Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht
Vielseitiges Hall-Plugin

Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht

Check den kompakten Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht mit diversen Klangbeispielen ...

Was ist es?

Das Slate Digital Verbsuite Classics Plugin ist ein Audioeffekt, das gleich acht Hallgeräte aus der digitalen Domäne vereint. Die Musiksoftware basiert auf der Technologie »Fusion IR«, es handelt sich hier um einen klassischen Faltungshall. Der Download ist 1,5 GB groß (mehr als 2 GB auf der Festplatte installiert) und beinhaltet Libraries mit entsprechenden Impulsantworten.

Das Audio-Plugin ist sowohl mit Windows als auch mit Mac OS X kompatibel und kann mit den Schnittstellen VST, AAX, AU oder RTAS betrieben werden. Für den Betrieb wird ein vom USB-Kopierschutzstecker (»Dongle«) vom Typ iLok2 benötigt.

Der aktuelle Straßenpreis beträgt 179 Euro. Das Audio-Plugin kann direkt beim Hersteller oder über den Musikalienhandel erworben werden.


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Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht

Erster Eindruck

Nach der schnellen Installation steht der Audioeffekt in der DAW zum Test bereit. Mit an Bord sind allerdings nur sieben der acht möglichen Hallgeräte. Die achte Library mit Impulsantworten muss zusätzlich heruntergeladen und installiert werden. Das hätte gerne benutzerfreundlicher gelöst werden können.

Das Audio-Plugin selbst läuft stabil und bietet eine schlichte, aufgeräumte Oberfläche. Das finde ich gut, der geneigte Nutzer findet sich schnell zurecht.

Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht

Die aufgeräumte, fotorealistische Oberfläche wird bei Bedarf sehr groß und hochauflösend dargestellt

Wie der Name schon vermuten lässt, sollen hier die bekanntesten Klassiker an Hallgeräten vereint werden. Und so liest sich auch die folgende Liste – dahinter jeweils das Gerät, von dem die Impulsantworten stammen:

  • FG-480 – Lexicon 480L
  • FG-2016 – Eventide Reverb 2016
  • FG-250 – EMT 250
  • FG-QRS – Quantec QRS
  • FG-2000 – Roland SRV 2000 (?)
  • FG-16X – AMS RMX16
  • FG-6000 – TC Electronic M6000
  • FG-BM7 – Bricasti M7

Vielseitiger Hall-Audioeffekt

Die größte Stärke dieses Hall-Plugins ist mit Sicherheit seine Vielseitigkeit. Für alle Lebenslagen finden sich in diesem Audioeffekt ausreichend viele Presets mit unterschiedlichen Klangcharakteristika. Seien es Vocals, Gitarre, Drums oder andere Schallquellen – hier wirst Du sicher fündig.

So wurde der Lexicon 480L in vielen Tonstudios dieser Welt zum Standard und ist auf unzähligen Aufnahmen bis heute zu hören. Die Räume im Eventide Reverb 2016 werden immer wieder gerne für Drums verwendet, der AMS RMX16 ist bekannt für das Gated Reverb auf der Snare Drum in Phil Collins’ »In The Air Tonight«.

Die Einstellungsmöglichkeiten geben genügend Freiheiten, um aus den mitgelieferten Presets den passenden Hall zu formen.

Wie klingt das Slate Digital Verbsuite Classics Hall-Plugin?

Klanglich lässt der Hersteller bei diesem Hall-Plugin nichts anbrennen. Alles klingt gut und die unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der einzelnen Geräte können deutlich unterschieden werden. Die Erwartungen an ein so umfangreiches Reverb-Plugin zu diesem Preis können vollständig erfüllt werden.

Ich habe das Plugin gegen dedizierte Emulationen von Reverb 2016, EMT-250 und AMS RMX16 antreten lassen. Die spezialisierten Plugins kommen aus dem Hause Eventide bzw. Universal Audio und kosten alleine fast genauso viel bzw. auch deutlich mehr als das hier getestete Slate Digital Verbsuite Classics.

Das Ergebnis überrascht kaum: Die klangliche Verwandtschaft ist nicht zu leugnen. Doch die dedizierten Plugins können in Puncto Dichte und Charakter noch eine ganze Schippe mehr drauflegen. Das dürfte die vom Hersteller anvisierte Zielgruppe kaum stören, zumal bei diesem Preis.

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Fazit zum Slate Digital Verbsuite Classics Test

Der virtuelle Halleffekt Slate Digital Verbsuite Classics ist seinen Preis wert. Gerade wer bisher noch keinerlei (hochwertiges) Reverb-Plugin sein Eigen nennt, kann hier bedenkenlos zugreifen. Der Klang ist in jeder Lebenslage sehr sauber und in Sachen Vielseitigkeit kann diese Musiksoftware eine Menge Punkte holen.

Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht Die Slate Digital Verbsuite Classics zaubern äußerst vielseitige Halleffekte

Im Hall-Plugin finden sich etliche Presets, die nicht nur Einsteigern das Handling vereinfachen werden und schnell zum gewünschten Ziel führen. Die auf der Oberfläche befindlichen Bedienelemente sind sehr übersichtlich angeordnet. Die für eine Produktion wichtigsten Parameter sind vorhanden, mit ihnen lassen sich die Presets weiter an den gewünschten Halleffekt anpassen.

Wo das Plugin so vielseitig einerseits und günstig andererseits ist, werden die Erwartungen an die Klangqualität erfüllt. Ich hätte mir noch etwas mehr Dichte und Charakter im Klang gewünscht. Wie viele andere Angebote aus dem Bereich Faltungshall kann es nicht mit algorithmischen Emulationen oder den Originalen mithalten – wenn diese auch faktisch oder vergleichsweise (deutlich) teurer sind.

Alles in allem gibt es vier von fünf möglichen Punkten im Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht von meiner Seite. Ein gutes Hall-Plugin, das sich als Einstieg in die Welt des Halls anbietet. Well done.

Slate Digital Verbsuite Classics Features

  • Virtueller Halleffekt
  • Für Windows & Mac OS X
  • Schnittstellen: VST, AU, AAX und RTAS
  • Acht unterschiedliche Hallgeräte emuliert
  • Benötigt iLok2
  • Als Download
Hersteller: Slate Digital
Produkt:

Slate Digital Verbsuite Classics Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Slate Digital Verbsuite Classics Testbericht: Vielseitiges Hall-Plugin'

  • oboe   15. Nov 2016   14:47 UhrAntworten

    bisher lese ich keine negativen Punkte: warum gibt es den Stern Abzug? Weil es nur gut statt sehr gut klingt? Zudem ist mir unklar: wenn es via Impulsantworten funktioniert: wie funktioniert das mit unterschiedlichen Einstellungen/kombinationen? Findet da eine Interpolation statt?

    • Carlos San Segundo (delamar)   16. Nov 2016   15:09 UhrAntworten

      Hallo Oboe,

      so wie ich unseren Redakteur verstehe, handelt es sich einfach um ein gutes Plugin.
      Deswegen die vier Sterne.

      Die Einstellungen werden auf die Impulsantworten gerechnet.
      Und für die unterschiedlichen Geräte gibt es unterschiedliche Impulsantworten.

      Herzliche Grüße
      Carlos

  • oboe   18. Nov 2016   21:22 UhrAntworten

    Moin moin Carlos,

    vielen Dank für die Antwort. Eine Impulsantwort kann man ja immer nur für eine einzige Einstellungskombination gewinnen. Das gilt nicht für Hall, der "nur" die Intensität von Direktschall, erste Reflektionen und Nachhall beeinflusst. Wenn aber alte Geräte mit Einstellungen simuliert werden, die selbst algorithmisch funktionieren, dann macht es doch fast mehr Sinn, das auch algortihmisch nachzubauen, oder? Deshalb wundere ich mich, dass das über IRs passiert?

    Die 4 Sterne habe ich nicht verstanden, da ich keinerlei Abwertung aus dem Text lesen konnte, das PlugIn aber nicht 5 Sterne erhalten hat. Deshalb wüsste ich gerne, was ausschlagebend war: haben andere PlugIns besseren Sound, ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis, lassen sich besser bedienen?

  • Dirk Buro   20. Aug 2019   22:39 UhrAntworten

    Das Plugin klingt ehrlich gesagt unglaublich gut - der Autor hat vergessen, dass es keine käufliche Pluginemulation des Bricasti M7 gibt, diese aber hier enthalten ist, und das sogar verblüffend gut. Und ich darf das sagen als Besitzer von 2 M7 - die Emulation ist einfach extrem gelungen, auch im direkten Vergleich.

    Der Artikel ist insgesamt ok, wird diesem außergewöhnlichem Plugin aber leider nicht gerecht.
    Es handelt sich um 24 Bit Impulse Responses, geschossen auf digitaler Ebene - wie sollten die "noch dichter" werden?
    Von mir 5 Sterne fürs Plugin, und leider nur drei für Marius Schweitzer.

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