SONAR 8 Test
Die Instrumente

Sonar 8

Die Instrumente in Sonar 8 im Test - Mit welchen man arbeiten kann und welche für die Tonne sind, erfährst Du in diesem ausführlichen Test.

Was ist es?

Vorneweg gilt es natürlich die Frage zu klären, ob die mitgelieferten Synthesizer und virtuellen Instrumente überhaupt brauchbar für unsere Musikproduktion sind. Klares Ja! Die Synthesizer und Sampleplayer, die Sonar 8 Producer Edition beiliegen, erreichen eine derart hohe Klangqualität und reichhaltige Auswahl, dass jeder angehende oder gestandene Musikproduzent für längere Zeit ausgesorgt haben dürfte. Für die Musikstile Pop, Rock, HipHop und Techno (bzw. sonstige Elektronica) sind genügend Möglichkeiten und Sounds vorhanden, so dass der Geldbeutel vor weiteren Ausgaben verschont bleiben sollte.

Natürlich gibt es auch mal die ein oder andere Lücke in den Klangbibliotheken (z.B. E-Orgeln). Aber diese kann man ja anderweitig kostenlos stopfen (siehe Tipps weiter unten). Das größte Manko dürfte die Komponisten von hochwertig konzertanter Orchestermusik treffen, deren Ansprüche mit dem Garritans Pocket Orchestra sicher nicht zufriedengestellt und eine klanglich weiterreichendere Samplingbibliothek benötigen werden.


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Sonar 8: Instrumente Testbericht

SONAR 8 Testbericht

Dies ist der zweite Teil des Tests zum beliebten Audio- und MIDI-Sequencer Cakewalk Sonar 8, der sich ausschließlich mit den in der Producer Edition mitgelieferten, virtuellen Instrumenten befasst.

Den ersten Teil findest Du hier:
SONAR 8 Testbericht

SONAR 8: Die virtuellen Instrumente

Dimension Pro

Beim Dimension Pro handelt es sich um einen Sampleplayer, der nur der hier getesteten Sonar 8 Producer Edition beiliegt.


Passend dazu


Die Oberfläche des Dimension Pro ist intuitiv bedienbar und wichtige Parameter sind sofort über einen Mausklick zugänglich. Die Übersicht über die Klangbibliothek startet automatisch an der vermuteten Stelle und das Laden der verschiedenen Sounds geht schnell von der Hand. Die beigefügte Klangbibliothek ist eingeteilt in 21 Unterkategorien, welche ich im Folgenden einzeln einem genaueren Test unterziehe. Dazu weiter unten mehr.

Sonar 8 Instrumente

Sonar 8 Test: Dimension Pro

Layout

Man findet auf der Oberfläche des Dimension Pro eine eigene Filtersektion. Diese bietet Hochpass, Bandpass und Bandfilter. Allesamt von 1. bis 4. Ordnung inkl. Cutoff und Resonanz. Des Weiteren erschließt sich dem Nutzer eine Verzerrersektion (Drive) mit mehreren unterschiedlichenVerzerrungsmodellen. Darunter: Röhre, weich, mittel, hart, asymetrisch (härteste Verzerrung – klingt teilweise wie digitales Clipping).

Zusätzlich ist eine Effektsektion mit Hall und ein weiterer DSP mit wählbarem Chorus, Flanger oder Phaser verfügbar. Eine EQ Sektion mit drei vollparametrischen EQs, wählbar als Tief-, Band- bzw. Hochpass, rundet das Bild dieses VSTi’s in SONAR 8 ab.

Dies & Das

Über die Midimatrix (kleines Midibuchsensymbol neben dem Dimension Schriftzug) kann man Spielhilfen wie Modulationsrad, Aftertouch, oder andere beliebige MIDI-Controller einem Modulationsziel zuweisen. Dabei scheinen mir auf den ersten Blick wirklich alle Parameter des Dimension Pro per Controller zugänglich. Sehr gut!

Sonar 8

MIDI-Matrix von Dimension Pro


Dies geht natürlich auch über die Option “Bedienelemente zuweisen” in der Synthesizerrackansicht. Ein Vektormixer ist über die Oberfläche des Dimension Pro aufrufbar. Darüber können die vier Elemente (so werden bei diesem VSTi die Einzelklänge, Grundbausteine der Klangsynthese, genannt) individuell in ihrer Lautstärke verändert werden. Das erinnert sehr stark an den schon betagten Yamaha SY22, der genau das beherrscht.

Der Dimension Pro benutzt von Haus aus das SFZ – Format, was dazu führt, dass alle Dimension-Pro Klänge auch im SFZ Player abgespielt werden können. Insgesamt ein gelungenes Konzept für diesen Sampleplayer, wie ich finde.

Sonar 8 Test: Die Klangbibliothek des Dimension Pro

Die Klänge des Dimension pro unterteilen sich in die folgenden Kategorien. Zu jeder Kategorie habe ich eine kurze Bewertung abgelegt.

01 Dimensions

Hier gibt es viele melotronartige Klänge (z.B. 01 Dimensions – Earth and Mars Orchestra, astrophysical strings) und umfangreiche Synhesizerklänge von ganz weich (11th dimension) über abgefahren (z.B. 01 Dimensions – very strange) bis sehr hart (z.B. 01 Dimensions – war time).
Eine reichhaltige Fundgrube für den elektronischen Soundbastler. Sehr schön.

02 Pads

Viele verschiedenartige Pads und Flächensounds von metallisch kalt über plastik, glitzernd bis hölzern warm sind hier zu finden. Liebhaber langer esoterischer Klänge haben hier ihre wahre Freude. Schön!

03 Real Basses

Gut verwendbare Soundbank mit allen Bassklängen, die man sich wünschen kann. Keine Velocity-Layer. Daher ist insbesondere der Upright-Bass (Kontrabass) für kleine Jazzarrangements beispielsweise wenig zu gebrauchen, wenn es denn „echt“ klingen soll.
Alles andere klingt aber sehr schön. Es gibt sowohl laute als auch leise eingespielte Sounds des gleichen Instruments, was ein variantenreiches Arrangieren im Pop-Bereich ermöglichen sollte.

04 Synthbasses

Alles für die Techno, Hip-Hop und Housefraktion in guter Qualität.

05 Drums

Eine sehr gute Bank. Es gibt reichhaltige Auswahl an verschiedensten Drumkits. Das geht von akustischen Drums bis hin zu elektronischen Sounds. Auch blecherne Depeche-Mode Klänge sind reichhaltig zu finden.
Sehr schön finde ich die wechselnden Sounds beispielsweise auf der Snare in den 01-Dry Kits. So klingen selbst schnelle Wirbel oder Fill-Ins nicht statisch. Gut gemacht!

06 Percussion

Wow! Sehr umfangreiche Bibliothek verschiedenster lateinamerikanischer, afrikanischer und anderer Percussion-Instrumente, die jeweils über mehrere Tasten spielbar sind. Wirbel und andere Verzierungen sind so z.B. auch auf einer Djembe möglich.
Die Auswahl an Instrumenten umfasst: Batá, Berimbao, Bombo, Bongo, Cabasa, Cajon, Chaucha, Congas, Cowbell (verschiedenste Variationen), Crotales, Cuica, Djembe, Eggs, Essen (nein, nichts zu futtern, sondern eine Klangschale), Handblock (aus der Schule als Holzblock oder Klangholz bekannt, Metalcan (Keksdose, super spielbar! warum nehme ich eigentlich nicht mal mein Kücheninventar auf), Pezunero, Rainstick (Regenmacher), Sleigh Bells (für den nächsten Weihnachtssmash-Hit), Svanpinjonium (Röhrengönge), Tambourine, Timbaleta, Triangel, Vibraslap, Xylophone (leider nur in einer Anschlagsstärke)
Exzellent!

07 Strings

Eine Vielzahl an Streichern, allesamt klingen sie synthetisch, weil alle mit einer sehr langen ADSR-Attack-Zeit versehen sind. Im Pop-Bereich durchaus vor allem durch die vielfältige Auswahl gut zu gebrauchen, für orchestrale Musik leider nicht. Auch hier wieder keine Velocity-Layer. Alles klingt bei jedem Anschlag immer gleich, nur eben lauter oder leiser.
Diese Samplebank ist durchwachsen und im Bereich befriedigend bis ausreichend zu benoten.

08 Guitars

Insgesamt eine brauchbare Soundbank. Alles natürlich ohne Velocity-Layer. Aber das ist beim Umfang der verschiedenen Sounds ähnlicher bzw. gleicher Instrumente insbesondere im Pop-Rock Genre zu verschmerzen.
Die Bendings á la Santana sind für mich als Nicht-Gitarristen überzeugend.

Tipp: Orgeln

Meine Empfehlung zu diesem Thema: Die frei als Donationware erhältliche „ORGANized Trio
Vielleicht kann Cakewalk ja diesen Programmierer überreden, die aufgebohrte Version dieser Orgel („VB3“) als Plugin in Sonar 9 beizulegen. Dann wäre das Thema Hammond E-Orgel umfassend abgedeckt.

09 Organs

Naja, nett gemeint. Gute Orgeln klingen aber anders! Es kann auch daran liegen, dass ich noch stolzer Besitzer einer originalen Hammond Orgel mit eingebautem Leslie bin. Und aufgenommene Leslie-Simulationen klingen einfach nicht wie ein separater, gut emulierter Leslie und schon gar nicht wie ein Original. An ein Lesliebeschleunigen und -verlangsamen ist nicht zu denken.
Hinter dem Titel Church-Organ verbirgt sich auch kein tonnenschweres Pfeifenmonster, lediglich eine per Dimension Pro-Effektgerät in eine Kirche verfrachtete Hammondkopie. Insgesamt eine Soundbank, die wohl General MIDI Orgeln ersetzen kann, aber nicht wirklich das wiedergibt, was sie verspricht: Nämlich den original Hammondklang. Außerdem ist ja besonders die Möglichkeit, den Orgelklang via Zugriegel zu ändern, hier überhaupt nicht vorgesehen.
Die vorliegende Soundbank ist nicht zufriedenstellend.

10 E Pianos

Eine recht gut gelungene Soundbank. Hier gibt es einige E-Piano Modelle, die ein Velocitylayer haben, so zum Beispiel das Fender-Rhodes mit zwei Layern, welches recht gut und funky klingt.
Aber auch hier mal die Empfehlung sich den frei erhältlichen „Mr Ray“ herunterzuladen und anzuhören.
Ansonsten, wie gesagt, eine gute Klangbibliothek.

11 Pianos

Allesamt Samples ohne Velocity Layer. Das ist natürlich nicht in einer Musikproduktion zu gebrauchen. Das größte Piano umfasst gerade mal 230MB und klingt dabei wie das GM Piano aus dem TTS1. Da ist das 4front Piano (siehe unten) mit nur ca. 120 MB um Längen besser.
Vielleicht bessert Cakewalk hier ja noch nach.

12 Bells

Hier findet man allerlei synthetisch erstellte, teilweise auf FM-Synthese beruhende glockenartige Klänge. Eine gute Ergänzung zur gesamten Soundbibliothek. Die FM Synths können das allerdings besser, zumal dann auch die Klangverläufe nicht so statisch klingen und wirklich durch Anschlagsstärke beeinflussbar sind.
Aber immer noch befriedigend!

13 Leads

Hier sind ähnliche wie in der GM Bank unter gleicher Kategorie zu findende Synths abgelegt. Klanglich sind sie deutlich besser als die GM Sounds. Das Spektrum reicht von Jean Michelle Jarre bis Depeche Mode. Auch die Nachvertoner der Titelmusik von X-Files kommen hier auf ihre Kosten.
Insgesamt sind die Sounds natürlich nicht wie bei einem Software-Synth weitestgehend beeinflussbar. Echtzeitkontrolle beschränkt sich auf die bei Dimension pro vorgegebenen Parameter (siehe oben). Gut!

14 Brass

Hier finden sich Trompetensamples mit Einzelinstrumenten von jeweils unter 50MB. Es gibt keine Velocity Layers und irgendwie klingt alles nach Piep und Tröt aus einer alten GM-Tischhupe. Daher ein vernichtendes Urteil: Hierin ist mit Ausnahme der „Mute Trumpet“ nichts in anspruchsvollen Produktionen verwendbar.
Schade!

15 Saxes

Hierunter sind zahlreiche Alt- und Tenorsaxofone zu finden – aber: Wo ist das Baritonsaxofon? Wo ist das Sopransaxofon?
Außer einem Tenor- und einem Alt-Saxophon mit drei gehörten Velocity Layern, welches durchaus nett klingt, ist hier nur Material ohne Layer zu finden. Demnach ist das eine Klangqualität ähnlich einem GM Expander um die Jahrtausendwende. Alle Saxophonsamples sind sehr glatt und lieblich eingespielt – für ein rauhes Bluessolo findet sich nichts passendes.
Für die Musikantenstadl-Fraktion mag ja etwas dabei sein, für mich persönlich sind die Sounds aber nicht verwendbar, daher gibt es von mir auch nur ein „ausreichend“!

16 Vocals

Bei den Vocals findet man das übliche poppig bis jazzige „uh yeah, ooohhh ahhh, uuh baby“, das für jeden Musikproduzenten, der nicht selbst singen kann, wohl ein Muss ist. Leider ist alles nur in einer einzigen Tonhöhe vorhanden. Hier müsste man gegebenfalls das Material in Cakewalk aufnehmen und über einen guten Pitchshifter (mit der Möglichkeit, die Formantenbetonung beizubehalten, z.B. den Roland VVocal, der mit an Bord ist) auf die gewünschte Tonhöhe bringen.
Wegen der fehlenden Tonhöhen und dem sich daraus ergebendem Umstand gibt es hier ein „befriedigend“.

17 Layers

In diesem Bereich findet man übereinandergelagerte Klänge (Layers), insbesondere Klavier und Streicher, aber auch Gitarren und Klavier oder Gitarren mit Streichern. Alles setzt sich aus dem Basismaterial der vorhergehenden Soundbänke zusammen.
Velocity-Layer sucht man bei den Layers wieder mal vergebens. Trotzdem, die dargebotenen Instrumente bieten teilweise sehr interessante Klänge. Insgesamt kann man dafür getrost eine gute Note vergeben.

18 Splits

Hierunter findet man sinnvolle Tastatursplits, z.B. Bass und Klavier oder Streicherpad und ein Leadsynth. Sehr schön gemacht und insbesondere zum Experimentieren beim Komponieren gut geeignet. Gut!

19 Drum Grooves

Für Produzenten elektronischer Musikstile findet sich hier eine Sammlung von Techno und Hiphop Grooves. Wer hier hingegen rockiges sucht, der sucht vergebens. Aber das ist ja auch kein Beinbruch, liefert Cakewalk ja auch den Sessiondrummer im SONAR 8 Producer Edition Instrumenten Bundle, der originalgetreue Klänge hervorragend abdeckt.
Note: Sehr gut!

20 Musical Grooves

Für alle, die keine Klangabfolge einspielen wollen oder können, stehen hier die fertig aufgenommenen Passagen und Licks. Für DJs sind diese sicher gut geeignet. Gut!

21 Techno and Trance

Super Bibliothek mit reichhaltiger Auswahl an verschiedensten Sounds für die amtliche Technoparty. Sehr gut!

22 Electronica Collection

Eine umfangreiche Fortsetzung der Technoklangbibliothek, wobei hier mehr tonale Sounds für Harmoniebildung und Bassgrooves zu hören sind. Gut!

23 Ethnic and world

Ein paar Samples aus der esoterischen Ecke. Hier ein Sitarstreich, der an Filmszenen aus 1000 und 1 Nacht erinnert, da eine fernöstliche Bambus-flöte (Shakuhachi) und sogar ein europäisches Akkordeon geben sich die Ehre. Alles ohne Velocity Layer. Befriedigend!

Garritans Pocket Orchestra

Auf die Klangbibliothek „Garritans Pocket Orchestra“ bin ich schon im Testbericht zu SONAR 7 eingegangen und leider hat sich hier bisher nichts geändert seitdem. Die Bibliothek soll für orchestrale Kompositionen verwendbar sein, man muss aber auch hier gerade wegen fehlender Velocity Layer große Abstriche in Sachen Klangqualität machen.
Es bleibt dabei: Ausreichend!

Klangbibliothek Dimension Pro: Gesamtergebnis

Fazit zum Klang aller Bibliotheken insgesamt: Viel Masse, Klasse findet sich vor allem im elektronischen Bereich. Aber vielleicht ist der Dimension Pro ja auch gerade als Brot und Butter-Kiste gut zu gebrauchen, wenn man mal eben schnell einen Klang zum Komponieren und Ideen sammeln sucht. Die Betonung der Bibliothek liegt eindeutig im elektronischen Sektor und zeigt hier auch ihre Stärken.

SONAR 8 Testbericht: Rapture LE

Der Rapture LE ist ein ähnlicher Synth mit ähnlicher Soundauswahl wie schon der Dimension Pro. Rapture LE verfügt, anders als der Dimension Pro, nicht über vier Klangelemente, sondern kann derer sogar sechs Elemente aufweisen. Als LE Version ist er dafür im Bereich Klangbearbeitung etwas reduziert.

Klanglich findet man hier Material wie im Dimension Pro und da der Rapture LE ebenfalls SFZ Dateien lesen kann, erschliessen sich dem Nutzer die gesamten Einzelsounds aus der oben beschriebenen Klangbibliothek des Dimension Pro.

Sonar 8

Der Rapture LE aus Sonar 8

SONAR 8 Test: True Pianos (von „4front“)

Das erste, was mir bei diesem virtuellen Instrument auffällt ist, dass es sehr lange (10sek.) bis zum Start innerhalb von SONAR 8 Producer Edition benötigte. Aber: Wir hören einen angenehmen, höhenbetonten Klavierklang, nicht zu vergleichen mit einem weitaus teureren Gigapiano, aber dennoch oho!

Sonar 8

True Piano VSTi

Einstellungsmöglichkeiten

Es gibt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, z.B. eine ausgereifte Möglichkeit, die Anschlagsempfindlichkeit auf das Masterkeyboard anzugleichen. Ein Hall steht zur Verfügung und verrichtet seine Aufgabe soweit ganz gut. Wobei ich immer den Cakewalk beiliegenden Pantheon Hall oder den Faltungshall „Perfect Space“ vorziehen würde, denn das ist ohne Weiteres z.B. als Channel-Insert-Plugin möglich und bietet natürlich einen besseren Hall bei höherer CPU-Belastung.

Man kann das Klavier leicht in der Stimmung verändern (420- 460 Hz). Eine Einstellmöglichkeit für das Ausschwingen des Klangs (ADSR-Release Parameter) gibt es auch. Sehr schön. Es stehen 6 verschiedene Klaviermodelle zur Auswahl. Wobei ich das so einschätzen würde, dass in Wirklichkeit nur zwei Samplebänke unterschiedlicher Originaufnahmen des selben Instrumentes verwendet werden und alle anderen Variationen daraus erstellt werden. Key-off-Samples beim Tastenloslassen höre ich nicht. Die Velocity-Layer scheinen dreistufig zu sein. Schön!

Sonar 8

Einstellungen am True Piano

Split-Zonen

Beim Samplematerial wird klar: Es ist nicht jede Taste einzeln bei einem Originalklavier abgenommen worden. Das wäre ob der gering dimensionierten Gesamtgröße (ca. 120 MB) wohl auch nicht möglich.
Dafür gibt es Split-Zonen, die ich wie folgt höre: Kontra A, Kontra A#, Kontra-H, C, C# + D, D# + E, F-G, G# – A#, H, c + c#, d- f, f#, g- c1, c#1-d#1, e1-c#2, d2- c#3, d3-g3, g#3 bis Ende.

Mag sein, dass ich beim Hören hier und da einen Fehler eingebaut habe. Aber fraglich ist, warum gerade im Kontrabassbereich sehr genau gearbeitet wurde, dafür aber die Tastaturmitte und die Höhen vernachlässigt wurden und hier teilweise Splitzonen bis zu einer Oktave groß sind.

Die Klangqualität reicht alles in allen durchaus an ein Epiano mit Neupreis um die 1500,- Euro heran. Sehr schön. Wie gesagt, ein Gigapiano oder ähnliches klingt deutlich besser. Aber dafür ist dieses 4front- TruePiano auch mit im Paket enthalten und es klingt so gut, dass ich es sofort auch in Solopassagen einsetzen würde. Endlich ein brauchbarer Pianoklang in Sonar 8!

Sehr gut!

SONAR 8 Testbericht: Psyn II

Sonar 8

Psyn II: Ein analog-modeling Synthesizer in Sonar 8


Dieser virtuelle Synth bildet eine reihe bekannter Synthesemodelle aus der subtraktiv analogen Synthese nach. Er beherrscht sowohl die Ringmodulation (AM) wie auch die Frequenzmodulation (FM, bitte nicht mit dem viel weiter reichenden Yamaha-FM verwechseln).

Es stehen zur Verfügung: zwei Oszillatoren, die aus sechs verschiedenen Wellenformen auch in jeweils kombinierter Form die Grundklänge erzeugen. Die Oszillatoren können per FM oder AM verschaltet werden. Es gibt zwei Filter, davon kann einer frei eingestellt werden (HP12dB, BP12dB, BR12dB, LP12dB (Hochpass, Bandpass, Bandfilter, Tiefpass mit jeweils als 2pol mit 12dB/Oktave Flankensteilheit). Der andere Filter ist fest als resonanzfähiger 4Pol-24dB/Oktave Tiefpassfilter konfiguriert.

Des Weiteren finden wir derer 5 Hüllkurven Generatoren (EG) sowie 3 Tieffrequenz-Oszillatoren (Low Frequency Oscillators, LFO). Eine Effektsektion versorgt den Klang mit Verzerrung, dem obligatorischen Delay und einer zusätzlichen Frequenzmodulation. Alle Parameter sind via ACT oder Lernfunktion der direkten Manipulation über Masterkeyboardstellknöpfe zugänglich.

Der Klang ist alles in allem sehr gut und genügt auch anspruchsvollen Gemütern.

SONAR 8 Test: RGC Audio Pentagon I

Vom Klangdesign her ein ähnlicher Synthesizer wie der oben beschriebene Psyn II. Allerdings liegen hier noch mehr Parameter auf der Oberfläche und man findet ein ganzes Meer voller Drehregler. Er verfügt über vier Oszillatoren, derer zwei EGs, vier LFOs für Tonhöhe, Filter, Lautstärke, Pulsweitenmodulation. Des Weiteren verfügt das Gerät über einen Pitch Evelope Generator, welcher vorprogrammierte Tonhöhenverläufe bereitstellt und so beispielsweise das Erstellen perkussiver Instrumente wie Elektrotoms ermöglicht. Es gibt unheimlich viele vorgefertigte Instrumente, die in die Bänke A bis F eingeordnet sind. Antesten sollte man z.B. den Sound hUnison aus Bank A.

Abgerundet wird das Instrument über eine Lautsprechersimulation, die sich mittig unter dem Label „Pentagon I“ befindet und über 19 unterschiedliche Modelle verfügt, worunter sich u.a. auch Radios befinden. Sehr gut verwendbar für jeglichen LoFi Sound.

Sehr gutes Instrument!

Sonar 8

Der Pentagon aus SONAR 8

SONAR 8 Test: RGC Audio SFZ

Der RGC Audio SFZ ist auch schon seit Version 6 in Sonar enthalten. Dieser ursprünglich als Freeware im Netz erhältliche Sampleplayer ist was ganz besonderes. Mit seiner Hilfe kann man sogenannte Soundfonts (die ursprünglich als Ersatzsoundbänke für den On Board GM-Synth auf Soundblasterkarten zum Einsatz kamen) in Cakewalk einladen und nutzbar machen. Er unterstützt sowohl das Format SF als auch SF2.

Im Netz gibt es eine ganze Reihe frei erhältlicher Soundfonts und so kann man sich aus dem reichhaltigen Angebot freier Sounds nach Herzenslust bedienen. Des Weiteren liest der SFZ neben seinem eigenen leistungsfähigen Format SFZ auch WAVE und Ogg-Vorbis Dateien!!! Tipp am Rande: Man kann übrigens leicht einen Sound ändern, in dem man eine SFZ-Datei mit einem beliebigen Texteditor öffnet und die einzelnen Werte verändert.

GUI

Die Oberfläche des SFZ ist sparsam gehalten. Alle Parameter (z.B. Hall und Chorus) sind über die standartisierten GM-Controller Nummern zugänglich (z.B. Controller 91 regelt den Hall, Controller 93 den Chorus, usw.). Man kann verschiedene Klangqualitäten zur Wiedergabe einstellen und ermöglicht so auch eine aussetzerfreie Klangwiedergabe auf betagteren Computersystemen. Gleiches gilt für die Einstellungsmöglichkeit der Polyphonie, die man zwischen 1 und 256 wählen kann. Der SFZ kann 16 Instrumente auf 16 MIDI Kanälen gleichzeitig wiedergeben (er ist also 16 fach multitimbral).

Der SFZ überträgt leider nicht die Patch-Namen an Sonar, was bedeutet, dass man also nicht einfach eine Midispur erstellen und dann direkt ein Instrument per Name anwählen kann. Man erhält noch nicht mal die Patchnummer. Die Instrumentenauswahl direkt über den SFZ ist umständlich und daher sollte das Manko unbedingt verbessert werden. Ich vermute mal, dass der SFZ nur wegen des überaus guten SFZ Dateiformats zur Samplebankerstellung dem Cakewalkpaket beiliegt. Denn alle bisher getesteten Sampleplayer benutzen genau dieses Format.

SONAR 8 Test: RGC Audio Z3TA+

Hierbei handelt es sich um einen Waveshaping-Synthesizer mit eingebautem Arpeggiator. Der Synth liegt übrigens nur der Sonar 8 Producer Edition bei und richtet sich nach dem Mastertempo in Sonar 8.

Sonar 8

Der Z3TA+ aus SONAR 8


Es sind eine Reihe an MIDI Arpeggiatorsequenzen abrufbar. Es finden sich eine unüberschaubare Menge an voreingestellten Sounds im Preset-Menü, von denen ich besonders die Bassarpegiatorsequenzen mag. Sie klingen sehr stark nach analogen Synthesizern der 70er und 80er Jahre und man fühlt sich schnell an den Miami Vice Soundtrack von Jan Hammer erinnert. Klanglich ist dieser Synthesizer sicherlich für alle Musikproduzenten ein Erlebnis.

Ein toller Synth, den man unbedingt antesten sollte. Die Oberfläche verrät allerdings nicht alle vorhandenen Parameter, denn es gibt einige Untermenüs, in denen immer wieder neue Einstellmöglichkeiten auftauchen. Die ausgewachsene Effektsektion, in der sich Hall, Modulator (wählbar als Chorus, Flanger, Phaser), Verzerrer, Kompressor, Delay und ein EQ die Ehre geben bietet die gleichzeitige Nutzung derselben.

Der Synthesizer ist in der Online-Hilfe von Sonar 8 übrigens sehr gut erklärt, weshalb sich ein Blick in dieselbe lohnt!

SONAR 8 Test: RXP

Der RXP ist ein Loop-Playback Synthesizer, der schon in Cakewalk Sonar 7 enthalten war, auf den ich im letzten Testbericht aber nicht weiter eingegangen bin. Mit seiner Hilfe kann man z.B. Drumloops, Synthlicks oder Bassgrooves im REX- Format wiedergeben. Einiges an brauchbarem Material ist bereits mit an Bord. Wer hier nicht fündig wird, kann gerne eigene Bausteine als Wave-Dateischnipsel einfügen. Unterstützt werden die Formate .sfz, .wav, .aiff, .aif, .rx2, .rex, .rcy, .ogg .

Sonar 8

SONAR 8 Test: RXP Loop-Playback Synthesizer


Das heißt, dass man sich über das SFZ-Format auch in der Klangbibliothek des Dimension pro bedienen kann! Dafür interessantes Material findet man z.B. im Ordner …\Cakewalk\Dimension Pro\Multisamples\71 – Musical Loops\[ loop slices ].

Interessant finde ich, dass wohl das sehr gute Open Source Audioformat Ogg Vorbis, nicht aber das ältere Pendant MP3 unterstützt wird. Ist dem Hersteller die Lizenzgebühr zu teuer? Ich freue mich auf jeden Fall für Ogg Vorbis, weil das eigentlich schon längst wegen seiner überragenden Qualität MP3 im alltäglichen Gebrauch hätte ablösen sollen.

Die hauseigenen Audioschnipsel sind in Unterschnipsel, so genannte Slices unterteilt. Das Triggern dieser Slices kann über MIDI entweder einzelnd manuell erfolgen (Tasten c – h) oder die Datei kann als Ganzes in verschiedenen Tonhöhen abgespielt werden (Tasten C – H). Interessant dabei ist, dass man unabhängig vom eigentlichen Wiedergabetempo vollen Einfluss auf die Tonhöhe hat (Transpose für das Grobe, Tune für das Feine). Wer eine zufällige Tonhöhe zuordnen will, sollte den Parameter Random Pitch benutzen.

Eine sehr gute Idee, die hinter diesem kleinen, aber feinen Plugin steht!

SONAR 8: Roland TTS-1

Sonar 8

General MIDI vom Roland TTS-1 in SONAR 8


Der Roland TTS ist schon seit Sonar 4 mit an Bord. Er ist die GM bzw. GS- Brot und Buttermaschine. Er beherrscht die seit Mitte der 90er Jahre gültigen Roland General Synth Vereinbarungen, die im Wesentlichen Instrumentenklänge den einzelnen Patchnummern zuordnen und u.a. Hall und Choruszuweisungen ermöglichen. Er ist 16-fach multitimbral und 128-fach polyphon. Die gebotenen Klänge können sich sehr gut mit den meisten Klangbibliotheken aktueller GM- oder XG-Keyboards messen, sind teilweise sogar etwas besser. Auf jeden Fall sind sie besser als die Sounds in meinem Yamaha MU80, oder MU100 XG Expander.

Wer eine MIDI Datei aus dem Netz wiedergeben will, kommt wohl am TTS nicht vorbei.

SONAR 8 Test: Beatscape

Hierbei handelt es sich um einen Sampleplayer, der ebenfalls wie der RXP Slices abspielen kann. Die Besonderheit liegt darin, dass man aus mehreren Elementen, sogenannten PADs, sich einen zusammenhängenden Gesamtgroove erstellen kann. So ist es beispielsweise möglich, einen Housebeat mit asiatischen und lateinamerikanischen Elementen anzureichern.

Sonar 8

Sample Slicing in Sonar 8


Schön ist, dass man die einzelnen Slice-Loops via Keyboardtastatur triggern kann, im PAD Trigger Feld startet einmaliger Tastendruck, nochmaliger Tastendruck beendet den jeweiligen Loop. Im Slice Trigger Feld kann man einzelne Slices (Häppchen des Gesamtloops) einzelnd via Tastendruck anspielen. Das Ganze reagiert natürlich auf die Anschlagsempfindlichkeit der Tastatur.

Eine sehr schöne Idee. Man könnte so, ohne Ahnung von Komposition im Eigentlichen zu haben, mit Hilfe des RXPs und dem Beatscape einen „amtlichen“ Housemix zusammenstellen.
Der Beatscape macht den auch dem Sonar 8 Producer Paket beiliegenden Cyclone eigentlich überflüssig, daher diskutiere ich diesen hier nicht.

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Fazit zum Sonar 8: Instrumente Test

Ich habe mich ja bereits im vorhergegangenem allgemeinen Testbericht zu SONAR 8 ausgiebig zu den VSTi geäußert. Daher will ich hier zum Ende für alle Schnellleser nur ein weiteres Mal betonen, dass sich der Kauf von SONAR 8 Producer Edition aufgrund der umfangreichen Zugaben in Form von virtuellen Instrumenten und Effekt-Plugins als wahrer Goldschatz erweist.

Für einen Preis von unter EUR 500,- sucht Cakewalk SONAR 8 noch nach einem Konkurrenten mit derart umfangreichen Ausgangsmaterial für die (semi-)professionelle Musikproduktion am PC.

Schließlich noch der Hinweis auf den dritten Teil des SONAR 8 Testberichts, der sich ausgiebig mit den Effekten in dieser Musikproduktionsumgebung befassen wird und in Kürze hier erscheinen wird.

Sonar 8: Instrumente Features

  • Dimension Pro Sampleplayer
  • Rapture LE
  • True Pianos
  • Psyn II
  • RGC Audio Pentagon I
  • RGC Audio SFZ
  • RGC Audio Z3TA+
  • RXP Loop-Playback Synthesizer
  • Roland TTS-1
  • Beatscape Sampleplayer
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Sonar 8: Instrumente Test

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