Numark Mixtrack Quad Testbericht
Kompakter DJ Controller für 4 Decks

Numark Mixtrack Quad Testbericht

Was ist es?

Der Numark Mixtrack Quad ist ein DJ Controller für 4 Decks mit integriertem Audio Interface. Er bietet links und rechts je zwei Viererreihen mit Pads, insgesamt lassen sich also 16 Samples triggern. Zweimal vier gerasterte Potis zur Effektsteuerung sind vorhanden. Das Design und mit einigen Abstrichen auch die Ausstattung sind dem für zwei Decks ausgelegten Numark Mixtrack Pro II sehr ähnlich. Auch hier haben wir es mit einem Gerät zu tun, das ausschließlich für das digitale DJing konzipiert wurde, daher gibt es keine Eingänge für Zuspieler wie Turntables, CD-Player & Co.

Numark Mixtrack Quad Testbericht

Los geht’s mit dem Numark Mixtrack Quad Testbericht auf delamar

Mitgeliefert werden die abgespeckte DJ Software Virtual DJ LE, die gedruckte Bedienungsanleitung und ein USB-Kabel. Der Straßenpreis liegt bei 269,- Euro (inkl. MwSt.).


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Numark Mixtrack Quad Testbericht

Erster Eindruck und Verarbeitung

Für einen 4-Deck-Controller ist der Numark Mixtrack Quad erstaunlich kompakt. Da sich auch das Gewicht mit gut 2,1 kg noch in Grenzen hält (und gleichzeitig nicht zu leicht ausfällt), ist das Gerät leicht zu transportieren. Wie auf den Produktfotos ersichtlich ist, übt sich Numark bei der Gestaltung des Quad eher in Understatement – die schwarze, in leicht gebürsteter Optik erstrahlende Faceplate gefällt mir und die silbernen Kunststoff-Akzente der Potis, Faderkappen und Jog-Wheels erzeugen einen willkommenen Kontrast. An der Unterseite sitzen kleine Gummifüße und sorgen für einen guten, rutschfesten Halt.

Die großen Klinkenbuchsen für Kopfhörer und Mikrofon sind fest nicht mit dem Gehäuse verschraubt, was aber durchaus noch üblich ist und bei pfleglicher Behandlung kein Problem darstellen dürfte. Die Komponenten des Gehäuses sind gut miteinander verbunden, alles sitzt fest aneinander. Meine Eindrücke von den Potis, Fadern, Jog Wheels und Pads findest Du gesondert in den folgenden Kapiteln.

Die Installation der Gerätetreiber verlief unter Windows 7 automatisch, unter Mac OS X ist das dank Klassenkonformität nicht anders. Das Kurzfazit vom mitgelieferten Virtual DJ LE gibt es weiter unten im letzten Kapitel.

 

Potis, Fader und Knöpfe

Die Potis fühlen sich dank ihres hohen Drehwiderstandes angenehm an, zudem kommt mir das leichte Einrasten in Mittelstellung als haptisches Helferlein gelegen. Das Profil der Riffelung ist tief genug, um einen guten Grip zu gewährleisten.

Leider liegen die zentral angeordneten Potis sehr eng beieinander; selbst DJs mit kleineren Fingern können sie nicht so bequem bedienen wie bei einer Vielzahl vergleichbarer Controller. Gelegentlich stieß ich beim Schrauben an die benachbarten Regler.

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Wie bei allen Geräten der Mixtrack-Serie gibt es leider keine Gain-Potis für die Kanäle. Dadurch ist es zuweilen nicht möglich, Unterschiede in der Lautstärke zweier Tracks direkt per Controller auszugleichen, ohne auf die eigentlich nicht dafür gedachten Fader zurückzugreifen. Das muss per Software geschehen – wer keine bösen Überraschungen während eines Sets erleben will, muss vorher mit Replay Gain oder anderweitig dafür Sorge tragen.

Der Lauf der Fader ist weich und weist einen angemessenem Widerstand auf. Das dezente Wackeln der Fader-Kappen ist vollkommen im Rahmen. Mit viereinhalb Zentimeter ist der Laufweg vielleicht etwas kurz für den einen oder anderen, doch das lässt sich bei einem so kompakten Controller kaum anders realisieren.

Wie es sich gehört, ist der Crossfader wesentlich leichtgängiger als die Kanal-Fader. Er lässt sich nicht austauschen – auch das ist bei den meisten Controllern dieser Preisklasse der Fall und dürfte nur für wilde Scratcher zum potentiellen Stolperstein werden.

Alle Knöpfe bieten einen sehr klaren Druckpunkt und hell genug beleuchtet.

 

Jog Wheels

Die Jog Wheels sind sehr gut gelungen. Die Riffelung bietet genügend Griffigkeit, der Rand ist breit genug für bequemes Pitch Bending, die Unwucht ist minimal und die Teller sitzen souverän auf ihren Achsen.

Wheels mit berührungsempfindlichen Oberflächen sind mittlerweile zum Industriestandard avanciert, der Quad macht da keine Ausnahme. Mit dem Knopf »Scratch« gelangst Du in den Modus, der zum einen das Anschubsen und Abbremsen am Tellerrand, zum anderen das Scratching auf der geriffelten Oberfläche ermöglicht. Das funktioniert bestens.


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Pads

Die Pads lassen sich vielseitig verwenden. Da wäre einerseits das Ein- und Ausschalten von Effekten, andererseits die Cue- und Loop-Steuerung sowie drittens das Sample-Triggern. Verglichen mit den Knöpfen, die bei anderen DJ-Controllern für das Triggern vorgesehen sind, sind die Pads natürlich bequemer, weil größer und während eines hitzigen Sets wesentlich besser zu treffen.

Im Gegensatz zu MPC und Konsorten gibt es hier einen soften Druckpunkt, der beim Triggern als willkommenes haptisches Feedback dient. Grundsätzlich eine feine Sache, doch ist es schade, dass die Pads keine Anschlagdynamik registrieren. Hier wurde die Gelegenheit verpasst, dem Controller das zusätzliche Killer-Feature »Einspielen von Drums« zu verpassen, wie es mit Maschine & Co. machbar ist. Das wäre doch ein Ausrufezeichen in Zeiten produzierender DJs.

 

Inputs & Outputs

Nicht ein, sondern zwei Outputs für Kopfhörer stehen zur Verfügung. Sowohl an die Miniklinke (3,5 mm) als auch an eine ausgewachsene Buchse für den 6,3-mm-Standard wurde gedacht. Die Ausgangsleistung könnte gerne ein ganzes Stück höher liegen, doch für dedizierte DJ-Kopfhörer reicht die gebotene Signalstärke. Der Cue-Mix-Regler für das gezielte Abhören der Kanäle und des Haupt-Outputs macht die Sache rund.

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Die übersichtliche Rückseite

Auch der Mikrofoneingang (große Klinke) plus Gain-Regler sollte jedes Mikro mit durchsetzungsfähigen Maximalpegeln betreiben können. Wie die meisten DJ-Controller schleift auch der Numark Mixtrack Quad das Signal direkt zum Hauptausgang durch.

…Und der gibt das Signal ebenfalls sehr kräftig aus. Zudem verdeutlicht er, dass die Wandler des Audio Interfaces von guter Qualität sind. Der über den Testzeitraum einwandfreie Betrieb mit einem Puffer von 128 Samples erlaubte ein weitestgehend verzögerungsfreies Scratchen und sonstiges Hantieren an den Bedienelementen.

Lies auch: DJ Kopfhörer Empfehlungen

Virtual DJ LE

Nach dem ersten Start des Programms ist keinerlei Konfiguration des Interfaces nötig und alle Bedienelemente sind zugewiesen. So soll’s sein. Im Gegensatz zu Serato oder Traktor wirkt die Oberfläche etwas unruhig und überfrachtet, dafür sind auch fast alle der zahlreichen Funktionen auf einen Blick ersichtlich.

Mit Flanger, BeatGrid, FlippinDouble, overloop, BackSpin, Break und echo steht in der Limited Edition von Virtual DJ eine ordentliche Auswahl an Effekten zur Verfügung. Ein dediziertes Filter gibt’s auch, steuerbar mit dem vierten Effekt-Poti. Reverb wäre noch schön gewesen aber als Dreingabe die Software alles in allem gut ausgestattet.

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Das mitgelieferte Virtual DJ LE

Für ein leichtes Stirnrunzeln sorgt der Umstand, dass die Oberfläche im Vollbildmodus bei 1920 x 1080 Pixeln im Seitenverhältnis verzerrt und unscharf dargestellt wird. Lediglich die Playlist wird sauber skaliert. Hier besteht Nachholbedarf; dieser Hinweis ist freilich an Atomix Software, nicht an Numark gerichtet. An der Gesamtwertung kratzt das nicht.

Die getestete Version 7.4 lief zuverlässig und performant. Kurzum: Ein fähiges Programm für den Einstieg mit kleineren Macken, die nicht dramatisch ausfallen.

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Fazit zum Numark Mixtrack Quad Test

Der Numark Mixtrack Quad ist ein preislich attraktiver 4-Deck-Controller, der eine Menge Features auf einer kompakten Grundfläche versammelt. An den meisten Stellen wirkt die Oberfläche dennoch nicht überladen. Bei alldem ist das Gerät gut verarbeitet verhältnismäßig leicht. Dazu kommen die abgerundeten Kanten und fertig ist der portable Quadrupeldecker.

Traditionell gut gelungen sind die Jog Wheels. Geschickte Scratcher, Nudger und (Back-)Spinner können ihrer Kunst ohne Einschränkungen frönen. Weiterhin erfreulich ist die nahtlose Integration – sofort ist der Controller einsatzbereit, sowohl in Sachen Treiberinstallation (dank Klassenkonformität unter Windows & Mac OS X automatisch) als auch beim ersten Start des mitgelieferten Virtual DJ LE.

Ein schöner Bonus ist das Zweiergespann mit Kopfhörerbuchsen: mit dem kleinen und dem großen Klinkeneingang bist Du für alle Eventualitäten gerüstet. Der Mikrofonanschluss sollte genügend Power für praktisch alle Mikros liefern.

Weniger erquicklich ist der Umstand, dass es keine Gain-Regler für die einzelnen Decks gibt. In meinen Augen würde da auch nicht das Argument ziehen, dass unter Profis oft Replay Gain oder Ähnliches zur Lautstärkenangleichung vorab genutzt wird. Einen weiteren Minuspunkt stellen die dicht gedrängten Potis dar. Immer wieder stößt man beim Bedienen der zentralen Regler an umliegende Potis. Abschließend sei erwähnt, dass die Pads über keine Velocity-Sensitivität verfügen.

Alles in allem haben wir es hier mit einem gelungenen, für den geforderten Preis attraktiven DJ Controller zu tun, der nach gründlicher Abwägung eine gute Wertung auf delamar ergattert – im Numark Mixtrack Quad Testbericht stehen vier von fünf Punkten zu Buche.


Passend dazu


Numark Mixtrack Quad Features

  • DJ Controller für 4 Decks
  • 16 Pads & 8 Potis für Effekte & Co.
  • Ausgänge: 2x Kopfhörer, 1x Main Out
  • Eingang: Mikrofon
  • Virtual DJ LE mitgeliefert
Hersteller:   
Produkt:

Numark Mixtrack Quad Test

Lesermeinungen (2)

zu 'Numark Mixtrack Quad Testbericht: Kompakter DJ Controller für 4 Decks'

  • J   16. Sep 2013   16:12 UhrAntworten

    Hab das Teil seit einer Woche und bin absolut enttäuscht !
    Sound und Ausgangspegel ist indiskutabel !
    Die Konsole wirkt wie ein billiges Plastikspielzeug !

  • Michi   03. Nov 2013   16:49 UhrAntworten

    Habs mir auch gekauft...
    Irgendwie klappt das nicht mit dem Mikrofon und Virtual DJ
    Ich höre mich zwar in den lautsprechern, aber es sendet das Signal nicht zum Virtual DJ..

    Wäre super wenn wer wüsste, was das Problem ist.
    Ansonsten Tolles Gerät

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