PreSonus Monitor Station V2 Testbericht
Flexibler Monitor Controller

PreSonus Monitor Station V2 Testbericht

Das ist der Prüfling im PreSonus Monitor Station V2 Testbericht - wir checken auch seine Qualitäten als Monitor-Controller, mit dem sich flexible Kopfhörermischungen für die Musiker erstellen lassen

Was ist es?

Die PreSonus Monitor Station V2 ist ein Monitor-Controller für Projekt- und Tonstudios sowie fortgeschrittenes Homerecording – ein Gerät zum Umschalten bzw. zum gleichzeitigen Betrieb von drei Lautsprecherpaaren. Darüber kannst Du vier Kopfhörer anschließen, deren Lautstärken und Einspeisewege (Cue/Main) separat regelbar sind.

Die Angaben zu den analogen und digitalen Eingängen sowie alle sonstigen Ausstattungsmerkmale entnimmst Du unserem Infokasten. Die folgenden erweiterten Funktionen kannst Du ausführen: Stummschalten, Monokompatibilität prüfen, Dimmen (sofortige Pegelsenkung in regelbarer Stärke) und Talkback per internem Mikrofon zur Verständigung mit den Musikern im Aufnahmeraum.

Das Gerät ist zum Straßenpreis von 359,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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PreSonus Monitor Station V2 Testbericht

Verarbeitung und erster Eindruck

Wie bei fast alle anderen Geräte dieser Art ist die Oberfläche der PreSonus Monitor Station V2 leicht gewinkelt. So gestaltet sich die Bedienung beim Sitzen am Studiotisch angenehmer. Das Metallchassis ist tadellos gefertigt, alle Buchsen sind fest verschraubt und Gummifüße sorgen für einen rutschfesten, schonenden Stand. Die Regler laufen sie mit einem vernünftig bemessenen Drehwiderstand und sind gut griffig, allerdings könnten sie etwas fester sitzen. Die Soft-Touch-Buttons sind angenehm (und geräuschlos) bedienbar, zudem werden sie durch orangene LEDs kräftig genug hintergrundbeleuchtet.

Das Ein- und Ausschaltgeräusch bei aktivierten Boxen hält sich in Grenzen. Auch bei hoch eingestellten Pegeln bleibt das weiche, gutmütige »Plopp« recht leise. Das »Klick« beim Umschalten der Quellkanäle/Ausgabelautsprecher ist hingegen so verschwindend leise, dass konzentriertem Lauschen nichts im Weg steht.

Die gedruckte Kurzanleitung ist gut gelungen, genau wie das vollständige Manual, das zum Download bereitsteht. Typisch für PreSonus: DINA4-Format mit angenehmem Layout, fehlerfrei ins Deutsche übersetzt, verständlich, bebildert. Und wieder mit einem Kochrezept, diesmal für Hühner- und Andouille-Gumbo. :)

Inhaltlich zu loben ist unter anderem die ausführliche Anleitung zum Kalibrieren und Aufstellen der Studiomonitore unter Zuhilfenahme von rosa Rauschen, eines Schalldruckmessers etc.

Ein- und Ausgänge der PreSonus Monitor Station V2

Eingangsseitig ist die Option zur Speisung via Smartphone, Tablet & Co., anderseits der S/PDIF-Input positiv hervorzuheben.

Gewöhnliche Plattenspieler lassen sich im Gegensatz zum Vorgänger nicht mehr direkt nutzen, für ihren Betrieb ist nun ein separater Phono-Vorverstärker nötig. Das war in meinen Augen ohnehin eher als nette Dreingabe zu werten. Es gibt keine XLR-Buchse zur Nutzung eines externen Talkback-Mikros. Das fine ich allerdings (mehr als) verschmerzbar, denn das neu hinzugekommene interne Mikrofon gute Dienste leistet.

Erfreulich: Sowohl das Haupt- als auch das Cue-Signal können nun durchgeschleift und über dedizierte Klinkenbuchsenpaare ausgegeben werden. Die durch den Anschluss an die V2 belegten Outputs meines Audio-Interfaces werden somit wieder ausgeglichen. Und ich kann das durchgeschleifte Signal unabhängig von der eingestellten Monitoring-Lautstärke aufzeichnen bzw. weiterbearbeiten. Da die PreSonus Monitor Station V2 im Hörtest keine Klangfärbungen offenbart, kann ich das auch mit ruhigem Gewissen tun.

Alles in allem hat der Hersteller meines Erachtens an den richtigen Stellen rationalisiert, um dafür einen S/PDIF-Anschluss, Durchschleifausgänge und ein integriertes Talkback-Mikro hinzuzufügen. Somit haben wir mit einem der vielseitigsten Geräte seiner Klasse zu tun.

PreSonus Monitor Station V2 Testbericht

Die Rückseite der PreSonus Monitor Station V2

Kalibrierung

Im Auslieferungszustand sind die drei kleinen Trim-Regler für die Lautsprecher-Buchsenpaare noch auf -80 dB gestellt. Ein kurzer Dreh mit dem Fingernagel und meine Boxen waren bereit zum Abhören. Diese Trim-Potis versetzen dich gegebenenfalls in die Lage, Lautstärkeunterschiede zwischen mehreren Boxenpaaren auszugleichen – gutes Feature.

Dass sie im Vergleich zum Vorgänger deutlich kleiner und an der Rückseite zu finden sind, ist für mich nicht nur für vertretbar, sondern die bessere Lösung. Denn nun ist ein versehentliches Verstellen der Regler weitaus weniger wahrscheinlich. Außerdem wirkt die Hauptbedienoberfläche deutlich aufgeräumter als bei der V1. Letzteres liegt übrigens auch in der klaren Trennung der Bediensektionen begründet: oben das Cue-, unten das Main-Signal, was in aller Regel »oben Kopfhörer, unten Lautsprecher« bedeutet. Fein.

Modi für die Lautsprecherwahl

Standardmäßig kannst Du die drei Lautsprecher (oder deren zwei plus Subwoofer) in beliebigen Kombinationen nutzen – z.B. für dieses Szenario:

  1. Regie-Abhöre
  2. Subwoofer
  3. Boxenpaar im Aufnahmeraum

Du kannst die PreSonus Monitor Station V2 Gerät aber auch in einen Modus versetzen, in dem das Signal stets nur einem Ziel zugeführt wird. Perfekt für schnelles, unterbrechungsfreies Umschalten, beispielsweise zwischen den folgenden Geräten:

  1. Hauptabhöre oder Nahfeldmonitor
  2. (Zweiter) Nahfeldmonitor
  3. Spezialisten wie Nowsonic RadioCheck [Testbericht]

Aller guten Dinge sind drei und so findet sich noch eine Betriebsart, in der die Kanäle A und B jeweils exklusiv geöffnet werden. während Speaker C unabhängig davon »getoggelt« werden kann. Etwa für den Subwoofer. Ich finde es wunderbar, so ein strenges Regime über das Bedienschema eines Monitor-Controllers führen zu können.

Cue-Sektion

Die vier Cue-Ausgänge der PreSonus Monitor Station V2 werden für 99,99% aller Kopfhörer laut genug sein, zudem ist der Sound ohne Fehl und Tadel. Für jeden Output lässt sich die Quelle separat wählen(entweder Cue- oder Main-Eingänge), zudem sind sie getrennt in der Lautstärke regelbar.

Das ist doch mal ein feiner Kompromiss. Einerseits die übersichtlichen Grundfunktionen eines Monitor-Controllers, andererseits die maßgeschneiderte Monitormischung ausgewachsener Kopfhörerverstärker (z.B. Nowsonic Hexacon [Testbericht]

Ähnlich wie bei der Lautsprecherwahl besteht hier die Möglichkeit, a) immer nur eine Cue-Quelle oder b) eine freie Kombination aus den Quellen zu wählen. Für mich bleiben somit keinerlei Wünsche offen, jedenfalls angesichts von Preis und Gerätegröße.

Sonstiges im PreSonus Monitor Station V2 Testbericht

Sämtliche Funktionen für ausgefeiltes Monitoring sind an Bord. Als da wären: Ein Knopf zum sofortigen Stummschalten, einen zur Überprüfung des Mixes auf seine Monokompatibilität und ein Dim-Schalter. Für Letzteren ist die Pegelsenkung sogar stufenlos (-6 bis -30 dB) einstellbar. Endgültig rund wird die Ausstattung mit dem Talkback, für das nun wie erwähnt ein integriertes Mikrofon bereitsteht, um die Musiker im Aufnahmeraum zu gängeln. ;)

Die LED-Kettenzeigen stellen die Pegel der Hauptsignalmischung vergleichsweise hoch aufgelöst dar. Der kritische Bereich zwischen 0 und -8 Dezibel ist in 2-dB-Schritte unterteilt. Prima: Das Metering kann unterschiedlichen Referenzpegeln entsprechend eingestellt werden: +4, +10 oder +18 dBu.

Abschließend sei bemerkt, dass die Einstellungen der vier Buttons für Mono, Mute, Dim und Talkback gespeichert werden. So kannst Du nach dem Aus- und Wiedereinschalten genau da weitermachen, wo Du aufgehört hast.

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Fazit zum PreSonus Monitor Station V2 Test

Wie schon beim Vorgänger ist die Ausstattung für die Preisklasse reichhaltig und das Signalmanagement recht flexibel. Hochambitioniertes Homerecording mit einer Band bzw. die Arbeit in Projekt- und kleineren Tonstudios werden gut bedient. Dabei wurde geschickt modernisiert, da anstelle des Phono-Eingangs und der XLR-Buchse für externe Talkback-Mics nun ein S/PDIF-Input, Durchschleifausgänge und ein integriertes Mikro an Bord sind.

PreSonus Monitor Station V2 Testbericht

Der PreSonus Monitor Station V2 Testbericht kommt zur den Kernerkenntnissen

Das Interface ist klarer gestaltet: Oben wird das Cue-Signal geregelt, unten das Hauptsignal. Die Buttons am unteren, abgerundeten Rand des angewinkelten Paneels sind jederzeit gut erreichbar und ausreichend kräftig beleuchtet. Insgesamt überzeugt die Bedienbarkeit, nur die Poti-Kappen hätten gerne ein wenig fester auf den Drehgebern sitzen dürfen.

Standardmäßig sind beliebige Kombinationen aus allen drei Outputs möglich. Doch zum einfachen A/B-Hören gibt es einen alternativen Modus, der immer nur einen Output aktiviert und die anderen sofort stummschaltet. In Modus 3 gilt das wiederum nur für die Ausgänge A und B, während Ausgang C frei zu- und abschaltbar bleibt – perfekt für das »Toggeln« eines Subwoofers.

Last, but not least, kann ich auch soundtechnisch ein gutes Zeugnis ausstellen, in meinen Ohren gibt es keine hörbare Beeinträchtigung der Klangqualität. So beschließe ich den PreSonus Monitor Station V2 Testbericht auf delamar mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten. Reife Leistung!

PreSonus Monitor Station V2 Features

  • Monitor Controller
  • Eingänge
    • 2x Stereo-Line (6,3 mm L/R)
    • 2x Stereo-Aux (Cinch L/R + 3,5 mm)
    • S/PDIF (koaxial)
  • Ausgänge für ...
    • 3 Lautsprecherpaare (6,3 mm L/R)
    • 4 Kopfhörer (6,3 mm)
  • Durchschleifausgänge: 2x Stereo-Line (6,3 mm L/R)
  • Signalquellen beliebig zuschaltbar
  • Lautsprecher beliebig zuschaltbar
  • Kopfhörer separat regelbar und einzeln per Cue- oder Main-Signal speisbar
  • Mute-, Mono- und Dim-Schalter
  • Talkback mit integriertem Mikrofon
  • Pegelanzeige (2x8 LEDs)
  • Maße: 229 x 216 x 64 mm
  • Gewicht: 2,7 kg
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PreSonus Monitor Station V2 Test

Lesermeinungen (2)

zu 'PreSonus Monitor Station V2 Testbericht: Flexibler Monitor Controller'

  • mono   13. Apr 2015   15:35 UhrAntworten

    Die Ergonomie der Kopfhörerausgänge ist der Schwachpunkt bei dem ansonsten guten Gerät in dieser Preisklasse.
 Die vier Kopfhörerausgänge gehören an die schmale vordere Kante. So hat man die Kabel immer im Weg. Ärgerlich! Man kann sich mit Winkelsteckern von »T« und einer aufgeklebten Kabelklemme behelfen, die die Kabel nach hinten weg führt. Das hätte doch beim Designprozess auffallen müssen. Auch sollte man diese Öffnungen bei Nichtgebrauch mit Neutrik DummyPlugs verschliessen. Auch wäre es schön, wenn die Hersteller von Pultgeräten generell eine Abdeckung gegen Staub beilegen würden.

  • Jay   14. Apr 2015   10:34 UhrAntworten

    Du hast sowas von recht! Genau so seh ich das auch, das mit den Klinken hätte man besser machen können. Was die Staubabdeckungen bei Pulten angeht: A+H lassen sich solche mit ca. 50 Euronen (z. B. beim Xone 92) und aufwärts bezahlen. Viel Geld für reines Mattplastik, das geht gar nicht. Aber man hat ja Bastlergene*fg*

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