Line 6 UX1 Testbericht
Kleines Audio Interface für Gitarristen

Line 6 UX1 Testbericht

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Was ist es?

Das Line 6 UX1 ist ein portables Audio Interface, das für Gitarristen und Bassisten konzipiert wurde. Ein XLR-Eingang für Mikrofone und ein hochohmiger Klinkeneingang zur Einspeisung von E-Gitarren und E-Bässen sind implementiert.

Mindestens ebenso interessant am Gesamtpaket, das hier geboten wird, ist die enthaltene Gitarrensoftware POD Studio, die mit zahlreichen Simulationen von Gitarrenverstärkern, Cabinets und Effekten daherkommt. Der integrierte DSP-Chip sorgt dabei für die fast latenzfreie Klangbearbeitung.

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Line 6 UX1 Testbericht

Einleitung


Passend dazu


Das UX1, das vor nicht allzu langer Zeit den Vornamen Toneport trug, heißt heute Line 6 POD Studio UX1, gleich mehr dazu. Optisch hat sich nicht so viel geändert – die vordere Blende ist nun schwarz, sonst sind auf den ersten Blick keine Veränderungen erkennbar.

Mit dem UX1 hat Line 6 enthält das kleine Interface jetzt auch die Gitarrensoftware POD Farm, aktuell in der Version 2.5, ehemals hörte die Software auf den Namen GearBox. In der neuen Software wurden zahlreiche Verbesserungen eingeführt. Nicht zuletzt ist die Software intuitiver bedienbar und bietet dir zwei (statt der ehemals einem) Signalwege, in die Du die Modeling-Effekte legen kannst. Dann schauen wir der kleinen Box jetzt mal genauer unter die Haube.

 

Erster Eindruck

Nach dem Auspacken fällt auf, dass die Box sehr leicht ist. Trotzdem fühlt sich die Box mit ihrer rauen Oberfläche gut an, auch wenn Metall noch einen Tick edler gewirkt hätte. Auf der Oberseite sind zwei Drehregler für Mic Gain und Output zu finden. Die Regler sind im Chrom-Look gehalten und lassen sich sehr schön bedienen. Eine grüne LED weiter hinten signalisiert dir, dass Strom anliegt.

Ein Mikrofoneingang (XLR), ein Instrumenten-Input und ein Kopfhörerausgang zieren die Vorderseite. Hinten gibt es zwei Line-Outs, einen Stereo-Monitor-In, eine USB-Buchse und zwei Ausgänge (linker und rechter Kanal) zum Anschluss von Monitorboxen. Bei allen Anschlüssen handelt es sich um 6,3-mm-Klinkenbuchsen.

Das UX1 steht sicher auf vier Gummifüßen. Als Software liegt neben der Treiber-CD eine CD mit Riffworks und eine CD mit Ableton Live Lite 7 bei. Es findet sich noch eine Garantiekarte in der Box. Leider fehlt ein gedrucktes Handbuch wie eine Anleitung für den Schnelleinstieg.

Installation

Hast Du schon Erfahrungen mit der Installation der Line 6 Software, sollte die Installation der UX1 problemlos verlaufen. Für alle Neulinge gibt es ein paar Stolpersteine. Nach der Installation sollte erst mal der Line 6 Monkey gestartet werden. Dieser sorgt für eine Online-Abfrage, gegebenenfalls mit anschließender Installation aller aktuellen Updates. Danach sollte der License Manager gestartet werden. Hier kann die Software autorisiert und auf das UX1 übertragen werden. Jetzt ist der DSP bereit, seine zahlreichen Modeling-Effekte abzufeuern. Schwer ist es nicht, das UX1 zu installieren – wenn man denn weiß, wie man vorgehen muss. Eine Anleitung für den Schnelleinstieg würde Einsteigern da sicher helfen.


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Software

Das Line 6 UX1 kommt wie bereits erwähnt mit der Software POD Farm 2 daher. Line 6 hat sich hier mächtig ins Zeug gelegt und eine sehr übersichtliche und intuitive Oberfläche erstellt. Über das gelb leuchtende Fenster in der Mitte können Presets ausgewählt werden. Diese beinhalten jeweils eine komplette Konfiguration aus Preamps, Amps, Cabinets und Effekten. Darunter lassen sich einige schicke Sounds finden.

Ist dir das zu langweilig, kannst Du über eine Rollleiste durch die verschiedenen Effekte navigieren und dir einen individuellen Sound zusammenstellen. Das geht flott und macht Spaß. Wenn dir die Voreinstellungen der einzelnen Effekte nicht gefallen, kannst Du auch hier Hand anlegen. Auf einem Signalweg kannst Du dabei allerdings nur einen Amp, einen Preamp und eine Box auswählen – wem das nicht reicht, dem sei gesagt, dass es zwei Signalwege gibt. Zur Auswahl stehen dabei 18 Verstärkermodelle für Gitarren und 5 für Bässe, 24 Boxen für Gitarren und 5 für Bässe, 6 Mikrofonvorverstärker und 64 Effekte. Klasse!

Line 6 UX1 Testbericht

Die Software - POD Farm 2.5

Der Klang der Software gefällt mir vor allem in den nicht komplett verzerrten Sounds sehr gut. Ein Effekt für Blues oder Country ist schnell gefunden. Die Effekte für die härteren Sounds sind auch gut, allerdings schraube ich da meist noch ein bisschen hin und her, bis ich zufrieden bin.

Besonders gut ist die Integration von POD Farm 2 als Plugin in einer DAW gelungen. Ich habe es in Cubase getestet und bin sehr angetan. Die Plugins können neben VST auch als AU oder RTAS genutzt werden. Hast Du mehrere Gitarrenspuren, kannst Du auf jede eine (oder wenn das nicht reicht auch mehrere) POD-Farmen legen. Das rockt.

Die Latenz der Treiber wird mir mit 6,122 ms für die Eingangslatenz und 12,268 ms für die Ausgangslatenz angegeben. Dadurch, dass das Signal aber nicht durch die DAW laufen muss, da ein DSP im Interface werkelt, ist ein Einspielen nahezu ohne Latenz möglich. Der Form halber sei hier noch erwähnt, dass das Interface für diesen Test an einem Rechner mit Intel i7 3690x, 16 GB RAM und unter Windows 7 (64 Bit) lief.

Etwas schade ist, dass nicht alle Eingänge gleichzeitig nutzbar sind. So musst Du in der UX1 Treiber-Software einstellen, welche Eingänge Du nutzen möchtest. Und nur diese Eingänge sind dann in Cubase und Konsorten zugänglich, alle anderen Eingänge sind deaktiviert.

 

Klang

Das UX1 hat einen klaren und sauberen Klang. Besonders der Gitarreneingang klingt sehr hochwertig und macht keine hörbaren Nebengeräusche. Der Mikrofoneingang ist auch in Ordnung, finde es allerdings etwas schade, dass man die Phantomspeisung eingespart hat, die beim großen Bruder UX2 eingebaut wurde. Der Klang über die Boxen klingt ausgewogen und linear. Für die Preisklasse in der sich das UX1 bewegt, ist der Sound sehr gut. Der Kopfhörerausgang hat auch genügend Dampf, so dass Du nicht immer deine Nachbarn ärgern musst, wenn Du es mal krachen lassen willst.

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Fazit zum Line 6 UX1 Test

Das Line 6 UX1 ist ein Audio Interface bietet sauber klingende Wandler und mit dem Gitarreneingang lassen sich prima Aufnahmen machen und über den eingebauten DSP mit tollen Effekten bestücken. Die Software POD Farm 2.5, die durch den DSP unterstützt wird, ist über ein sehr benutzerfreundliches Interface bedienbar. Effekte lassen sich im Handumdrehen erstellen und aufgrund des DSP ohne spürbare Latenz nutzen.

Die umfangreiche Software kann auch in einer DAW als VST-, AU- oder RTAS-Plugin genutzt werden, was ein nicht unbeträchtlicher Mehrwert ist. Die Verarbeitung des Gehäuses ist gut, bietet aber noch etwas Luft nach oben.

Das Nichtvorhandensein der Kurzanleitung für den schnellen Einstieg ist zwar verkraftbar, da es in den meisten Fällen wohl nur ein einziges Mal benötigt wird, andererseits gehört es in meinen Augen zum guten Ton, den Käufer erst mal kurz auf dem Papier »Hallo« zu sagen, ihn an die zu nehmen und zeigen, wie es am schnellsten auf die Piste geht.

Das von den Eingängen maximal zwei gleichzeitig genutzt werden können, ist etwas schade. Auch finde ich es etwas umständlich, das diese Auswahl außerhalb der DAW getroffen werden muss. Die fehlende Phantomspeisung am Mikrofoneingang wäre für mich Grund genug, mir den großen Bruder, das UX2 zuzulegen. Dieser hat neben der Phantomspeisung auch noch zwei VU-Meter als Schmankerl.

Als Einsteiger-Interface erhält das Gerät wegen der umfangreichen mitgelieferten Software für Gitarristen in meinem Line 6 UX1 Testbericht vier von fünf möglichen Punkten.

Line 6 UX1 Features

  • USB Audio Interface
  • 24 Bit/96 kHz
  • POD Farm 2.5
  • Geringe Latenz bei Aufnahmen per DSP
  • Stromversorgung per USB
Hersteller:   
Produkt:

Line 6 UX1 Test

Lesermeinungen (1)

zu 'Line 6 UX1 Testbericht: Kleines Audio Interface für Gitarristen'

  • Samie   29. Apr 2013   00:22 UhrAntworten

    Hallo Oliver,
    danke für deinen ausführlichen Bericht zu dem Line 6 UX1!
    Ich bin Rapper und dachte ich fange endlich damit an, mich zuhause aufzunehmen und habe mir deshalb dieses Interface zugelegt. Jetzt scheint es so, als wäre es primär für Gitarristen gedacht. Ähm,schlimm?

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