RHA T10i Testbericht
Fortgeschrittene In-Ears mit variabler Klangfarbe

RHA T10i Testbericht

Um diese In-Ears geht es im RHA T10i Testbericht auf delamar ...

Was ist es?

Der RHA T10i ist ein In-Ear-Kopfhörer. Die integrierte Kabelfernbedienung mit Mikrofon taugt zur Steuerung von Apple-Mobilgeräten und mit eingeschränkter Funktionalität auch für Android-Smartphones bzw. Tablets.

Eine große Besonderheit stellen die drei mitgelieferten Tuning-Filterpaare dar, die sich auf die Ohrhörer aufschrauben lassen – mit ihnen kannst Du, ausgehend vom vergleichsweise neutralen Sound »Reference«-Filter, entweder die Bässe oder die Höhen leicht anheben. Stolze zehn Ohrstöpselpaare in diversen Formen und Größen zählen zum Lieferumfang, ebenso ein Etui und ein Kabelclip.

Diese In-Ears sind zum Straßenpreis von 129,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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RHA T10i Testbericht

Lieferumfang

Ein außergewöhnlich reichhaltiges Zubehör wird nach dem Öffnen der Packung zutage gefördert. Da wäre zunächst eine Schablone, in der sage und schreibe neun Ohrstöpsel-Paare eingepasst sind, auch solche aus Schaumstoff und mit Doppelflansch sind zu finden.

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Derart viele Ohrstöpsel sind nicht selbstverständlich

Übrigens ist noch ein Paar zu finden, es steckt bei der Auslieferung bereits an den Ohrhörern. Dabei handelt es sich um zwei der kleinsten Stöpsel dieser stattlichen Kollektion – gut für meine engen Gehörgänge, dennoch habe ich zu Testzwecken einen Stöpseltausch vorgenommen. Das gestaltet sich wie gewohnt recht fummelig, was aber nur ein Zeichen dafür ist, dass sich die Stöpsel sehr fest an die Edelstahlkonstruktion der Ohrhörer anschmiegen. So soll es sein.

Klasse: Du findest drei Filterpaare, die sich einfach auf den RHA T10i aufschrauben lassen – der Hersteller nutzt den anschaulichen Begriff »Tuning-Filter«, denn neben dem vorinstallierten Referenzfiltern (vergleichsweise neutraler Klang) sorgt ein Paar für mehr Bass und das andere für mehr Höhen. Im Kapitel zum Sound weiter unten werde ich genauer auf deren klanglichen Eigenheiten eingehen.

Ein kleiner Clip dient zum gediegenen Kabelverlegen und ein adrettes Täschchen in der Größe eines Portemonnaies beherbergt das gesamte Ensemble aus T10i und Zubehör. Fein.

Verarbeitung und Design des RHA T10i

Von den edelstählernen Ohrhörern in dezent gebürsteter Optik über das Kabel bis hin zum Stecker ist alles sauber und robust gefertigt. Die Filter lassen sich gut und fest aufschrauben. Die Kabelummantelung ist schön dick und der Stutzen am Übergang zum metallenen Stecker entpuppt sich als zwei Zentimeter lange Spirale mit ausgewogener Elastik und relativem großem Knickradius. Rundum fein.

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Konstruktionstechnisch ist der RHA T10i eine Wucht

Schade, dass das Kabel nicht abnehmbar ist, wie es fortgeschrittenen In-Ears gut zu Gesicht steht. Freilich, in dieser Preisklasse ist das noch nicht selbstverständlich und bei pfleglicher Behandlung wird kein Kabelbruch zu befürchten sein.

Alles in allem kommt der RHA T10i in einem aparten, durchaus edlen, aber doch recht zurückhaltenden Design daher – die Bewertung will ich deinem Geschmack überlassen, Produktbilder findest Du in diesem Review zu Genüge.

Ohrstöpsel und Bügel

Durch die zahlreich versammelten Ohrstöpsel werden praktisch alle geneigten Hörer die rechten Passstücke für ihre Lauscher finden – für einen guten Sitz, vernünftige Schallisolation und nicht zuletzt einen optimalen Klang. Diese heilige Dreifaltigkeit stellte sich bei mir schon fast mit den ab Werk installierten Stöpseln ein und nach zwei Wechseln hatte ich die für mich besten Stöpsel entdeckt.

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Laut Handbuch tragen die Bügel des RHA T10i dazu bei, dass keine Kabelgeräusche übertragen werden. Diese glänzen in der Tat durch Abwesenheit – super!

Die Bügel werden nach vorne, dann oben und schließlich hinten um die Ohrmuschel geschlungen. Zur Anpassung an deine Ohrform ist die Elastizität der Bügel mit der eines schnell nachgebenden, »weichen« Drahts vergleichbar. Eine gute Idee mit elegantem Erscheinungsbild – anders als die großen starren Bügel mit Kabelrinne, die immer ein wenig an klobige Hörgeräte aus dem vergangenen Jahrtausend erinnern.

Leider rutschten die Bügel immer wieder von meinen Ohren, wenn sie durch stetige Bewegung beansprucht wurden – beim Gehen und Laufen, vom Rennen ganz zu schweigen. So habe ich immer meine Mütze aufsetzen müssen, um die Vorrichtung in Schach zu halten. Nur durch Festzurren des Y-Teilers bis direkt unter mein Kinn ließ sich das nennenswert bändigen.

Wohlwollend lässt sich vermuten, dass hier das Streben nach einem hohen Style-Faktor obsiegt hat, denn minimalistisch-schick ist das Ganze auf jeden Fall, aber für den Hörgenuss per pedes leider nicht verlässlich genug.


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Kabelfernbedienung

Am rechten Kabelstück hängt die Fernbedienung – stets nah am Kinn am oberen Halsende. So ist die Bedienung zuweilen etwas ungelenk und man muss »blind« agieren, doch für mich überwiegt hier der folgende Fakt: Du kannst auf Brust- und Bauchhöhe frei walten, ohne dass die Fernbedienung im Weg herumbaumelt. Sie überzeugt durch ihr ungewöhnlich geringes Gewicht und ihre recht schlanke Bauweise. Außerdem ist das integrierte Mikrofon stets sehr nah am Mund, so dass eine durchgängig gute Sprachqualität gewährleistet ist.

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Die Kabelfernbedienung am RHA T10i überzeugt

Schade, dass nur Apple-Geräte die volle Unterstützung genießen. So lassen sich mit Android zwar Songs weiterschalten und Telefonate annehmen/beenden, aber das Leiser-/Lautermachen, Starten und Pausieren funktioniert nicht.

Die durchgängig mit einer weichen Gummischicht überzogenen Knöpfe für Lautstärke hoch/runter, und Play/Pause/Anrufentgegennahme etc. könnten einen besser definierten Druckpunkt haben.

Es sei erwähnt, dass auch eine Variante ohne Kabelfernbedienung zur Verfügung steht: Diese heißt ganz einfach »T10« und kostet immerhin zehn Euro weniger.

Klang im RHA T10 Testbericht

Das Tuning-Filter-Trio macht eine differenzierte Betrachtung des Frequenzgangs erforderlich. Meine ersten Kandidaten: die ab Werk installierten Filter vom Typ »Reference«, die vermeintlich am neutralsten aufspielen.

Frequenzgang

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Der Bass reicht ungeheuer tief hinab und ist druckvoll, ohne zu dröhnen oder zu wummern. Die Anschläge klingen stets recht pünktlich ab. Alle Testtracks wurden vom RHA T10i wunderbar satt unterfüttert – manchmal vielleicht ein wenig zu viel des Guten, aber die meisten, die mehr auf Spaß als auf analytisches Lauschen aus sind, heißen diesen Nuance mehr Bass willkommen. So wie ich.

Schön, dass die unteren und moderaten Mitten da nicht zurückstehen. Der »Körper« aller Klänge kommt gut zum Vorschein und nichts wird übergebührlich durch die unten angrenzenden Bässe überdeckt. Die höchsten Mitten sowie ein großer Teil der Höhen sind mir allerdings zu zurückhaltend. Dieser Höreindruck wird denn auch von der deutlichen Kerbe zwischen 5 und 10 kHz in der graphischen Darstellung des Frequenzgangs unterstrichen:

RHA T10i Testbericht

Das ist einer der Gründe (aber bei weitem nicht der alleinige) dafür, dass Sibilanten mit großer Souveränität transportiert werden. Zu beißendem Zischeln kam es nur, wenn das für die Aufnahme genutzte Mikrofon in diesem Bereich eine Überempfindlichkeit offenbart. So gelingt in der Regel ein ermüdungsfreies Hören über lange Zeiträume.

Sonstiges

Bei der Detaildarstellung wird gute Kost geboten – ein Fünkchen filigraner hätte es sein dürfen, doch hinter dieser Aussage steckt bereits ein sehr hoher Anspruch.

Wie gut, dass es das Treble-Filterpaar gibt. Mit diesem erklingen die Höhen weitgehend so, wie ich sie mir mit den Referenz-Filtern gewünscht hätte. Wie angedeutet, bleiben auch hier die Sibilanten noch im Zaum.

Dann gibt es noch die Filter zur Bassverstärkung – schwer vorzustellen, wie man sich tatsächlich noch mehr Tiefton wünschen könnte, als mit den anderen beiden Filterpaaren schon produziert wird. Wie dem auch sei, erfreulicherweise werden die unteren Mitten auch hier nicht bzw. kaum in Mitleidenschaft gezogen.

Im Raumklang – Stereobreite, Tiefenstaffelung und Separation der Einzelklänge auf der virtuellen Bühne – erzielt der T10i in dieser Preisklasse eine gute Leistung. Viele günstigere Modelle (etwa meine guten alten Fischer Audio Eterna V2) erzielen in diesen Disziplinen allerdings ähnliche gute Resultate.

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Fazit zum RHA T10i Test

Der RHA T10i klingt sehr druckvoll, ohne unkontrolliert zu tönen – die Bässe reichen herrlich tief hinab, sind in ihrer Dynamik gut definiert und fahren den untern Mitten nicht in die Parade. Hier wird ein fabelhaftes Fundament gelegt, um Tracks aller Art imposant zu vertonen. Der Sound ist insgesamt sehr warm und in höheren Gefilden »relaxt« (weiter unten mehr dazu), was in der Regel richtig Spaß macht und bei vielen Hörern den richtigen Nerv treffen wird. Dazu sind die Detailfreude und der Raumklang recht gut ausgeprägt.

RHA T10i Testbericht

Der RHA T10i Testbericht in Kürze: Klang und Verarbeitung top, Tragbarkeit mit Luft nach oben

Die zwei Tuning-Filterpaare zur leichten Bass- oder Höhenbetonung lassen sich einfach aufschrauben. Schön, dass man nicht an ein einziges Klangbild gebunden ist – diese Methode für mehr Flexibilität im Timbre ist allemal besser, als mit einem Equalizer zu hantieren. Sofern ein solcher im Abspielgerät überhaupt vorhanden ist.

Verarbeitungstechnisch spielt das Topmodell von RHA ganz vorne mit. Von den Ohrhörern über das Kabel und die Fernbedienung bis hin zum Stutzen und Stecker ist alles sehr sauber und robust konstruiert. Die Kabelfernbedienung, die an iOS-Geräten ihre komplette Funktionalität entfaltet, ist angenehm leicht. Schließlich ist positiv zu bemerken, dass zehn Ohrstöpselpaare für Lauscher in allen erdenklichen Formen und Größen mitgeliefert werden. Ein kleines Etui und der Kabelclip runden das tolle Zubehörpaket ab.

Leider erwiesen sich die Drahtbügel als so elastisch, dass sie sich beim Laufen stets nach einiger Zeit lockerten und manchmal ganz vom Ohr rutschten. Wenn man vorsichtig spaziert und den Y-Teiler konsequent unter dem Kinn festzurrt, passiert das nur sehr selten, doch das ist keine allzu alltagstaugliche Lösung.

Die Delle im Frequenzgang zwischen 5 und 10 kHz ist spürbar – daran ändern auch die alternativen Tuning-Filter nichts, so dass der T10i in den oberen Mitten und in Teilen der Höhen recht schüchtern tönt. Wie erwähnt: Für den letztendlichen Hörspaß ist das weniger relevant, aber für meinen Geschmack tendiert der Sound etwas zu stark in Richtung Hi-Fi.

Alles in allem schneidet der Kandidat im RHA T10i Testbericht auf delamar dennoch knapp mit einer guten Wertung ab. So verbuchen wir vier von fünf Punkten und sehen noch Luft nach oben für einen eventuellen Nachfolger. 

RHA T10i Features

  • In-Ear-Kopfhörer
  • Übertragungsbereich: 16 – 22.000 Hz
  • Impedanz: 16 Ω
  • Kabel: 1,35 m, glatt, fest installiert
  • Stecker: 3,5 mm, nicht gewinkelt
  • Kabelfernbedienung
  • 10 Paar Ohrstöpsel diverser Form
  • 3 Paar Tuning-Filter (Bass, neutral, Höhen)
  • Transporttasche mit Reißverschluss
  • Clip zum Befestigen des Kabels an Kleidung
  • Gewicht: 41 g
Hersteller: RHA
Produkt:

RHA T10i Test

Lesermeinungen (2)

zu 'RHA T10i Testbericht: Fortgeschrittene In-Ears mit variabler Klangfarbe'

  • Panda   03. Apr 2015   10:37 UhrAntworten

    Zumindest mobil fehlt glaube ich ein Teil des Tests (vor allem der Teil in dem der Sound getestet wird).

    • Felix Baarß (delamar)   03. Apr 2015   20:58 UhrAntworten

      Update: Das Problem ist behoben. Besten Dank für den Hinweis!

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