Sonar 8 Test

Sonar 8

Die Sonar 8 Producer Edition im Test auf delamar - Wie umfangreich die DAW ist und ob sich der Kauf lohnt, verraten wir Dir hier...

Was ist es?

SONAR 8 Producer Edition ist eine voll ausgestattete, digitale Musikproduktionsumgebung, die Euren PC softwaretechnisch in eine vollwertige DAW verwandeln kann. Als kombinierter MIDI- und Audiosequenzer kann SONAR 8 Producer Edition eine Spurzahl von insgesamt an die 10.000 verwalten, Mehrkanal-Audio wie 7.1 bearbeiten und wiedergeben oder Noten als Partitur ausgeben. Des Weiteren verfügt SONAR 8 über alle wichtigen Ansichtsformen für ein Projekt: Notenansicht, Spuransicht, Pianorolle, Eventansicht und Mischpultansicht bieten für jeden Arbeitsschritt und jeden Musikproduzenten die richtige Oberfläche.

Die Mischpultansicht von SONAR 8 Producer Edition orientiert sich stark an professionellen Mischpulten und steht diesen im Leistungsumfang in nichts nach. Ganz im Gegenteil verfügt das Programm sogar über ein sehr flexibles Bussystem, das unterschiedliche Monitoringwege und personalisierbare Kopfhörermischungen bereitstellt.
Als echter Sequenzer bietet SONAR 8 natürlich auch die Verwendung von DirectX- und VST-Plugins bzw. Effekte, wobei Anzahl und Reihenfolge sowie die interne Verschaltung der Effekte hierbei unbegrenzt ist. Ein Bonus sind die Mehrkanalversionen der Effekte, die für den Einsatz in 5.1 / 7.1 Mischungen gedacht sind.

SONAR 8 Producer Edition bietet alle Werkzeuge, Tools, Effekte und Instrumente, die zum Musik machen benötigt werden und findet Einsatz vom Live-Recording bis zur elektronischen Musikproduktion. Die steile Lernkurve und der attraktive Preis machen diesen Sequenzer nicht zuletzt für Einsteiger in die Musikproduktion höchst interessant.

Preis:
Sonar 8 Producer: ca. 499,- Euro (hier für 479,- Eur kaufen)
Sonar 8 Studio: ca. 299,- Euro (hier preiswert kaufen)
Update von Sonar 7 Producer: ca. 145,- Euro


Passend dazu



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Sonar 8 Testbericht

SONAR 8 Neuerungen:

  • updated Loop Explorer 2.0
  • dedizierte Instrumenten-Spuren (Eine Spur für Mono/Stereo virtuelle Synths optimiert)
  • Send Assign Assistant (Wizard)
  • Unzählige Verbesserungen an der Audio Engine, Transport, Bedienoberfläche, Routing und Editing
  • Verbesserungen am Workflow
  • Import/Export von QuickTime 7

Des Weiteren gibt es eine Reihe von neuen Effekten und Instrumenten. Einen kompletten Überblick über die neuen Funktionen und VSTi bekommt Ihr im folgenden Testbericht bzw. hier: SONAR 8.

Installation

Die Installation von SONAR 8 Producer Edition zieht sich diesmal über eineinhalb Stunden (!) hin. Das ist auch kein Wunder, liegen dem Programm doch derer ganze 4 DVDs bei. Wobei das eigentliche Hauptprogramm ca. nach 10min komplett installiert wäre, wenn da nicht die vielen Plugins wären. Sehr viel Zeit nahm im Übrigen die Installation der Beatscape- DVD in Anspruch, aber dies nur am Rande.

Da die auf der DVD befindliche Version 8.0 während des Testvorgangs immer wieder durch herbe Abstürze bis hin zum blauen Bildschirm auffiel und den Neustart des gesamten Computersystems nach sich zog (mein System: Windows XP prof. 32bit, Dual Core Athlon X2-4800+), ist die Installation der Updates auf v8.01 und danach auf v8.02 sehr zu empfehlen. Nach der Installation derselben gab es keine Abstürze mehr – ganz genau wie schon bei der Vorgängerversion Sonar 7. „The same procedure as last year Miss Sophie“, könnte man sagen.

Stablilität

Der Vorläufer von SONAR, das Recordingprogramm „Cakewalk pro audio 9“ zeichnete sich u.a. durch seine sehr hohe Stabilität aus. Konkurrenzprodukte waren teilweise mit meinem Motu2408- Audiointerface derart instabil, dass an ein professionelles Arbeiten nicht zu denken war. Das war letztendlich auch der Grund, warum ich mich damals für Cakewalk-Sequenzer entschieden habe und bisher dabei geblieben bin. Denn die Stabilität der Software setzt sich durch alle Produktversionen ab Sonar 1 bis zum aktuellen Sonar 8 Producer Edition fort! Das ist für mich eines der stärksten Argumente, um eine Software den Rang eines professionellen Werkzeuges zu verleihen. Nichts ist schlimmer als einem Musiker sagen zu müssen, er solle sein Jahrhundertgitarrensolo nochmal einspielen, weil die Software abgestürzt ist.

Leider schaffte es Cakewalk in den letzten Jahren ein ums andere Mal eine Verkaufsversion von Sonar auf den Markt zu bringen, die in Sachen Stabilität nicht ganz ausgereift war. Dann kommt ca. einen Monat nach Verkaufsstart ein Patch, der die gesamten Probleme beseitigt. Und danach läuft das Programm wie geschmiert. Meine Frage dazu an Cakewalk: Wie wäre es mit einer ausgewiesenen Betaversion für Jedermann mit einem „Feedbackagent“ im Stile von Mozilla, die sich quasi als Trialversion nach einem Monat oder einem Jahr selbst deaktiviert? So hat man einerseits einen schmackhaften Teaser für Neukunden und andererseits eine Qualitätskontrolle, was dann hoffentlich zu einer fehlerfreien Finalversion führt.

Sicherheitskopie beim Absturz automatisch erstellt

Sollte der PC trotz aller Stabilität doch mal abstürzen, schreibt SONAR 8 in diesem Fall automatisch – also ohne Aufforderung oder vorherige Einstellung – ein Backup von dem aktuellen Projekt in eine eigene Datei. Und das Beste daran: Dieses Backup ist nach dem Neustart des PCs sogar lesbar und enthält alle Daten, die bis zum Absturz erstellt wurden! Und das funktioniert wirklich! Das ist neu in Version 8 und ein wirklich starkes Feature, das Cubase 4 meines Wissens nach nicht beherrscht!

Der erste Eindruck im Sonar 8 Test

Auf den ersten Blick beim Start des Programms hat sich in SONAR 8 Producer Edition im Vergleich zum Vorgänger nicht viel geändert. Was als erstes ins Auge fällt, ist das umfangreiche Plugin-Paket. Sonar 8 entwickelt sich stetig weiter zu einer Rundumlösung für jedermann. Man erhält eine Vielzahl von hochwertigen Synthesizern und Sampleplayern sowie sehr gute Audioeffekten als Beigabe der Producer Edition. Daher will ich in diesem Testbericht besonders auf diese Plugins eingehen.

Insbesondere der Austausch des Dimension LE durch die “Pro”–Version macht neugierig. Fiel die LE Variante durch eine mittelmäßige bis schlechte Klangbibliothek auf, bleibt zu hoffen, dass sich dies nun zum Besseren geändert hat. Im Testbericht zu Sonar 7 bin ich schon auf einige Plugins eingegangen (zum Beispiel dem wirklich sehr gut und rockig klingenden Session Drummer 2), diese erwähne ich hier nicht nochmal gesondert.

Trackview – Spurfenster

Im schwebenden Transportfenster sind ein paar Neuerungen zu sehen, die bisherigen Nutzern von SONAR sicherlich sofort auffallen werden. Dort sind u.a. auch ein Schnellvorlauf und ein Schnellrücklauf hinzugekommen. Einen guten Überblick geben hier die beiden Transportfenster im direkten Vergleich.

Sonar 8

Transportfenster im Vergleich (unten: SONAR 8)

Quantisieren direkt bei der Aufnahme

Hier gibt es als eine sehr interessante Erweiterung nun in einer MIDI- Spur die Möglichkeit bereits während der Aufnahme eine Quantisierung durchzuführen. Dazu drückt man das stilisierte Gittersymbol, welches neu im Spurfenster hinzugekommen ist. Direkt daneben findet man die Quantisierungsrastereinstellung in Notenwerten. Hier schließt man endlich zur Konkurrenz auf.

Stellt man die Spur auf Aufnahmebereitschaft mittels Anklicken des R in der Spur erscheint nun quasi als Warnung ein Rosa-Q was deutlich darauf hinweist, dass das nun eingespielte Material automatisch in das jeweils eingestellte Raster übertragen wird.

Sonar 8

Quantisierung bei der Aufnahme in SONAR 8

Änderung der Grundeinstellungen in SONAR 8

Wählt man unter Datei – Neu in SONAR 8 Producer Edition als neues Projekt „normal“, so wundert man sich, dass die Audiospuren einen bereits aufgedrehten Effekt-Send haben. Diese Idee finde ich wunderbar. So kann ein Neuling ohne Probleme einen Mastereffekt im Busssystem integrieren und hat dort auf dem Effekt sofort ein Signal. Früher musste man immer die Signalkette von der Spur bis in den Bus „FX Send“ überprüfen. Gegebenenfalls auch in der Audiospur einen FX-Send einfügen. Das hat sich nun wohl vor allem für Cakewalkneulinge geändert. Sehr schön.

Sonar 8

Der FX Send in SONAR 8

Neuer Spurtyp Instrumentenspur

Sonar verfügt nun über einen neuen Spurtyp: Die Instrumentenspur. Sie fasst zusammen, was vorher getrennt in Audio- und MIDI-Spur war. Die Parameter aus beiden Spuren sind hier nun in einer einzigen Spur abrufbar. Ich persönlich finde die Trennung von MIDI und Audio sehr sinnvoll und werde wahrscheinlich bei der alten Methode bleiben, ein Synthesizer Plugin mit diesen beiden Spurtypen in den Sequenzer einzubinden. Aber es gibt eine Menge DAWs (Digital Audio Workstations) auf dem Markt, die über das Prinzip der Instrumentenspur ein Plugin integrieren. Von daher wird das den Umstieg von solcher Software auf Sonar 8 sicher erleichtern.

In Tonart einrasten

Neu in der Instrumentenspur und in MIDI Spuren ist der Parameter „In Tonart einrasten“. Für Spieler, die sich nicht in allen Tonarten auskennen, aber dennoch z.B. in As-Moll einen Blues per Improvisation einspielen möchten, können dies nun ohne weiteres tun.
Dafür wählen sie sowohl Tonart als auch die passende Skala (hier Blues) und drücken beliebige Tasten auf dem Keyboard. (siehe vorangehendes Bild)
Sonar 8 sorgt dafür, dass das Musikmaterial automatisch in die gewählte Skala gesetzt wird. Das ganze funktioniert ähnlich wie das Quantisieren. Sonar such die jeweils nächstgelegene Note, die in die gewählte Skala passt. Eine gute Idee!

Sonar 8

Die Instrumentenspur in SONAR 8

MIDI Effekte Chord Analyser

Einer meiner Schüler rief mich eben grade an und fragte nach einer Akkordanalyse, weil er sich nicht immer sicher sei, welchen Akkord er spielt. Gute Idee! Guck ich doch mal nach, ob Cakewalk sowas kann. SONAR 8 Producer Edition bietet genau das! Den MIDI Effekt „Chord Analyser“. Und das Plugin macht genau das, was es soll, es sagt einem den derzeitigen Akkord, teilweise auch mehrere Möglichkeiten.

Leider sind die Ausdrücke in Englisch, was ein wenig gewöhnungsbedürftig ist. Mein Tipp hierzu an Cakewalk, die üblichen Akkordsymbole verwenden, die beispielsweise auf Keyboards in der Akkordanalyse üblich sind.

Sonar 8

Der Chord Analyser in SONAR 8

SONAR 8: Menü Optionen – Audio

Konfigurationseinstellungen

Die Audio Optionen in SONAR 8

Die Audio Optionen in SONAR 8

Neu in SONAR 8 ist die Möglichkeit, die Konfigurationseinstellungen der AUD.INI Datei direkt über das Programm ändern zu können. Und durch Drücken auf [Konfiguration neu laden] haben diese Änderungen direkt ohne ein Neustart von Sonar 8 Auswirkungen auf das Programm. Sehr schön.

Kompensation der Aufnahmelatenz

Auf einigen Systemen gibt es immer wieder Schwierigkeiten mit Aufnahmen, die trotz korrekter Einspielung nicht im Timing sind. das liegt nicht unbedingt an Cakewalk sondern zu oft an unzulänglich programmierten Audiotreibern. Das Problem kann man hiermit entweder über den manuellen Offset, über die vom Treiber gemeldete Latenz oder über eine Kombination aus beidem beheben.

Treiberwechsel ohne Neustart

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, dass ein Treiberwechsel mit allem Drum und Dran in Cakewalk Sonar 5 bis zu derer 3 Neustarts erforderte (Treibertypwechsel – Asio auf WDM, Neustart – Treiber auswählen, Neustart – Treiber optimieren). Die Konkurrenz kann das schon eine Weile, aber SONAR 8 ist nun ebenfalls in der Lage den Treiber zu wechseln, ohne einen Neustart zu erfordern.

Wer Asio4all benutzt und von einer Soundkarte auf die nächste wechseln will, muss leider immer noch einen Neustart von Sonar 8 durchführen, weil Asio4all nicht den Treiber korrekt wechselt, wenn man dies in Sonar anweist. Das ist aber kein Problem des Sequenzers sondern des Asio4all Treibers.

Die Audio Engine

Tja, in einem wesentlichen Punkt wurde die Audioengine nicht überarbeitet. Das Verschieben von Looppunkten erzeugt immer noch Aussetzer bei der Wiedergabe. Schade, das wurde schon in Version 7 bemängelt. Ansonsten ist die Audiowiedergabe selbst bei geringsten Latenzzeiten um 5ms (kleine Ein- und Ausgabepuffer) kaum aus dem Tritt zu bringen. Sehr schön! Und die aktuelle Audioengine liegt auch in einer 64bit Version vor, was die Leistungsfähigkeit auf neueren PCs mit 64Bit Betriebssystemen zumindest in der Theorie erhöht.

Surround

Wie schon in der Einleitung erwähnt, beherrscht SONAR 8 Producer Edition Surround, aber leider sind die beiliegenden Surcode Dolby.Digital und Dolby pro Logic Codecs nur als Testversion vorhanden und müssen nach 14 Tagen Laufzeit käuflich erworben werden. Als kleine Entschädigung hierfür gibt es im Sonitus:FX Paket u.a. einen Sourroundpanner und einen Sourroundkompressor in Vollversion.

Sonar 8

Surround Optionen in Sonar 8

Synthesizerrackansicht SONAR 8

Väterchen Frost

Hier ist am auffälligsten, dass man nunmehr einen Synthesizer “einfrieren” kann. Dies geschieht über die kühlschranküblichen Schneeflocken am rechten Rand des Synthracks. Wählt man den Einfriermodus, wird die Synthesizerspur als Audiospur berechnet (gebounced), der Synth wird stummgeschaltet und die Spur als einfaches Audio wiedergegeben. Das verbraucht so gut wie keine Rechenleistung und entlastet den Audio-PC damit deutlich. Will man zu einem späteren Zeitpunkt Einstellungen oder Noten am eingefrorenem Synthpart ändern, so drückt man die Schneeflocke mit Ausrufezeichen. Der Synth wird wieder schnell “aufgetaut” und die Instrumentalspur eröffnet sich weiterer Editierschritte.

Diese Funktion ist besonders auf älteren, langsamen Computern oder für wirklich große Produktionen äußerst sinnvoll. Durch das Einfrieren von Synths wird der Prozessor entlastet und kann sich der Berechung von anderen Dingen, z.B. Effekten oder anderen Instrumenten widmen. So ist es ohne weiteres möglich, eine sehr große Produktion auch auf einem altersschwachen Computer zu erstellen.

Anlernen eines MIDI-Controllers in SONAR 8

Man lernt nie aus – Fernbedienung

Hinzugekommen ist nun auch die Möglichkeit einen beliebigen Synthesizer für eine Fernbedienung (z.B. Mackie Control) anzulernen. Dies geschieht in zwei Schritten: Zuerst drückt man dazu nebenstehendes Symbol. Dann dreht man mit der Maus auf dem Synthesizerbedienfeld die Parameter, die man fernsteuern will, ein wenig hin und her. Drückt man nun im Synthrack erneut die Fernbedienungstaste so erkennt Sonar 8 die Anzahl der der Parameter und stellt sie jeweils als kleine Drehregler dar. Anschließend kann man mittels Druck mit der rechten Maustaste ein kleines Popup Menü aufrufen, in dem man z.B. über die Funktion Lernen einen beliebigen Controller dem Parameter zuweisen kann. Eine sehr gute Funktion!

Leider ist der Einrichtungsprozess aber sehr langwierig. Vielleicht kann man das ganze so verkürzen, dass man mit einer gedrückten Tastenkombination einfach mit der Maus auf einen Parameter tippt und dann sofort am Masterkeyboard einen Knopf dreht, welcher dann automatisch dem Drehregler zugewiesen wird? Das wäre im Arbeitsfluss deutlich angenehmer.

Menü Optionen-Tastenzuordnungen

Das gibt es schon sehr lange in Cakewalk’s SONAR. Man kann entweder beliebige MIDI Controller, Keyboardtasten oder auch Tasten der Computertastatur einem freien Parameter zuordnen. Ich selbst belege z.B. gerne zwei Tasten für schnellen Vor- und Rücklauf und für das Anspringen von Markern. Das erleichtert die Arbeit. Hier hat sich einiges getan, waren vorher nicht alle Tasten der Computertastatur in diesem Menüpunkt zugänglich, so sind sie es jetzt. Was ich ganz besonders toll finde, ist die (nicht neue) Möglichkeit über eine Taste auch ein CAL Programm zu starten.

CAL

CAL ist eine Skriptsprache von Cakewalk, die noch aus den Tagen von Cakewalk pro Audio stammt und leider nicht mehr weiterentwickelt wird. Sonar 8 kann noch immer CAL Skripte ausführen, hat aber keine Hilfsmittel zur Erstellung von CALs mehr an Bord. Hier mal eine Bitte an die Programmierer: Warum wird denn der alte CAL Editor nicht mehr integriert? Ich würde mir wünschen, dass ich beim CAL Programmieren wenigstens ein wenig rudimentäre Unterstützung hätte. Und mein altes Cakewalk pro audio 9 inkl. CAL Editor zu starten ist ja nun auch keine Lösung. Bitte gebt uns den CAL Editor zurück! Es darf auch die Uralt-Version sein.

Hier kann die direkte Konkurrenz von SONAR 8 Producer Edition nicht punkten: Zwar gibt es in Cubase 4 den Logical Editor, dieser ist aber nicht annähernd vergleichbar mit der Skriptsprache CAL – eher noch mit dem Dialog „Bearbeiten – Interpolieren“.

Man kann z.B. mittels CAL automatisch interaktiv Akkorde bilden, doppelte Noten löschen usw. CAL ist für alle automatisierten Aufgaben zuständig, die man nicht per Hand selbst lösen möchte.
Oder man hat wie ich das sehr ausgefallene Problem, dass es keine Klaviersimulation gibt, die auch Nebengeräusche des Klaviers vollständig abbildet. Z.B. die des Dämpferpedals. Das kann man unter Ausnutzung einiger Tricks mit einem CAL Programm umgehen.

Dialog Bearbeiten – Interpolieren

Diesen Dialog gibt es schon fast eine kleine Ewigkeit in Sonar und er ermöglicht die Auswahl sowie die Umwandlung einzelner Ereignisse (Events, typischer Weise MIDI-Daten) in anders geartete Ereignisse.

Sonar 8

Interpolieren Dialog in SONAR 8

SONAR 8: Die Instrumente im Test

Einige der im Rahmen dieses Testberichts vorgestellten Instrumente und Effekt-Plugins sind bereits in der Vorgängerversion mitgeliefert, von mir aber nicht im zugehörigen Testbericht besprochen worden. Daher will ich sie an dieser Stelle kurz vorstellen.

Aber ich kann nicht auf alle Instrumente, Effekte und Plugins gesondert eingehen, dazu sind es schlicht zu viele (als ob man sich darüber je beschweren sollte). Unter der Vielzahl von mitgelieferten Plugins gibt es einige obsolete Effekte aus alten Tagen, die wohl nur noch aus Kompatibilitätsgründen beibehalten wurden (z.B. die gruseligen Uralteffekte Reverb und Chorus aus dem „Cakewalk“-Unterordner, die lagen schon in Version Cakewalk pro audio 4 anbei). Um diese sollte man aber besser einen großen Bogen machen und sie am besten durch neue ersetzen!! Auf jeden Fall werde ich diese Effekte hier auch nicht weiter erwähnen.

Interessant dürften einige den Austausch des „Alien Connections ReValver FX Guitar Amp Simulator“ durch den Guitar Rig 3 LE von Native Instruments finden. Erstgenannter darf wahrscheinlich aus lizenzrechtlichen Gründen nicht mehr beigelegt werden, wurde Alien Connections doch durch Gitarrenamp-Hersteller Peavey erworben. Guitar Rig 3 LE dürfte hier aber ein würdiger Nachfolger sein.

Virtuelle Instrumente, VSTi, Synthesizer Plugins

Sind die Instrumente brauchbar? Kann ich sie für meine Produktion effektiv einsetzen? Klares Ja! Die Synthesizer und Sampleplayer, die Sonar 8 Producer Edition beiliegen, ermöglichen nicht nur in den Bereichen Rock, Pop, HipHop und elektronische Musik eine derart hohe Klangqualität und reichhaltige Auswahl, dass man über längere Zeit wohl keinen Nachschub an Sounds und Synths kaufen muss. Etwaige Lücken in den Klangbibliotheken kann man zumeist anderweitig kostenlos stopfen (siehe Tipps weiter unten).

Allenfalls diejenigen, die hochwertige konzertante Orchestermusik erstellen wollen, werden mit dem Garritans Pocket Orchestra sicher nicht zufriedengestellt und benötigen eine klanglich weiterreichende Samplingbibliothek für viel Geld. Alle anderen können sich, wie oben erwähnt, glücklich ob der Vielfalt und Qualität schätzen.

SONAR 8 Tesbericht: Die Audio Effekt Plugins

Auch in diesem Bereich liefert Cakewalk wirklich alles, was der geneigte Musikproduzent für eine professionelle Produktion und / oder einen Mixdown benötigt. Für sämtliche Effektgattungen werden die notwendigen Effekte geliefert, womit ich meine, dass jeweils mindestens ein Plugin in hoher Qualität zur Verfügung steht.

Ein Käufer von SONAR 8 Producer Edition wird mit ziemlicher Sicherheit zeitnah kein Geld mehr für Kompressor, Limiter, Multiband-Kompressor, De-Esser, Expander, Gate, Filter, EQ / Equalizer, Reverb, Faltungshall, Delay, Chorus, Flanger, Phaser, Verzerrer, (Gitarren-) Verstärkersimulation, Röhrensimulationen, Pitch Shifter oder automatische Tonhöhenkorrektur ausgeben wollen geschweige denn müssen.

Vergleich mit der Konkurrenz

Cakewalk hat hier meiner Ansicht nach (zumindest auf der Windows-Plattform) die Nase ganz weit vorne. Für diesen Preis kann keiner, der mir bekannten Sequenzerprogramme, in Sachen Instrumente mithalten. Einzig Apple Logic könnte in Sachen virtuelle Instrumente mithalten – das allerdings nur für Mac. Konkurrent Cubase hat zwar ebenfalls eine Menge an Audioeffekten im Kaufpreis enthalten, scheitert aber nach meiner Meinung an der Klangauswahl, die dem geneigten Benutzer über die VSTi -Synthplugins geboten werden. Hier hat Cakewalk SONAR 8 Producer Edition in Quantität und Qualität sicher die Nase vorn – und das bei einem verdächtig konkurrenzfähigen Preis.

Anm. d. Red.:

Ich habe hier gefühlte 20 Seiten aus dem Testbericht zu Sonar 8 Producer Edition mit allerlei Details zu Instrumenten und Plugins der Übersichtlichkeit halber herausgenommen. Diese werden in den kommenden Tagen gesondert als eigenständiger Artikel veröffentlicht, da viele Leser sicherlich gerade an einem Test der Plugins und Instrumente Interesse haben dürften.

Der Sonar 8 Test in der Zusammenfassung

Wer sollte Sonar kaufen?

Die Anschaffung von Sonar 8 Producer Edition lohnt sich insbesondere aufgrund des umfangreichen Pakets mit Plugins und virtuellen Instrumenten sowohl für jeden Umsteiger anderer Audiosequenzer als auch für Besitzer einer der Vorgängerversionen von Sonar.

Das Programm deckt zum einen den eigentlichen Produktionsbereich mit verschiedensten Synthesizer- und Sampleplayer-Plugins ab. Zum Anderen ist der gesamte Bereich Mixdown und Mastering ebenfalls durch ebenso zahlreiche wie hochwertige Plugins vertreten. Sonar 8 Producer Edition verfügt über ein internes Mischpult (Mixer) mit hochflexibler Routingstruktur, was selbst ausgefallenste Wünsche im Nu realisierbar macht. Sonar 8 kennt sich inzwischen sogar mit den Windows Vista Waspi Treibern aus, ist also auch hier auf dem neuesten Stand. Und was das Wichtigste ist: Sonar läuft absolut stabil und besitzt sogar Sicherungsmechanismen, sollte es doch mal zum Absturz des PCs kommen, die dafür sorgen, dass Eure Projekte nicht im Datennirvana verloren gehen.

Vergleich zu Cubase

Die DAWs unterscheiden sich in ihren Hauptfunktionen nur marginal. Da ist Steinbergs Cubase mal besser, in anderen Feldern ist Cakewalk Sonar besser. Vorteile für Sonar würde ich in dem sehr guten Pluginpaket, in aufgeräumten und an Windows angelehnten Benutzeroberfläche und Untermenüs und natürlich im Kaufpreis sehen. Sonar kostet ca. 60 Euro weniger als Cubase 4.

Und der blutige Anfänger?

Absoluten Neulingen im Bereich Musikproduktion, MIDI- und Audioaufnahmen kann Cakewalk’s Flaggschiff Sonar 8 Producer Edition ebenso wenig wie eines der ausgereiften Konkurrenzprodukte empfohlen werden. Das Programm ist aufgrund seiner professionellen Funktionsvielfalt kaum für Neulinge zu durchschauen und erklärt sich dadurch auch nicht mehr von selbst. Auch wenn ein Einsteiger in die Musikproduktion es schaffen kann mit technischem Einfühlungsvermögen eine Aufnahme bzw. ein Projekt mit Sonar 8 Producer zu erstellen, sollte man davon ausgehen, dass die Möglichkeiten des Programms auch nicht annähernd ausgereizt werden. Und hier kann ein Einsteiger am Preis sparen und zu einem späteren Zeitpunkt auf SONAR 8 Producer Edition umsteigen.

Die Producerversion richtet sich explizit an den Profi. Für Laien würde ich erst mal ein sehr abgespecktes Programm empfehlen, z.B. Sonar Homestudio oder noch besser, die ehemals kostenlos erhältliche Version Sonar Start 1.3. Letztere ist besonders übersichtlich gestaltet und ist auch für Neulinge jeden Alters in ihrem Funktionsumfang in wesentlichen Teilen zu durchschauen. Da sich die Programmstruktur und die Optik zu Sonar 8 nicht grundlegend geändert haben, kann man später auch nach einer Eingewöhnungsphase sofort mit den großen Programmen loslegen.

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Fazit zum Sonar 8 Test

Sonar 8 Producer Edition ist eine ausgewachsene Digital Audio Workstation (DAW), die auf jeden Fall den Kauf lohnt. Egal ob für Quereinsteiger oder alteingesessene Hasen wie mich. Insbesondere das beiliegende Pluginpaket verschafft dem eigentlichen Sequenzer einen beachtlichen Mehrwert, der Sonar von der Konkurrenz absetzt.

Cakewalk hat wohl die Zeichen der Zeit erkannt und setzt ganz stark auf ein ausgewogenes Plugin Paket.

Sonar 8 Features

  • Loop Explorer 2.0 mit Drag 'n Drop-Funktion
  • Beatscape Loop Performance Instrument
  • Dimension Pro Synthesizer
  • TruePianos Amber Module
  • TS-64 Transient Shaper
  • TL-64 Tube Leveler
  • Guitar Rig 3 LE
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Sonar 8 Test

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