Konzert aufnehmen
Wie man den Live-Gig am besten mitschneiden kann

Konzert aufnehmen Tipps & Tricks

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Konzert aufnehmen und die eigenen Skills schärfen

Die Dynamik und Stimmung bei der Live-Aufnahme eines Konzerts ist in einem Tonstudio nicht nachzubilden. Wer diese Atmosphäre einfangen möchte, wird schließlich ein echtes Konzert aufnehmen müssen. Jede Show ist eine einzigartige Kombination aus der Performance der Band am jeweiligen Abend, dem Feedback aus dem Publikum, der Raumakustik und dieser speziellen Magie, auf die wir Musiker so abfahren und nur in dem Moment zündet. Die gute Nachricht ist, dass es nie einen besseren Zeitpunkt gegeben hat. Nie gab es so viele (preiswerte) Video Recorder und Field Recorder am Markt.

Konzert aufnehmen Tipps & Tricks

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Lies auch: Musik mitschneiden: Tools & Anleitung für MP3 & Audio

Bevor eine Entscheidung zur benötigten Technik gefällt werden kann, müssen zunächst die Ziele klar definiert werden. Worum geht es dir bei der Aufnahme eines Konzerts? Geht es darum, die eigene Performance einzuschätzen und die gemachten Spuren werden nur von dir (deiner Band) gehört? Möchtest Du den Mitschnitt, um damit etwas Band Promotion zu betreiben? Oder möchtest Du ein richtig gutes Recording vielleicht sogar als Merchandise auf deinen Gigs verkaufen?

ZOOM H2n & ZOOM H2 Vergleich

Direkt nebeneinander: Der ZOOM H2n & ZOOM H2 Vergleich

Technik zum Konzert aufnehmen

Wenn die Ergebnisse nur der Band zur Verfügung stehen sollen, um die Performance eines gegebenen Gigs einschätzen zu können, dann reicht mit Sicherheit ein handgehaltener Field Recorder á la Zoom H2n. Als Speichermedium nutzen diese meistens SD-Karten, die für wenig Geld im Fachhandel zu erhalten sind. Viele Geräte kommen zudem mit zwei Mikrofonen, die in einer X/Y-Anordnung sogar Stereoaufnahmen ermöglichen.

Wer etwas mehr Geld zur Hand hat, kann sich auch Modelle wie den Tascam DR-2D oder den Zoom H4n näher anschauen. Diese kommen mit einem so genannten dualen Recording-Modus. Dieser erlaubt es seinem Nutzer, zwei unabhängige Stereomixe simultan aufzuzeichnen. Dazu werden einerseits die Mikrofone on-board genutzt, der zweite Mixdown kommt über die Eingänge vom Mischpult des FOH (Front Of House).

 

Platzierung für die Konzertaufnahme

Die Herausforderung mit einem Field Recorder ist die Platzierung, denn auf der Bühne mögen die besten Ergebnisse erzielt werden, doch schnell stolpert mal einer der Musiker darüber. Und eine Platzierung im Publikum könnte ungewollt Konversationen der Konzertbesucher aufnehmen.

Da die meisten Geräte sich problemlos mit Batterien betreiben lassen, könnte es sich anbieten, den Recorder hoch über den Köpfen des Publikums in die Nähe der Bühne zu hängen. Bei größeren Events dürfte dies kein Problem darstellen, da Du hier einfach das Trussing für die Lichter nutzen kannst. Um den Field Recorder sicher vor einem Absturz zu bewahren, kannst Du dir das Gewinde für Videostative zunutze machen. Eine entsprechende Vorrichtung mit einem Haken lässt sich schnell mit Materialien aus dem Baumarkt zusammenstellen.

Vielleicht sollte an dieser Stelle noch erwähnt werden, dass sich für dieses Vorhaben vor allem Geräte eignen, in deren Lieferumfang sich eine Fernbedienung befindet.

 

Konzert aufnehmen zur Band Promotion

Wenn es eher darum geht, die gemachten Aufnahmen zu Promotionszwecken einzusetzen, braucht es einen professionelleren Lösungsansatz. Hierzu fallen mir drei unterschiedliche Möglichkeiten ein.

Beim ersten Ansatz benötigst Du ein Audio Interface und einen Laptop, mit denen das Signal aus dem Mischpult direkt aufgezeichnet werden. Hier bieten sich vor allen Dingen Soundkarten an, die über viele Eingänge verfügen oder sogar kaskadiert werden können.
Da die Audiosignale aus den Ausgängen des Mischpults geführt werden, brauchst Du bei der Auswahl der Soundkarte nicht einmal auf die Vorverstärker zu achten.

PreSonus StudioLive 16.4.2 Testbericht

Das Gerät in seiner Pracht für unseren PreSonus StudioLive 16.4.2 Testbericht

Bei der zweiten Option gehen wir davon aus, dass der Mischer der Location bereits über ein eingebautes Interface verfügt, wie beispielsweise das PreSonus StudioLive 16.4.2. Die Signale aus diesen Pulten können direkt in eine DAW-Software aufgezeichnet werden, es wird lediglich noch ein Laptop benötigt.

Bei der dritten Variante schließlich wird auf ein Mischpult mit eingebautem Recorder zurückgegriffen. Es gibt hier beispielsweise eine Lösung, das Fostex LR16, das mit 16 Kanälen ausgestattet ist und gleichzeitig unterschiedliche Mischungen für Bühne und Publikum schafft.

 

Konzert aufnehmen mit Video

Sehr beliebt ist neuerdings auch, die eigenen Konzerte direkt auf Videoplattformen á la YouTube und Konsorten hochzuladen. Auch hier gibt es diverse Ansätze. Der einfachste wäre das nutzen eines Alesis VideoTrack oder Zoom Q3HD. Beide Modelle bieten ein gutes Bild und sehr gutes Audio.

Alesis VideoTrack Recorder für Social Media Webseiten

Alesis VideoTrack Recorder für Social Media Webseiten

Eine andere Option wäre das getrennte Aufzeichnen von Bild und Ton, wodurch sowohl die Bild- als auch die Klangqualität in exzellenter Form vorliegen. Hier müssen beide Aufnahmen schließlich in der Post Production zusammengeführt werden.

So oder so ist eine mittelmäßige Aufnahme noch immer besser als gar keine. Viele mir bekannte Bands zeichnen jedes einzelne ihrer Konzert auf, um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, was die eigene Performance angeht. Und ja, es gibt immer irgendetwas zu verbessern. In diesem Sinne wünsche ich gutes Gelingen.

Lesermeinungen (3)

zu 'Konzert aufnehmen: Wie man den Live-Gig am besten mitschneiden kann'

  • Joe   02. Jul 2013   09:19 UhrAntworten

    Die Mitschnitte mit einem Presonus Studiolive-Mixer funktionieren perfekt. Ich nutze den Studiolive 16.0.2. Man hat für jeden Kanal die Option, ob neutral direkt hinterm Mic-Vorverstärker oder mit Klangbeeinflussung nach dem Fat-Channel aufgezeichnet werden soll. Bei neutraler Aufzeichnung kann man später im Studio prima Mixe erzeugen und hochwertige Kunden CD's der jeweiligen Veranstaltung anfertigen. Top!

  • silent.tom67   02. Jul 2013   11:42 UhrAntworten

    Hi all,
    ich habe vor 2 Wochen meinen ersten Mixer gekauft, den StageScape M20d von Line 6.
    Bereits nach 5 Tagen konnte ich uns (Duo, Mittelaltermarktmusik) zum ersten Mal elektrisch verstärkt
    auf die Bühne bringen (8 Mikros, 2 DI) und ALLE Kanäle live
    auf 32GB SD-Card recorden (24bit, 48kHz), insgesamt ca. 2 Stunden an 2 Tagen.
    Das Ganze vollkommen selbständig ohne Toni.
    Die Kanäle werden post-preamp recorded, also ohne Bearbeitung und ohne FX, der Master-Out wird mit allem recorded.

    Beim Gig optimiere ich Mischung+FX für das Publikum (Anpassung an Raumakustik, Direktschall etc.).

    Nach dem Gig schneide ich die Spuren in Ableton9 zu einem 'Best-Of'.
    Dieses 'Best-Of' mixe ich dann optimal für MP3-Ausgabe.
    Das könnte ich in Ableton machen, ich mache es aber lieber im M20d, der Sound gefällt mir wesentlich besser.

    Ganz wichtig: Alle Setups kann man abspeichern und bei Bedarf wieder laden. Gig-Mixe kann man in Ruhe zu Hause
    vorbereiten, an Locations anpassen und als Scene abspeichern (Open-Air, Kirche, Gemeindesaal, Stadion, Bandraum, Tonstudio, Live_to_MP3 etc.). Vor Ort einfach die Scene laden, Sound überprüfen, fertig.

    Gruß, Tom

    PS: Habe mit der Firma Line 6 nix zu tun. Der Mixer ist mit
    1800€ teuer, katapultiert unser Duo soundmäßig aber in eine andere Dimension. Ich werde jetzt die dazugehörigen L3t Boxen ordern.

  • Brutos Scheckl   23. Apr 2015   09:14 UhrAntworten

    Die für einen Videomitschnitt genannten Geräte sind in der Praxis völlig untauglich. Wer derartige Geräte nutzen will, benötigt einen Bühne mit tausenden Watt Beleuchtungstechik, selbst dann können selbst Handies und Actionscams das deutlich besser.

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