KS Digital D80 Testbericht
Aktiver koaxialer Studiomonitor

KS Digital D80 Testbericht

Im KS Digital D80 Testbericht prüfen wir diesen koaxialen aktiven Studiomonitor

Was ist es?

Der KS Digital D80 ist ein aktiver Studiomonitor in koaxialer Bauweise, der Hochtöner sitzt also genau in der Mitte des Tief-/Mitteltöners und damit akustisch optimal auf derselben räumlichen Achse (Stichwort Punktschallquelle). Der Tief-/Mitteltöner durchmisst 8 Zoll und stelle laut Datenblatt Bässe bis zu 40 Hertz (±3 dB) hinab dar, wodurch ein Subwoofer in vielen Fällen nicht nötig wäre. Vorne finden sich Regler mit gerasterten Einstellpositionen für Bässe, Höhen und Lautstärke sowie der Netzschalter. Der Audioeingang liegt in Form einer verriegelbaren symmetrischen XLR-Buchse vor.

Als Besonderheit gilt die Möglichkeit zur Steuerung der integrierten digitalen Filter und anderer Parameter – dazu ist eine separat zu erwerbende kleine Box namens KS Digital FIR-WLAN nötig. Die entsprechende Kontrolloberfläche ist wie eine normale Website über einen Browser steuerbar und damit nicht nur per Desktop-Computer bzw. Laptop, sondern auch mit Tablets und Smartphones bedienbar.

Ein einzelnes Exemplar dieser Lautsprecher ist zum Straßenpreis von 888,- Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) im deutschen Fachhandel erhältlich.


anzeige


 


Passend dazu


KS Digital D80 Testbericht

Ausstattung des KS Digital D80

Die hauseigene Technologie FIRTEC (»Finite Impulse Response Technology«) ist ein digitales Filtersystem zur Entzerrung, mit dem man die Impulstreue optimiert und damit auch dem Ideal eines linearen Frequenzgangs näherkommt. Insofern ist es erforderlich, die analog per XLR eingespeisten Signale erst einmal ins Digitale zu wandeln, was mit einer Auflösung von 24 Bit und 192 kHz geschieht.

In die Berechnungen werden Informationen wie die Gehäusegeometrie, physikalische Parameter der Lautsprecherkomponenten und auf Wunsch sogar die Abhörposition im Raum mit einbezogen. Diese digitalen Korrekturen sind vergleichsweise dezent, da die klanglichen Kompetenzen des Lautsprechers ohnehin schon hoch ausfallen – man möchte eben noch das letzte Quäntchen herausholen.

Das soll zu den technischen Feinheiten genügen, die per Hörtest ermittelten Resultate in der Praxis liest Du weiter unten.

Ein Bass- und ein Höhenregler zur Kontrolle von Shelving-Filtern stehen bereit. Sie weisen wie der Lautstärkeregler einen Umfang von ±6 dB auf – das lässt in klanglichen Geschmacksfragen genug Spielraum. Auch für die Anpassung an die Raumakustik dürfte das gelten, andernfalls sollte man sich ernsthaft Gedanken um die Tauglichkeit des Abhörraums machen.

Um die Box mit Audiosignalen zu füttern, steht eine XLR-Buchse auf der Rückseite zur Verfügung. Da es sich beim KS Digital D80 um eine Box für das ambitionierte oder professionelle Video- oder Tonstudio handelt, verwundert es kaum, dass sich keine Klinken- oder Cinch-Eingänge finden. Die symmetrische Signalübertragung via XLR ist der Standard für anspruchsvolle Abhörumgebungen – das wird wohl noch viele Jahre so bleiben.

Verarbeitung, Haptik und Bedienung

Der KS Digital D80 erscheint wie ein nüchternes Werkzeug für Profis, gleichzeitig aber in apartem Design durch den farblich kontrastierenden Hochtöner, das aufgeraute Chassis oder die blaue LED mit einer Verkleidung in Edelsteinschliff-Optik. Verarbeitungstechnisch ist alles in Butter, wie man das von einem fortgeschrittenen Studiomonitor in dieser Preisklasse längst erwarten darf.

Sehr gut gefallen haben mir auch die bequem zugänglichen, weil vorne sitzenden Regler. Durch ihre Rasterung ermöglichen sie überdies einen sehr einfachen Einstellungsabgleich zwischen den beiden Exemplaren eines Stereopaares. Die Poti-Kappen sitzen sehr fest auf den Drehgebern, was für eine feine Haptik sorgt und vermuten lässt, dass die Regler sehr langlebig sein werden. Zur Konstruktion ist noch erwähnenswert, dass der XLR-Buchse eine Verriegelung spendiert wurde.


anzeige

Grundsätzliches zum Klang des KS Digital D80

Der KS Digital D80 lässt sich sehr laut machen, ohne dass Verzerrungen spürbar stärker werden oder Resonanzen zutage treten. So ist er wie angekündigt für das Midfield-Monitoring geeignet, in dem zwischen Ohr und Lautsprecher ein Abstand von etwa zwei bis vier Metern herrscht.

Das Timbre ist weitestgehend ausgewogen, keine Frequenzregion tönt übergebührlich lauter als die andere. Das darf man sehr wohl erwarten bei Studiomonitoren in dieser Preisklasse, sei aber erwähnt, da es einer der Grundpfeiler für ernstzunehmende Lautsprecher ist, die zum analytischen Hören taugen wollen. Alle Frequenzbereiche kommen zu ihrem Recht, so sind Bässe und tiefe Mitten gut zu unterscheiden.

KS Digital produziert neuerdings überarbeitete Modelle, die mit einem recht deutlich niedrigeren Grundrauschen aufwarten – von dem erheblichen Unterschied konnten wir uns anhand von zwei alten und zwei neuen Exemplaren überzeugen. Das Rauschen ist noch zu hören, aber kaum stärker als üblich für so kräftig verstärkte Aktive, die zudem eher für den Midfield-Einsatz ausgelegt sind.

KS Digital D80 Testbericht

Tiefen & Impulstreue ausgelotet

In der Detailbetrachtung fangen wir ganz unten im Frequenzspektrum an. In den Tiefen wird ein reiches Fundament für die Musikproduktion gelegt, ein klares Plus gegenüber den C8 Coax, die hier schwächer waren. Allerdings werden die -3 dB bei 40 Hertz teilweise auch von Lautsprechern mit Tieftönern à 6,5 Zoll erreicht.

An dieser magischen 40-Hertz-Grenze ist ein Subwoofer zumindest aus meiner Warte nicht mehr nötig, um vernünftig arbeiten zu können. Und wenn es über den Homestudio-Bereich hinausgeht, sind ohnehin meist noch weitere Lautsprecher vorhanden, die das Spektrum tiefer ausleuchten.

Der Knackpunkt ist wohl vielmehr dieser: Der KS Digital D80 lässt Bässe wunderbar trocken und diszipliniert erklingen. Hier verschwimmt rein gar nichts: Kick-Drum-Anschläge, E-Bass-Saitenzupfer etc. klingen so pünktlich aus, dass stets genug »Luft zum Atmen« für die nachfolgenden bzw. sich zeitlich überschneidenden Klänge bleibt – neben Eigenschaften, die ich weiter unten beleuchten werde, befördert diese Impulstreue die klangliche Transparenz. Gleichzeitig konnte ich keine gehäuseverursachten Resonanzen oder sonstige Unsauberkeiten im Tieftonsektor entdecken.

Mitten & Höhen

Bei den Mitten gibt es keine Auffälligkeiten. Das ist übrigens eines der schönsten Komplimente, das man einem Lautsprecher machen kann. Konkret bedeutet das etwa, dass Vocals ohne jegliche Einschränkung verständlich und vor allem sehr natürlich erklingen. Überdies erscheinen alle Instrumente im Idealfall einer meisterhaften Mikrofonierung so, wie sie in Wirklichkeit klingen. Vom Hi-Fi-typischem Unter-den-Teppich-Kehren weit und breit keine Spur.

Für die Höhen gilt genau dasselbe. Feine Details werden offengelegt, ohne künstliche Brillanz oder Sibilanten, die über die Stränge schlagen. Eine Folge dieser Ausgeglichenheit ist, dass deine Ohren bei langen Studiosessions kaum Ermüdungserscheinungen zeigen.

Raumabbild

Was die Räumlichkeit angeht, spielt der KS Digital D80 geradezu phänomenal auf. Die koaxiale Bauweise trägt sicher dazu bei, aber die technischen Hintergründe sollen hier nicht weiter ausgeführt werden. Vor dir breitet sich eine breite Bühne aus, wobei die Monomitte mit ihren typischen Phantomschallquellen (Vocals, Bass-Drums, E-Bass etc.) stets sehr präsent bleibt.

Noch feiner erscheint mir das Spiel zwischen »hinten« (z.B. die Hallanteile) und »vorne«. So wird der Weg für eine gekonnte Tiefenstaffelung frei. Einzelne Klänge lassen sich punktgenau orten und im Umkehrschluss so platzieren, dass es einer gelungenen Abmischung dienlich ist.

Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*

* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!

Fazit zum KS Digital D80 Test

Der KS Digital D80 tönt weitestgehend linear, weist also keine nennenswerten Unregelmäßigkeiten im Frequenzgang auf – Bässe, Mitten und Höhen sind sehr gut ausbalanciert. Ein wichtiger Aspekt, dank dem Toningenieure ohne jegliche Gewöhnungsphase Abmischungen mit ausgewogenem Timbre realisieren können.

KS Digital D80 Testbericht

Der KS Digital D80 Testbericht ließ unseren Redakteur höchst zufrieden zurück

Nicht zuletzt im Raumabbild glänzt dieser Lautsprecher – einzelne Klänge erscheinen sehr klar voneinander separiert, die Stereobühne ist breit (aber mit präsenter Phantommitte) und die Tiefenstaffelung weiß zu begeistern. Nicht minder eindrucksvoll ist die Akkuratesse in den Impulsen, die der D80 zeichnet. Am deutlichsten wird das im Bassbereich mit vorbildlich »trockenen«, stets pünktlich verklingenden Anschlägen von Kick-Drums. Bei hohen Pegeln klingt der Proband übrigens genauso souverän wie mit moderater Abhörlautstärke.

Auch unter ergonomischen Gesichtspunkten werden Punkte eingeheimst, denn der An/Aus-Schalter sowie die festsitzenden, gerasterten Drehregler für Lautstärke, Bässe und Höhen sind an der Vorderseite zu finden. Mithilfe eines separat zu erwerbenden Zusatzgeräts können übrigens drei weitere Frequenzbänder manipuliert werden.

Das recht hohe Grundrauschen der bis vor kurzem produzierten D80er-Modelle gehört nun weitgehend der Vergangenheit an – davon konnten wir uns anhand von je zwei Exemplaren aus der alten und der neuen Charge überzeugen. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass ich mir ein automatisches Standby nach einigen Minuten Leerlauf gewünscht, wie es mittlerweile bei der Mehrzahl der Studiomonitore implementiert wird.

Im Gesamtbild sind das jedoch vernachlässigbare Scharten, alles in allem haben wir es im KS Digital D80 Testbericht mit einem exzellenten Abhörwerkzeug zu tun, das schlechte Abmischungen ohne Gnade bloßstellt und umgekehrt hervorragende Mixe möglich macht. So gibt es mit knapp fünf von fünf Punkten unsere Höchstwertung.

KS Digital D80 Features

  • Aktiver Studiomonitor
  • Für Mid- und Nearfield-Anwendungen
  • Koaxiale Bauweise
  • Tiefmitteltöner: 8″, Karbonfaser
  • Hochtöner: 1″
  • Verstärkung pro Weg: 150 W RMS, 280 W Peak
  • Übertragungsbereich: 40 – 22.000 Hz (±3 dB)
  • Eingang: XLR (symm.)
  • AD/DA-Wandlung: 24 Bit & 192 kHz
  • An/Aus-Schalter sowie Regler für Bässe, Höhen und Lautstärke an der Vorderseite
  • Maße: 345 x 280 x 285 mm
  • Gewicht: 8,5 kg
Hersteller:   
Produkt:

KS Digital D80 Test

Lesermeinungen (10)

zu 'KS Digital D80 Testbericht: Aktiver koaxialer Studiomonitor'

  • and-y   23. Feb 2015   13:31 UhrAntworten

    uiui sehr geiler Test Felix!!!

    Dieses Modell ist echt hochinteressant! Da muss ich wohl mal länger sparen !!! Oder ihr haut mal nen geiles Gewinnspiel raus :D

    Viele Grüße
    and-y

    PS: was mich schon immer interessiert hat wäre eure Meinung zu den KS Digital C-55 vielleicht auch im Vergleich zu diesen hier… vielleicht ergibt es sich ja mal die C-55 auch mal zu testen!

  • ArcticA   24. Feb 2015   23:25 UhrAntworten

    Ahoi!

    SEHR interessant! Aber ich frage mich auch, wo der klangliche Unterschied zu den anderen, preis-ähnlichen KSD-Boxen liegt.
    Grob gesagt ist die Klangquali von den "Würfelchen" phänomenal aber auch irgendwie zu dünn. Vorallem (vielleicht nur wegen) den fehlenden Tiefen.

    Klingt ein Orchester bei denen hier aus dem Test schon "echt" oder braucht man da eher noch die D808?

  • oboe   26. Feb 2015   13:54 UhrAntworten

    Moin moin,

    kurz nach der Einführung habe ich mir die D-80 gekauft. Das hohe Grundrauschen hatte mich gestört, aber ansonsten blieb mir die Luft weg:

    - die Auflösung ist extrem hoch (wie Felix schreibt: Transienten werden akkurat wiedergegeben)
    - ohne Subwoofer werden die 40 Hz nicht nur theoretisch erreicht
    - die Ortung ist phänomenal

    Alles in Allem sind die Dinger chirurgischer als meine Kopfhörer (HD25 und Q701). Wenn Du die Dinger hast, vermisst Du nichts, ich werde keinen Subwoofer hinzustellen. Die 808 haben eine niedrigere Grenzfrequenz und wären natürlich schon deshalb lecker.

    Durch die FIR-Filter zusammen mit den dicken Endstufen schaffen die Lautsprecher auch "untenrum" genug.

    Meine Soundcheckstücke sind z. B. von:
    - Toto live
    - Eagles
    - Jennifer Warnes
    - Ami
    - Loreena McKennitt
    - McEvoy
    - Cohen
    aber auch
    - Fink
    - Dire Straits
    - Haggard
    - Marla Glenn
    - Gevolt

    Ich vermisse nichts, aber ich höre nun das, was ich theoretisch schon immer wusste: zu viel Kompression macht die Musik kaputt (siehe z. B. Luna von Haggard, die zunehmende Verdichtung der Musik wird zu einer Katastrophe, oder Gevolt: was ein geiler "unterwegs-Kopfhörer"-Mix ist).

    Ich bekomme nun auch die rauschärmeren neuen Modelle, und dann sind sie wirklich perfekt.

    Bisher blieb allen Besuchern die Luft weg, außer einem Freund, der elektronische Musik produziert (Minimaltechno), der hat tatsächlich einen Subwoofer vermisst.

    Klar, eine Oktave mehr nach unten wäre ein Traum, aber die 40 Hz schätze ich als realistisch ein (vom Hören), nicht so wie bei anderen Herstellern, wo die Lautsprecher auch angeblich bis 43 Hz runtergehen sollen, aber gefühlt bei 80 Hz aufhören.

    Wenn Dir also 40 reichen, dann gibt es in der Preisklasse wohl kaum etwas vergleichbares. Die Spectre von Presonus sollen auch ein Hammer sein (ebenfalls FIR-Filter). Presonus hatte mich jedoch bei Pulten und Soundkarten bisher nicht begeistert, KS kannte ich aus nem Studio in Hamburg.

  • Sogyra   23. Mrz 2015   22:32 UhrAntworten

    Sehr Informativer Artikel-Danke :)
    Als C5 Coax-Besitzer ist die Box aber eher weniger interessant. Aber: hätte ich die C5 nicht, dann kämen die D80 auf jeden Fall unter den Top 3 oder gar 2. Das Coaxiale System ist genial, und sollte eigentlich standard werden.
    Ich betreibe die C5 allerdings auch mit einem Subwoofer von Nubert(AW-441), den die C5 sind gute Boxen für Hochton und Mitte, aber beim Bass fehlt einiges untenrum. Hier stehen die Boxen in einem fast zur Gänze akustisch optimierten Raum, und spielen somit ihr volles Potenzial aus. Je lauter, umso besser klingt es-so soll es sein ;)
    Das wird bei den D80 sicher genauso sein...

  • Falk   05. Jan 2016   17:47 UhrAntworten

    Hallo,
    sehr schöner Test - tolle Monitroboxen.
    Wo bekommt man denn einen FIR-Wlan-Server her, um die Klangregelungen im DSP vornehmen zu können?
    Beste Grüße, Falk

    • Carlos San Segundo (delamar)   05. Jan 2016   17:54 UhrAntworten

      Hallo Falk,

      vielen Dank für die netten Worte.

      Ich würde mich da mal beim Hersteller erkundigen.
      Die können dir bestimmt weiterhelfen.

      Herzliche Grüße
      Carlos

  • oboe   06. Jan 2016   07:59 UhrAntworten

    Hallo Falk,

    das ist ein kostenpflichtiges (und wie ich finde sehr teures) Modul, das man bei KS separat kaufen kann. Da man aber im Studio in der Regel ja nur einmal einmisst und dann das Setup so lässt, kann man mit denen glaube ich auch über Miete verhandeln :-) Dazu sollte aber am Besten die grundsätzliche Raumakustik bereits stehen. Als ich bei mir gemessen habe, war ich bereits "ohne zu fummeln" mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Der letzte Schliff kommt bei mir erst, wenn wirklich mein finaler Raum steht, da kämpfe ich noch mit dem WAF (https://de.wikipedia.org/wiki/Woman_acceptance_factor) ;-)

  • Tobi   25. Apr 2016   23:37 UhrAntworten

    Danke für den super Bericht! Hattest Du bereits die Möglichkeit die D-808 zu testen ?
    Musikalische Grüße

    • Felix Baarß (delamar)   26. Apr 2016   15:22 UhrAntworten

      Hallo Tobi,

      leider noch nicht. Sieht ja lecker aus!

      Gruß,
      Felix

  • C-55 Hörer   29. Jan 2017   18:16 UhrAntworten

    Genau, der Test der D-808 würde mich auch interessieren.

    Ich höre nun schon Jahre über die C-55 und war bis auf den Bassreflex nach hinten raus, immer zufrieden.
    Da eigentlich alle Details gut kommen, merkte ich nach kurzer Zeit trotzdem, dass ich bei elektronischer Musik mit schneller Bassfolge, den Bass mit der C-55 nicht bewerten konnte, weil er sehr schwammig dargestellt wurde.
    Also Bassreflex nach vorn raus, mit der neuen D-Serie !
    Die D-606 habe ich mir angehört und finde, dass sie in den Mitten nicht ganz sauber arbeitet.
    Da müssen Frequenzgangeinbrüche sein, vermutlich Interferrenzen mit dem Hochtonhorn.
    Aber sonst dröselt sie gerade schnell aufeinander folgenden Bass sehr gut auf.
    All die Aufnahmen mit fiesem Bass, zB. "Lorde - Royals" der auf vielen Boxen nur massig wummert, wird hier so dargestellt, dass es ein kräftiger synthetischer Bass aber mit sehr langem Nachhall ist.
    Nicht zu fett, sondern genau so, wie ich es schon immer haben wollte.
    Trance oder Techno - kein Problem.
    Druckvoll und mit einer Masse neuer Details in der Musik, wo andere nur Soundsuppe darstellen.

    Da mir der Mittelton aber nicht gefiel (wohlgemerkt - Jammern auf hohem Niveau), kam die D-80 dran.
    Der Mittelton kam bei ihr wirklich mit feinerem Schmelz und bruchloser.
    Aber im Bass schien die Membran schon bei geringen Lautstärken in Partialschwingungen aufzubrechen. Und besonders tief geht der Bass auch nicht.
    Das kann die D-606 wesentlich besser !
    Ich wollte im kleinen Hörstudio nicht lauter drehen aber ich hatte deutlich den Eindruck, bei den D-80 Reflexrohrkompressionen und Mitteltonanteile über selbige zu hören.
    Das klappt in diesem recht kleinem Gehäuse also nicht so gut, wie bei der D-606.
    Und es bedeutet für mich, dass die Carbonfasermembran im Zusammenspiel mit der doppelten Sicke aus der Beschallungsbranche, wohl eher eine hohe Resonanzfrequenz hat und das Reflexrohr zu gering bemessen ist.

    Leider stand bei Session Music in Frankfurt keine D-808 bereit.
    Denn sie könnte alles besitzen, was notwendig ist, beste Durchzeichnung in den Mitten, wegen dem entlasteten B-M-Töner und satt im Bass, mit dem zusätzlichen Basslautsprecher, welcher durch eine Gummisicke am Membranaußenrand aufgehangen ist.

    Allerdings ist der Lautsprecher recht teuer.

    Eines zeigt die D Serie von KS Digital aber deutlich, einfach alles, was in der Musik drin ist - sie ist ein akustisches Seziermesser vor dem Herrn !!
    Die räumliche Darstellung in Breite, sowie Tiefe, mit einer extra Portion Platz zwischen den Instrumenten.
    Aber sie zeigt auch sehr deutlich die Schwäche von Digitalaufnahmen.
    Beim CD hören klingen Aufnahmen, die das Format oft nur gering ausnutzen, also Klassikaufnahmen, oft lasch und kraftlos.

    Was fehlt an der D-Serie?:
    Ich wünsche mir einen zusätzlichen AES/EBU Zugang oder wenigstens eine SPDIF Buchse mit Durchschleifoption für die andere Box , um die eine unnötige A/D - D/A Wandlung zu vermeiden, wenn man schon digital arbeitet.
    Und natürlich ein automatisches Standby.

Sag uns deine Meinung!

Empfehlungen