MixVibes U-Mix Control Pro Testbericht
Kompakter DJ-Controller mit DJ-Software

MixVibes U-Mix Control Pro Testbericht

Der Prüfkandidat in unserem MixVibes U-Mix Control Pro Testbericht

Was ist es?

Der MixVibes U-Mix Control Pro ist ein sehr kompakter DJ-Controller für zwei Decks. Als einer der wenigen Entwickler liefert der französische Hersteller mit diesem Gerät auch eine hauseigene DJ-Software mit – »Cross DJ«. Naturgemäß geht die Integration von Hard- und Software bei diesem Produkt sehr tief und sollte reibungslos funktionieren, was wir im Test überprüft haben.

Dank integriertem Audio Interface kannst Du zwei Zuspieler (Plattenspieler oder Line-Geräte wie CD- und MP3-Player), ein Mikrofon und einen Kopfhörer anschließen. Ausgangsseitig sind zwei Cinch-Outputs (per Software getrennt regelbar) und zwei Kopfhörerbuchsen (große und kleine Klinke) zu verzeichnen.

MixVibes U-Mix Control Pro Testbericht

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MixVibes U-Mix Control Pro Testbericht

Erster Eindruck


Passend dazu


Sofort auffällig: Der DJ Controller MixVibes U-Mix Control Pro ist, gemessen an den Funktionen, die er beherbergt, sehr klein. Einerseits wird das dadurch erreicht, dass die Bedienelemente bis dicht an den Rand heran gebaut wurden, zweitens sind die Jog-Wheels verhältnismäßig klein. Schließlich kommt ein cleverer Design-Kniff zur Anwendung, den ich weiter unten im Abschnitt »Effekte, Loops & Cue-Punkte« beschreibe.

Nach etwas gründlicherer Betrachtung fällt der robuste Unterbau positiv ins Auge. Hier wurde eine Aluminiumbasis verwendet, die üblichen vier Gummifüße zur Erhöhung der Rutschfestigkeit sind auch zu finden. Auf die Verarbeitungsqualität und die Haptik der einzelnen Bedienelemente komme ich in den nächsten Abschnitten noch zu sprechen.

Die Installation der Treiber und der Software gingen reibungslos vonstatten. Allerdings hätte die Prozedur gerne etwas einfacher gestaltet werden können. Für den Download der aktuellen Version von Cross DJ muss nämlich erst ein Account auf der Website von MixVibes angelegt werden. Dann ist es erforderlich, die Seriennummer, die auf der Papierhülle der mitgelieferten CD prangt, in die Profildaten deines Accounts einzutragen. Zusätzliche Verwirrung stiftet dabei der Umstand, dass es getrennte Logins für das Forum und die Website an sich gibt – nur mit dem Foren-Login findet man den entsprechenden Abschnitt zum Eintragen der Seriennummer.

In puncto Klangqualität muss sich das Teil nicht verstecken. Der Output ist klar, dynamisch und auch bei relativ hohen Lautstärken sind keine deutlichen Verzerrungen zu hören. Alles gut.

 

Bedienelemente

Ich beginne gerne damit, an den Potis zu schrauben. Und hier macht das Laune – die Drehregler des MixVibes U-Mix Control Pro sitzen fest genug, um ein solides Bediengefühl zu hinterlassen, dazu kommt der starke Drehwiderstand und das ungewöhnlich feste Einrasten in der 12-Uhr-Stellung. Obwohl sie nicht mit einer Gummischicht überzogen wurden, sind sie dank der Riffelung griffig gelungen. Wie etwa auch beim Reloop Digital Jockey 2 lassen sich die Potis drücken, um den EQ-Kill auszulösen. Sehr schön.

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Hier ist gut zu sehen, wie kompakt das Teil tatsächlich ist

Wie gewöhnlich sind die Pitch- und die Kanal-Fader deutlich schwergängiger als der Crossfader. Letzterer lässt sich leider nicht austauschen, dafür gibt’s an der Geräterückseite einen Mini-Drehregler zum stufenlosen Überblenden zwischen zwei Crossfader-Kurven (normal und fürs Scratchen).

Die Laufwege der Kanal-Fader sind zwar etwas kürzer als bei voll ausgewachsenen DJ-Controllern, aber locker noch lang genug, um sanfte Ein- und Ausblendungen bequem vornehmen zu können. Beim Crossfader sind es recht kurze 4,5 cm, so wird schnelles Scratchen einfacher, auf der anderen Seite der Medaille aber das gemächliche Einblenden des nächsten Stückes schwerer. Bei den Pitch-Fadern sind die Laufwege sehr kurz: Auch hier sind es viereinhalb Zentimeter. Da könnte es schnell mal schwierig werden, exakt zu pitchen.

Bei den transparenten Knöpfen gibt es nichts zu meckern. Ihr fester Druckpunkt verrät eindeutig, wann eine Funktion getätigt wird. Die Hintergrundbeleuchtung – linkes Deck grün, rechts Deck rot – hilft bei der Orientierung und strahlt hell.

Aufgrund der kompakten Abmessungen ist die Bedienoberfläche nicht allzu geräumig, dennoch ist gerade noch genug Platz zwischen allen Regler, Knöpfen und Fadern, so dass es nicht zu eng wird.


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Anschluss externer Geräte

An den MixVibes U-Mix Control Pro kannst Du zusätzlich zu einem Mikrofon noch zwei Zuspieler via Cinch anschließen, also entweder Plattenspieler (dank integriertem Phono-Vorverstärker und einer Erdungsschraube) oder Line-Geräte wie MP3-Player, CD-Player und Ähnliches. Mitgeliefert werden zwei Cinch-Kabel (allerdings ohne Erdungsmöglichkeit) sowie ein Cinch-auf-Miniklinke-Kabel.

Einsteigern und fortgeschrittenen DJs angemessen gibt es hier einen großen Klinkeneingang für das Mikrofon, XLR-Eingänge finden sich erst in Geräten mit professionelle(re)m Anspruch. Schade, dass die Klinkenbuchse nicht fest mit dem Gehäuse verbunden ist und bei hineingestöpseltem Stecker etwas hin und her wackelt, wenn seitlich Druck ausgeübt wird. Bemerkenswert: Neben dem kleinen Regler zur Verstärkung des Mikrofonsignals findet sich auch ein zuschaltbarer Talkover-Modus. Damit wird das Signal, das von den Zuspielern und/oder aus deinem Audio Computer kommt, automatisch leise in den Hintergrund geregelt, wenn Du in das Mikrofon sprichst – Du kennst das vielleicht aus dem Radio. Alle DJs, die regelmäßig Durchsagen machen oder einen MC mit dabei haben, werden das nützlich finden.

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Die Rückseite

Schön, dass daran gedacht wurde, zwei Cinch-Ausgänge zu legen – einen Master- und einen Booth-Ausgang; letzterer wird hier in der mitgelieferten DJ-Software Cross DJ auch mit »Cue« bezeichnet und lässt sich von dort aus auf Wunsch separat vom Master-Output in der Lautstärke regulieren.

Vorne gibt es dann gleich zwei Kopfhörerausgange, wie üblich einen in großer Klinke und als Bonus einen weiteren im Miniklinkenformat. Die große Buchse hätte wie schon der Mikrofoneingang auch gerne fester implementiert werden können. Außerdem fällt auf, dass die wohl von vielen DJs nicht gerade selten genutzten Regler für die Kopfhörermischung und die Lautstärke des Kopfhörerausgangs hier sehr klein ausfallen – die beiden Potis besitzen einen Durchmesser von nicht viel mehr als einem halben Zentimeter. Dazu kommt, dass sie während einer Session nicht wirklich bequem zu erreichen sind, da sie eben an der Vorderkante untergebracht sind.

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Die Vorderseite

Freudige Überraschung: Man traut es dem kleinen Gerät kaum zu, doch es besteht tatsächlich die Möglichkeit, es als Übermittler von DVS-Signalen zu nutzen. Dazu musst Du dir die hauseigene DJ-Software Cross (nicht die kleineren Versionen mit den Suffixen »DJ«, »Free« oder »LE«), Traktor Pro, Serato Scratch Live oder Virtual DJ Pro zulegen; ich habe bestimmt noch einige vergessen. Das reißt mittlerweile kein großes Loch mehr in dein Portemonnaie.

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Jog-Wheels

Die Scheiben gehören zu den kleinsten, die mir bisher in einem DJ-Controller untergekommen sind, etwas größer als die des iCON iDJ – der Durchmesser beträgt neun Zentimeter. Man könnte mit einigem Recht behaupten, dass vernünftiges Scratchen damit nicht wirklich möglich wäre. Doch so klein sie auch sei mögen, die Dinger schlagen sich erstaunlich gut.

Dabei hilft der hauseigene ASIO-Treiber, der sehr geringe Latenzen ermöglicht – die Verzögerung zwischen Scratch-Bewegung und dem resultierenden Sound ist vernachlässigbar. Die Oberfläche ist nur ganz leicht aufgeraut, doch das genügt, um ausreichend griffig zu sein. Die Jog-Wheels sitzen sehr fest auf ihren Drehgebern und während des Drehens ist lediglich eine winzige Unwucht festzustellen. Auch den Drehwiderstand bzw. das Abbremsverhalten empfinde ich noch als ausgewogen.

Die Steuerung der Berührungsempfindlichkeit ist unabhängig für die einzelnen Jog-Wheels möglich und ermöglicht eine gute Dosierung, bei der ich nicht wie so oft das Gefühl hatte, das die Sensitivität von 0 auf 100 springt, obwohl ich nur einen gefühlten Mikrometer am entsprechenden Rädchen drehe.

Effekte, Loops & Cue-Punkte

Ein kleines Sahnestückchen erwartet dich bei den Kontrollen für die Effekte und die Loops. Hierfür gibt es nämlich zwei klickbare, flache und breite Drehregler mit gerasterten Einstellpositionen. Die Rasterung erweist sich als sinnvoll, um den Effekttyp mit eindeutigerem haptischen Feedback auswählen zu können und beim Drehen des Loop-Potis wird nachvollziehbarerweise die Loop-Länge justiert. Feine Ergänzung: Mit gedrückter Shift-Taste springst Du mit dem Loop-Bereich im Track vor oder zurück – macht richtig Laune.

Auch plausibel: Ein Klick auf den Effekt-Poti aktiviert oder deaktiviert den gerade gewählten Effekttyp, während nach dem Druck auf den Loop-Regler das Looping an- bzw. ausgeschaltet wird. Zum Loop-Poti gesellt sich noch ein gewöhnlich geformter Drehregler ohne Rasterung, mit dem Du die Effektstärke regulierst. Mehr braucht’s auch nicht, um die Effekte und Loops in Cross DJ zu steuern. Das klappt wirklich hervorragend.

Durch diese cleveren Drehregler bleibt auch genug Platz für drei Knöpfe zum Setzen der Cue-Punkte und einen Button zum Anspringen dieser. Hier fehlt nichts, die Buttons sind hintergrundbeleuchtet und bei betätigtem Shift-Taster kannst Du die Cue-Punkte wieder löschen. Strenggenommen sind es vier Cue-Punkte, da ganz neben Play/Pause und Sync noch ein sehr großer Button dafür vorgesehen ist.

 

Integration in MixVibes Cross DJ & Co.

Im Forum des Herstellers standen zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Testberichts Mappings für Traktor, Virtual DJ und MixVibes Cross (die aufgebohrte Variante von Cross DJ) zum Download bereit. Das Traktor-Mapping funktionierte leider nicht mit Version 2.5, doch vielleicht gibt es bald Nachschub in Form einer funktionierenden TSI-Datei. Eifrig genug scheint die Community im Forum von MixVibes ja zu sein.

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Die DJ-Software MixVibes Cross DJ konnte überzeugen

Da es sich hier aber vielleicht mehr als bei allen anderen DJ-Controllern um eine Tandemlösung aus Hard- und Software handelt, lege ich den Fokus auf die Integration von MixVibes Cross DJ und dem U-Mix Control Pro. Erwartungsgemäß liefert die neueste Version der mitgelieferten DJ-Software ein perfekt funktionierendes Mapping für den Controller, wie übrigens auch integrierte Konfigurationen für die vier anderen Geräte des Herstellers sowie eine sehr stattliche Anzahl von Gadgets aus den Häusern (in alphabetischer Reihenfolge) American Audio, Denon, DJ-Tech, EKS, Gemini, Hercules, Ion, Novation, Numark, Pioneer, Reloop, Stanton und Vestax. Fein.

Die graphische Benutzeroberfläche von MixVibes Cross DJ gefällt mir ausgesprochen gut. Ähnlich minimalistisch und in Relation zum großen Funktionumfang aufgeräumt, wie sich auch Traktor präsentiert; der Screenshot sagt mehr als tausend Worte. Dementsprechend schnell fand ich mich zurecht. Und von den Features her wüsste nicht, was man hier vermissen könnte. Very well done.

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Fazit zum MixVibes U-Mix Control Pro Test

Was mir am MixVibes U-Mix Control Pro am besten gefällt, ist das wunderbar runde Gesamtpaket aus guter Hard- und erstaunlich guter Software. Zunächst ein paar Worte zur Hardware. Dieser DJ Controller ist äußerst kompakt und versammelt dennoch praktisch alles, was der fortgeschrittene DJ braucht, auf seiner Bedienoberfläche – 375 x 43 x 193 mm sind mal ‘ne Ansage. Das Gehäuse ist robust und sauber gearbeitet, die Bedienelemente angenehm zu handhaben.

Sehr fetzig sind die gerastert laufenden und klickbaren Potis für die Effekte und die Loops. Die haben mir im Zusammenspiel mit Cross DJ richtig Freude bereitet. Ein Feature, das die Tür in die Profiliga einen Spalt weit öffnet und in keinem anderen mir bekannten DJ-Controller dieser Preisklasse vorhanden ist: DVS! Ja, mit diesem kleinen Gadget kannst Du auch Plattenspieler anschließen, um mit speziellen Vinylscheiben mit Timecode erst so richtig amtlich zu scratchen.

Ebenfalls sehr angetan bin ich von der mitgelieferten, locker als vollwertig zu bezeichnenden DJ-Software MixVibes Cross DJ. Die präsentiert sich sehr übersichtlich und schmeichelt meinem ästhetischen Empfinden, doch noch wichtiger ist der große Funktionsumfang, der wohl die wenigsten DJs etwas vermissen lassen wird. Wie zu erwarten war, sind Hard- und Software hier astrein integriert.

Weniger begeistert haben mich die winzigen Drehregler für die Kopfhörermischung und -lautstärke, die auch noch an der Vorderkante untergebracht sind, wo sie nicht so gut zu erreichen sind. Der Crossfader lässt sich nicht austauschen; vielleicht noch kein Muss in dieser Preisregion, doch so etwas kann mit fortschreitender Nutzungsdauer zum Problem werden, wenn man regelmäßig an den Decks steht. Schließlich könnte auch die Prozedur zum Download von Updates bei der DJ-Software, den Treiber und den Mappings weniger umständlich gestaltet werden.

Meinen MixVibes U-Mix Control Pro Testbericht beschließe ich mit viereinhalb von fünf Punkten, also einem in meinen Augen wohlverdienten »sehr gut«. Vor allem angesichts der tollen mitgelieferten DJ-Software und der Eignung als Rückgrat für ein DVS-System wären auch 299,00 nicht zu viel, doch der aktuell bei manchen Händlern verzeichnete Straßenpreis von 199,00 ist geradezu irrwitzig attraktiv.

MixVibes U-Mix Control Pro Features

  • DJ-Controller
  • 2 Decks
  • Kontrollen für Effekte, Loops & Cue
  • Berührungssensitive Jog-Wheels
  • Stufenlos einstellbare Crossfader-Kurve (zwei Formen)
  • Eingänge: 2x Phono/Line, 1x Mic
  • Ausgänge: 2x Cinch, 1x Kopfhörer
  • Für ein DVS einsetzbar
  • DJ-Software MixVibes Cross DJ mitgeliefert
Hersteller: MixVibes
Produkt:

MixVibes U-Mix Control Pro Test

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