Indepence Pro Test
Sample Player & Workstation

Independence Pro

Die Workstation Independence Pro mit einer 70 GB Soundlibrary im Test

Was ist es?

Beim Yellow Tools Independence Pro handelt es sich um einen Sample Player oder Rompler, der mit einer mehr als üppigen Sample Library daherkommt. Seinerzeit war mir der Hersteller schon durch ein Plugin namens “Culture” und dann durch die kostenlose Variante des hier getesteten Instruments, den Independence Free, positiv aufgefallen. Grund genug für diesen Independence Pro Testbericht.

In manchen Musikgenres kommt es maßgeblich darauf an, mit neuen, noch nicht dagewesenen Sounds zu beeindrucken. In anderen Musikstilen ist hingegen ein Grundstock an guten Klängen das Non Plus Ultra. Ich denke dabei beispielsweise an einen Scott Storch und seinen Alleskönner Yamaha Motif oder beispielswese an einen Timbaland mit seiner Korg Triton im Gepäck. Ein Blick hinter die Kulisse diverser HipHop-Produzenten lässt noch so manch anderen, populären Sample-Player als Basis aller Musik zum Vorschein kommen.


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Independence Pro Testbericht

Installation

Während die Hardwareabteilung mit Sounds und Presets im Megabyte-Bereich daherkommen, schaufelt der Independence Pro satte 70 GB auf die Festplatte. Die Installation des Plugins geht schnell von der Hand. Danach wird die Library händisch von den DVDs in einen Ordner deiner Wahl kopiert. Bei 70 GB dauert das natürlich auch entsprechend lang.


Passend dazu


Zum Betrieb von Independence Pro ist ein Yellow Tools USB Dongle oder ein so genanntes E-Licensing nötig. Ersterer liegt der Box nicht bei und muss separat erworben werden, dafür kann er auch für weitere Produkte des Herstellers eingesetzt werden! Die Installation des USB Dongles verlief ebenfalls reibungslos. Wer lieber ohne USB-Dongle arbeitet, kann die Library auch im E-Licensing verfahren aktivieren – muss dann aber 70 GB Content herunterladen. Das könnte sich etwas hinziehen…

Angemerkt sei noch, dass der Rechner, auf dem Independence Pro installiert wird, nicht zwingend über einen Internetanschluss verfügen muss.

Die Library des Independece Pro im Testbericht

Die Library ist ab Werk ganze 70 GB groß – das klingt zunächst gigantisch. Wenn wir jedoch einmal davon ausgehen, dass ein Piano Patch über 88 Tasten mit ausklingendem Release und in verschiedenen Velocity-Stufen gesamplet wurde, relativiert sich die Größe zumindest ein wenig. Der Independence Pro kommt mit sage und schreibe 3.000 Instrumenten-, Arrange- und Step-Sequencer-Patches daher – da sollte doch für jeden etwas dabei sein?

Du findest so ziemlich alles in diesen 3.000 Patches wieder: Pianos, Orgeln, elektrische und akustische Gitarren und Bässe, diverse Bläser, Percussion, Orchestrales und natürlich auch Synthesizer. Das ist nicht alles, sondern nur ein Ausschnitt.

Es finden sich auch Presets der anderen Yellow Tools Instrumente wie Candy (Saxophon), Culture (Percussion) und Majestic (E-Bässe) wieder. Die Ladezeiten sind human und dank dem Ram-Cleaner wird der wertvolle Speicher nicht überbelastet. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob man eine komplette Produktion aus diesem Plug In herauskitzeln kann. Dieser Eindruck wird im Folgenden auch immer mehr bestätigt.

Der Independence unterscheidet zwischen Instrumenten-, Arrange- und Step-Sequencer Patches. Was meinen die damit? Das Instrument ist in einem so genannten Layer enthalten. Diesem Layer kann der Nutzer neben einem eigenen MIDI-Kanal auch ein separater Audio-Ausgang zugewiesen werden.

Arrangepatch

Ein Arrangepatch ist quasi als Loop aus einzelnen Samples zu sehen. So kann zum Beispiel ein Percussionlayer mit unterschiedlichen Sounds über eine Oktave verteilt sein. Der passende Arrangepatch ist dann eine Zusammenstellung dieser Percussioninstrumente und bietet einen fertigen Loop auf einer Taste. Es ist also ein eigenes kleines Arrangement – daher der Name. Besonders bei den orchestralen Percussions und Taikos sind, dadurch einige wirklich gut klingende Sachen dabei.

Independence Pro

Die Ansicht der Workstation Independence Pro

Aufbau des Independence Pro (Testbericht)

Quick Edit

Die Quick Edit Seite bietet immer Zugriff auf die wichtigsten Parameter, wie z.B. Lautstärke, Panorama und Pitch. Dazu steht dem Nutzer eine frei definierbare Regeleinheit, bestehend aus 32 Potis und 32 Knobs, genannt Custom Control, zur Verfügung. Daneben findest Du auf der Quick Edit Seite des Independence Pro noch zwei Effektslots. Diese Ansicht bietet dir die wichtigesten Parameter auf einen Blick – zum schnellen Editieren.

Independence Pro

Quick Edit in Independence Pro

Modules

Im Bereich Modules wird dem Sound so richtig das Leben eingehaucht. Hier findest Du beispielsweise einen Multimode Filter mit insgesamt drei verschiedene Filtertypen. Wie gedacht: Lowpass, Highpass und Bandpass. Jeder dieser Filter bietet drei unterschiedliche Flankensteilheiten mit 12 dB, 24 dB und 36 dB.

Als nächstes befindet sich hier eine einfach und leicht verständlich aufgebaute Modulationsmatrix. Diese besteht aus mehreren Modulen. Pro Modul kann eine Modulationsquelle und ein Modulationsziel festgelegt werden. Ein übliches Beispiel wäre das Filter per Modwheel zu öffnen bzw. zu schliessen. Über den Knopf “Modifier” in der Ansicht Modules beim Independence Pro können weitere frei konfigurierbare Module eingeschleift werden – zum Beispiel frei gestaltbare Hüllkurven, welche als Modulationsquelle dienen. Besonders die Synth-Sounds machen regen Gebrauch hiervon. Nahezu jeder Parameter kann moduliert werden.

Stichwort Automation

Bei der Automatisierung von Parametern, geht der Independence Pro einen etwas anderen Weg: Mit einem Strg-Rechtsklick auf den gewünschten Parameter erscheint ein Pop-Down Menü, in welchem sich der Eintrag “Host Ctrl” findet. Dort lässt sich dem gewählten Parameter eins von 127 Midi CC’s zuordnen, die wiederum im Sequencer ausgewählt werden können. Zudem stehen dem Nutzer ganze acht frei definierbare Drehregler zur Verfügung. Oft für die Automation verwendete Parameter sind so einfach zu überblicken.

Des Weiteren findest Du im Bereich “Modules” eine AHDSR (Attack/Hold/Decay/Sustain/Release) Hüllkurve, die mit einigen Presets den typischen Verlauf eines Pianos, einer Orgel, von Strings, Brass, Pad skizzieren.

Der Effekt Slot ist dann schliesslich der interessanteste Teil in diesem Bereich. Mit diesem lassen sich dem Sound auf direkte Weise eigene Effekte zuweisen. Zur Auswahl stehen hier die selben Effekte wie im Mixer, auf die wir später noch zu sprechen kommen. Der Independence Pro versteht diese übrigens als Insert-Effekte, die jedoch nicht im Plugineigenen Insert FX Slot des Mixers zu finden sind.

Independence Pro Testbericht: Die Effekte

Es gibt eine Hülle von Effekten in Independence Pro, die Du bei den Modules und in der Mixersektion finden kannst. Für alle Effekte wurden vom Hersteller noch Presets beigelegt. Im Detail sind es folgende:

Equalizer

Ein parametrischer 4-Band, ein 6-Band und dazu noch ein 3-Band Vintage Equalizer. Der Klang des Vintage Equalizers gefällt mir persönlich am besten, ist aber natürlich auch eine Frage des Geschmacks.

Filter

Insgesamt stehen Dir acht unterschiedliche Filter mit den üblichen Verdächtigen zur Verfügung.

Dynamics

Neben einem Kompressor findest Du hier einen Limiter und ein Gate. Der Kompressor verrichtet seine Arbeit tadellos und ohne jegliche Klangfärbung.

Modulation

Damit die wirklich hervorragend klingenden (aber teils statischen) Sounds etwas Fülle und Leben eingehaucht werden kann stehen dir hier insgesamt sechs verschiedene
Effekte zur Verfügung: Chorus, Phaser, Flanger, Ring Modulator, Rotary und Vinylizer.

Distortion

Ein Gitarrensample mal so richtig anzerren oder ein Drumkit auf 12-bit Oldskool trimmen? Kein Problem im Independence Pro: Neben einem Bitcrusher und einem Tube Distortion Algorithmus findet sich in dieser Abteilung noch ein Dualband-Verzerrer und einen so genannter Time Clipper, die unterschiedliche Zerreffekte erzeugen können.

Dual Band Distortion

Die zwei Drive-Regler A und B aus dem Dual Band Distortion Effekt wirken sich auf einen festgelegten Frequenzbereich aus. Dazu gibt es den Color-Regler, der entweder Höhen oder Bässe betonen kann.

Time Clipper

Der Time Clipper ist ein extrem eingestellter Limiter, der rhytmisch arbeitet. Stellst Du die Geschwindigkeit auf 16-tel, erinnert der Klang an ein Stroboskop :-) Hört sich komisch an? Durch die Verzerrung und die Rhytmik erinnert der Sound etwas an einen schlechten Timestrech-Algorithmus. Durch den Depth Regler ist die Relation zwischen Wet und Dry regelbar. Dieser Effekt macht sich besonders gut auf Drums – vom Quäntchen “Schmutz” bis zur absoluten Zerstörung ist alles möglich.

Delay

Bei den Delays stehen dir fünf verschiedene Typen zur Auswahl. Keine Überraschungen.

Helper

Diese Tools (zum Beispiel Metronom oder Level Meter) sind besonders im Standalone-Betrieb hervorragend nützlich. Bei einem Einsatz als Plugin in einem Sequencer verliert diese Sektion allerdings ihre Bedeutung.

Reverb / Hall

Die beiden Effekte Reverb und Reverb 2 unterscheiden sich nur durch wenige Parameter. So bietet das Reverb 2 zusätzlich Early Reflections und Predelay. Obendrein gibt es den integrierten Chorus, welcher in der Intensität regelbar ist und dem Hallraum – richtig eingesetzt – etwas mehr “Wärme” verleiht. Reverb 2 kann praktisch als erweiterte Version des Reverb gesehen werden. Im Gegensatz zu hochwertigen Reverb Plugins klingen die beiden Effekte etwas “blechern”, was im Mix bei wenig Anteil allerdings nicht weiter negativ auffällt.

Special

Wem der eben erwähnte Hallalgorithmus nicht taugt, kann hier den dritten Hall Origam bzw. Origami LE insertieren. Beide arbeiten mit Impulse Responses und dieser Halleffekt aus dem Hause Yellow Tools klingt fantastisch. Besonders interessant ist die Tatsache, dass dieses Plugin die Surroundfähigkeit des Independence Pro ausspielt. Der Origami arbeitet mit einem von zplane.development entwickelten Timestretching-Algorithmus namens Soloist.

Hierdurch lassen sich alle Audio & Impulse Response Dateien in ihrer Abspielzeit und Stimmung verändern und anpassen, was zu hochqualitativen Verfremdungen und Manipulationen führt. Neben dem Stereo und Mono IR Format sind im Origami auch 2.0 bis 8.1 Surround Setups möglich.

Ab Werk werden laut Aussagen des Herstellers 25 unterschiedliche Modelle inklusive Mono, Stereo und Surround Cinema, Quad, DD Film, DTS Film bis 5.0 mitgeliefert.

Neben dem hochqualitativen Hall findest Du im Bereich Special noch einige sehr gut klingende Preamp-, Mic- und Cabinet Modellingeffekte, von denen natürlich auch die realistisch klingenden E-Gitarren in der Werkslibrary profitieren können.

Alles in Allem wissen die mitgelieferten Effekte zu gefallen. Natürlich fordert ein Origami-Hall mehr Prozessorlast als ein normales Reverb – aber der Klang ist es auch wert. Bis auf Reverb und Reverb 2 ist die Klangqualität der mitgelieferten Effekte durchweg sehr gut!
Es macht wirklich Spass, damit zu arbeiten.

Independence Pro: Workstation oder Sample Player?

Der Independence Pro wird wohl, wie auch anfänglich von mir, als reine Workstation gesehen, die keine eigenen Samples zulässt. Doch er ist auch in der Lage, Samples zu importieren und in den Workflow zu integrieren. Das funktioniert folgendermassen:

  1. Wir kreieren einen neues Layer mithilfe des Knopfes mit dem Titel “Add Layer”, wahlweise mit einem Doppelklick in der so genannten Layer Area.
  2. Nun wechseln wir in den Browser und finden bei den Audio File eine .aiff Datei namens “audiofile example -sinus C3”.
  3. Wir kopieren jetzt ein Sample in den Audio Files Ordner.
  4. Ein Klick auf das Reload-Symbol und das neue Sample wird ebenfalls im Independence Browser angezeigt. Ein Doppelklick auf das Sample fragt ab, ob die Datei wirklich integriert werden soll. Mit einem weiteren Klick steht uns dieses Sample nun zur Verfügung.

Und genau hier liegt das “Geheimnis” des Independence Pro: Er arbeitet nämlich nur mit Dateien, die im “Yellow Tools Root Folder” liegen.

Über den Karteireiter “Mapping” können nun die einzelnen Samples ihren Root Keys zugewiesen, bzw. über die Keyrange verteilt und gepitcht werden. Hier können Samples zudem auch unterschiedlichen Velocity-Stufen zugeordnet werden. Auf diese Weise kann dem Drumset mehr Dynamik und Realitätsnähe eingehaucht werden.

Für all diejenigen, die nicht wissen von was ich gerade rede: Das wohl prominenteste Beispiel der Korrelation zwischen Velocity und Anschlagsdynamik ist zweifelsohne das Klavier. Drücken wir die Tasten sanft, klingt der Ton leise und dumpf – hauen wir mit voller Kraft in die Tasten, klingt der Ton laut und klar.

Independence Pro im Detail: Beispiel Drums/Snaredrum

Eine live gespielte Snare Drum hört sich nie zu 100% gleich an. Das liegt daran, dass der Drummer nie gleich starkt auf den selben Punkt auf das Fell schlägt – das ist, woran wir gewohnt sind. Der MIDI-Standard sieht nun 128 Stufen von 0 bis 127 für die Velocity (Anschlagsstärke) vor. Einer einzigen Taste lassen sich somit nun 128 unterschiedliche Samples zuordnen, womit bis zu 128 unterschiedliche Timbres der Snare Drum hinterlegt werden können.

Mapping Editor

Im Mapping Editor des Independence Pro stehen Dir die Modi Sample, Loop Forward oder One Shot zur Wahl. Im Sample-Modus wird ein Sample so lange gespielt, wie Du die Taste am Keyboard gedrückt hältst. Im Modus Loop Forward kann ein bestimmter Bereich des Samples vorwärts oder rückwarts gelooped werden. Das ist die Technik, mit der Multisamples früher produziert wurden, als Speicherplatz noch sehr teuer war. Im Modus One Shot schliesslich findest Du das, was bei anderen instrumenten auch “Drum Mode” genannt wird. In diesem Modus wird das komplette Sample abgespielt, sobald die entsprechende Taste getriggert wurde, gleichsam wie lange die Taste gedrückt wird.

Dazu gibt es noch einen kleinen “Wave Editor” mit Zoomfunktion, in dem die Wellenform des Samples zu sehen ist. Hier können Start- und Endpunkt des Samples definiert werden, Loopbereiche erstellt und Crossfades gesetzt werden. Dazu kann das Sample in der Tonhöhe geändert, sowie das Stereoanorama und die Lautstärke angepasst werden.

Im Mapping Bereich findet sich alles Notwendige, um eigene Multisamples zusammenzusteleln oder Drumkits zu basteln. Natürlich ist es gleichsam möglich, ein Sample mehrfach zu importieren. Mithilfe von Start- und Endpunkt des Wave Editors kann dieses passend geschnitten werden, um es neu in einem Arrangement zusammenzustellen. In HipHop-Kreisen ist diese Technik weitestgehend als “Chopping” bekannt. In Kombination mit einem MIDI-Controller der Akai MPD-Serie avanciert der Independence Pro dann (Sequencer mal aussen vor) zur mächtigsten MPC aller Zeiten.

Die Performance Page

Neben den Quick Edit-, Modules- und Mapping-Pages fällt die Performance Page auf. Was hat es mit dieser auf sich? Laut Handbuch (welches im Übrigen als PDF auf der Installations-CD zu finden ist und sich freundlicherweise direkt aus dem Help-Menü im Independence aufrufen lässt) ist der Performance Mode beim Independence Pro der “Humanizer” für Deine gesampleten Instrumente. Hört sich gut an!

Etwas näher hingeschaut, zielt dieser Modus darauf ab, das Legato-Spielverhalten entsprechender Instrumente zu simulieren. Legato heißt die Noten zusammenhängend zu spielen, zum Beispiel einen Tonhöhenwechsel ohne stoppenden Übergang zu spielen. Die Instrumentalisten unter Euch kennen es als Bindebogen über den Noten. Von diesem Feature profitieren viele Patches aus der Classical-Sektion, die durchaus gelungen ist!

Eine nette Dreingabe im Zusammenhang mit diesem Feature sind die verschiedenen Möglichkeiten für die Stimmung der Instrumente. Von arabisch bis türkisch, über chinesisch und historisch bis hin zu indisch und bulgarisch kann der Independence Pro hier eine ganze Menge bieten.

Hier geht es weiter mit dem Independence Pro Testbericht:

Preferences beim Independence Pro

Der Preferences Dialog ist eigentlich selbsterklärend, hier findest Du die Einstellungen des virtuellen Instruments. Du kannst die Anzahl der Mono- und Stereoausgänge festlegen, den Pfad zum Root Folder angeben, die Speichereinstellungen bestimmen oder beim Standalone-Betrieb einen bestimmten Multicore-Prozessor auswählen.

Independence Pro

Der Mixer vom Independence Pro

Der Independence Pro Mixer

Der Mixer verfügt logischerweise über so viele Kanalzüge, wie Layer im Independence Pro angelegt wurden. In der Hauptansicht lässt sich neben der Lautstärke auch das Panorama einstellen. Die Solo und Mute Buttons dürfen natürlich nicht fehlen.

Auf den ersten Blick lassen die hier vorhandenen Slots vermuten, dass sich an dieser Stelle Inserteffekte integrieren liessen. Der Schein trügt allerdings, hier lassen sich lediglich die Kanalzüge auf Busse routen. Auf diese Weise können Instrumente bereits innerhalb von Independence Pro gemischt werden, was Mixerkanäle in der Hostsoftware spart.

Mit einem Klick auf Insert lassen sich dann aber wirklich auch Effekte oder Effektbänke in den Signalweg einschleifen. Eine Limitierung der Inserteffekte konnte ich bei meinen Versuchen im Rahmen des Independence Pro Testberichts nicht feststellen. By the way: Als Effektbänke werden voreingestellte Kombinationen aus Effekten, wie beispielsweise EQ und Delay benannt.

Independence Pro Testbericht: Der Klang

Wie klingt er denn nun, der Independence? Kurz und knapp: Genial! Die Percussionsounds sind oberste Klasse, die Pianos sind klar. Die orchestrale Sektion glänzt durch die fabelhaften Streicher- und Percussionpatches.

Es gibt zwei Arten von Bläsern im Independence Pro: Die Popsektion und die Orchestersektion. Die Popsektion ist meiner Ansicht nach sehr gelungen. Im Gegensatz dazu konnten die orchestralen Blechbläser nicht überzeugen. Ein großes Lob gilt den Entwicklern für die Gitarren- und Basspatches. Beide klingen wirklich sehr realitätsnah und besonders die Powerchords aus der E-Gitarren Abteilung machen viel Spass.

Independence Pro

Die Instrumente beim Independence Pro


Die akustischen Drumsets sind gelungen, die elektronischen klingen hingegen bei weitem nicht so gut wie die dedizierter Sample CDs – Kunststück. Die E-Pianos sind ebenfalls klasse, die Synthesizersounds konnten mich nicht überzeugen. Gerade bei diesen werde ich das Gefühl nicht los, dass jeder dieser Sounds schon einmal da war. Die synthetischen Bässe drücken und auch der ein oder andere Padsound wird sich sehr gut in meine Produktionen einreihen.

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Fazit zum Independence Pro Test

Das Fazit bei diesem Testbericht kann nur lauten: Der Kauf des Independence Pro lohnt sich auf jeden Fall. Gleich ob als Ergänzung für bereits vorhandene Klänge oder als Grundstock für die eigene Produktion. Das Yellow Tools Plugin als Sampler bzw. Sample Player benutzen zu können ist eine klasse Sache und mit der Mapping Page sind eine Menge kreative Ideen umsetzbar.

Auch für Live-Zwecke scheint mir der Independence Pro hervorragend geeignet, nachdem viele Features auch gerade im Standalonebetrieb ihre Stärken ausspielen. Ein gutes MIDI-Keyboard und ein verlässlicher Computer vorausgesetzt, hat der Musiker jederzeit die volle Kontrolle über die zahlreichen, inspirierenden Sounds.

Positiv anzumerken ist, dass sich der Hunger nach Prozessorpower in Grenzen hält. Auf einem 3,0 GHz Pentium IV konnte ich problemlos mit 3-4 Instanzen simultan arbeiten. Und ich möchte noch anmerken, dass schon in einer einzigen Instanz genügend Layer untergebracht werden können, um eine komplette Produktion zu fahren.

Ich bin von diesem virtuellen Instrument, Sample Player und Workstation mehr als nur einfach angetan und kann es jedem uneingeschränkt empfehlen. Zum Schluss möchte ich noch kurz auf den Independence Free verweisen, der ebenfalls mit dem ein oder anderen hochwertigen Patch daherkommt. Diese kostenlose Version bietet einen guten Eindruck davon, was dich beim Independence Pro erwartet.

Independence Pro Preis: 299,99 Euro

Independence Pro Features

  • Independence Software Suite, Independence Live & Independece FX inkl.
  • 70 GB Sound Library
  • Instrumente: Drums, Percussion, Gitarren, Bässe, Pianos, Orgeln, Bläser, Synthesizer und viele mehr
  • Mindestsystemanforderung: Mac OS 10.6, Windows XP
  • AU, VST, RTAS oder Standalone
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Independence Pro Test

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