M-Audio M-Track Eight Testbericht
Günstiges 8-Kanal-Interface

M-Audio M-Track Eight

Um dieses Gerät handelt es sich uim M-Audio M-Track Eight Testbericht auf delamar

Was ist es?

Das M-Audio M-Track Eight ist ein USB Audio Interface für 19-Zoll-Racks, mit dem Du Klänge auf bis zu acht Kanälen gleichzeitig aufnehmen kannst. Die Eingänge liegen in Form von Combo-Buchsen (große Klinke & XLR kombiniert) vor. Über zwei der Inputs kannst Du E-Gitarren und E-Bässe aufnehmen (Hi-Z Input), während sich auf allen acht Eingängen Phantomspeisung für Kondensatormikrofone zuschalten lässt.

Die Ausgänge umfassen zwölf große Klinkenbuchsen, zwei davon in Stereo zum Monitoring per Kopfhörer. Eine Lizenz für die DAW-Software Cubase LE 7 ist im Lieferumfang inbegriffen.

Das Gerät ist zum Straßenpreis von 365,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.


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M-Audio M-Track Eight Testbericht

Erster Eindruck, Verarbeitung und Haptik

Kompakt, aber sicher verpackt erreichte das Audio Interface unsere Redaktion. Es überraschte durch seine sehr flache Bauweise – das Gerät ragt hinter dem Frontpaneel nur 15 cm in die Tiefe, das ist gerade mal halb so groß wie unser rüstiges RME Fireface 800.

Die Klinkenbuchsen sind fest mit der Gehäuserückwand des M-Audio M-Track Eight verschraubt und schonen dadurch die Platine. Auch der Stutzen zur Kabelführung direkt neben der Netzbuchse ist positiv zu erwähnen. Vorderseitig ist auch alles in Butter, von den gut griffigen, weitgehend festsitzenden Potis bis hin zu den Schaltern mit klarem Druckpunkt und deutlicher orangener Beleuchtung.

Anmerkungen zu Ausstattung & Layout

Das Layout ist für meinen Geschmack sehr praxisgerecht gestaltet worden, denn neben den sechs rückseitigen Combo-Inputs finden sich auch vorne noch zwei. Schön, wenn man schnell mal eben neue Klangquellen anstecken möchte, die nicht zum fest verdrahteten Standard-Equipment im Studio gehören. Bei diesen Inputs handelt es sich sinnigerweise um jene, die per Hi-Z-Modus für E-Gitarre bzw. E-Bass fitgemacht werden können.

M-Audio M-Track Eight Testbericht

Die Vorderseite …

Ungewöhnlich: Es finden sich zwei Kopfhörerausgänge mit eigenen Lautstärkereglern und je einem Schalter zur Wahl der Monitoring-Quelle (Kanäle 1+2 bzw. 3+4). In der Praxis bedeutet das, dass Du für das Recording kleiner Bands vielleicht gar keinen dedizierten Kopfhörerverstärker mehr brauchst. Das vielleicht realistischere Szenario: Du kannst viel schneller zwischen zwei Kopfhörern zum Überprüfen einer Abmischung wechseln, ohne die Lautstärken nachjustieren und stets einen Stecker hinaus- plus einen anderen hineinzustecken zu müssen.

M-Audio M-Track Eight Testbericht

… und die Rückseite des M-Audio M-Track Eight

Neben den Mono-Buttons wird die Ausstattung in Sachen Monitoring mit dem Dim-Schalter so richtig rund. Der ist nützlich, um die Lautsprecher an den Monitor-Outputs augenblicklich auf Sparflamme fahren zu lassen (-20 dB), ohne den großen Drehregler bemühen und danach den Pegel wiederherstellen zu müssen. Das kenne ich bisher nur von dedizierten Monitor-Controllern, prima.

In der Praxis

Die Kopfhörerausgänge des M-Audio M-Track Eight lassen sich sehr laut aufdrehen, womit wirklich jeder Kopfhörer dieser Welt nutzbar sein dürfte. Eine Mixer-Software gibt es nicht, aber das war bei dem geringen Kaufpreis auch nicht zu erwarten, zudem sind alle Funktionen gut über die Regler und Schalter an der Hardware bedienbar. Dennoch wäre ein übersichtliches Software-Paneel mit hochauflösenden Pegelanzeigen oder gar dem einen oder anderen (Dynamik-)Effekt sehr schön gewesen.

Feine Gain-Justierungen in 0,1-dB-Schritten lassen sich mit ein wenig Fingerspitzengefühl gut realisieren. Allerdings hätten wenigstens ein paar Kennstriche zur Orientierung auf das Paneel appliziert werden können.

Auf dem delamar Audio Computer 2012 testete ich die Latenz des Geräts. Mit der niedrigsten Puffereinstellung von 64 Samples konnte ich bei 24 Bit & 44,1 kHz recht komplexe Projekte ohne Störgeräusche oder Aussetzer abspielen und aufnehmen. Dabei stand eine CPU-Auslastung von rund 50% zu Buche.

Eine Verzögerung war nicht zu spüren, meine DAWs zeigen hier je nur 3,1 ms Eingangs- und Ausgangslatenz an. Das sind sehr, sehr gute Werte für diese Preisklasse bei Achtkanal-Interfaces.

Während des Betriebs brach die beschriebene Performance auch nach sehr langen Sessions nicht ein. Auch sonst erlebte ich keine unliebsamen Überraschungen. Nach diesen Eindrücken ist dem Hersteller ein wirklich guter ASIO-Treiber gelungen.

Klangqualität des M-Audio M-Track Eight

Mindestens für fortgeschrittenes Homerecording und Demoproduktionen ist das M-Audio M-Track Eight klanglich absolut auf der Höhe. Die Preamps machen ihre Sache gut, wie ich finde, die Stimmaufnahme mit unserem Neumann U 87 Ai über Vovox-Kabel verdeutlicht das:

Nach dem Hören meiner hochauflösenden Referenzstücke (24 Bit, 96 kHz), die ich sonst zu Lautsprecher- und Kopfhörertests nutze, kann ich auch den D/A-Wandlern eine gute Leistung bescheinigen. Hier gibt es nur minimale Einbußen in Sachen Transparenz und Verzerrungsfreiheit gegenüber unserem RME Fireface UCX.

Eine messtechnische Bestätigung dieser Eindrücke erfolgte durch die Software RightMark Audio Analyzer Pro. In vier von acht Klangkategorien (Frequenzgang, Dynamikumfang, Grundrauschen und Stereo-Übersprechen) gab es eine Wertung von »Exzellent«, ansonsten dreimal »Gut« und einmal »Befriedigend«.

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Fazit zum M-Audio M-Track Eight Test

Das M-Audio M-Track Eight kommt allen wie gerufen, die knapp bei Kasse sind, aber acht Kanäle gleichzeitig aufzeichnen möchten. Die Qualität der Wandler und Vorverstärker ist gut bis sehr für diese Preisklasse, im Homerecording und zur Produktion einer Demo-CD ist das mehr als fein. Darüber hinaus kannst Du auch beim Einsatz moderat leistungsfähiger Audio-Computer mit vergleichsweise geringen Latenzen arbeiten.

M-Audio M-Track Eight

Das M-Audio M-Track Eight ist sehr empfehlenswert für das Band Recording bei kleinem Budget

Bei den Features ist erwähnenswert, dass zwei Kopfhörerausgänge zur Verfügung stehen, die sich getrennt regeln lassen. Generell überzeugt die Monitoring-Sektion, da auch Mono- und Dim-Schalter zum Aufgebot gehören.

Wer noch fünfpolige MIDI-Anschlüsse (u.a. für alte Synthies), Buchsen für Digital-Audio oder eine ausgeklügelte Mixer-Software braucht, muss deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen und sich woanders umschauen. Wer diesen Zinnober allerdings nicht braucht, ist hier genau richtig. An einigen Stellen geht mir der Minimalismus aber zu weit, beispielsweise hätte der Hersteller ruhig Kennstriche zum besseren Ablesen/Vergleichen der Gain-Poti-Einstellungen anbringen können.

Alles in allem handelt es sich um ein für Puristen sehr empfehlenswertes Audio Interface. Im M-Audio M-Track Eight Testbericht stehen aufgrund der tadellosen Performance und des verlockenden Preis-Leistungs-Verhältnisses sehr gute viereinhalb von fünf Punkten zu Buche.

M-Audio M-Track Eight Features

  • USB 2.0 Audio Interface
  • Wandlung mit max. 24 Bit & 96 kHz
  • Windows & Mac OS X
  • Eingänge: 2x Mic/Line/Hi-Z (XLR/6,3 mm) + 6x Mic/Line (XLR/6,3 mm)
  • Phantomspeisung für Inputs 1-4 & 5-8
  • Ausgänge: 10x 6,3 mm
  • Kopfhörerausgänge: 2x 6,3 mm
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M-Audio M-Track Eight Test

Lesermeinungen (5)

zu 'M-Audio M-Track Eight Testbericht: Günstiges 8-Kanal-Interface'

  • Fulle   02. Feb 2015   18:41 UhrAntworten

    Für mich wäre ein kleiner Tipp schon ausreichend und zwar ob es auch (besonders) für VST Instrumente gut geeignet ist .
    Weil ich das Super UA von Roland im Auge habe und das fast das doppelte kostet .
    Ich weiß auch das ist kein vergleich aber meine frage dreht sich eben um das benutzen von Vst Instrumente mit diesem Audio Interface !

    • Felix Baarß (delamar)   02. Feb 2015   19:49 UhrAntworten

      Hallo Fulle,

      falls Du nicht auf irgendwelche obskuren Inkompatibilitäten/fehlerhaftes Verhalten bestimmter ASIO-Treiber von bestimmten Audio Interfaces mit bestimmten Plugins anspielst*, ist die Performance entscheidend. So kannst Du mit einigen Geräten komplexe Projekte mit niedrigerer Latenz produzieren - in der Regel meist mit den teureren Modellen bei einem Vergleich ähnlich/gleich ausgestatteter Geräte (v.a. in puncto Anzahl der Ein-/Ausgänge).

      Das Roland-Gerät ist noch nicht draußen, wir konnten dessen Performance/Latenz also noch nicht testen. Wofür ich allerdings bürgen kann, ist die sehr geringe Latenz und hohe Stabilität des Treibers für das M-Track Eight, wie ich im Text oben schon geschrieben habe.

      Ich hoffe, dass Dir das hilft und ich bei meiner Antwort nicht irgendein Brett vor'm Kopf hatte bzw. Zeug erzählt habe, das Du schon längst wusstest o.O ...

      Gruß,
      Felix

      *: ...die, wenn es sie sie überhaupt (noch) gibt, extrem selten sind

    • DJ Sven Cuber   10. Feb 2015   18:24 UhrAntworten

      Alternativ vielleicht auch das Focusrite Scarlett 18i20 anschauen ;)

  • Fulle   02. Feb 2015   21:16 UhrAntworten

    Danke Felix !

  • Christof   20. Mrz 2015   09:14 UhrAntworten

    Hallo, die erwähnte Latenz wird auf die in der DAW angezeigten Buffer bezogen - wie sieht es mit der RTL Latency (Tool von Oblique Audio) aus, die auch versteckte Buffer berücksichtigt? Bei der Scarlett-Serie von Focusrite gibt es zwischen Anzeige in der DAW und den gemessenen Werten z.B. extreme (!) Unterschiede.

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