Kush Audio Clariphonic DSP mkII Testbericht
Unorthodoxer Hardware-EQ als Plugin

Kush Audio Clariphonic DSP mkII Testbericht

Für den Kush Audio Clariphonic DSP mkII Testbericht haben wir uns dieses Plugin geschnappt ...

Was ist es?

Der Kush Audio Clariphonic DSP mkII ist ein additiver Equalizer in Form eines Plugins (Details siehe Infokasten rechts). Als solcher kann er dem Signal nur etwas hinzufügen, also keine Pegelabsenkungen in den von ihm bearbeiteten Frequenzbändern vornehmen. Besonders auf Bussen oder das Gesamtsignal beim Mastering möchte dieser EQ überzeugen.

Gleichzeitig handelt es sich um einen parallelen Equalizer – das bearbeitete Signal wird mit dem Originalsignal gemischt, so woraus stets vergleichsweise behutsame Klangeingriffe resultieren.

Dieses Plugin ist für 199,- US$ über die Website des Herstellers erhältlich. Ein iLok2 (»Dongle« in Form eines USB-Sticks) ist für die Nutzung erforderlich.


anzeige


 


Passend dazu


Kush Audio Clariphonic DSP mkII Testbericht

Die Installation und Einrichtung sind sehr einfach. Du benötigst einen iLok2, ein iLok-Benutzerkonto und die entsprechende Lizenzierungssoftware. Mithilfe der beim Kauf des Plugins versendeten Seriennummer lizensiert Du das Produkt in der iLok-Software.

Die Möglichkeiten des Kush Audio Clariphonic DSP mkII

Der EQ ist in die Sektionen »Focus« für die oberen Mitten und »Clarity« für die Höhen unterteilt. Zunächst zum Focus-Bereich. In der Schalterstellung »Lift« werden die Frequenzen über 800 Hz bearbeitet, während »Open« ab 3 kHz aufwärts wirkt. »Tight« stellt den EQ auf eine Glockenkurve, »Diffuse« auf einen Shelving-Filter (Kuhschwanzfilter).

Die Clarity-Sektion des Kush Audio Clariphonic DSP mkII ist dafür gedacht, das obere Frequenzspektrum subtil zu bearbeiten. Wie zum Beispiel auch bei einem Massenburg GML 8200 oder einem Crane Song IBIS. Allerdings bekommst Du das hier zu weitaus günstigeren Preis. »Presence« hebt die Frequenzen ab 4 kHz an. »Sheen« ist ein klassischer Höhen-EQ ab 8 kHz. »Shimmer« streichelt ab 18 kHz und »Silk« geht in die Psychoakustik und greift bei ca. 34 kHz ein.

In der Version mkII gibt es mittlerweile Funktionen, die selbst die Hardware-Variante nicht bietet. So gibt es sowohl beide genannte Sektionen jeweils zweimal. Das Plugin ist damit in der Lage, per M/S (Mitten-/Seitenbearbeitung) oder per L/R (links/rechts) zu wirken.

Sound

Der Kush Audio Clariphonic DSP mkII klingt nicht nüchtern und neutral, sondern soll sehr wohl den Klang färben. Das tut er so subtil und es klingt so – pardon – geil, dass man sich fragt, wie man dieses Teil jemals auskommen konnte.

Es ist ein Leichtes, dumpf klingenden Mixen wieder Leben einzuhauchen oder einem Schlagzeug mehr Durchsetzungskraft zu geben. Stimmen bekommen dieses gewisse Etwas, dass sie präsenter und klarer klingen lässt.

Die neuen Features haben es auch in sich. Das großartigste ist die M/S-Bearbeitungsmöglichkeit. Die linken Bedienelemente bearbeiten das Mittensignal und die rechten das Seitensignal. Es lassen sich sehr schnell tolle Ergebnisse erzielen und gerade beim Mastering kann das M/S-Verfahren Gold wert sein.

Eine Warnung sei jedoch ausgesprochen: Viel hilft nicht immer viel. Bei diesem EQ sind alle Einstellungen mit Vorsicht zu genießen. Wie früher bei dem Apex Exciter gewöhnt sich das Gehör schnell daran und Du wirst wahrscheinlich dazu neigen, immer mehr reinzudrehen. Wenn man den Mix dann einen Tag später hört, erschrickt man erstmal leicht.

Mein Tipp wäre, alle Analyzer-Plugins oder -Hardware auszuschalten und nur zu lauschen. Dann die beiden Regler solange hochdrehen, bis der Effekt hörbar wird, und dann wieder zurück, bis man es geradeso nicht mehr hört. Dann ist es genau richtig. Ich stelle mir das grade bei der Hardware vor – schön an den Reglern drehen und mit geschlossenen Augen nur auf die Musik hören. Wow!

Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*

* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!

Fazit zum Kush Audio Clariphonic DSP mkII Test

Dieser EQ hält, was er verspricht: Er ist die ultimative Waffe im Mastering und auf dem Masterfader. Die Bedienung ist sehr intuitiv und hat keinerlei Macken, die mir aufgefallen wären. Ich habe mich sehr gefreut, ohne riesigen Aufwand uralte Aufnehmen auf einem alten 4-Spur-Tonband deutlich aufwerten zu können. Meine Sammlung von Waves-Plugins war dazu nicht so ohne weiteres in der Lage. Ich würde das Teil einen Klassiker unserer Tage nennen. Etwas wie in den 80ern der Aphex Aural Exciter, den man sich ausleihen und auf dem Plattencover erwähnen musste.

Kush Audio Clariphonic DSP mkII Testbericht

Ein überaus positives Positives Fazit im Kush Audio Clariphonic DSP mkII Testbericht

Dieser EQ hätte das auch verdient. Als Hörbeispiele kann ich euch die Herstellervideos wärmstens ans Herz legen. Der Preis für das Plugin ist fair für das, was es kann. Wem das Plugin nicht reicht, der kann sich immer noch die Hardware beschaffen.

Der Produkt-Support ist schnell und Fragen werden umgehend geklärt. Das muss auch einmal erwähnt werden, dass das bei kleineren Herstellern oft deutlich besser klappt als bei den großen Dinosauriern.

Am Ende gibt’s ohne jegliche Contra-Punkte fünf von fünf Punkten im Kush Audio Clariphonic DSP mkII Testbericht auf delamar – einfach mal testen, das gute Stück!

Kush Audio Clariphonic DSP mkII Features

  • Paralleler, additiver 2-Band-Equalizer
  • Plugin für Windows & Mac OS X
  • VST, AU, AAX nativ, 32 & 64 Bit
  • Bearbeitung in Stereo, M/S und L/R
  • iLok 2 benötigt
Hersteller: Kush Audio
Produkt:

Kush Audio Clariphonic DSP mkII Test

Sag uns deine Meinung!

Empfehlungen