TC Electronic Dreamscape Testbericht
Das John Petrucci Signature Pedal

TC Electronic Dreamscape Testbericht

Ein Appetitmacher für unseren TC Electronic Dreamscape Testbericht

Was ist es?

Mit dem TC Electronic Dreamscape liegt nun das erste Signature-Effektpedal des Herstellers vor. Die Dänen haben sich keinen Geringeren als John Petrucci, den Saitenhexer von Dream Theater ausgesucht, um in enger Zusammenarbeit mit dem Gitarristen ein Effektpedal der Extraklasse zu schmieden.

Das Dreamscape gehört in die Familie der Toneprint-Pedals. Nicht nur die Tatsache, dass man mit diesem Effektpedal nun eine erste Signature-Variante der Toneprint-Pedals vorliegen hat, macht dieses Bodeneffektgerät interessant, bietet es doch gleich drei der meistgebrauchten Modulationseffekte für Gitarristen, nämlich Chorus, Flanger und Vibrato – jeweils in zweifacher Ausführung.

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TC Electronic Dreamscape Testbericht

Verarbeitung


Passend dazu


Beim Gehäuse wartet schon die erste positive Überraschung. Waren die Toneprint-Pedals von TC Electronic schon überaus solide verbaut, so haben wir mit diesem Bodentreter ein Gerät in der Hand (bzw. vor dem Fuß), was komplett aus Metall gefertigt ist. Selbst die Regler, bei den anderen Toneprint-Pedals noch aus Kunststoff gefertigt, wurden beim Dreamscape aus Metall hergestellt. Das bringt nochmals einen zusätzlichen Gewinn an Stabilität und unterstreicht darüber hinaus den edlen Charakter eines maßgeschneiderten Signature-Geräts. Ansonsten ist alles beim Bewährten geblieben.

Auch hier ist die praktikable und vor allem stabile Verschraubung des Batteriefachs positiv hervorzuheben, welche Du bequem mit einem Gitarrenplektrum oder einer Münze auf- und zuschrauben kannst, ohne Angst zu haben, dass dieser Verschluss im hektischen Betrieb mal den Geist aufgeben könnte.

 

Eingänge, Ausgänge und Bedienelemente

Es handelt sich um ein Stereoeffektgerät, weshalb auch beim Blick auf die Anschlüsse jeweils zwei Ein- und Ausgänge zu finden sind. Hiermit schleifst Du das Gerät in den Effektweg ein. Selbstverständlich funktioniert auch die Monovariante, außerdem ist der Anschluss zwischen Gitarre und Amp möglich, obwohl Letzteres bei einem Modulationseffekt unüblich ist. Darüber hinaus ist das TC Electronic Dreamscape mit einer USB-Schnittstelle und einem Anschluss für ein optionales Netzteil ausgestattet. Letztere benötigt man zum Anstöpseln an den Audio PC zum Laden eines Toneprints. Toneprints sind nicht nur programmierte Presets, sondern alternative Softwareversionen des Geräts, welche zusammen mit namenhaften Gitarristen erstellt worden sind. Ein USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten.

TC Electronic Dreamscape Testbericht

Die Bedienelemente in der Draufsicht

Zum Regeln und Einstellen der Effekte stehen vier Drehregler und ein Dreifach-Kippschalter zur Verfügung. Mit dem unteren rechten Drehregler wählen wir zwischen jeweils zwei Chorus-, Flanger- oder Vibratoeffekten aus. Der untere linke Regler ist für die Effektstärke zuständig, mit welchem Du das Effektsignal im Verhältnis zum unbehandelten Direktsignal einstellen kannst. Mit dem Speed-Regler oben links wird die Effektgeschwindigkeit eingestellt, mit dem Depth-Regler oben rechts die Effekttiefe bestimmt. Der Kippschalter in der Mitte der beiden oberen Regler gibt dem Nutzer die Möglichkeit, zwischen drei verschiedenen Grundmodi der Effekte zu wählen (Bright, Normal und Dark).

Wie alle anderen Toneprint-Pedals findet sich hier ein True Bypass – ist das Pedal nicht in Betrieb, wird das Gitarrensignal nicht durch die komplette Elektronik des Geräts, sondern an dieser vorbei geleitet. Dadurch bleibt das trockene Signal im Bypass-Betrieb weitestgehend unberührt.


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Sound

Die Effekte von TC Electronic gehören bereits seit Jahrzehnten zum State-Of-The-Art in der Gitarristenwelt und darüber hinaus. Diesen überaus positiven Leumund hat die dänische Effektschmiede nicht von ungefähr und so ist es auch nicht überraschend, dass die Qualität der im TC Electronic Dreamscape gebotenen Effekte im absoluten High-End-Bereich anzusiedeln ist. Das war auch zu erwarten, wenn man zusammen mit einem der gegenwärtig besten Gitarristen unter der Sonne zusammenarbeitet und dem Herrn Petrucci ein Pedal auf den Leib schneidert.

Doch: Lässt sich auch die Handschrift von John Petrucci an diesem Signature-Gerät akustisch entdecken? Ich denke schon. Jedenfalls unterscheiden sich die Effekte hörbar von den Schwestern und Brüdern der regulären Toneprint-Reihe. Insofern betrachtet bekommst Du kein reguläres Effekt-Pedal mit lediglich anderer Farbe und aufgedrucktem Petrucci-Wappen. Wenn Du auf der Suche nach dem Petrucci-Sound bist, ist diese Tretmine dementsprechend erste Wahl, sofern Du dir weitaus kostspieligeren 19-Zoll-Effektgeräte des Großmeisters nicht leisten kannst oder willst.

Trotzdem drängt sich eine Frage auf. Muss man so ein Signature-Gerät haben? Die Skeptiker unter uns werden vielleicht einen geschickten Marketingschachzug vermuten, Kunden mit einem prominenten Namen zum Kauf zu überreden. Davon kann sich das Gerät auch nicht ganz freisprechen. Fakt ist aber, dass Du mit dem Dreamscape ein hochwertig verarbeitetes Effektgerät erwerben kannst, das neben den äußeren Qualitäten auch mit exzellenten Klangeigenschaften ausgestattet ist, die es zu einem Effektpedal der ersten Wahl machen könnte, Petrucci-Signature hin oder her.

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Nicht alles auf einmal…

Meine Beurteilung soll jedoch nicht an dieser Frage und ihrer Beantwortung hängenbleiben, denn letztendlich handelt es sich dann doch »nur« um ein Effektpedal. Wer sich nach einem sehr guten Chorus-, Flanger- und/oder Vibratoeffekt umschaut, dem möchte ich nachfolgende Gedanken mit auf den Weg geben.

Das TC Electronic Dreamscape ist ein Quasi-Mini-Multieffektgerät, da es mit drei unterschiedlichen Modulationseffekten daherkommt. So weit, so gut. Allerdings lassen sich diese drei Effekte nur sehr bedingt im Livebetrieb einsetzen, denn sie sind nicht unabhängig voneinander einstell- und/oder nutzbar, es sei denn, Du machst während eines Gigs einen Kniefall vor deinem Effektboard und schraubst immer kräftig zwischen den Effekten und den notwendigen Einstellungen hin und her. Mal ehrlich: Das macht keiner, das will auch keiner. Insofern stellt die Tatsache, dass Du gleich drei Effekte in jeweils zweifacher Ausführung geliefert bekommst, in Livesituationen nicht unbedingt ein Vorteil dar.

Nun, jetzt kannst Du dir die kleine Kiste entweder als Chorus- oder als Flanger- oder als Vibratoeffekt zulegen und dann ggf. gleich zwei- oder gar dreimal, um im Livebetrieb gewappnet zu sein. Dann werden die 249,- Euro, die Du hinblättern musst, aber schnell zu einem Problem. Als Einzeleffekt betrachtet, also entweder als Chorus- oder als Flanger- oder als Vibratopedal, bekommt es das Dreamscape sehr schnell mit günstiger Konkurrenz zu tun. Das ist nicht unbedingt zum Nachteil von TC Electronic, denn die unmittelbare Konkurrenz kommt meines Erachtens aus demselben Hause, nämlich in Form des Corona Chorus, Vortex Flanger und Shaker Vibrato. Diese drei Toneprint-Pedals von TC Electronic schlagen mit jeweils 129,- Euro zu Buche und sind somit 120,- Euro günstiger.

Den Petrucci-Jünger wird dies nicht beeindrucken, denn er sucht ja gerade den Sound seines Lehrmeisters. Die türkisene Traumlandschaft wird ihn dann auch nicht enttäuschen.

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Fazit zum TC Electronic Dreamscape Test

Mein Fazit fällt differenziert aus. Die äußeren wie inneren Werte des TC Electronic Dreamscape sind über jeden Zweifel erhaben, davon kann sich jeder überzeugen und ich kann das nach ausgiebigem Testen auch ohne Wenn und Aber bestätigen.

Eine uneingeschränkte Antest- und Kaufempfehlung kann ich für Gitarristen aussprechen, die zufälligerweise gerade auf der Suche nach allen drei Modulationseffekten (also Chorus, Flanger und Vibrato) sind und hierfür eine kompakte All-In-One-Lösung suchen und das Ein- und Umstellen während des Livebetriebs nicht fürchten. Ebenfalls bedenkenlos zugreifen können alle Gitarristen, die das besondere Petrucci-Flair suchen, denn das bekommst Du tatsächlich geliefert.

Eine kleine Einschränkung in Sachen Kaufempfehlung möchte ich gegenüber allen Gitarristen aussprechen, die eben nur einen der drei im Dreamscape gelieferten Modulationseffekte (also entweder Chorus oder Flanger oder Vibrato) benötigen und entsprechend danach suchen. Hier gibt es günstigere Lösungen auf dem Markt, die mit entsprechenden Qualitäten aufwarten können. Für TC Electronic ist das Gute dabei, dass die hier von mir anvisierte Konkurrenz mit dem Corona Chorus, dem Vortex Flanger und dem Shaker Vibrato aus dem eigenen Hause stammt.

Letztendlich reicht es in meinem TC Electronic Dreamscape Testbericht zu viereinhalb von fünf Punkten – die Preisproblematik habe ich geschildert, doch Verarbeitung und Sound sind so überzeugend, dass es locker zu einem »sehr gut« reicht.

TC Electronic Dreamscape Features

  • Pedal für Chorus/Flanger/Vibrato
  • Toneprint-Technologie
  • True Bypass
Hersteller:   
Produkt:

TC Electronic Dreamscape Test

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