KRK V4 S4 Testbericht
Sehr flexibler Nahfeldmonitor

KRK V4 S4

Warum der KRK V4 S4 im anspruchsvollen Homestudio, in Projektstudios & Co. überzeugen kann, erfährst Du hier in allen Facetten ... lies das Review zum kompakten aktiven Nahfeld-Lautsprecher

Was ist es?

Bei den aktiven KRK V4 S4 handelt es sich um Studiolautsprecher für das Abhören im Nahfeld. Das 2-Wege-System ist mit einem 4“ Tieftöner und 1“ Hochtöner ausgestattet und richtet sich damit vor allem an (Musik-) Produzenten im semiprofessionellen Bereich.

Sowohl Woofer als auch Tweeter verwenden Kevlar als Material. Dadurch sollen materialbedingte Klangunterschiede der Vergangenheit angehören. Außerdem will der kleinste Monitor der neue V-Serie wie seine großen Geschwister mit jeder Menge Einstellungsmöglichkeiten auftrumpfen. Aber dazu mehr im Laufe dieses Testberichtes. Alle technischen Details, wie Frequenzspektren und Leistung findest du in der Infobox.

Es gibt noch zwei größere Modelle: KRK V6 S4 [Test] und KRK V8 S4 [Test] – mit 6- bzw. 8-Zoll-Tieftönern.

KRK V4 S4: Feature Highlights

  • Aktiver 2-Wege Nahfeldmonitor
  • Bestückung: 4″ Tieftöner und 1″ Hochtöner
  • Leistung: 85 Watt (LF 55 Watt, HF 30 Watt)
  • Übertragungsbereich: 50 Hz – 24 kHz
  • Maximalpegel: 110 dB
  • Eingang: XLR/Klinke-Kombibuchse
  • Auto Standby nach 30 Minuten
  • Maße (H x B x T): 256 x 166 x 218 mm
  • Gewicht: 5,8 kg
  • Farbe: Schwarz / Gelb
  • inklusive Meshgitter für Hoch- und Tieftöner

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KRK V4 S4 Testbericht

Erster Eindruck

Beim Auspacken der Studiomonitore entdecke ich zunächst die obligatorischen Kaltgerätestecker und eine kurze Bedienungsanleitung, welche alle Funktionen knapp, aber ausreichend erklärt. Positiv anmerken muss ich die im Lieferumfang enthaltenen Schutzgitter für die Membranen.

KRK V4 S4 Testbericht

Zum Schutz der Töner im KRK V4 S4 lässt sich ein Gitter montieren – cool

Verarbeitung der KRK V4 S4

Vor allem das unerwartete Gewicht überrascht: stolze 5,8 kg bringt der Kleine trotz der kompakten Bauweise auf die Waage. Das gibt direkt ein Gefühl von Wertigkeit. Dazu trägt auch die Frontpartie aus gebürstetem Aluminium maßgeblich bei.

Der aus MDF gefertigte Korpus wurde erstmals von einem ovalen auf ein rechteckiges Design geändert, wodurch die Monitore nun auch seitlich aufgestellt werden können. Im Vergleich zur Einsteigerserie „Rokit“ ist die Qualitätssteigerung auf Anhieb zu spüren.

Ausstattung

Auf der Rückseite der Lautsprecher befinden sich die Eingänge für das Netzkabel, die etwas friemelig zu bedienenden Dipschalter für die „System Settings“, sowie die Einstellregler für den integrierten EQ.

Beim Audioeingang handelt es sich um eine symmetrische XLR-Klinke-Kombibuchse. Auf einen unsymmetrischen Eingang (beispielsweise Cinch) wurde verzichtet. Das sollte in dieser Preisklasse aber wohl auch keine Rolle mehr spielen. Die Verarbeitung der Buchsen ist gut, die Kabel rasten sicher ein und sitzen fest.

Groundlift

Bei den System Settings erlaubt der Hersteller fünf mehr oder minder sinnvolle Einstellungen vorzunehmen. Da wäre zunächst die Groundlift-Funktion, welche Massebrummschleifen bändigen soll. Glücklicherweise bin ich von Masseproblemen verschont, somit kann ich leider nicht sagen, wie gut der Groundlift in der Praxis funktioniert.

Eingangslautstärke

Der nächste Schalter definiert den 0 dB Wert für den Regler der Eingangslautstärke. Gewählt werden kann zwischen -10 dBV und +4 dBu. Der zusätzliche Regler für die Eingangslautstärke erlaubt dann das Anheben des Signals in 0.5er Schritten auf maximal +3 dB.

Standby der KRK V4 S4

Der dritte Switch der System Settings schaltet die 30 Minuten Standby-Funktion ein oder aus. Zwar gingen beide Modelle nach 30 Minuten in den Standby, wachten jedoch wenige Sekunden später wieder auf, obwohl kein hörbares Audiosignal anlag.

Beleuchtetes Logo

Funktion 4 und 5 beschäftigen sich mit dem beleuchteten Herstellerlogo auf der Frontseite der Studiomonitore. Dieses kann wahlweise gedimmt oder ganz ausgeschaltet werden. Dies hat der Hersteller wohl auf Kundenwunsch umgesetzt. Bei den vorhergehenden Modellen hatten sich einige Nutzer aufgrund der Helligkeit beschwert.

Micro-USB

Derzeit ohne Funktion ist der Micro-USB Eingang, dessen Funktion (trotz Hinweis auf der Rückseite) auch im Handbuch nicht erwähnt wird. Laut Google könnten hier zu einem späteren Zeitpunkt eventuelle Updates eingespielt werden.

KRK V4 S4 Review

Der KRK V4 S4 lässt sich gut an die Raumakustik und/oder klangliche Vorlieben anpassen

EQ zur Raumanpassung

Sehr sinnvoll erscheinen mir die EQ-Einstellungen. Hiervon gibt es insgesamt 49 Kombinationen – jeweils sieben für Tiefen/untere Mitten und sieben für Mitten/Höhen. Diese Einstellungen decken viele Szenarien ab, jedoch sollte sich der Nutzer bewusstwerden, dass Tiefen und untere Mitten bzw. Mitten und Höhen immer aneinanderhängen. Am Ende ist man dann vielleicht doch gezwungen, einen Kompromiss einzugehen. Nichtsdestotrotz helfen die Einstellungen, durchaus Schwächen im Raum auszugleichen und ein lineareres Klangergebnis zu erzielen.

Klang der KRK V4 S4

Gerade bei Lautsprechern im unteren Preissegment wird KRK gerne eine Überbetonung von Tiefen und Höhen nachgesagt. Im Fall der KRK V4 S4 trifft dies nicht zu. Der V4 ist schon in den Flat-Einstellungen in den Mitten und Höhen relativ ausgewogen, transparent und detailliert. Für das Feintuning sorgen dann weitere Einstellungen mit dem integrierten Equalizer.

Der Bassbereich ist bauartbedingt etwas schwach ausgeprägt, aber dennoch überraschend präsent. Wer besonders basslastige Musik produziert, sollte den Einsatz eines zusätzlichen Subwoofers abwägen, oder auf einen der größeren Brüder der V-Serie mit entsprechenden Tieftönern ausweichen.

Stereobild & Tiefenstaffelung

Das Stereobild weiß ebenfalls zu überzeugen: Instrumente lassen sich sehr gut im Raum orten. Lediglich die Tiefenstaffelung könnte etwas differenzierter sein. Dies ändert sich auch nicht bei höheren Lautstärken.

Das deutlich hörbare Grundrauschen ist nicht jedermanns Sache – gibt es aber auch bei vielen anderen Modellen. Hat man sich aber daran gewöhnt, steht guten Mixdowns nichts mehr im Wege.

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Fazit zum KRK V4 S4 Test

Kurzum: Die 4. Generation der V-Serie des Herstellers weiß zu gefallen. Für den geforderten Preis erhältst Du tadellos verarbeitete Studiolautsprecher, die schon beim Auspacken einen hochwertigen Eindruck vermitteln.

Klanglich überzeugt der Nahfeldmonitor im Rahmen seiner Größe. Er klingt gut und zaubert ein tolles Stereobild bei ausgewogenem Frequenzgang. Vor allem nach einer Optimierung mit dem integrierten Equalizer lässt sich noch mehr aus dem Klang herausholen.

Bauartbedingt fehlt es dem KRK V4 S4 etwas am Bassfundament. Daher sollten Produzenten basslastiger Musik zumindest zum großen Bruder V6 oder dem noch größeren KRK V8S4 [Testbericht] greifen. Wahlweise kann auch der Einsatz eines Subwoofers in Betracht gezogen werden. Für das Songwriting oder die Post Production im Videobereich ist dies jedoch kaum relevant.

Allein das hörbare Grundrauschen trübt das Gesamtbild etwas. Wobei bemerkt sein sollte, dass dieses Modell damit nicht alleine steht.

Alles in allem handelt es sich hier um einen sehr guten Studiomonitor in der vorliegenden Größe. Insofern gibt es viereinhalb von fünf möglichen Punkten im KRK V4 S4 Testbericht. Well done.

KRK V4 S4 Features

  • Aktiver 2-Wege-Studiomonitor für das Nahfeld
  • Tieftöner: 4", Kevlar-Kalotte mit gegossenem Aluminiumrahmen (Eigenentwicklung)
  • Hochtöner: 1", Kevlar-Kalotte (Eigenentwicklung)
  • Verstärkung: 55 Watt (LF) + 30 Watt (HF)
  • Übertragungsbereich: 58 - 19.000 Hz (±3 dB)
  • Max. Schalldruck: 110 dB SPL (THD nicht angegeben)
  • Separate Class-D-Verstärker für Tief- und Hochtöner (Bi-Amping)
  • 2-Band-Equalizer mit insgesamt 49 Einstellungen
  • Eingänge: XLR & 6,3 mm
  • Bedienelemente
    • Netzschalter
    • Standby an/aus
    • Ground Lift (Massetrennung)
    • Eingangsempfindlichkeit (7 Stufen à 0,5 dB)
    • Dimmung der Logo-LED
  • USB-Schnittstelle für Updates
  • Universelle Montageaufnahme
  • Gehäuse aus MDF & Aluminium
  • Größe: 256 x 166 x 218 mm
  • Gewicht: 5,8 kg
  • Lieferumfang
    • Schutzgitter
    • Schaumstoff-Pads für rutschfesten Stand und akustische Entkopplung
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KRK V4 S4 Test

Lesermeinungen (4)

zu 'KRK V4 S4 Testbericht: Sehr flexibler Nahfeldmonitor'

  • fatman   17. Mrz 2017   14:27 UhrAntworten

    Hörbares Grundrauschen geht garnicht! Ich habe den Schritt von analog zu digital vor vielen Jahren vollzogen. Und jetzt soll ich mich an ein Rauschen bei meinen Monitoren "gewöhnen"? Never! Musik mit hohen Dynamikunterschieden kann man so nicht gut mischen. Ich finde den Testbericht nicht i.O. Die 4 1/2 Sterne kann ich nicht nachvollziehen.

    • Carlos San Segundo (delamar)   17. Mrz 2017   18:12 UhrAntworten

      Hallo fatman,

      danke dir für deinen Kommentar und Input.

      Ein hörbares Grundrauschen bei aktiven Studiolautsprechern ist alles andere als ungewöhnlich. Die Frage ist nur: Wie laut ist dieses denn? Oder: Stört es?
      Die Wertung und der Test sprechen da für sich.

      Herzliche Grüße
      Carlos

      • fatman   18. Mrz 2017   14:58 Uhr

        Hi Carlos, natürlich kann ein Grundrauschen so niedrig sein, das es die meisten nicht mehr stört. Aber im Test wir von einem "deutlich hörbaren Grundrauschen" gesprochen. Das finde ich nicht OK und sollte m.E. zu einer Abwertung führen. Und wenn andere Hersteller es auch schlecht machen, muß es ja nicht zum Status Quo erhoben werden.
        Bis demnächst!

      • Carlos San Segundo (delamar)   18. Mrz 2017   15:06 Uhr

        Hallo fatman,

        wie Du sicher bemerkt hast, bekommt dieser aktive Studiomonitor nicht die volle Wertung.
        Es gab also einen Punktabzug hierfür.

        Des Weiteren ist die Wertung als Preis/Leistungs-Verhältnis zu verstehen.
        Immer im Vergleich mit den anderen aus derselben Preisklasse.

        Die Pro/Contra-Liste und der Text zeigt darüber hinaus, was unserer Ansicht
        nach wie geartet ist. Wenn das ein oder andere für dich ein wichtiges
        Kriterium ist, kannst Du das gerne stärker bewerten.

        Herzliche Grüße
        Carlos

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