NI Heavyocity Evolve Testbericht
Cinematische Sample Library

NI Heavyocity Evolve Testbericht

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Was ist es?

Mit dem vielversprechenden Slogan »The Best Kept Secret In Sounddesign!« bewirbt Native Instruments sein neuestes Klangmonster Evolve. Dass bei so einer großen Ankündigung die Erwartungen dementsprechend hoch liegen, liegt auf der Hand. Vor allem TV- & Filmkomponisten, welche auf der Suche nach markanten Sounds sind, sollen mit dem virtuellen Instrument ihre Freude haben.

Mit einer 6 GB schweren Ladung voller Loops und Percussion Kits von tonalen Musikinstrumenten bis zu Stings, Transitions oder Soundeffekten beinhaltet Evolve eigentlich alles, was für einen Actiontrailer benötigt wird.

Die Sample Library kann im Standalone-Modus, also als eigenständig lauffähige Software, oder mit dem hauseigenen Kontakt 5 Player in allen gängigen DAWs genutzt werden. Eine kostenlose Version des Players kann auf der Herstellerseite heruntergeladen werden.

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Voraussetzung

NI Evolve ist nur über den Webshop des Herstellers als Downloadversion verfügbar und kann dort als 3,11 GB große Installationsdatei für 199,- Euro heruntergeladen werden. Die Installation gestaltet sich wie bei den meisten Produkten der Berliner Softwareschmiede relativ einfach. Auch die Registrierung und Aktivierung über das hauseigene Service Center erfolgt mit einem Kopiervorgang der Seriennummer simpel und benutzerfreundlich.

 

Ausstattung

Hinter der leicht futuristisch-industriell angehauchten Bedienoberfläche verbirgt sich wahrlich eine bombastische Fülle an Sounds. Unter den vier Hauptkategorien Rhythmic Suites, Percussive Kits, Stings & Transitions sowie Tonality & FX verstecken sich so viele Unterordner und Soundbänke, dass man schon leicht die Übersicht verlieren kann. Kein Wunder, denn immerhin beinhalten die 6 GB der Sample Library laut Hersteller mehr als 1.100 Instruments (NKIs) mit mehr als 3.900 Einzelsounds – das ist wahrlich schon eine Fülle an Klangmaterial.

 

In der Praxis

In der ersten Kategorie Rhythmic Suites findet sich, wie der Name schon vermuten lässt, alles zum Thema Rhythmus und Patterns. Von epischen Pauken-Loops über elektronische Industrial-Loops bis hin zu quirligen Cartoon-Sounds lässt sich hier wirklich vieles finden. Dabei beeindruckt nicht nur die gegebene Vielfalt, sondern vor allem auch der hervorragende Klang der Loops, die Kombinationsmöglichkeiten und auch die intuitive Spielbarkeit der Instrumente können überzeugen.

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Die Hauptoberfläche in der Rhythmic Suite

Die Programmoberfläche bietet weitere Optionen, um den Sound zu beeinflussen. Neben den klassischen Reglern für Attack, Decay, Sustain und Release finden sich noch ein High- und Lowpass-Filter sowie ein Mastereffekt. An dieser Stelle kannst Du zwischen einem obligatorischen Hall und Delay, einem Verzerrer, einer Boxensimulation und einem sehr fein klingenden Bit-Crusher wählen.

Da diese sehr einfache und statische Effektsektion dem Thema Sounddesign nicht wirklich genüge tut, gibt es noch ein besonderes Gimmick bei vielen Instrumenten. Über Keyswitches in den hohen Oktaven des MIDI-Keyboards lassen sich verschiedenste Effekte einzeln oder kombiniert unmittelbar an- und ausschalten. Mit dabei sind beispielsweise Bit-Crusher, Delay, Saturator, Glitcher, Filter und weitere. Zwar lassen sich die Parameter dieser nicht beeinflussen, doch mit der Tastenbelegung können spielerisch bestimmte Effekte gezielt eingesetzt werden.

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Mit Tastendrücken kannst Du Effekte triggern

Viele Sounds sind von sich aus schon relativ weit bearbeitet und bieten trotz sehr gutem Klang keine Einflussmöglichkeiten. Zum Beispiel im Instrument »Dramatic Evolved« gibt es ein einige wirklich tolle Pauken-Loops, welche auch schon mit einem imposanten Hall ausgestattet wurden. Möchte man diese Loops einsetzen und den Hall etwas reduzieren, um ihn an eine Produktion anzupassen oder ähnliches, gibt es leider keine Option, dies umzusetzen.

 

Die Sounds

Neben den perkussiven und tonalen Loop-Instrumenten bieten die »Rhythmic Suites« auch noch arpeggio-ähnliche Soundbänke wie Perkussion, Bass, Piano und Synthesizer. Auch diese wissen durch wirklich guten Klang und unter anderem durch die flexiblen Einstellungsmöglichkeiten des internen Sequenzers absolut zu überzeugen.

Wenn Du deine Rhythmusfiguren lieber selber erstellst, bist Du im zweiten Hauptordner »Percussive Kits« genau richtig. Hier gibt es von ganzen Drum-Kits über düstere Hits bis hin zu unkonventionellen Perkussionsklängen alles was das Herz begehrt. Wie in der ganzen Sample Library ist auch hier eher der Actionthriller als die Liebeskomödie beheimatet.

Hin und wieder findet sich dazwischen das ein oder andere kurioses Dum-Kit wie beispielswese das »Brown Air Kit«, welches dir in diesem Fall ganz spezielle Körpergeräusche auf der MIDI-Tastatur zur Verfügung stellt.

Eines der wichtigsten Elemente in Filmmusik ist der Aufbau und die Unterstützung von Spannungsbögen. Sehr beliebt für solche Momente sind so genannte Risers, Build-Ups und Transitions. Unter dem Ordnertitel »Stings and Transitions« findest Du diese in NI Evolve. Mit ihren sehr vielseitigen, markanten und kraftvollen Sounds, die einem Pop-Song einen ganz besonderen Charakter verleihen können, bildet diese Kategorie ein Highlight.

Um nun eigene Melodien und Harmonien flexibel verwirklichen zu können, bietet dir der Ordner »Tonality and FX« tonal spielbare Instrumente. Darunter finden sich beispielsweise Bass, Piano, Gitarre und Synthesizer. Um dem Motto von Evolve treu zu bleiben, liegen diese natürlich hauptsächlich stark verfremdet und bearbeitet vor. Teilweise ist es sogar kaum möglich, das ursprüngliche Instrument noch zu erkennen. Hier stößt Du auf teilweise ungehörte Klänge, welche richtig eingesetzt eine sehr intensive Atmosphäre erzeugen können.

Sehr gut gefällt mir die Auswahl an Vocal-Soundbanks, auch wenn deren Umfang sich im Rahmen hält. Der FX-Teil ist (wie der Name schon angibt) in dieser Kategorie stark vertreten. Atonale Ambient-Pads reihen sich an düstere Noise-Sounds und münden in natürlichen Soundeffekten wie z.B. die Klänge des Regens und des Windes. Auch wenn Letzteres eher die Ausnahme bildet, kann diese FX-Sammlung klanglich überzeugen und sollte so manchen Komponisten und Produzenten in seinen cineastischen Produktionen bereichern.

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Fazit zum NI Heavyocity Evolve Test

Lüftet der Berliner Hersteller mit Native Instruments Evolve nun das bestgehütete Geheimnis der Filmmusik? Eines ist jedenfalls sicher: Mit dieser 6 GB großen Sample Library erhältst Du ein riesengroßes Paket an Sounds und Klängen, die sehr gut in cineastische Produktion unser Zeit passen. Besonders der imposante und intensive Grundklang des virtuellen Instruments hat mir sehr gut gefallen und kann einen spannungsgeladenen düsteren Thriller ideal in Szene setzen. Auch in anderen Musikgenres aus Bereichen der Populärmusik können die Klänge von Native Instruments Evolve Verwendung finden und der Stimmung zuarbeiten.

Die in Echtzeit per Keyswitch einsetzbaren Effekte sind gut gelungen und ermöglichen einen intuitiven Workflow. Auf der anderen Seite sind einige der Sounds von Haus zu stark effektbeladen und das – schlimmer noch – irreversibel. An einigen Stellen ist die Sortierung nicht ganz so übersichtlich, wie sie meinem Geschmack nach hätte sein können.

Für 199,- Euro erhältst Du mit dieser Sample Library eine tolle Auswahl an flexiblen Instrumenten und Sounds von Percussion, Bass, Piano über Synthies, FX bis zu pulsierenden Soundgebilden. Zwar könntest Du dir mit viel Mühe den einen oder anderen Sound auch selbst »erschrauben«, aber das ändert nichts daran, dass es sich meiner Ansicht nach um eine absolute Kaufempfehlung handelt.

Alles in allem ist der Berliner Softwareschmiede ein gutes Paket gelungen, das von mir vier von fünf möglichen Punkten erhält.

NI Heavyocity Evolve Features

  • 6 GB Samples
  • 3.900 Dateien
  • 16/24 Bit / 44,1 kHz
  • Standalone, VST, AU, RTAS, DXi
Hersteller: Heavyocity
Produkt:

NI Heavyocity Evolve Test

Lesermeinungen (1)

zu 'NI Heavyocity Evolve Testbericht: Cinematische Sample Library'

  • Patrick   19. Jun 2012   10:42 UhrAntworten

    Gibt's das nicht schon seit ein paar Jahren ?

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