7 Tipps, um ein besserer Musikproduzent zu werden

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7 Tipps, um ein besserer Musikproduzent zu werden

Ohne lange Umschweife, hier sind die sieben Tipps, die mir eben beim Brainstorming eingefallen sind und die ich besser schon vor Jahren gewusst hätte…

1. Blick über den Tellerrand

Wir gehen alle durch die Phase in unserem Leben, in der nur die Musik, die wir selbst gerne hören, gut genug ist. Aber vom eigenen Geschmack mal abgesehen kannst Du in jedem (und ich meine wirklich in jedem) Musikstil etwas Neues für dich finden und dazulernen. Wie schaffen es HipHop-Produzenten, 16 Takte Rap nicht langweilig werden zu lassen? Wie lösen Volksmusiker ihre Arrangements auf? Oder: Wie instrumentieren die besten Pop-Produzenten ihre aktuellen Radiohits?

Sei dir nicht zu schade, von anderen zu lernen und Stilelemente aus anderen Musikgenres zu übernehmen. Nicht selten sind gerade diese Neuerungen und fremden Elemente für den Erfolg eines Songs verantwortlich.

 

2. Ändere deinen Produktionsstil

Eng verwoben mit dem ersten Punkt ist die Idee, den eigenen Produktionsstil zu verändern. Wenn Du immer mit einem Computer und einer DAW (Digital Audio Workstation) produziert hast, probier doch mal ein portables Studio á la MPC aus. Wenn Du normalerweise mit den Akkorden anfängst, beginne das nächste Mal mit den Drums oder dem Vocal.

Produziere einen anderen Musikstil und passe dich den dortigen Gegebenheiten an. Wenn Du normalerweise in Grössenordnungen wie Refrain, Strophe und Bridge denkst, dann probiere doch mal deine Musik in achttaktige Patterns aufzuteilen.

 

3. Such dir gute Mitmusiker und -Produzenten

Wenn Du bisher nur alleine gearbeitet hast, dann frage mal auf MySpace, Facebook oder den anderen Portalen nach interessierten Musikern, die mit dir zusammen etwas auf die Beine stellen wollen. Such dir die besten Musiker und Produzenten aus, die Du finden kannst und deine Produktionen werden ganz automatisch noch besser werden.

Und natürlich ist es schön, wenn Du schon immer mit Rapper X oder Sängerin Y gearbeitet hast, weil sie deine Freunde sind. Aber wenn Du die Qualität deiner Produktionen verbessern möchtest, dann gilt es, objektiv zu beurteilen, wie gut die Performance der beiden tatsächlich ist. Wenn Du nur mittelmässige Aufnahmen machst, brauchst Du dich nicht wundern, wenn die Produktion am Ende auch nur mittelmässig klingt.

 

4. Lass den anderen genug Freiraum

Und wenn Du dich entschlossen hast, mit anderen Musikern zusammenzuarbeiten, dann lass ihnen auch genügend Freiraum, um sich zu entfalten. Ein Keyboarder wird wahrscheinlich mehr über sein Instrument wissen als Du. Wenn Du dann mit deinem Halbwissen die Vorgaben machst, gehen dir vielleicht genau die besten Ideen durch die Lappen.

Am besten ist es, die anderen erst einmal machen zu lassen, was sie möchten und können. Danach ist immer noch genug Zeit, um konkrete Wünsche zu äussern. Nicht selten inspirieren dich die Ideen der anderen und es entsteht etwas vollkommen Anderes und oftmals auch Besseres.

Hier geht es weiter mit „7 Tipps, um ein besserer Musikproduzent zu werden„:

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5. Akzeptiere die Meinung des Künstlers

Wenn Du die Songs anderer Künstler produzierst, dann respektiere ihre Meinung. Sie haben die Songs häufiger gehört als Du und haben diese vielleicht sogar schon live gespielt. Gehe ein auf ihre Vorschläge und widerspreche nur dann vehement, wenn es sich um einen offensichtlichen Fehler handelt, der ihnen schaden könnte.

Wenn genug Zeit bleibt, kannst Du deine Ideen zusätzlich produzieren und diese mit dem Künstler am Ende vergleichen.

 

6. Wenn Du glaubst, dass etwas nicht gut klingt, dann ist das vielleicht auch so

Wenn Du nicht so richtig zufrieden bist und glaubst, dass etwas nicht gut klingt, dann ist das vielleicht so. Gib dich nicht mit suboptimalen Ergebnissen zufrieden – sie bedeuten meistens mehr Ärger im Nachhinein. Wenn die Snare Drum nicht richtig knallt, der Gesang nicht den richtigen Flow hat oder die Gitarre zu viele Nebengeräusche beim Recording gemacht hat. Früher oder später rächt sich das und Du musst die Probleme doch noch beheben.

 

7. Hüte deinen Namen

Manchmal klingen fertige Produktionen leider nicht so, wie man es gerne hätte und das, obwohl man noch viel mehr hätte draus machen können. Manchmal ist nicht genügend Budget da oder der Künstler, für den Du produzierst, ist einfach nicht gut genug. In diesen Fällen ist es am besten, den eigenen Namen aus der Produktion herauszuhalten.

Ist der Ruf erst einmal ruiniert, lässt er sich nur sehr, sehr schwer wieder säubern. Und die wenigsten Künstler möchten mit einem mittelmässigen Produzenten, Toningenieur oder Komponisten zusammenarbeiten.

Lies auch: Top Producer

Noch mehr Tipps, um ein besserer Musikproduzent zu werden?

Ich bin sicher, dass es noch unzählige weitere gute Tipps gibt, um ein besserer Musikproduzent zu werden. Und natürlich ist der Begriff Musikproduzent auch sehr weit gefasst. Vor allem sollten wir alle als Musiker und/oder Produzenten uns alle Optionen freihalten, die Kreativität fliessen zu lassen und neue Inspirationsquellen nicht abzuweisen.

Ich bin gespannt auf dein Feedback, deine Erfahrungen und deine Geschichte wie Du geschafft hast, ein besserer Produzent zu werden.

Hat dir dieser Artikel gefallen? Hast Du etwas lernen können? Kennst Du vielleicht einen Bandkollegen oder Freund, der diesen Artikel vielleicht interessant finden könnte? Dann verlinke uns auf deiner (Band-)Webseite oder in deinem Lieblingsforum! Empfiehl uns weiter auf Twitter, Myspace oder Facebook und garantiere damit, dass wir auch morgen noch weitere Tutorials dieser Art kostenlos für dich veröffentlichen können. Danke!

Lesermeinungen (16)

zu '7 Tipps, um ein besserer Musikproduzent zu werden'

  • bazzdream   14. Feb 2010   20:46 UhrAntworten

    Das ist ein (wieder mal) echt guter Artikel, vielen Dank dafür! :)

    • wakeman   30. Okt 2011   16:58 UhrAntworten

      Ich bin da anderer Meinung, was das arrangieren von Songs mit anderen Musikern zu produzieren angeht. Es geht geht ziemlich schnell mit dem falschen Stolz oder einer gewissen Portion Sturheit des Anderen um ein Arrangement zu kippen. Ich habe diverse Erfahrungen mit Musikern gemacht, die "mitgemischt" haben. Das war ein drunter und drüber und am Ende kam nichts dabei raus. Jeder hat seinen Standpunkt vertreten, der Vorschlag des Einen wurde abgelehnt, andere war beleidigt, daß man seinen Vorschlag angenommen oder man hat sich das Ganze ganz anders vorgestellt. Also ich würde mir das gründlich überlegen, mit wem ich zusammenarbeite oder überhaupt.

  • vanhold   14. Feb 2010   21:10 UhrAntworten

    Hallo Carlos,

    erst mal Danke für diesen Artikel, interessant und gut geschrieben, wie immer.
    Was mich aber nachdenklich stimmt, ist Punkt 7. Ich soll also produzieren, dafür Geld nehmen und mich dann aus dem Staub machen? Besser wäre es dann doch die Produktion unentgeldlich wieder in den Müll zu schmeissen und dem Künstler die Chance zu geben es woanders noch einmal zu probieren. Vielleicht verstehe ich diesen Punkt auch nicht richtig, deshalb bitte ich Dich diesen etwas näher zu erläutern.

    Ich habe mein Leben immer so gelebt, dass ich, ob es gut war oder schlecht, mit meinem Namen dahintergestanden habe. Ich weiss, Moral hat ja beim verdienen nichts zu suchen, oder?

    Gruss, vanhold

  • Maik   14. Feb 2010   22:07 UhrAntworten

    Wirklich sehr gute Tipps!
    Besonders Punkt 1. Ich war früher auch selber mal auf meinen Stil versteift. Außer Mittelalter und was alles sonst noch so in diese Richtung geht, gab es nicht.
    Alles andere war nur bäääähh!
    Das ist dieses typisches Szenedenken, dass es aber als Musiker nicht geben sollte.
    Versucht doch einfach mal, gewisse Elemente aus anderen Kulturkreisen einzubauen. Sowas kann auch viel Atmosphäre in einen Song bringen. Nicht selten sind durch interessante Kombinationen ganz neue Stilrichtungen entstanden.
    Es ist auch erlaubt als harter Metalproduzent rein aus Spaß einen TRancesong zu schreiben. Kaputt machen kann man damit nichts.
    Punkt 6 zweifel ich allerdings ein bisschen an. Denn nicht wenige leiden einfach unter viel zu starker Selbstkritik. DA fehlt einem jegliche Objektivität. Selbst wenn es gut ist, denkt man das es für den A**** ist. DA sollte man sich am besten eine zweite Meinung eines befreundeten Musikers einholen, was er von dem Song hält. Habe ich selber auch schon gemacht, als ich einen Song, jedenfalls für mich, totkomponiert hatte.
    Ich persönlich würde noch einen 8ten Punkt hinzufügen. Denn wenn man den ganzen TAg total uninspiriert vor der DAW sitzt und nur, auf gut Deutsch gesagt, Scheisse produziert, hilft es sehr gut, den Kopf frei zu machen, nach draußen zu gehen, oder sich mit einem Freund zu treffen. Wenn man dann erstmal erfrischt ist, fallen einem auch wieder ganz andere Sachen ein.
    So viel von mir.

  • Marvin   14. Feb 2010   22:34 UhrAntworten

    Echt ein sehr interessanter Artikel.
    Vor allem Punkt 7 wird meiner Meinung nach viel zu oft unterschätzt.

  • Carlos (delamar)   14. Feb 2010   22:49 UhrAntworten

    Ich würde mitnichten einfach irgendetwas schlecht produzieren, das Geld nehmen und dann rennen...aber manchmal gibt man 100% und am Ende kommt doch nur Mist raus.

    Oft genug haben Bands nicht genug Geld, um alle Songs gleichzeitig aufzunehmen und machen es dennoch. Das Ergebnis bleibt dann natürlich hinter den Erwartungen zurück. Und dann würde ich eben versuchen, meinen Namen aus der Sache herauszuhalten.

    Die andere Methode wäre, die Bands einfach abzulehnen, die so arbeiten. Aber welches kommerzielle Tonstudio könnte sich das heutzutage noch leisten?

  • Christian_Hannover   16. Feb 2010   19:51 UhrAntworten

    Danke :-) !

  • aLf   19. Feb 2010   15:09 UhrAntworten

    Da kann ich Carlos und die Anderen nur zustimmen! Punkt 7 ist wirklich nicht zu unterschätzen!

    Ich habe auch früher Bands produziert, die schlecht oder gar nicht spielen konnten und das ist überhaupt nicht gut fürs Geschäft.
    Mein Ruf war in Nu ruiniert! Bei mir haben sie in Prinzip Erfahrungen gesammelt, ich habe alles gegeben für nichts und wieder nichts und als die Leute später wieder "Reif" für Studioaufnahmen waren, sind sie zur Konkurrenz gegangen und ich war der Depp der Nation...

    Ich habe daraus gelernt, lieber die Finger davon weglassen! Entweder kann die Band/Künstler was, oder sie haben das gewissene Etwas - ansonsten lieber bleibenlassen.

    Delamar ist übrigens ne klasse Anlaufstelle, immer was Neues - und vorallemding was Brauchbares. Da können so manche Hochglanzmagazine in der Recordingsparte gar nicht mithalten!

    Mit musikalischem Gruß,

    aLf

  • Navsay   20. Feb 2010   10:36 UhrAntworten

    hallo alle lala freunde!!!
    hab die side heut das erste ma gesehen und find die ganz gut.
    die tip´s sind auch ganz ok. punkt 7 naja, geteilte meinung aber verständlich. ich selbst mixe seit ca.7 jahren und prod. auch seit paar jahren. aber nicht kommerziel und nicht mit dem wunsch damit geld zu verdienen den es is meine leidenschaft der ich frei nach gehe wie ich laune habe und meine paar werke und meine regelmässigen mixe mein freundes kreis zukommen lasse ohne was dafür zu nehmen.die freude und der lob reicht mir.ich finde auch das man sowas am style der art im detail hört ob der dj grad seine musik mit herz blut erfüllt. den punkt das man sich auf sehr viele unterschiedliche lala richtungen einlassen sollte stimme ich zu 100% zu! es is vom grossen vorteil wen man von ambient bis rap,techno,rock und zur grenze zum "speedcore" alles hören kann und auch mag. ich wünsche noch allen ein schönes we!!!

  • Hotscouter   28. Feb 2010   16:21 UhrAntworten

    Hallo, vielen Dank für diesen Artikel hat mir wirklich gut geholfen. Fange gerae erst an und da sind solche Basics natürlich das A und O =)

  • nevi   11. Mrz 2010   02:19 UhrAntworten

    "Wie lösen Volksmusiker ihre Arrangements auf?"

    Antwort: ...natürlich mit Corega Tabs in einem Maßkrug! ;)

  • justify   26. Mrz 2010   19:35 UhrAntworten

    Ja, ein echt netter Bericht!.... Ist auf jeden Fall was drann.
    weiter so.....
    cheers
    Jay

  • DJ Today   21. Aug 2011   17:42 UhrAntworten

    Nochmal zu Punkt 7:

    Da spielen viele Sachen eine Rolle.
    Es ist schon richtig, wenn man sich zum Beispiel selbstständig macht, und eine "schlechte" Band kommt, das man da besser die Finger davon lässt.

    Aber wenn man "noch" ein Amateur ist, und man selber dazulernen will, ist es oft nicht anders möglich. Abgesehen davo ist es so doch viel besser als wenn die Band alles Vollprofis sind und Produzent gerade anfängt mit mixen, produzieren & Mastern.

    Es sollte das Verhältnis stimmen: Die Profis zu den Profis und die Amateure zu den Amateuren.

    und das mit Tellerrand ist richtig^^

  • Peter Bencik   23. Mrz 2012   10:52 UhrAntworten

    Ein Musiker sollte von anderen lernen. Sollte die Meinung anhoren. Das mache Ich auch gerne. Aber Ich glaube nicht das es mir hilfreich ware wenn mir jemand fremd reinschwatzen wurde. Stellt ihr vor eine zusammenarbeit von Picasso und Van Gogh!

  • dj tommy m   21. Mai 2012   00:16 UhrAntworten

    hallo,

    erstmal danke für die tips.

    da ich auch länger produziere,
    habe ich auch meine erfahrungen gemacht:

    wie viele songs habe ich tot-produziert?
    sehr viele!

    deshalb der wichtigste punkt:
    lasst euch von niemandem reinreden.
    steht zu eurer produktion.
    ihr könnt es nicht allen rechtmachen

    jeder der euch einen sagen wir mal "tip" gibt,
    kann auch euch unsicher machen.

    geht euren weg und entwickelt euren eigenen stile

    wenn ich das nicht macht, dann habt ihr gar kein stile.

    LG euer dj tommy m

  • Donald   30. Jul 2015   11:08 UhrAntworten

    Fordere viel von Dir selbst und erwarte weniger von anderen.
    Wenn man sieht, dass jemand gutes Knowhow besitzt,
    dann schaut man gern über dessen Schulter.
    Aber zu anderen auf "Gut Freund" tun, um bessere Chancen im Buiz zu bekommen ?
    Nichts für mich.
    Um ein besserer Musikproduzent zu werden hilft es schon, wenn Du Dir in Deiner DAW/Sequencer ein Template erstellst, wo all Dein Knowhow einfliesst. Das ist dann erstmal DEIN Standard.
    Diesen entwickelst Du dann immer weiter.
    Bessere Effekteinstellungen, Besser eingerichtete (Gruppen-)Spuren usw.
    Diese schaltet man dann nur noch hinzu und übt bei der Produktion an den Feineinstellungen.
    Verbesserst Du Dich, folgt neuer Standard.
    Beim Start einer Produktion am besten mit so wenig wie möglich anfangen,
    also alles auf Bypass.
    Übrigens, den Goldenen Schnitt kann man auch tarnen.
    Gruß - Donald

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