Numark Mixtrack Pro 3 Testbericht
(Serato) DJ Controller

Numark Mixtrack Pro 3 Testbericht

Die dritte Generation hat durchaus einen professionelleren Touch - im Numark Mixtrack Pro 3 Testbericht prüfen wir die Praxistauglichkeit

Was ist es?

Der Numark Mixtrack Pro 3 ist ein DJ-Controller für zwei Kanäle, der speziell für Serato DJ bzw. das kostenlose Serato DJ Intro konzipiert ist, aber grundsätzlich natürlich auch mit jeder anderen MIDI-fähigen DJ-Software funktioniert.

Zusätzlich zu den Jog-Wheels an Bord: große Pitch-Fader, Touch-Leisten zur Effektkontrolle und 2×8 kleine Pads für Loops, Cue-Punkte und das Abfeuern von Samples. Eine Soundkarte mit Cinch-Output ist integriert, zudem finden sich zwei Kopfhörerausgänge und ein Mikrofoneingang

Dieser DJ-Controller ist zum Straßenpreis von 239,- Euro (inkl. MwSt.) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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Numark Mixtrack Pro 3 Testbericht

Erster Eindruck, Verarbeitung und Haptik

Überraschend kompakt und leicht kommt der Controller daher, siehe Infokasten – der Transport gelingt ohne Mühe und er womöglich findest Du auch gleich Platz auf deinem Tisch, ohne große Umräumaktionen. Zudem ist bei Gigs nicht viel Platz auf dem DJ-Pult nötig.

Die Komponenten des hinreichend verwindungssteifen Kunststoffgehäuses sind gut miteinander verbunden. Die Fader und Potis könnten auf ihren Drehgebern bzw. Schienen sitzen, aber ist in dieser Preisklasse noch als verschmerzbar zu bezeichnen. Ohnehin wird erst ein Langzeittest dieser Bedienelemente zeigen, wie robust sie tatsächlich sind.

In den 12-Uhr-Positionen aller Drehregler spürst Du ein leichtes Einrasten, so dass auch ohne Hinschauen klar ist, wenn die neutralen Filter- oder EQ-Einstellungen erreicht sind. Bleibt noch zu erwähnen, dass sämtliche Knöpfe einen sehr deutlichen Druckpunkt aufweisen und ein lautes »Klack« von sich geben, wenn sie gedrückt werden.

Numark Mixtrack Pro 3 Testbericht

Zur Stromversorgung reicht bereits die USB-Anbindung an deinen Rechner.

Erste Schritte mit dem Numark Mixtrack Pro 3

Der Controller ist einige Sekunden nach der Verbindung per USB betriebsbereit, zumindest unter Windows und Mac OS. Auch wird er automatisch von Serato DJ Intro erkannt, eine Konfiguration ist nicht nötig und sofort funktionieren alle Bedienelemente wie vorgesehen. So muss das sein.

Nachdem man sich eine kleine virtuelle Plattenkiste (»Crate«) per Drag & Drop aus dem Explorer bzw. Finder oder dem internen Serato-Browser zusammengestellt hat, kann es losgehen. Zur Bedienung des internen Browsers zum Laden der Tracks dienen der große Drehregler und die Load-Knöpfe. Los geht’s.

Das Vorhören des nächsten Tracks funktioniert bestens: Neben dedizierten Knöpfe zum separaten Einspeisen der Decks in den Cue-Mix findet sich ein Drehregler zum stufenlosen Überblenden zwischen Cue-Signalmischung und dem Hauptsignal (das, was über den Cinch-Ausgang ausgegeben wird). Schließlich noch ein Drehregler für die Gesamtlautstärke des Kopfhörers und fertig ist das Sortiment. Das bietet zu meinem Erstaunen eben nicht jeder Controller, also freut es mich, dies in einem recht günstigen Gerät wie diesem vorzufinden.

Bedienelemente

Der 4,5 cm breite Cross-Fader ist sehr leichtgängig und dessen Transferkurve lässt sich in den Serato-Optionen verstellen – nicht nur Scratch-Freunde werden das zu schätzen wissen. Pro Deck findest Du eine einfache LED-Pegelanzeige mit fünf Stufen, was der Preisklasse angemessen ist und zur groben Pegelkontrolle ausreicht.

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Filterregler scheinen mittlerweile selbst bei günstigen Controllern zum Standardbestückung zu gehören, dennoch freue ich mich immer darüber. So können die EQs weitestgehend zum klanglichen Abschmecken der Tracks genutzt werden (vor allem wenn zwei gleichzeitig erklingen), während die Filter meist viel besser für dramaturgisch eindrucksvolle Effekteinlagen taugen.

Sehr schade, dass keine separaten Gain-Regler für die Decks zur Verfügung stehen. Oft gibt es erhebliche Unterschiede in der Lautheit zweier Audiodateien und diese lassen sich hier nur mit unterschiedlichen weit hochgeschobenen Kanal-Fadern ausgleichen.

Jog-Wheels

Die Jog-Wheels sind nicht die größten, aber sie laufen butterweich, ohne nennenswerte Unwucht und setzen ihre Position exakt um. Das macht sich gerade beim Scratchen bemerkbar, auch wenn die Verzögerung zwischen Drehbewegung und der Auswirkung auf den geladenen Track in der Praxis bemerkbar ist.

Pitch-Fader

Sehr gut gefallen mir die mit deutlichem Widerstand und hoher Laufweite (10 cm) ausgestatteten Pitch-Fader. Sie erlauben eine sehr exakte Regulierung der Geschwindigkeit und ggf. der Tonhöhe. Mit Geschick lassen sich tatsächlich Justierungen um ±0,01% realisieren, zumindest sind Sprünge von 0,02% jederzeit zuverlässig umsetzbar. Sync ist for *******! ;)

Dazu gesellen sich kleine Plus- und Minus-Knöpfchen für minutiöses Pitch-Bending. Bei ausgeschaltetem »Wheel«-Button ist das auch mit den Jog-Rädern möglich. Prima.

Pads für Loops, Sampler und Cue-Punkte

Für die Decks gibt es je acht kleine Pads, je nach Modus zur Kontrolle von Loops, Samples und Cue-Punkten. Mach dich im Handbuch mit den Pad-Modi vertraut, denn intuitiv ist die Funktionalität nicht – verständlich bei der Mehrfachbelegung. Die Buttons sind recht klein, aber auch DJs mit sehr großen Händen dürften mit etwas Fingerspitzengefühl und einer Eingewöhnungsphase zurechtkommen.

Im manuellen Loop-Modus funktioniert die zum Einheizen des Publikums so nützliche Halbierung (per Shift-Knopf: Verdopplung) der Loop-Länge. Sehr schade, dass das so im automatischen Modus nicht funktioniert, aber da können mit den vier oberen Pads immerhin direkt 1-, 2-, 4- und 8-Beat-Loops gewählt werden. Doch dann springt der Loop-In-Punkt eben jedes Mal an die aktuelle Abspielposition.

Touch-Leiste für Effekte

Ganz oben sitzt je ein berührungsempfindlicher Kontrollstreifen. Dieses im Handbuch »Touch-Leiste« genannte Bedienelement dient zur Parameterkontrolle des jeweilig angewählten Effekts…

…oder vielmehr aller Effekte gleichzeitig. Zwar lassen sich die Effekte separat zu-/abschalten, doch der Streifen steuert nicht nur den zuletzt zugeschalteten Effekt, wie ich es für wesentlich sinnvoller hielte.

Insofern ist keine wirklich ausgefeilte Effektnutzung mit Serato DJ [Intro] möglich, was für mich einen der wenigen Kritikpunkte beim Numark Mixtrack Pro 3 darstellt. Leider gibt es auch keine visuelle Rückmeldung (per LED-Kette o.Ä.) über den derzeitigen Parameterstand.

Sonstiges zum Numark Mixtrack Pro 3

Prima, für deinen Kopfhörer gibt es sowohl eine kleine als auch eine große Klinkenbuchse (3,5 mm und 6,3 mm), ein vergessener Adapter ruiniert dir also nicht den Abend. Praktisch jeder DJ-Kopfhörer kann hier laut genug aufgedreht werden – oft reicht es schon, das entsprechende Poti auf 12 Uhr zu drehen.

Diese Kopfhörerbuchsen sitzen vorne links, während vorne rechts ein Mikrofon (6,3 mm Klinke) angesteckt und mit einem kleinen Drehregler verstärkt werden kann. Wie bei einfachen Controllern üblich, wird das Signal direkt zum Cinch-Ausgang durchgeschleift und nicht von den Effekten verändert.

À propos Cinch-Ausgang: Der Klang der Soundkarte weiß zu überzeugen, zumindest bis hin zu semiprofessionellen Szenarien.

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Fazit zum Numark Mixtrack Pro 3 Test

Der Numark Mixtrack Pro 3 ist ohne Zweifel einer der besten DJ-Controller für ambitionierte Einsteiger, Fortgeschrittene und alle DJs ohne kompromisslos professionelle Ansprüche – in seiner Preisklasse für kleines Budget. Das gute Stück ist an PC & Mac sofort startklar, zudem funktioniert die Einbindung in die kostenlos erhältliche DJ-Software Serato DJ Intro automatisch (in die kostenpflichtige Variante Serato DJ natürlich auch). Ferner sind die USB-Stromversorgung und das geringe Gewicht löblich, damit gelingt der mobile Einsatz ohne Mühe.

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Sehr respektable vier von fünf Punkten schmücken den Numark Mixtrack Pro 3 Testbericht

Abgesehen vom erwachsener wirkenden Design gefällt mir auch das Layout der Bedienelemente besser im Vergleich zum Vorgänger. Insbesondere in der zentralen Mixerabteilung gibt es viel Platz rings um alle Regler und Fader – wichtig, da es ja nach wie vor die essentiellen Bedienelemente für jede Mixing-Session sind.

Doch auch die Jog-Wheels sind überzeugend: griffig, mit fein bemessenem Widerstand, ohne Unwucht (also nicht »eiernd«) und nicht zuletzt sehr akkurat in der MIDI-Umsetzung. Ebenso angetan bin ich von den geradezu riesigen Pitch-Fadern, auch diese taugen für hochakkurate Justierungen – das Pitchen in Hundertstel-Prozent-Schritten ist eine Ansage. Weiter gediehene Ansprüche werden größtenteils erfüllt, da Loops, Cue-Punkte und Samples über die Hardware steuerbar sind.

Eine höhere Wertung verfehlt der Proband knapp, da es keine Gain-Regler für die einzelnen Decks gibt, und da die Touch-Leisten alle drei Effektparameter pro Deck auf einmal verstellen (der Vorgänger hatte noch drei separate Potis).

Dennoch taugt unser Kandidat bestens als Gerät für eifrige Einsteiger, als Zweitgerät oder als zuverlässiger Controller für private oder gelegentliche Feiern im halbprofessionellen Rahmen. So gibt es gute vier von fünf Punkten im Numark Mixtrack Pro 3 Testbericht auf delamar – eine gute Entwicklung.

Numark Mixtrack Pro 3 Features

  • DJ-Controller für zwei Decks
  • USB MIDI & Audio Interface (24 Bit & 44,1 kHz)
  • Berührungsempfindliche Jog-Wheels aus Aluminium
  • 3-Band-EQ und kombinierter Tief-/Hochpassfilter pro Kanal
  • Touch-Leisten zur Effektkontrolle
  • Pitch-Fader (100 mm)
  • Browser-Drehregler (klickbar)
  • 16 Pads für Loops, Cue-Punkte und Samples
  • Ausgang: Cinch L/R (unsymm.)
  • Kopfhörerausgänge: 3,5 mm & 6,3 mm, regelbar
  • Mikrofoneingang: 6,3 mm, regelbar
  • Maße mit Bedienelementen: 550 x 239 x 49 mm
  • Gewicht: 1,5 kg
  • USB-Kabel mitgeliefert
  • Bei Registrierung: Samples von Toolroom & Prime Loops herunterladbar
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Numark Mixtrack Pro 3 Test

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