Steinberg CMC AI Testbericht
Kleiner AI-Controller für Cubase

Steinberg CMC AI Testbericht

Steinberg CMC AI Testbericht - Der Cubase Controller im Test

Was ist es?

Die komplette CMC-Serie, und damit auch der Steinberg CMC AI, ist für die Fernsteuerung der DAW-Software Cubase 6 entwickelt worden. Herzstück dieser Variante ist der so genannte AI-Knob, ein Drehregler, der jeweils den Parameter steuert, über den in der Software der Mauszeiger gehalten wird.

An den Audio Computer wird der CMC-Controller mithilfe der USB-Schnittstelle verbunden. Ein entsprechender Anschluss steht an der Hardware auf der Unterseite bereit. Für die Inbetriebnahme wird lediglich die Installation eines auf einer CD mitgelieferten Treibers benötigt. Dieser gilt dann aber gleich für alle Controller der vorliegenden Serie.


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Steinberg CMC AI Testbericht

Kennenlernen


Passend dazu


Auch der Steinberg CMC AI Controller für Cubase kommt in einem weiß/grau gehaltenen Kunststoffgehäuse, auf dem sich die Bedienelemente befinden. Das Gehäuse kann vielleicht nicht als hochwertig bezeichnet werden, dafür ist es aber sauber verarbeitet und dürfte auch die eine oder andere Reise in der Laptoptasche mitmachen.

Und genau dafür ist diese Serie gedacht. Die Länge des Steinberg CMC AI ist in etwa der Breite einer handelsüblichen Tastatur gehalten. Der Controller ist dann noch etwa zehn Zentimeter breit und nicht ganz zwei Zentimeter hoch. Wie bereits erwähnt, er passt sich einer Tastatur bestens an und findet daher auch seinen Platz links auf dem Schreibtisch neben meiner Logitech. Ich bin zwar kein Linkshänder, doch die rechte Seite ist für meine Maus reserviert und ohne diese geht es auch mit dem Controller nicht.

Steinberg CMC AI Testbericht

Steinberg CMC AI Testbericht - Der Cubase Controller im Test

Sobald Du den CMC AI mit deinem Audio Computer verbindest, beginnt in der oberen rechten Ecke eine weiße LED zu leuchten. Mehr passiert erst, wenn Du Cubase 6 startest, denn jetzt beginnt die Taste mit der Aufschrift „AI“ blau zu leuchten. Diese Taste zeigt dir an, dass sich der Controller gerade im AI-Modus befindet. Mehr zu den unterschiedlichen Modi aber später.

Wie ich bereits in den anderen Tests erwähnte, bleiben alle aktuell ungenutzten Tasten dunkel. Das führt dazu, dass bereits bei gedimmten Licht die Beschriftungen kaum lesbar sind. Wohl dem, der sich die Anordnung im Vorfeld verinnerlicht hat, was bei zehn Tasten und einem Drehregler aber recht schnell erfolgen dürfte. Bis zur nächsten Live-Performance im schlecht beleuchteten Club hast Du die Anordnung sicherlich drin.

Update:
Mit der neuen Firmware und der Treiberversion 1.1.0 hat der Hersteller inzwischen das Problem mit der Hintergrundbeleuchtung der LEDs gelöst. Diese können jetzt bei Bedarf stetig schwach beleuchtet bleiben. Nice!

Übrigens wird der Controller nur dann in Cubase erkannt, wenn er angeschlossen wurde, bevor Du die Software am Rechner startest. Das ist aber bei allen mir bekannten Controllern genauso.

 

Details

Die zehn Tasten sind gummiert und kommen in der dieser Serie eigenen Einheitsgröße daher. Der Drehregler ist größer als bei den anderen Controllern und leicht gerastert. Da er genau wie das Gehäuse aus Kunststoff gefertigt ist, hinterlässt er beim Anfassen nicht gerade den hochwertigsten Eindruck.

Auf der Unterseite befindet sich der USB-Anschluss unter einer Klappe, mit der sich der Steinberg CMC AI in einem 20°-Winkel aufstellen lässt. Ein USB-Kabel ist im Lieferumfang enthalten, was ich sehr begrüße. Das USB-Kabel wird auf der Unterseite eingesteckt und über eine Nut nach außen geführt. Diese sorgt auch dafür, dass das Kabel nicht versehentlich herausrutschen kann. Das funktioniert zumindest bei geschlossener Klappe sehr gut.

Weiterhin befinden sich im bedruckten Karton noch eine CD mit den Treibern (siehe auch weiter oben), eine Lizenz für die Einsteigerversion Cubase AI 6 sowie ein Kunststoff-Clip, der fragiler aussieht, als er sich in der Praxis herausstellt. Er kann dazu genutzt werden, zwei Controller an der Unterseite miteinander zu verbinden. Das hilft, die beiden Geräte im Eifer des Gefechts nicht auseinander driften zu lassen – doch wer eine echte Arretierung und Transportmöglichkeit sucht, sollte sich mal die vom Hersteller optional angebotenen Rahmen ansehen. Diese sind allerdings so teuer wie ein Controller selbst.

 

Bedienelemente

Die zehn gummierten Tasten sind in drei Reihen (4/4/2) angelegt. Die erste Reihe stellt dir vier Funktionstasten zur Verfügung. Diese sind vorbelegt mit Transport/Start, Bearbeitung rückgängig machen, Mixer öffnen und Bearbeitung wiederherstellen. In Cubase kannst Du diesen vier Tasten auch eigene Befehle zuordnen. Alle anderen Tasten sind fest belegt.

In der zweiten Reihe stehen dir dann die Funktionen AI, Browser nach links, Browser nach rechts und Volumen (Vol) zur Verfügung. In der dritten Reihe findest Du schließlich noch die beiden Tasten Lock und Jog.

Alle Tasten können sicherlich einer ruppigen Behandlung standhalten und sind so weit voneinander entfernt, dass auch Grobmotoriker damit umgehen können sollten. Beim Drücken einer Taste leuchtet sie auf, die drei Tasten für die Anzeige des aktuell eingestellten Modus leuchten dauerhaft.


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Die drei Modi AI, Jog & Volumen

Der Steinberg CMC AI Controller für Cubase hat drei (naja, fast vier) unterschiedliche Modi für die Bedienung. Der erste ist der so genannte AI-Modus, für den auch der Drehregler unten in erster Linie gedacht ist. Bewegst Du deinen Mauszeiger in der Software über einen Parameter, so kannst Du diesen mit dem Drehregler verändern.

Ein Beispiel: Du öffnest den Mixer und bewegst die Maus auf einen der Fader. Beim Drehen am AI-Knob erhöhst oder verringerst Du nun den Pegel des Kanals. Oder Du bewegst die Maus auf einen Drehregler an einem Plugin und veränderst den darunter liegenden Parameter. Die Bedienung ist schnell erlernt, in einigen Fällen erreichst Du eine feinere Rasterung durch gleichzeitiges Drücken der Shift-Taste an der Tastatur.

Die Lock-Taste dient im AI-Modus dazu, den Drehregler fest mit einem bestimmten Parameter zu verankern. Dazu wählst Du den Parameter mit der Maus im Cubase-Fenster aus und drückst dann Lock. Nun kannst Du mit der Maus überall hinzeigen, während der Drehregler immer noch diesen einen Parameter steuert. Die Lock-Taste leuchtet die ganze Zeit rot, um dir die Verankerung zu visualisieren. Ein weiterer Druck auf die Taste „Lock“ hebt die Verankerung wieder auf.

Grundsätzlich können mit der AI-Funktionalität alle die Parameter in Cubase und seinen Plugins (auch die der Dritthersteller) ferngesteuert werden, die sich auch automatisieren lassen.

Der zweite Modus ist der Lautstärkemodus, mit dem der große Drehregler für die Steuerung der Lautstärke der Summe genutzt werden kann. Hier kann die Lock-Taste genutzt werden, um eine feinere Abstufung zu nutzen (ganz wie mit Shift in der Software).

Der dritte Modus kann sich mit der Taste „Jog“ anwählen lassen. In diesem steuert der Drehregler die Position des Cursors im Projekt. Übrigens merkt sich der Controller den aktuellen Modus auch, wenn Cubase beendet wird.

 

Der vierte Modus Browse

Vom Hersteller wird der vierte Modus gar nicht als solcher bezeichnet, aber es ist eine weitere Funktionalität des Steinberg CMC AI, die hier nicht unerwähnt bleiben soll – immerhin wurden ihr zwei dedizierte Tasten spendiert.

Mit einem Druck auf den AI-Knob öffnet sich, je nach aktueller Position der Maus, der Projekt-Assistent oder der Preset-Browser. Mit dem Drehregler lässt sich dann ein Eintrag wählen und durch einen weiteren Druck auf den AI-Knopf anwählen.

Mit den Tasten, auf denen die eckigen Klammern nach links bzw. rechts prangen, kannst Du darüber hinaus im Browser navigieren, um Änderungen an deinen Einstellungen noch vorzunehmen. Schließlich dient die Taste „Lock“ in diesem Modus dazu, alle gewählten Einträge auf einen Schlag abzuwählen.

Steinberg CMC CH Testbericht Channel Controller

Der Clip, der die beiden Controller zusammenhält

In der Praxis

Die Lernkurve beim Steinberg CMC AI Controller für Cubase 6 ist flach – kein Wunder bei den wenigen Funktionen, die hier bereitgestellt werden (und das meine ich positiv). Insofern ist es vielleicht auch gar nicht maßgebend, dass die Tasten in einer relativ dunklen Umgebung nicht ablesbar sind (sofern diese nicht gerade hintergrundbeleuchtet werden). Wer sich mit der DAW-Software des Herstellers auskennt, findet sich mit diesem Controller schnell zurecht.

Die Tasten sind gut erreichbar und die Rasterung des Drehreglers ist als klarer Pluspunkt zu werten. Die Haptik desselben hinterlässt leider keinen hochwertigen Eindruck.

Vermisst habe ich eine dedizierte Transportsektion, wobei sich diese ja über die Funktionstasten schnell einrichten lässt. Etwas gewöhnungsbedürftig war die Arbeit mit diesem Controller, da ich rechts die Maus, in der Mitte die Tastatur und links den Controller bedienen wollte. Hier muss jeder selbst entscheiden, ob der Steinberg CMC AI ein Gewinn ist oder eher den Workflow behindert. Immerhin kann ich – wenn ich schon mit der Maus über einen Parameter gehe – den Parameter ja auch gleich mit der Maus einstellen.

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Fazit zum Steinberg CMC AI Test

Sich seinen eigenen Controller modular aufzubauen, das ist der Sinn dieser CMC-Serie. Und hier setzt auch der Steinberg CMC AI an. Er kommt für einen Preis von 149,- Euro, bietet eine übersichtliche Anzahl von Funktionen an und erleichtert damit den Einstieg für seine Nutzer. Gleichzeitig wird aber auch klar, dass ein DAW Controller allein in der alltäglichen Praxis dann doch etwas zu wenig Funktionsumfang (Stichwort: Transport) bieten könnte und ein zweiter her muss. Und schon sind wir in einer Preisregion, in der das sehr genau überlegt sein möchte und auch andere Hersteller sehr feine Geräte anbieten.

Die Installation und Inbetriebnahme sind kinderleicht, einen freien USB-Port findet jeder an seinem Audio Computer. Problematisch kann das erst werden, wenn zwei oder drei dieser Controller genutzt werden sollen, denn jeder einzelne benötigt einen eigenen Port – einen integrierten USB Hub sucht man hier vergebens.

Insofern stellt sich auch die Frage nach der Mobilität, wenn mehr als nur ein Controller genutzt wird. Für sich allein genommen, ist der Steinberg CMC AI sehr portabel, weist ein geringes Gewicht auf und ist schnell in der Laptoptasche verstaut. Im Club oder in einer dunklen Umgebung lassen sich zwar die Beschriftungen auf den Tasten nicht mehr lesen, doch bei gerade einmal elf vorhandenen Bedienelementen ist das kein Problem. Update: Inzwischen hat der Hersteller reagiert und mit einem Update von Firmware und Treibern lassen sich alle Tasten stetig schwach beleuchten.

Alles in allem bietet der Hamburger Hersteller mit diesem Cubase Controller eine einfache Lösung für alle an, die mit möglichst wenig Aufwand einige Parameter fernsteuern möchten. Die Umsetzung ist ordentlich, der Preis für meinen Geschmack etwas zu hoch angesetzt.

Von mir gibt es insgesamt eine überdurchschnittliche Wertung mit dreieinhalb von fünf möglichen Punkten im Steinberg CMC AI Testbericht.

Steinberg CMC AI Features

  • Modularer Cubase Controller
  • 5 frei belegbare Tasten
  • Stromversorgung über USB
Hersteller:   
Produkt:

Steinberg CMC AI Test

Lesermeinungen (4)

zu 'Steinberg CMC AI Testbericht: Kleiner AI-Controller für Cubase'

  • Holger Steinbrink   29. Feb 2012   08:56 UhrAntworten

    Zur Information: Es lassen sich nicht, wie im Test geschrieben, alle Parameter steuern, die sich automatisieren lassen, sondern nur die, welche auch auf Mausradscrolling reagieren. Das funktioniert also zwar mit den meisten Parametern der Plug-Ins von Drittanbietern, allerdings eben nicht allen.

  • Delamar-Fan   02. Mrz 2012   22:08 UhrAntworten

    Ein sehr wichtiger negativer Punkt ist leider die unzureichende Rasterung des Drehreglern. Da muß unbedingt update-technisch so schnell wie möglich nachgebessert werden. Denn wenn man im Vergleich anstatt des Drehreglers die Maus verwendet, merkt man sofort, dass man mit der Maus eben doch noch feinere Zwischenwerte-Werte einstellen kann. Das trifft auch zu wenn man den Drehregler + Shifttaste verwendet!! Ihr könnt das ganz einfach nachvollziehen, wenn ihr in Cubase einen Kanal-Lautstärke-Regler zunächst mit der Maus(!) so minimal wie möglich zum nächst niedrigen oder höheren Wert bewegt. Anschließend zum Vergleich bzw. zur Gegenüberstellung die selbe Prozedur mit dem AI-Knob wiederholen. Man wird dabei im Ergebnis merken, dass bei der Verwendung des Drehreglers die Zwischenwerte leider "verschluckt" werden. Und somit eben die Rasterung schlechter ausfällt, als wenn ich die Maus verwende.
    Ich als Käufer finde es jedenfalls ärgerlich, dass es gerade in diesem entscheidenden Punkt Differenzen gibt und hoffe daher dringend auf ein Update.

  • Chris R.   15. Mrz 2012   01:56 UhrAntworten

    Mal noch ne andere Frage: Ich kann es absoult nicht ab, mit Tasten durch die Kanäle zu klicken bzw. mit der Maus zu scrollen und den jeweiligen Kanal dann anzuklicken. Dafür würde ich den AI gerne zusätzlich "missbrauchen", da er einen relativ großen Endless-Rotary hat (gibts ja leider nicht viele Controller). Ist es möglich ihn dafür einzusetzen? Könnte man quasi eine der Funktionstasten so einstellen, dass nach deren Drücken der Knob eben als Jogwheel zum Durchscollen der einzelnen Spuren dient?

  • spacy   03. Jun 2014   10:53 UhrAntworten

    Hmm... die regler kann ich mit dem scroll-rad der maus auch ändern und dabei nicht ständig umständlich zwischen AI-controller und maus wechseln... leuchtet nicht ein was da der vorteil sein soll..

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