Ueberschall Score FX Testbericht
Sample Library zur Vertonung von Filmen und Spielen

Ueberschall Score FX Testbericht

So präsentiert sich Ueberschall Score FX. Testbericht folgt...

Was ist es?

Ueberschall Score FX ist eine Sample Library, die für die Vertonung von Computerspielen und Filmen geeignet gedacht ist. Dementsprechend gestaltet sich das Profil der Sounds – Drum Loops und Basslines machen hier Platz für umfangreiche Effekte, Klangflächen und One-Shots, die aus vielen verschiedenen Klängen zusammengesetzt sind. Ziel ist es dabei, gewisse Stimmungen zu untermalen und zu unterstützen.

Klassiker der Filmgeschichte sind z.B. das tiefe Geräusch, das kommt, wenn sich der Weiße Hai einem Opfer nähert oder die hohen Streicher bei Psycho. Durch die Entwicklung von Musikinstrumenten in den letzten 30 Jahren hat sich in diesem Bereich viel getan. Die Klänge, die in der Matrix-Trilogie verwendet wurden, sind meist vollständig synthetisch. Die Stimmung wird hier also nicht mehr durch orchestrale Klänge transportiert.

Ueberschall Score FX Testbericht

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Ueberschall Score FX Testbericht

Installation


Passend dazu


Nach dem Download findest Du den Ordner »Elastik 2.0.9« innerhalb des Verzeichnisses mit den Samples. In diesem steckt die Setup-Routine für den Sampleplayer Elastik, der sich als eigenständig lauffähiges Programm (32/64 Bit), als VST-Plugin (32/64-Bit) oder für die RTAS-Schnittstelle installieren lässt.

Darin gibst Du den Pfad zu der Library an, die der Elastik nutzen soll, in unserem Fall eben Score FX. Daraufhin wirst Du aufgefordert, auf die Webseite von Ueberschall zu gehen. Dort bekommst Du nach Anmeldung eine Activation-Response-Datei zum Abspeichern. Mithilfe dieser Datei lässt sich die Library im Elastik aktivieren.

 

Elastik

Der Elastik 2.0.9 ist ein überschaubarer Sampleplayer mit zwei Modi – dem Browsermodus und dem sogenannten Loopeye-Modus. Ersterer ist dafür da, die Samples wie gewünscht auf der Tastatur zu verteilen, letzterer ermöglicht Einstellungen, wie die Samples klingen und abgespielt werden sollen.
Der Browsermodus ist recht übersichtlich gestaltet. Es werden Unterteilungen vorgenommen, die das Suchen vereinfachen sollen. Am besten habe ich mich allerdings in der Gesamtübersicht zurechtgefunden. Hier hat Ueberschall eine sehr eingängige Übersicht erstellt, mit der ich mich sehr gut zurechtfand.

Die Nutzung des Loopeye-Modus ist für jeden, der bereits etwas Erfahrung mit Samplern hat, selbsterklärend. Ungewöhnlich ist die kreisrunde Anordnung der Parameter, doch lässt sich damit gut arbeiten.

Etwas schade sind die minimalen Möglichkeiten in der Bearbeitung mittels Hüllkurven und LFOs. Der Sampleplayer ist eher dafür ausgelegt, die Samples so abzuspielen wie sie sind und keine exzessiven Klangverformungen vorzunehmen.

Hervorragend ist der Timestretching-Algorithmus. Dieser ermöglicht es, Samples den sich ändernden Stimmungen perfekt anzupassen, beispielsweise wenn eine Szene erst getragen und langsam ist, dann aber etwas passiert und es plötzlich hektisch werden muss.

 

Library

So, jetzt aber zum eigentlichen Kern – der Library von Ueberschall Score FX. Die Library beinhaltet 6,3 GB an verschiedensten Sounds. Darunter finden sich 28 Construction Kits sowie 1.995 Loops und Phrasen. Die Sounds wurden von Ilya Kaplan, einem kanadischen Komponisten und Sounddesigner produziert. Das Material ist lizenzfrei, d.h. Du kannst es ohne Bedenken in kommerziellen Produktionen verwenden. Score FX ist in drei Gruppen aufgeteilt.

Die sogenannten »Accents« sind One-Shot-Sounds, die nicht dafür gedacht sind, geloopt zu werden, sondern eher um eine kurze Handlung oder eine kleine Situation zu unterstreichen. Sie werden in Kategorien wie Confused, Disturbed, Mysterious, Pleasing, Screams und dergleichen unterteilt. Dabei müssen die Sounds aber nicht unbedingt kurz sein. Insgesamt beinhaltet die Library 954 Accents.


Die 198 »Beds« sind Klangteppiche, die ein ganzes Bild oder eine Szene untermalen können. Diese Flächen laufen eher im Hintergrund und können sehr lang gezogen werden. Sie werden in Stimmungen wie Attention, Drony, Peace, Sad, Scary usw. unterteilt.

»Rhythmus« beinahltet – Überraschung – Rhythmen, die aber auch auf das Vertonen abzielen. Es handelt sich weniger um Drum Loops als eher um rhythmisch strukturierte Geräusche. Diese können natürlich auch mal ein paar Drums enthalten, aber letztendlich geht es auch hier wieder um Stimmungen und daher bauen sich die Rhythmen aus zueinander und zur Stimmung passenden Instrumenten und Klängen auf. Hier gibt es Stimmungen wie Alert, Confused, Dangerous, Not Safe, Safe und mehr. Es kann zwischen 362 Rhythmen ausgewählt werden.

Dann finden sich in der Library noch die Construction Kits. Diese beinhalten verschiedene Accents, Beds und Rhythmen, die gut aufeinander abgestimmt sind.

 

Klang

Die Qualität der Samples ist sehr gut. Der Timestretching-Algorithmus erlaubt es, die Samples extrem langsam oder schnell abspielen zu lassen und dabei noch immer sehr brauchbar klingen zu lassen, was die Qualität der Samples noch unterstreicht.

Besonders geeignet ist die Library für Games und Filme, die in die Science-Fiction- oder Fantasy-Richtung gehen. Dunkle und mystische Klänge bilden den Hauptanteil der Sammlung, wobei die Sounds synthetisch erzeugt wurden. Geräusche wie eine zugeschlagene Tür, ein zerbrechendes Glas oder ähnliches sind hier nicht zu finden, vielmehr gibt es zahlreiche sehr atmosphärischen Sounds aller Arte wie wabernde Flächen, die durch ein verfremdetes Glockenspiel ergänzt werden, Industrial-artige metallische Klänge mit langer Hallfahne oder auch mysteriöses rhythmisches Klappern, das einen ganz nervös macht.

Die Unterteilung der Sounds in verschiedene Stimmungen macht es dabei leicht, einen passenden Klang zu finden. Dass sich die Stimmungen auch über die verschiedenen Gruppen fortsetzen, vereinfacht das Ganze noch weiter. So gibt es zum Beispiel bei den Accents eine Untergruppe »Dangerous«, ebenso wie bei den Rhythms. Wenn ich also eine Gruppe, die über eine morsche Hängebrücke geht, vertone und bei der Brücke dann ein Seil reißt, könnte das Ganze so klingen:

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Fazit zum Ueberschall Score FX Test

Bei der Sample Library Ueberschall Score FX, die eine umfangreiche Bibliothek zur Vertonung von Filmen und Spielen darstellt, gibt es klanglich nichts zu meckern. Die Sounds sind in einer sehr hohen Qualität aufgenommen und können ohne weitere Bearbeitung direkt in ein Filmprojekt eingebaut werden. Die Aufteilung und Sortierung der Sounds ist schlüssig und vereinfach die Suche nach passenden Sounds.

Die Sounds selbst sind zumeist düster und geheimnisvoll. Spannende, gefährliche, erdrückende, beängstigende Szenen lassen sich damit hervorragend untermalen. Fröhliche, lebensfrohe Klänge sind vereinzelt vorhanden, fristen hier aber ein Nischendasein. Im Nachfolger, der Library Score FX 2, hat der Hersteller das Paket in dieser Beziehung etwas ausgewogener gestaltet.

Der Sampleplayer Elastik ist übersichtlich, hier solltest Du dich schnell zurechtfinden. Das Abspielen von Samples funktioniert einwandfrei. Besonders gut hat mir der Timestretching-Algorithmus gefallen. Mit ihm ist es möglich, bei der Vertonung von Filmen das Tempo zu ändern, ohne dass die Klänge aus dem Rhythmus der Hintergrundmusik laufen. Leider sind die sonstigen Klangbearbeitungsmöglichkeiten etwas dünn ausgefallen. Hier gibt es noch Luft nach oben.

Um den Ueberschall Score FX Testbericht abzurunden, bewerte ich die Library mit guten viereinhalb von fünf Punkten. Für Spannung und Nervenkitzel eignen sich die Sounds sehr gut.

Ueberschall Score FX Features

  • Sample Library zum Vertonen von Spielen und Filmen
  • 1.995 Samples
  • Sampleplayer Elastik inklusive
  • Aufteilung der Samples in Accents, Beds und Rhythms
Hersteller: Ueberschall
Produkt:

Ueberschall Score FX Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Ueberschall Score FX Testbericht: Sample Library zur Vertonung von Filmen und Spielen'

  • Olaf   28. Mai 2012   12:57 UhrAntworten

    Ein unkreatives Tool für unkreative Leute! Wer's braucht... Lang lebe der akustische Einheitsbrei!

    Entweder werden Filmschaffende dieses Tool nutzen, um sich das Geld für einen Komponisten zu sparen oder Songwriter, die sich "mal an einer Filmmusik versuchen" wollen. Eins sollte dabei aber klar sein: einen halbwegs erfahrenen Komponisten, der neben seinem "Handwerk" vor allen Dingen auch eine Menge von Dramaturgie versteht, wird so etwas niemals ersetzen können! Was am Ende daruter immer leidet ist der Film. Leider scheinen immer weniger Filmschaffende zu begreifen, dass die Musik, bzw. die akustische Ebene insgesamt, einen enorm großen Einfluss auf das Gesamtwerk hat. Musik kann - auch wenn das nicht der Sinn sein sollte - aus einem mittelmäßigen Film immer noch einen sehr guten machen, im Gegenzug aus einem hervorragenden eine einzige Katastrophe! Beispiele für mislungene Filmmusik gibt es zu Hauf und dank dieses Produktes mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in Zukunft noch mehr!

    Wer niemals Laufen gelernt hat, wird auch mit Krücken nicht weit kommen...

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