t.bone SC450 Test
Preiswertes Kondensatormikrofon für Einsteiger

t.bone SC450

Das t.bone SC450 ist ein (mehr als) ordentliches Großmembran-Kondensatormikrofon für alle, die knapp bei Kasse sind - die Gründe erfährst Du hier in Text und Ton ...

Was ist es?

Das t.bone SC450 ist ein Kondensatormikrofon mit einer Großmembran (Ø 1 Zoll). Es weist die Richtcharakteristik Niere auf, ein Tiefpassfilter und eine Vordämpfung lassen sich zuschalten. Für den Betrieb muss eine Phantomspannung von 48 Volt angelegt werden.

Alle weiteren Angaben zu Spezifikationen, Ausstattung und Lieferumfang findest Du wie üblich hier im Infokasten. Kommen wir nun also zum Praxisteil im t.bone SC450 Review …


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t.bone SC450 Testbericht

Lieferumfang und Verarbeitung

Das t.bone SC450 wird in einem Aluminiumkoffer geliefert. Das ist praktisch für die sachgerechte Aufbewahrung und den schonenden Transport; auch die ebenfalls im Lieferumfang befindliche Mikrofonspinne hat darin Platz. Sie sorgt für die schwingungsdämpfende Befestigung an einem Mikrofonstativ, Du brauchst also nur noch Letzteres und ein Mikrofonkabel (XLR), um loslegen zu können.


Passend dazu


Die Verarbeitung des Mikrofons geht in Ordnung – der Mikrofonkorb ist stabil, auch alle anderen Komponenten machen den Eindruck, als würden sie bei pfleglicher Behandlung über viele Jahre im regen Tonstudioalltag intakt bleiben. Die Schieberegler für das Filter sind aus haptischer Sicht etwas irritierend, denn sie rasten nicht ein, wenn sie in eine der ihrer beiden Stellungen gebracht wurden.

t.bone SC450 Review - Lieferumfang

Das t.bone SC450 und die mitgelieferte Mikrofonspinne kommen in einem schlanken Koffer daher

Ausstattung

Um für Aufnahmen mit lauten Schallquellen (Blasinstrumente, Gitarrenverstärker, Drums etc.) gerüstet zu sein, kannst Du den Pad-Schalter aktivieren und somit die Eingangsverstärkung um zehn Dezibel absenken. Diese Flexibilität ist nicht bei allen Mikrofonen in dieser und ähnlichen Klassen zu finden.

Daneben sorgt das zuschaltbare Low-Cut-Filter dafür, dass weniger tiefe Frequenzen aufgezeichnet werden – praktisch, um vor allem Trittschall stark abzumildern. Das funktioniert tadellos und ist bei so manchem teureren Mikro gar nicht erst an Bord.

Die Richtcharakteristik Niere ist fest eingestellt. Durch sie werden Klänge fast nur von einer Seite aufgenommen, was sich vor allem für Vocals, aber auch viele andere Schallquellen prima eignet.

t.bone SC450 Test - Mikrofonspinne

Die elastische Halterung für das Spinne für das t.bone SC450 erledigt ihren Job (Tritt- und anderen Körperschall dämpfen) – dabei ist sie weitaus weniger sperrig als die meisten anderen Mikrofonspinnen

Klang des t.bone SC450

Klanglich überzeugt das t.bone SC450 in seiner Preisklasse vollends. Sehr gut: Es fügt den Aufnahmen so gut wie kein Rauschen hinzu, so dass auch leise Passagen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Angaben des Herstellers sind diesbezüglich erfreulich ungeschönt, denn andere Mikros schneiden in der Praxis schlechter ab, obwohl ihr Datenblatt mehr verspricht.

Klangfarbe

Nun zum Frequenzgang, also den Auffälligkeiten in Bässen, Mitten und Höhen. Die aufgezeichneten Bässe gefallen mir richtig gut, Impulse zeichnen sich hier klar ab. Das Fundament ist satt, nur für Aufnahmen von Organen Marke »Barry White« oder von einer Tuba könnte es noch tiefer hinabreichen.

Die hohen Mitten und Höhen sind deutlich ausgeprägt für eine recht detaillierte Wiedergabe, wobei es eine Anhebung in diesen Bereichen gibt. Diese ist bei vielen anderen Mikros erheblich stärker ausgeprägt und führt zunächst zu einem brillanter anmutenden Sound, rückt aber gleichzeitig das Füllige, Bauchige in den Hintergrund. Das t.bone bleibt dankenswerter Weise etwas gelassener somit neutral genug, um für die Abnahme verschiedenster Quellen gut gewappnet zu sein.

Detailreue

Erwartungsgemäß lässt es die letzte Detailschärfe und eine gewisse Transparenz in den Transienten vermissen, die sehr gute, aber auch teurere Kondensatormikrofone liefern. Ansonsten muss sich das t.bone SC450 angesichts des geforderten Preises wahrlich nicht verstecken. Fachgerecht eingesetzt und ggf. mit Nachbearbeitung taugt es durchaus für Aufnahmen, aus denen sich später Produktionen auf hohem Niveau erstellen lassen. Mehr Sound fürs Geld gibt es meiner Erfahrung nach nirgends.

Klangbeispiele vom t.bone SC450

Vocals

Sprache weiblich

Sprache männlich

Shaker

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Fazit zum t.bone SC450 Test

Das t.bone SC450 ist ein Kondensatormikrofon mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis, das ich für das Homerecording und semiprofessionelles Arbeiten uneingeschränkt empfehle. Dabei kann es insbesondere bei Vocals (speziell Backgroundgesang und Raummikrofonierung), bei Percussion oder im Overhead-Einsatz punkten.

t.bone SC450

Das t.bone SC450 kann sich (nicht nur) in dieser Preisklasse hören lassen

Der Frequenzverlauf verläuft weitgehend ausgewogen, so dass das Gesamtbild insgesamt überzeugt. Das Rauschen fällt erfreulich niedrig aus, wodurch es auch bei sehr leisen Passagen kaum zu entdecken ist. Die kleinen klanglichen Ungereimtheiten sind in dieser Preisklasse vollends verschmerzbar.

Zum angesprochenen Preisknüller-Faktor trägt auch bei, dass Du hier nicht nur ein Mikrofon, sondern einen gepolsterten Aluminiumkoffer und eine Mikrofonspinne bekommst. Letztere passt übrigens mit in den Koffer, was den bequemen Transport des Equipments ermöglicht. Neben den für diesen Preis verzeihlichen Kerben im Klang erscheinen mir nur die locker sitzenden, nicht einrastenden Schalter kritikwürdig.

Alles in allem ergibt das im t.bone SC450 Testbericht auf delamar sehr gute viereinhalb von fünf Punkten. Mit Geduld, bedachtem Vorgehen und gutem Equipment ringsherum sind richtig feine Aufnahmen möglich.

t.bone SC450 Features

  • Kondensatormikrofon
  • Großmembran (1″)
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Frequenzumfang: 20-18.000 Hz
  • Empfindlichkeit: 18 mV/Pa (-37±2 dB)
  • Impedanz: 200 Ω
  • Eigenrauschen: 17 dB(A)
  • Max. Schalldruck: 120 dB SPL (0,5% THD @ 1 kHz)
  • Benötigt Phantomspeisung von 48 Volt
  • Low-Cut-Filter zuschaltbar
  • Pad (-10 dB) zuschaltbar
  • Anschluss: XLR (3 Pins)
  • Maße: 51 x 190 mm
  • Inklusive Mikrofonspinne & Kiste
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t.bone SC450 Test

Lesermeinungen (3)

zu 't.bone SC450 Test: Preiswertes Kondensatormikrofon für Einsteiger'

  • Metaphor   10. Jul 2014   17:34 UhrAntworten

    @ Felix:

    Preis-Leistungstechnsich sicherlich ein gutes Mikro, vollkommen richtig. War auch das erste Kondensatormikro, mit dem ich jemals aufgenommen habe.

    Problem bei diesem Modell, wie auch bei vielen Einstiegs-Mkros: ES ZISCHELT SO FIES. De-Essing wird in der Nachbearbeitung definitiv zur Pflicht (bei Vocals), egal wie gut man bei diesem Mic mikrofoniert. Habe diverse Stimmen gehört, die damit aufgenommen wurden.

    Ich würde bei dem Preis eher zum Studio Projects B1 raten. Kostet das Gleiche, klingt meiner Meinung nach aber um einiges besser und nicht ganz so zischelig.

    Greetz.

  • Stefan   11. Jul 2014   11:31 UhrAntworten

    Jo, das Studio Projects B1 war letztendlich auch das Endergebnis meiner umfassenden Recherche zum Thema Einsteiger-Mikrofone. Ein Test dieses Mikros gerade im Vergleich mit dem SC450 oder ähnlichen Mikrofonen wäre sehr interessant.

  • Felix Baarß (delamar)   11. Jul 2014   11:39 UhrAntworten

    Das klingt verlockend, danke Euch beiden für den Hinweis - das Ding werden wir mal ins Auge fassen.

    Gruß,
    Felix

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