Rode NT1 Kit Test
Kondensatormikrofon für Fortgeschrittene

Rode NT1 Kit

Das Rode NT1 Kit - Mikrofon, elastische Halterung, Pop- und Staubschutz - will ein Komplettpaket für (Vocal) Recording im gediegenen Homestudio sein. Geht die Rechnung auf?

Was ist es?

Das Rode NT1 – hier in der Ausführung »NT1 Kit« mit Spinne und Popschutz getestet – ist ein Kondnesatormikrofon mit Großmembran und Nierencharakteristik. Es möchte nahezu universell einsetzbar sein, wobei der Fokus auf Vocals liegt.

Dieses Mikrofon richtet sich preislich an Einsteiger bis Fortgeschrittene, möchte aber in die klanglichen Qualitätssphären der Oberklasse vorstoßen. Der Anspruch drückt sich unter anderem darin aus, dass das Eigenrauschen dieses Mikrofons auf einem sehr geringen Niveau von 4,5 dB(A) liegt.

Im deutschen Fachhandel ist einerseits das Rode NT1 Kit, also Mikrofon plus Zubehör, andererseits das Mikrofon allein (»NT1 Single«) für rund 50 Euro weniger erhältlich.

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Passend dazu


Rode NT1 Kit Testbericht

Lieferumfang, erster Eindruck und Verarbeitung

In der Box finden sich die Spinne SMR plus Reduziergewinde und Klemmschraube, der Popschutz und ein Samtbeutel. Die Spinne ist übrigens in Zusammenarbeit mit Rycote entstanden und ein Alleinstellungsmerkmal des Rode NT1 Kit – der Popschutz lässt sich fest in einen Schacht an der Spinne stecken und somit beide Komponenten zu einer praktischen Einheit verschmelzen. Weitere Vorteile dieser Lösung findest Du unten im Praxisbericht.

Rode NT1 Kit Review - Der komplette Lieferumfang

Der Lieferumfang des Rode NT1 Kit – Mikrofon, Spinne sowie Pop- und Staubschutz

Die auch auf Deutsch vorliegende Bedienungsanleitung im Daumenkinoformat erklärt alles Nötige gut verständlich; Tipps zur Aufnahme von Gitarre & Bass, Klavier, Schlagzeug etc. (teils in mehreren Arten) sowie Reinigungstipps sind enthalten, prima.

Das Design ist schlicht, durch das anthrazitfarbene Gehäuse finde ich es sogar recht nobel. Der doppelte Mikrofonkorb ist vorbildlich stabil und das zum Korrosionsschutz nickelbeschichtete Alugehäuse weist einen kratzfesten Keramiküberzug auf – ich nahm mir vor, das Testgerät nicht allzu sehr zu ramponieren, aber letztlich habe ich auch nach großer Anstrengung nicht mal einen mikroskopischen Kratzer hinterlassen.

In der Praxis

Die vorgesehene Einsprechrichtung wird auf dem Mikrofon durch einen goldenen Punkt markiert. Die Spinne ließ sich bei unseren Test stets schnell und fest arretieren, auch das Lösen der Schraube geht gut vonstatten. Eine frohe Botschaft in puncto Verarbeitung: Es ist zu erwarten, dass die Aufhängung per Doppel-Lyre deutlich langlebiger sein wird als die gewöhnlichen Gummischnüre. Bei unseren Tests wurde Trittschall zuverlässig abgefangen. Schon die interne Kapselaufhängung des Rode NT1 allein federt Erschütterungen recht gut ab.

Der Popschutz hatte gleich nach dem Auspacken meine volle Aufmerksamkeit, doch wie gut funktioniert er? Er funktioniert insgesamt gut und erfüllt in den meisten Fällen seinen Zweck. Ab und an kommt doch mal ein Plosiv durch, unser Popfilter von König & Meyer arbeitete im Vergleich etwas besser. Das Stecksystem bietet einen nicht zu unterschätzenden Vorteil: Wenn sich Sänger(innen) an diesem Popschutz orientieren, kann stets der gleiche Abstand zwischen Mund und Mikrofon gewahrt werden. Das sorgt für einen konstanten, besser berechenbaren Sound über mehrere Recording-Sessions hinweg und/oder bei wechselnden Künstlern.

Beim Abnehmen leiser Instrumente und generell dann, wenn das Gain weit aufgedreht werden muss, spielt das Rode NT1 Kit eine seiner großen Stärken aus: Durch das sehr niedrige Eigenrauschen von 4,5 dBA und die starke Ausgangsspannung von 35 mV/Pa ist sichergestellt, dass das mitaufgezeichnete Rauschen selbst bei leisen Passagen nicht oder kaum wahrnehmbar ist.

Klang im Rode NT1 Kit Test

Test des Rode NT1 Kit - Das Mikrofon selbst

Das Mikrofon ist für fast alle Arten von Klangquellen gut bis sehr gut geeignet. Neben der Spezialdisziplin der Stimmaufnahme lassen sich durch die dezente Präsenzanhebung (siehe unten) auch Gitarren mit einem leicht seidig schimmernden Klang einfangen. Die Detailfülle und das Impulsverhalten sind positiv hervorzuheben, was man nicht von jedem Mikrofon in dieser Preisregion behaupten kann. Bei der Nahabnahme extrem lauter Schallquellen wie Schlagzeugt könnte sich das Fehlen eines Pad-Schalters bemerkbar machen; Overheads wiederum sind bedenkenlos möglich.

Viele Vocal-Aufnahmen mit dem Rode NT1 Kit lassen sich ohne nachträglichen Equalizer-Einsatz gleich in einem Mix verwenden. Dafür sorgen die gut präsenten Höhen, die für diese Preisklasse sehr transparent und detailreich klingen. Bei einigen Stimmen könnten die Sibilanten (Zischlaute) etwas zu deutlich hervortreten, das ist aber nicht zuletzt angesichts des Preises und der sonstigen Klangqualität verschmerzbar. Abgesehen davon ist der Frequenzgang sehr ausgewogen.

Alles in allem gehört das Mikrofon im Rode NT1 Kit zu den besten seines Preisbereichs. Es macht in seinem Rahmen fast alles richtig – die naive, aber irgendwie berechtigte Frage »Kann ich damit die Vocals für ‘nen Top-10-Hit aufnehmen?« kann mit Ja beantwortet werden. Vorausgesetzt, man ist hier und da für Nachbearbeitungen per EQ/Filter nicht zu schade und versteht auch sonst sein Handwerk beim Vocal Recording. ;)

Klangbeispiele vom Rode NT1

Rode NT1 – Stimme

Rode NT1 – Shaker

Rode NT2-A – Stimme

Rode NT2-A – Shaker

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Fazit zum Rode NT1 Kit Test

Das Rode NT1 Kit ist ein gelungenes Mikrofon-Komplettpaket. Die Erfahrung des australischen Herstellers kommt voll zum Tragen – zu einem erschwinglichen Preis bekommst Du ein sehr gutes Mikrofon, das detailreiche Aufnahmen macht.

Rode NT1 Kit

Das Rode NT1 Kit überzeugt in fast allen Belangen – das Mikro ist jedenfalls absolut tadellos für den Preis

Dabei wird kein Frequenzbereich überbetont, der Frequenzgang ist etwa im Vergleich zu den hauseigenen Modellen NT1-A und NT2-A schnurgerade – nur die Höhen treten für eine verstärkte Präsenz (etwa von Stimmen und Gitarren) leicht in den Vordergrund; diese »Luftigkeit« ist oft vorteilhaft, wenn sich der abgenommene Klang besser im Mix durchsetzen soll. Das Rauschen ist sehr, sehr niedrig. Das hört man doch gern – nein, man hört es meistens überhaupt nicht, selbst bei stark aufgedrehtem Gain.

Die Verarbeitung ist erstklassig, wobei nicht zuletzt die kratzfeste Keramikoberfläche überzeugen kann. Schließlich ist auch die mitgelieferte Spinne sehr gelungen, ob in puncto Handhabung, Langlebigkeit oder bei der Zuverlässigkeit der Trittschalldämpfung.

Neben der erwähnt hohen Qualität des Mikrofons ist auch die Spinne eines sehr guter Bestandteil in der Grundausstattung für das (Home-)Studio. Lediglich der mitgelieferte Popschutz könnte noch besser arbeiten, in unseren Tests hat er die Plosive nicht immer ausreichend entschärft.

Summa summarum verdient sich das Paket im Rode NT1 Kit Test auf delamar locker sehr gute viereinhalb von fünf Punkten. In dieser Preisklasse führt kein Weg an diesem australischen Bundle vorbei.

Rode NT1 Kit Features

  • Kondensatormikrofon
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Übertragungsbereich: 20 - 20.000 Hz
  • Ausgangsimpedanz: 100 Ω
  • Empfindlichkeit: 35,0 mV/Pa
  • Ersatzgeräuschpegel: 4,5 dB(A)
  • Grenzschalldruckpegel: 132 dB SPL
  • Signal-Rausch-Abstand: 90 dB(A)
  • Phantomspeisung mit 24 oder 48 Volt
  • Anschluss: XLR (3-polig)
  • Maße: 50 x 187 mm
  • Gewicht: 395 g
Hersteller:   
Produkt:

Rode NT1 Kit Test

Lesermeinungen (12)

zu 'Rode NT1 Kit Test: Kondensatormikrofon für Fortgeschrittene'

  • Andreas Eberhardt   01. Nov 2013   09:47 UhrAntworten

    Rode macht schon recht gute und dabei preiswerte Mikrofone.

  • hm   01. Nov 2013   13:24 UhrAntworten

    Was soll das eigentlich sein?

    Die "schwarze" Neuauflage des NT1A?

    • Andreas Baltes   22. Dez 2017   19:23 UhrAntworten

      Nein,- das ist keine (teurere) Neuauflage eines NT1-A.
      Das NT1 klingt deutlich besser und ausgewogener besonders bei Sibilanten. ...am besten mal im direkten Vergleich selbst anhören.

  • Hirade   02. Nov 2013   09:26 UhrAntworten

    DAS wird mein Weihnachtsgeschenk :) Wenn die Zahlen dann wirklich stimmen ists gekauft.

  • SixtyFourAndTwo   06. Nov 2013   11:22 UhrAntworten

    Also, zum Thema preis und Verfügbarkeit verweise ich mal hier hin http://www.session.de/RODE-NT1-Recording-Kit.html

  • Christ (zeilenton.de)   13. Mrz 2014   19:49 UhrAntworten

    Schick, aber ich würd mir ja eine aufpolierte Version des K2 wünschen - zuerst von Rode, dann zu Weihnachten. ^^

  • R.Fischer   13. Jun 2014   10:37 UhrAntworten

    Ist das NT1 irgendeine Neuauflage? Denn es gibt ja das (was Ihr auch immer empholen habt) NT1-A.

    Wo sind denn hier die Unterschiede? Das NT1-A ist ja auch nochmal ein gutes Stück günstiger.

    • Frank   26. Jun 2014   08:21 UhrAntworten

      Das würde mich auch interessieren.

      Frank

  • Metaphor   04. Jul 2014   09:58 UhrAntworten

    @ Frank:

    Das NT1A wird weiterhin parallel zum NT1 vertrieben, das NT1 baut aber sicherlich auf den Vorerfahrungen mit dem NT1A auf. Ich finde das NT1 vom Sound aber wesentlich angenehmer, das NT1A zischelt in den Höhen schon ganz schön heftig. Da der Preisunterschied doch recht gering ist würde ich jederzeit zum NT1 greifen. Vor Allem im Kit bekommt man noch diese gute Spinne und einen Plopp-Schutz dazu, was man sonst noch separat kaufen müsste.

    Wenn ich mir jetzt noch mal ein neues Mic zulegen müsste (Einstiegs- bis Mittelklasse-Segment)würde ich das NT1-Kit in jedem Fall antesten.

    • Frank   11. Jul 2014   09:33 UhrAntworten

      @ Metaphor

      Naja, das NT-1 Kit gibt es momentan für 229 Euro. Das NT-1A im Kit mit Spinne bei einem großen Online-Versandhandel für aktuell knapp 175.

      Also schon nochmal ein kleiner Unterschied. Frage ist, ob sich das wirklich lohnt. Habe nochmal in einigen englischsprachigen Forum gelesen und dort wurde z.B. mitunter gesagt, dass beim NT-1 die Mitten zu stark abgebildet werden würden.

      Wahrscheinlich alles Geschmackssache.

      Allerdings kostet das NT-2A-Kit mit Spinne und Kabel auch "nur" 260 Euro bei einem großen Musikversandhandel.

      Hier ist der Geld-Sprung vom NT-1 zum NT-2A dann auch wieder nicht sooo groß.

      • Metaphor   17. Jul 2014   20:35 Uhr

        @ Frank:

        Das stimmt sicherlich was Du bzgl. der Preisdifferenz zwischen NT1 und NT2a geschrieben hast. Beim NT2a hat man dann noch den Vorteil, dass man unterschiedliche Richtcharakteristiken, Low-Cuts und Pad-Absenkungen einstellen kann.

        Allerdings geht es mir um den Grundklang des Mikros. Den finde ich beim NT1 für mich am Angenehmsten, wenn ich zwischen NT1, NT1a und NT2a entscheiden müsste.

        Eine stärkere Mittenabbildung finde ich erträglicher, als zischige und klirrende Höhen. Vor Allem ist das bei Vocals nicht verkehrt, wenn die Mitten etwas nach vorne kommen. Gerade in dem Bereich liegt ja im Frequenzspektrum die Sprachverständlichkeit.

  • Phoebe   15. Mrz 2015   08:53 UhrAntworten

    Hallo! Ich stehe aktuell vor der Entscheidung NT1-A oder Nt2-A, die ich beide zum Testen hier habe. Nun sind mir die S-Laute beim 1A zu scharf, die Mitten gefallen mir sehr gut. Beim 2A ist es genau umgedreht, hier gefallen mir die S-Laute, sie sind nicht so scharf und klingen natürlich. Dafür habe ich das Gefühl, dass der Stimme etwas Volumen fehlt - also die Mitten nicht so klar hervor kommen. Wäre das Nt1 da vielleicht die passende Möglichkeit, die beide Vorteile von Nt1-A und NT2-A mitbringt?
    Vielen Dank! :)

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