Shure MOTIV MVi Testbericht
Kleines Audio Interface

Shure MOTIV MVi Testbericht

Höchst kompakt, robust sowie mit Voreinstellungen für Vocals, Gitarre & Co. - erfahre im Shure MOTIV MVi Testbericht, ob und für wen sich dieses kleine USB Audio Interface lohnt.

Was ist es?

Das Shure MOTIV MVi ist in erster Linie ein Audio Interface für den mobilen Einsatz. Angeschlossen werden können sowohl Mikrofone als auch Musikinstrumente wie E-Gitarre oder Keyboard. Zu diesem Zweck ist das MVi mit einer XLR/Klinke Kombibuchse ausgestattet.

Beim Mikrofonbetrieb stehen zudem fünf DSP-Presets sowie eine zuschaltbare Phantomspeisung zum Anschluss von Kondensatormikrofonen zur Verfügung. Gesteuert werden die verschiedenen Funktionen über ein Touch-Panel auf der Vorderseite. Zur akustischen Kontrolle dient ein Kopfhöreranschluss mit 3,5 Millimeter Klinkenbuchse.

Das Audio Interface ist derzeit für einen Straßenpreis von 125 Euro im Fachhandel erhältlich.


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Shure MOTIV MVi Testbericht

Erster Eindruck

Das Shure MOTIV MVi ist wahrlich ein äußerst platzsparender Vertreter seiner Zunft. Mit seinen Maßen von 42 × 84 × 72 Millimetern ist es kleiner als eine griechische Landschildkröte – es passt in jede Hosentasche. Viel mobiler kann ein Audio Interface nicht sein. (Anm. d. Red.: Viel nicht, aber das Alesis Core 1 ist bei ähnlicher Funktionalität durchaus noch kleiner)

Robust, robuster, Shure MOTIV MVi

Die solide Verarbeitung des Geräts ist beispielhaft, gerade in Bezug auf den intentionierten Einsatz unterwegs. Das Metallgehäuse macht einen mehr als soliden Eindruck, der durch das imposante Gewicht von 310 Gramm weiter verstärkt wird.

Zwar habe ich das Interface dahingehend nicht getestet, doch hält es vermutlich dem ein oder anderen Sturz vom Schreibtisch oder aus dem ersten Stock eines Mehrfamilienhauses stand. Kurz gesagt: Das Shure MOTIV MVi ist ein Panzer im Miniaturformat.

Plug & Play

Das Audio Interface funktioniert problemlos per Plug & Play an Windows oder Mac OS. Es kommt aber noch besser: Dank Apple Mfi (Made for iPhone/iPod/iPad) Zertifizierung gilt dies auch für den Betrieb mit iPhone und iPad. An dieser Stelle gibt es einfach nur Lob. Genau richtig für den mobilen Einsatz.

Bedienung

Das Touch-Panel auf der Vorderseite des Gerätes ist einfach strukturiert und weitestgehend selbsterklärend. Das Zentrum des Panels stellt das Auswahlmenü für die fünf DSP-Presets dar. Es stehen Voreinstellungen für Sprache, Gesang, akustische Instrumente, PA-Betrieb sowie eine lineare Einstellung ohne Klangfärbung zur Verfügung.

Die Presets können sich sehen und hören lassen und sind gerade für Einsteiger oder spontane Aufnahmen durchaus zu gebrauchen.

Links davon befindet sich die Stummschaltung des Mikrofoneingangs. Diese ist doppelt belegt und dient auch zur Aktivierung der Phantomspeisung. Beim Betrieb per Rechner speist das MVi ein Kondensatormikrofon mit 48 Volt. Beim Betrieb mit dem Smartphone sind es dagegen 12 Volt.

Am unteren Rand des Panels befindet sich die Lautstärkeregelung. Auch diese ist doppelt belegt und kann wahlweise die Lautstärke des Kopfhörerausgangs oder den Pegel des Eingangssignals steuern. Unterschiedlich farbig beleuchtete LEDs zeigen die eingestellte Lautstärke des jeweiligen Bereichs an.

Shure MOTIV MVi Testbericht

Alle Buchsen des Shure MOTIV MVi sind an seiner Rückseite zu finden

Anschlüsse am Shure MOTIV MVi

Anschlussseitig zeigt sich das Audio Interface von seiner spartanisch-kompakten Seite. Eine XLR/Klinke-Kombibuchse dient als Eingang. Dazu kommt eine 3,5mm Klinkenbuchse zum Anschluss eines Kopfhörers – das war’s im Grunde auch schon.

Per MicroB-USB geht es zum Rechner beziehungsweise Smartphone oder Tablet. Entsprechende Anschlusskabel liegen dem Modell dankenswerterweise bei. Einzig Android-Geräte benötigen einen USB-Mikro-Adapter, der leider nicht zum Lieferumfang gehört.

Kostenlose Recording-App

Das Shure MOTIV MVi funktioniert unter iOS mit der ShurePlus MOTIV App. Diese ist kostenlos im App Store erhältlich. Ausgestattet wurde diese mit einem Kompressor, einem grafischen 5-Band Equalizer sowie einem +20 dB Mikrofon-Gain Boost.

Direkt über die Recording-App können zudem der Mikrofonpegel und die DSP-Presets des MVi Interfaces gesteuert werden.

Praxistest 1: Mikrofonaufnahme

Für meinen Praxistest schließe ich ein AKG C3000 Kondensatormikrofon an das Interface an. Durch dreisekündiges Drücken der Mikrofon-Stummschaltung des Geräts wird die Phantomspeisung aktiviert und das Mikrofon ist einsatzbereit.

Eine LED auf der Rückseite zeigt die Spannungsversorgung an. Klanglich lässt das Interface – zumindest für seine Preisklasse – kaum Raum für Beanstandungen. Das Signal wird im linearen Modus recht neutral übertragen und auch die DSP-Presets erfüllen ihren Zweck.

Zwar bin ich persönlich kein großer Freund solcher Voreinstellungen, aber Einsteigern und Gelegenheits-Recordern kommt eine Soundanpassung per Knopfdruck sicherlich zugute. Auch für alle, die Podcasts aufnehmen, dürfte die schnelle Anpassung mehr als gelegen kommen. Insgesamt erscheint mir das MVi angenehm rauscharm.

Praxistest 2: Gitarre

Als nächstes teste ich, wie sich das Audio Interface in Verbindung mit einer Gibson Les Paul schlägt. Also Klinkenkabel angeschlossen und los geht’s.

Überraschenderweise stehen die DSP-Presets nicht mehr zur Verfügung, sobald ein Instrument an das Shure MOTIV MVi angeschlossen wird. Das ergibt letztendlich Sinn – zu unterschiedlich können die Instrumente sein, die an das Gerät angeschlossen werden. Daher ist das keineswegs als Minuspunkt zu werten.

Zudem kommt, dass der Klang des Instruments unverfälscht in der verwendeten DAW landen sollte für die spätere Audiobearbeitung. Als besonders angenehm empfinde ich hier die quasi nicht vorhandene Latenz. Alles funktioniert so, wie ich es mir vorgestellt habe: richtig gut und überzeugend.

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Fazit zum Shure MOTIV MVi Test

Das Shure MOTIV MVi ist ein wirklich gutes Audio Interface für den Preis und seine Zielgruppe. Der Sound ist hervorragend gelungen, die Latenz unter Mac OS unmerklich und die Funktionen erstaunlich umfangreich für so ein kompaktes Gerät.

Ein selbsterklärendes Touch-Panel, Phantomspeisung, DSP-Presets, Apple Mfi Zertifizierung – was will man mehr?

Das Metallgehäuse wirkt ultrarobust und ist unfassbar kompakt. Es passt sogar in eine Hosentasche – genauso muss ein Audio Interface für mobile Recording-Zwecke sein.

Zwar stellt das MVi, schon in der Ermangelung der Anschlüsse für Studiomonitore, keine Alternative zu einem »ausgewachsenen« Audio Interface für Zuhause dar. Doch das ist sicherlich nicht sein Anspruch. Für mobile Zwecke ist es eine nahezu perfekte Lösung.

Insbesondere der Support für iOS und Android macht es für die Verwendung mit dem Tablet sehr attraktiv. Und somit beschließe ich meinen Shure MOTIV MVi Testbericht mit einer sehr guten Wertung von viereinhalb von fünf möglichen Punkten.

Shure MOTIV MVi Features

  • Audio Interface für Mac, PC, iOS & Android
  • Kompakte Maße
  • Solides Metallgehäuse
  • MFi Zertifizierung für iPhone und iPad
  • DSP-Presets für Mikrofone
  • XLR/Klinke Kombibuchse zum Anschluss von Mikrofonen und Instrumenten
  • Zuschaltbare Phantomspeisung für Kondensatormikrofone
  • Rauscharme Übertragung
  • Geringe Latenzen
  • Guter Klang
  • Bit-Tiefe: 16-bit/24-bit
  • Abtastrate: 44,1/48 kHz
  • Übertragungsbereich: 20 – 20.000 Hz
  • Kompatibel mit ShurePlus MOTIV Recording-App
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Shure MOTIV MVi Test

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