Yamaha Pacifica 112V Test
Exzellente E-Gitarre zum kleinen Preis

Yamaha Pacifica 112V

Im Yamaha Pacifica 112V Test stellte sich heraus, dass gerade Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene und Sparfüchse bei dieser E-Gitarre aufhorchen sollten ... check die Klangbeispiele!

Was ist es?

Die Yamaha Pacifica 112V ist eine Solidbody E-Gitarre im Stratocaster-Stil mit typischer S-S-H Bestückung (Single Coil, Single Coil, Humbucker) und einer Mensur von 25,5 Zoll oder 647,7 mm. Ein wunderbar verarbeiteter Korpus aus Erle trifft hier auf den geschraubten Ahornhals mit Palisandergriffbrett und 22 makellos verarbeiteten Bundstäbchen.

Unsere Testgitarre erscheint in strahlender Old Violin Sunburst Lackierung, die ebenfalls an klassische Stratocaster Gitarren erinnert. Zudem stehen noch fünf weitere Farben zur Auswahl, die von „Raspberry Red“ über „Sonic Blue“ bis hin zum Silber oder Schwarz reicht. Für Liebhaber einfacher Optik bietet Yamaha zudem noch ein natürliches Satin Finish an.

Druckgegossene Stimmmechaniken sorgen im Zusammenspiel mit dem neu entwickelten Yamaha Vintage Vibrato für ausreichend Stimmstabilität im Alltagsgebrauch. Die Potis aus Metall zeugen von einer hochwertigen Verarbeitung. Der hintere Poti wurde mit einer Push-Pull-Funktion zum Splitten des Humbuckers versehen.

Die ausgewogenen, dynamischen Tonabnehmer aus eigener Herstellung bieten eine große Flexibilität an Sound. Wie jede gute Power-Strat schafft sie es sowohl im Clean-Channel, als auch verzerrt einen differenzierten und ausgewogenen Sound zu erzeugen. Und das alles erhält man zurzeit zu einem Straßenpreis von 279,- Euro im Fachhandel. Mit dieser Ausstattung bietet sie so ziemlich jedem Einsteiger lange Zeit Freude am Instrument.


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Yamaha Pacifica 112V Testbericht

Bauweise

Yamaha setzt bei der Pacifica 112V auf die altbewährte Bauweise im Stratocaster-Stil. Allgemein wirkt der Korpus etwas schnittiger und aggressiver als die weicher gehaltenen Kurven der beliebten Fender Strat. Dazu steuern nicht zuletzt die tieferen Cutaways ihren Teil bei, die ein angenehmes Spielgefühl in den hohen Lagen versprechen.

Um ein hohes Maß an Flexibilität zu gewährleisten, wurde die Pacifica 112V mit einer Singlecoil-Singlecoil-Humbucker (S-S-H) Tonabnehmerkombination ausgestattet.

Sowohl knackige Funk-Licks als auch brachiale Metal-Riffs kommen dadurch gut zur Geltung. Einsteiger an der E-Gitarre können also getrost ein paar Musikrichtungen ausprobieren, ohne sich jeweils eine neue Gitarre kaufen zu müssen. Ein klassisches Vintage Vibrato sorgt für die Stimmstabilität.

Korpus

Besonders bei etwas preiswerteren Gitarren erweist sich Erle seit jeher als ein wunderbares Klangholz. Darum setzt Yamaha auch bei der Pacifica 112V auf einen Erlekorpus, der ein ausgewogenes Klangbild mit obertonreichen Frequenzen und satten, klaren Bässen kombiniert.

Yamaha Pacifica 112V Test - Korpus

Die Yamaha Pacifica 112V hat einen Erlenkorpus in klassischer Strat-Form mit zwei Cutaways

Zudem ist das Gewicht der Gitarre mit 3,6 kg sehr angenehm und dürfte auch bei längeren Übungssessions oder Gigs kein Problem für den Rücken darstellen.

Zwei tiefe Cutaways erlauben das einfache Bespielen der Gitarre bis in den 22. Bund. Im Vergleich zu einer Fender Stratocaster sind diese etwas schnittiger und tiefer ausgefallen. Einen großen Teil zum Spielkomfort soll zudem der klassische, schmale Hals-Korpus-Übergang beitragen.

Unser Testmodell der Yamaha Pacifica 112V erscheint im klassischen Old Violin Sunburst. Sowohl der Lack als auch die Versiegelung wurden im Werk des Herstellers wunderbar aufgetragen. Keine Nasen, Dellen oder Lackverdickungen haben sich hier eingeschlichen

Hals

Das ordentlich verarbeitete Palisandergriffbrett ist gekrönt von 22 mustergültigen Bundstäbchen, die in die Kategorie der Medium Frets fallen. Ein dynamisches und spritziges Attack verspreche ich mir durch den geschraubten Ahornhals im schlanken, doch trotzdem wohl gerundeten C-Profil.

Die Mensur von 25,5“ (647,7mm) ist ein Maß mit Wiedererkennungswert, denn die meisten Fender Stratocaster sind ebenfalls in dieser Ausführung erhältlich. So wird der spätere Umstieg auf eine andere Strat-Gitarre kaum bis keine Umgewöhnungszeit fordern.

Einfache Dot-Inlays passen sich gut in das simpel gehaltene Äußere der Gitarre ein und helfen bei der Orientierung übers ganze Griffbrett hinweg.

Sattel

Etwas weiter in Richtung Kopf finden wir noch einen sehr sauber verarbeiteten Sattel aus gehärtetem Kunststoff. Ein gut gefertigter Sattel wie dieser trägt seinen Teil dazu bei, dass sich die Schwingungen mit reichlich Sustain entwickeln können. Auch profitiert davon sowohl die Stimmstabilität als auch die Benutzbarkeit des Vibratos.

Mechaniken

Die glänzenden Chrommechaniken aus herstellereigener Produktion fühlen sich direkt sehr solide an. Sie harmonieren wunderbar mit dem Sattel und erlauben präzises Stimmen in Sekundenschnelle. Ein einfacher String-Tree verhindert das Herausspringen der h- und e-Saite effektiv.

Tonabnehmer

Zwei Singlecoils in Hals- und Mittelposition erzeugen den typischen, lebendigen Bluesrock Sound. Sie werden ergänzt durch einen kraftvollen Humbucker in der Brücke. Als Bonus lässt sich dieser sogar mit dem Tone-Poti splitten und imitiert auf diese Weise einen klassischen Singlecoil.

Herstellereigene Pickups ersetzen die bisherigen Keramiktonabnehmer früherer Yamaha Pacifica 112 Gitarren durch die beliebten Alnico V Modelle. Laut Hersteller sollen sie sich klanglich im Mittelfeld zwischen Vintage und Modern Style bewegen. Ausflüge in die Welten des Oldschool Rock N’ Roll sollen genauso authentisch klingen, wie moderne Metal oder Hardrock Linien.

Yamaha Pacifica 112V Review - Tonabnehmer

Die Yamaha Pacifica 112V hat drei Tonabnehmer – für den Humbucker am Steg gibt es eine Coil-Split-Option

Potis & Schalter

Eine zusätzliche Neuerung bei der Yamaha Pacifica 112V sind die verchromten Tone- und Volume-Potis. Diese fühlen sich deutlich wertiger an, als die Kappen aus Kunststoff bei den Vorgängermodellen.

Ich persönlich finde gewöhnliche Knöpfe aufgrund ihres größeren Durchmessers etwas besser für Fade-Ins geeignet. Was dir besser gefällt, ist natürlich im Endeffekt eine Frage des Geschmacks.

Die geriffelte Metalloberfläche der neuen Knöpfe ist jedoch sehr sinnvoll, da der Tone-Poti mit einer Push-Pull-Funktion ausgestattet wurde. Mit dieser kann der Humbucker in Brückenposition gesplittet werden.

Zuletzt ist noch ein klassischer 5-Wege Schalter zum Wechseln der Tonabnehmer verbaut worden. Alle Potis und ebenfalls der Pickup-Switch hinterlassen einen stabilen Eindruck. Das Umschalten beziehungsweise Drehen funktioniert rausch- und knacksfrei.

Vibrato

Verchromte Saitenreiter und ordentlich gefräste Schraubführungen versprechen eine Langlebigkeit und geringen Wartungsaufwand. Die Bohrung für den Vibratohebel ist präzise gefertigt, sodass dieser keinen Freiraum hat. Bei Gebrauch des Vibrato wird so das Gefühl für die gewünschte Tonveränderung erhöht.

In der Praxis

Sowohl die gewohnte strat-ähnliche Korpusform als auch die Abschrägung am Korpus als Unterlage des Unterarms erlauben ein sehr gemütliches Spielen im Sitzen. Dabei kommt der Yamaha Pacifica 112V zugute, dass das angenehme Gewicht von 3,6 kg perfekt ausbalanciert wurde. So ist die Gitarre weder auf dem Schoß, noch am Gurt kopflastig.

Bespielbarkeit

Die Werkseinstellungen sind hinsichtlich der Saitenlage und Oktavreinheit beinahe perfekt. Bestimmt hätte ich durch ein paar Umdrehungen des Schraubenziehers noch ein besseres Setup rausholen können, doch auch hier spielen wieder einmal persönliche Präferenzen die entscheidende Rolle. Auf jeden Fall lässt sich die Yamaha Pacifica 112V direkt nach dem Auspacken bequem bespielen.

Beide Cutaways am Korpus sind etwas tiefer als bei einer klassischen Fender Stratocaster. Bis hin zum 22. Bund findet meine Hand ausreichend Platz für Bendings. Dem kommen zusätzlich noch die ordentlich gefütterten Bundstäbchen zugute.

Dank der präzisen Fräsungen und Schraubführungen am Vibrato lässt sich dieses wunderbar benutzen. Ganze Akkorde lassen sich so sphärisch andicken und Melodien mit interessanten Jeff Beck ähnlichen Phrasierungen versehen.

Stimmstabilität

Selbst bei ausgiebigem Gebrauch des Vibratohebels erweist sich die Yamaha Pacifica 112V als sehr stimmstabil. Gewiss ein Resultat aus den gut gefertigten Mechaniken im Zusammenspiel mit der stabilen Brücke. Ebenfalls mustergültig sind die Potis. Denn sowohl im gewöhnlichen Gebrauch als auch mit der Push-Pull Funktion des hinteren Tone-Potis ist mir kein Klappern, Kratzen oder Ähnliches aufgefallen. Dabei hinterlassen alle Teile einen grundsoliden und langlebigen Eindruck.

Allgemein fühlt sich die Yamaha Pacifica 112V nicht wie eine Gitarre im Low Budget Bereich an. Rein qualitativ würde ich sie eher im Mittelpreissegment einordnen.

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Klang

In Sachen Sound räumt Yamahas Low-Budget Gitarre die volle Punktzahl ab. Ohne Verstärker lässt sich eigentlich kaum erahnen, was für klangliche Facetten dieses Instrument bietet. Sehr dynamisch und glockenklar erstrahlt der Tonabnehmer am Hals im Clean-Kanal meines Verstärkers.

In Kombination mit dem mittleren Singlecoil kannst Du wunderbar mit Akkorden begleiten, ohne dass beispielsweise ein Sänger von der Lautstärke erschlagen wird. Besonders eindrucksvoll ist der Humbucker, der Riffs und Linien selbst bei hoher Verzerrung sauber an den Amp bringt.

Gesplittet ist der hintere Tonabnehmer auch eine interessante Farbe im Malkasten des Gitarristen. Sehr höhenreich kommen so leicht verzerrte Country- und Blueslicks drahtig und kraftvoll beim Publikum an.

Passendes Tutorial: Gitarren Recording»

Klangbeispiele von der Yamaha Pacifica 112V

Clean | Hals-Pickup

Distortion | Steg-Pickup

Distortion | Steg-Pickup mit aktiviertem Coil-Split

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Fazit zum Yamaha Pacifica 112V Test

Bereits die Vorgängermodelle der Yamaha Pacifica 112V waren – besonders in Anbetracht des Preises – Glanzstücke in der Kategorie Einsteigergitarren. Mit einigen Neuerungen hat es Yamaha nun sogar geschafft, das Instrument noch ein Stückchen besser zu machen.

Yamaha Pacifica 112V Review

Für 300 Euro ist die Yamaha Pacifica 112V ohne jeden Zweifel eine exzellente E-Gitarre

Besondere Änderungen sind vor allem die neue, ansprechende Optik und die Alnico V Tonabnehmer mit Coil-Split Funktion für den Humbucker. Davon profitieren vor allem der Klang und die Vielseitigkeit der Einsatzgebiete.

Qualitativ lassen sich im Rahmen des Tests keine Mängel ausmachen. Vom sauber aufgetragenen Lack – selbst an den schwierigsten Stellen – bis hin zu den wunderbar abgerichteten Bundstäbchen, ist die Yamaha selbst über ihre Preiskategorie hinaus mustergültig.

Sowohl die Mechaniken am Kopf, als auch beide Potis am Erlenkorpus lassen sich satt drehen und erzeugen keinen Zweifel an der Arbeit des indonesischen Werks. Die geriffelte Oberfläche der Potis erweist sich als sehr vorteilhaft im Einsatz. Mit dem ordentlich einrastenden 5-Wege-Schalter ist das schnelle Umschalten der Tonabnehmer auf der Bühne kein Problem. Dazu kommen noch die stabilen Mechaniken am Kopf, die mit einem hochwertigen Sattel für genügend Stimmstabilität sorgen.

Alles in allem erweist sich die Yamaha Pacifica 112V als zuverlässige Einsteigergitarre mit vorbildlicher Verarbeitung und flexiblem Sound. Für mich waren bereits die vorherigen Modelle immer eine Empfehlung an Freunde oder Schüler wert. So kann ich auch nach den Neuerungen am verbesserten Modell eine uneingeschränkte Empfehlung zum Anspielen herausgeben.

Nicht nur für die ersten Anfänge, sondern auch für Fortgeschrittene, die mal etwas Neues ausprobieren wollen, ist diese Gitarre ein treuer Begleiter für viele Jahre. Daher vergebe ich im Yamaha Pacifica 112V Test fünf von fünf möglichen Punkten. Exzellent.

Yamaha Pacifica 112V Features

  • Solidbody E-Gitarre (Stratocaster)
  • Korpus aus Erle
  • Geschraubter Ahornhals
  • Mensur: 25,5“ (647,7 mm)
  • Griffbrett: Palisander
  • Griffbrettradius: 350 mm
  • Bünde: 22
  • Diecast Tuner
  • 5-Wege Switch
  • Tonabnehmer:
    • 2x Alnico V Singlecoils
    • Alnico V Humbucker
  • Coil-Split-Funktion
  • Vintage Tremolo
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Yamaha Pacifica 112V Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Yamaha Pacifica 112V Test: Exzellente E-Gitarre zum kleinen Preis'

  • Lars   30. Mai 2017   21:25 UhrAntworten

    Schöner Test. Woher weiß ich denn ob ich ein neues oder altes Modell erwischt habe?

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