitativ schlechten Mechaniken lässt sich ein Instrument immer noch vernünftig stimmen. In Sachen Stimmstabilität ist hier in den meisten Fällen nichts zu fürchten.
Natürlich ist es präziser und einfacher, mit guten Mechaniken eine Gitarre zu stimmen. Doch die Optik und der persönliche Geschmack spielen eine vielleicht wichtigere Rolle.
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Holz
Auch die Auswahl des Holzes spielt bei einem Anfängerinstrument keine entscheidende Rolle. Robust sind alle Modelle gleichermaßen, zumindest was die Auswahl des Holzes angeht. Die Unterschiede sind eher klanglicher Natur.
Wer ein Modell mit einer vollmassiven Decke günstig erwerben kann, wird (normalerweise) einen besseren Klang erzielen. Beim Gitarrenbau wird häufig Ahorn für den Hals, bzw. Mahagoni, Fichte, Zeder, Birke oder Walnuss beim Korpus verwendet.
Tonabnehmer oder nicht?
Viele akustische Gitarren haben bereits einen eingebauten Tonabnehmer (engl. pickup). Dieser ermöglicht den Anschluss an einen Verstärker, ein Audio Interface oder andere Aufnahmegeräte. Der Tonabnehmer erlaubt eine Aufnahme ohne großen Aufwand oder zusätzliches Mikrofon.
Obwohl diese Option eher für einen fortgeschrittenen bzw. stark ambitionierten Gitarristen erstrebenswert ist, kann ein Tonabnehmer auch bei einer Aufführung zur Verstärkung über die PA-Anlage dienen.
Für den Kauf der ersten Akustikgitarre ist der Tonabnehmer also definitiv nicht notwendig und sollte eher als nette Dreingabe betrachtet werden.
Dazu passt: Tutorial zum Gitarren Recording
Empfehlungen zum Akustikgitarre kaufen
Ein Instrument zu erlernen, erfordert viel Zeit, Disziplin und Hingabe. Halbherzigkeit führt meist zur baldigen Aufgabe. Für ein Anfängerinstrument solltest Du deshalb zunächst nicht zu tief in die Tasche greifen – zur Sicherheit.
Umgekehrt kannst Du natürlich beherzt zu einer hochwertigen Akustikgitarre greifen, wenn Du sicher bist, dass Du dem Instrument lange die Stange halten wirst.
Low Budget
Die untere Preisliga erstreckt sich von etwa 80 bis 150 Euro. In diesem Preisbereich sind natürlich entsprechende Abstriche bei Optik, Verarbeitung und Klang zu machen. Gut bespielbare Instrumente findest Du aber auch hier.
Für die ersten 1-2 Jahre dürften diese Akustikgitarren bestens reichen. Und wer so schnell voranschreitet, dass er schneller an die Grenzen des Instruments gelangt, kann dann upgraden.

La Mancha Rubinito LSM
Eine klassische Gitarre bzw. Konzertgitarre für rund 170 Euro in allen Varianten (siehe unten) – diese Modelle kommen in Frage, wenn Du eine günstige Akustikgitarre kaufen willst. Boden und Zargen bestehen aus Mahagoni, der Hals aus Nato, das Griffbrett aus Palisander. Der Steg – ebenfalls aus Palisander – weist eine Einlage aus NuBone für besonders vollen Sound auf. Auch der Sattel wird aus diesem Material gefertigt.
Komplettiert wird diese klassische Akustikgitarre durch schwarze Bindings, ein offenporig-mattes Finish und verchromte Mechaniken mit weißen Flügeln.
Erhältliche Größen:
- 4/4: LSM – Mensur 650 mm, Sattelbreite 52 mm / Für Körpergrößen >163 cm
- 3/4: LSM 59 – Mensur 590 mm, Sattel 49 mm / Für Körpergrößen
- 1/2: LSM 53 – Mensur 530 mm, Sattel 48 mm / Für Körpergrößen
Mid Price
Für das mittlere Preissegment werden zwischen 200 und 600 Euro fällig. Hier finden sich bereits sehr gute Modelle, die den Einsteiger über viele Jahre (wenn nicht Jahrzehnte) hinweg begleiten werden. Wer in diesem Preisbereich investieren möchte, sollte sich genau überlegen, ob ein Tonabnehmer nicht doch sinnvoll ist.
High Budget
Eine qualitativ hochwertige Akustikgitarre beginnt bei etwa 1.200 Euro. Die Grenzen nach oben sind weit offen. In diesem Segment finden sich nicht nur klanglich tolle Instrumente, auch in Sachen Optik und Holzauswahl können diese Modelle glänzen.
Neu oder gebraucht?
Es spricht nichts dagegen, eine gebrauchte Akustikgitarre zu kaufen. Es gelten dieselben Regeln und technischen Anhaltspunkte, die oben beschrieben wurden. Alle Mechaniken sollten persönlich getestet, die Saitenlage geprüft und die Bespielbarkeit probiert werden.
Da hier keine fachmännischen Verkäufer (in den meisten Fällen) zur Verfügung stehen, solltest Du dir bestenfalls einen Freund mitnehmen, der sich gut auskennt. Eine alte Gitarre kann Gebrauchtspuren aufweisen oder Verschleiß an den Mechaniken – der Kern bleibt aber erhalten.
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Set? Oder Zubehör für Akustikgitarre kaufen?
Eng an das Thema Zubehör ist auch die Frage gekoppelt, für wen es sich lohnt, ein ganzes Set statt nur einer Gitarre zu erwerben. Der Kern der Entscheidung muss immer die Qualität der Akustikgitarre und nicht die des Zubehörs (oder das Vorhandensein desselben) sein.
Nur wenn die Akustikgitarre in einem Set gut genug ist, kannst Du beherzt zugreifen. Andernfalls bist Du besser damit beraten, den teureren Weg über den Zukauf von Zubehör zu gehen: Ein Einsteiger hört vermutlich nie mit dem Gitarrespielen auf, weil das Stimmgerät (Tuner) fehlerhaft ist. Er hört aber sicherlich auf, wenn die gekaufte Akustikgitarre unspielbar ist.
Stimmgerät
Ein gutes Stimmgerät gibt es bereits ab 5 Euro im Fachhandel. Es erleichtert das Stimmen der Gitarre ungemein und verringert damit den Frust eines Einsteigers erheblich.
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Gitarrenkoffer oder Tasche/Gigbag
Ein passender Koffer oder eine stabile Tasche (Gigbag) sicher die Akustikgitarre beim Transport und ist eine empfehlenswerte Investition. Die Preisspanne reicht von ca. 20 Euro für eine Tasche bis etwa 70 Euro und mehr für einen Gitarrenkoffer.
Mehr Geld braucht für ein Anfängerinstrument nicht ausgegeben zu werden. Vermutlich ist zu Beginn die Tasche die bessere (und günstigere) Wahl.
Gitarrenständer
Ein Gitarrenständer sorgt für eine stabile Aufbewahrung in der Wohnung oder dem Proberaum, wenn das Instrument gerade nicht gespielt wird. Die Investition in einen einfachen Gitarrenständer erfordert nicht mehr als 10 Euro und gute Modelle sind bereits ab 25 Euro zu haben.
König & Meyer Gitarren-Spielständer 14761
Mit diesem Gitarren-Spielständer kann deine akustische Gitarre während deiner Spielpausen oder beim Wechsel zu einem anderen Instrument während eines Auftritts sicher abgelegt werden. Durch ein Zahngelenk kannst Du den Neigungswinkel ganz einfach einstellen.
Die Instrumentenhalterung ist komplett mit Filz überzogen, um deine Gitarre jederzeit zu schonen. Sie kann zudem an unterschiedliche Korpusstärken (von 75 bis 135 mm) angepasst werden und passt daher garantiert auch zu deiner Gitarre.
Die Rohrkombination des Gitarren-Spielständers ist 2-fach ausziehbar und ist hochwertig verchromt. Du kannst den Spielständer bis zu 1,55 m nach oben und bis zu 0,69 m nach unten verstellen. Er wiegt 2,23 kg und ist aus stabilem Stahl gefertigt.
Straßenpreis: 199 Euro
Kapodaster
Ein Kapodaster dient dazu, die Saitenlänge für das Spiel zu verkürzen (das Bundstäbchen hinter dem Kapodaster übernimmt dann die Funktion des Sattels als 0. Bund). Mit dem Kapodaster lassen sich die Grundakkorde in unterschiedlichen Tonarten greifen.
Es gibt für die klassische bzw. Westerngitarre verschiedene Varianten, die sich nach dem Griffbrettradius richten.
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FAQ: Akustikgitarre kaufen
Für die ganz schnellen Leser haben wir hier die wichtigsten Fragen in der Übersicht zusammengestellt. Solltest Du noch ungeklärte Fragen haben, schreib uns in die Kommentare!
Wie viel Geld kostet eine Einsteigergitarre?
Für ein vernünftiges Instrument aus Fernost (China macht es möglich) reichen 120 bis 150 Euro.
Einige Hersteller bieten selbst in diesem Preisbereich eine Westerngitarre mit massiver Fichtendecke an, was zu empfehlen wäre. Bei einem klaren Finish (klar lackierten) Instrument kannst Du die Verarbeitung und Auswahl des Holzes noch etwas besser beurteilen.
Ist das Instrument kleiner als die Standardgröße, kommst Du sogar noch günstiger davon.
Wie viel Geld kostet eine gute Akustikgitarre?
Investierst Du zwischen 800 und 1.000 Euro, erhältst Du mit großer Wahrscheinlichkeit ein hochwertiges Instrument. In diesem Preisbereich sollte entweder ein gewisser Sachverstand vorhanden sein oder ein Fachmann zur Seite stehen.
Fender, Gibson etc. – besser als unbekannte Marken?
Kurz gesagt: Nein. Denn der Name muss bezahlt werden, weswegen weniger bekannte Marken oftmals das bessere Produkt zum selben Preis bieten.
Ein guter Markenname ist zudem kein Garant für ein qualitativ hochwertiges Instrument oder eine Fertigung in Europa oder den USA. Viele namhafte Hersteller lassen auch in Fernost anfertigen. Das muss jedoch nicht schlecht sein.
Es gibt noch eine Kehrseite: Ein Modell einer bekannten Marke lässt sich leichter verkaufen.
Typische Fehlkäufe bei Akustikgitarren
Zu einem Fehlkauf kommt es, wenn die Bespielbarkeit nicht gegeben ist, wegen…
- einer zu hohen Saitenlage,
- einem unbequem großen oder zu breiten Hals und
- einer zu großen Gitarre.
Fazit: Akustikgitarre kaufen
Wer diesen Ratgeber beherzigt, hat alle Werkzeuge an der Hand, um eine qualifizierte Entscheidung beim Akustikgitarre kaufen zu fällen. Die gröbsten Fehler sollten damit vermieden werden können und wer im Internet kauft, hat bei den meisten Fachhändlern sogar eine 30 Tage Geld zurück Garantie.
Immer eine Überlegung ist, beim lokalen Handel vorbeizuschauen und die jeweiligen Modelle selbst in die Hand zu nehmen. Wer bei Amazon oder Discounter auf Verdacht und billig einkauft, tut sich mittelfristig keinen Gefallen. Viel zu häufig gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal.
Verkäufer zeigen leider auch im Fachhandel manchmal mehr Interesse an der eigenen Provision als an einer guten Beratung. Wer Zweifel an der Kompetenz des Verkäufers hat, sollte lieber den Gitarrenlehrer oder jemanden aus dem Freundeskreis um Hilfe bitten.
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