KONG TubeFifteen Test
Hochklassiger Vollröhrensound zum Minimalkurs

KONG TubeFifteen

Der KONG TubeFifteen will als Combo Amp in deine E-Gitarre mit Vollröhrensound vertonen - wenn Du 300 Euro ausgeben kannst, liest und hörst Du hier, ob er sich für dich lohnt ...

Was ist es?

Beim KONG TubeFifteen handelt es sich um einen zweikanaligen Röhrenverstärker, der sich preislich für Einsteiger anbietet, darüber hinaus aber auch den Profi glücklich machen kann. Die Marke KONG wird in China gefertigt und ist im Exklusivvertrieb von session.

Das hier getestete Gitarren-Combo bietet top ausgestattete 15 Watt Röhre zum Knallerpreis. Die beiden getrennten Kanäle sind umschaltbar zwischen Clean und bei Bedarf mit sehr sattem Gain. Erfreulicherweise wurde der KONG TubeFifteen auch noch mit einem Federhall und einem Einschleifweg ausgestattet.

Der Hersteller KONG hat ebenfalls weitere Verstärker im Programm. Der kleine Bruder unseres heutigen Testobjekts – TubeFive – sowie die Transistorverstärker KONG SolidThirty [Test] und KONG SolidFifteen [Test] runden das Angebot ab.

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KONG TubeFifteen im Ratgeber »Röhre oder Transistor?«

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KONG TubeFifteen Testbericht

Bauweise

Wir haben es bei dem KONG TubeFifteen mit einem echten zweikanaligen Vollröhrenverstärker (Gitarren-Combo) zu tun. Die Kanäle sind am Verstärker selbst oder per Fußschalter umschaltbar. Der passende Fußschalter befindet sich nicht im Lieferumfang und muss optional erworben werden.

Die Endstufe generiert ihre Leistung von 15 Watt aus zwei EL84 Endstufenröhren, die man in vielen Verstärkern mit gleicher Leistung findet. Gleich drei ECC83 (12AX7) sorgen bei Bedarf für sattes Gain. Somit sind sogar heftige Metal-Sounds für den TubeFifteen kein Problem.

Ausgestattet wurde er mit einem 12″ Celestion Lautsprecher (Modell G12P-80) mit einer Leistung von 80 Watt. Der KONG TubeFifteen bringt ein Gewicht von 17 kg auf die Waage und ist damit durchaus rückenfreundlich.

KONG TubeFifteen Review - Vorderseite

Erstkontakt mit dem KONG TubeFifteen

Lieferumfang

Der KONG TubeFifteen kommt ausgesprochen sorgfältig verpackt ins Haus. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Netzkabel eine Anleitung in englischer Sprache.

Verarbeitung

Der Verstärker ist durchweg sauber verarbeitet. Das Tolex und Piping wurde frei von Mängeln aufgebracht. Auch am Griff wurde nicht gespart. Eine stabile und angenehm große Variante erleichtert den Transport. Auch an roadtaugliche Gummifüße hat der Hersteller gedacht. Äußerlich gibt es schon mal nichts zu meckern.

Design

Der KONG TubeFifteen hat einen klassischen, amerikanisch inspirierten Look. Die Abmessungen des Verstärkers betragen 44 x 24 x 49 cm. Damit ist er insgesamt etwas höher als viele seiner Kollegen. Wir werden sehen, ob sich dies auch positiv auf den Klang auswirkt.

KONG TubeFifteen Testbericht - Regler und Schalter am Frontpaneel

Das Frontpaneel des KONG TubeFifteen – einladend und mit gut verarbeiteten Bedienelementen

Frontseitige Bedienelemente

Rechts am Frontpanel finden wir die typisch großen Kippschalter für Betrieb und Standby. Ein rotes Licht in Form eines Diamanten (Fender-Stil) auf dem Frontpanel zeigt den Betriebszustand an. Die 6,3-mm-Eingangsbuchse ist im »Ampstyle« Look gehalten.

Ein kleiner Kippschalter gestattet das manuelle Umschalten der beiden Kanäle. Eine grüne Leuchtdiode leuchtet bei aktivem klaren Kanal. Der verzerrte Kanal korrespondiert erwartungsgemäß mit einer roten LED. So hast Du stets die optische Kontrolle, welcher der beiden Kanäle gerade aktiv ist.

Regler am KONG TubeFifteen

Neben der Eingangsbuchse finden wir den Lautstärkeregler für den klaren Kanal.

Der verzerrte Kanal bietet erwartungsgemäß einen Gain-Regler, der den Grad der Verzerrung bestimmt und einen Volumenregler. Ein Mastervolumen-Regler besitzt der KONG TubeFifteen nicht – dieser ist jedoch auch nicht zwingend erforderlich, da der Amp bei Bedarf auf 1 Watt gedrosselt werden kann.

Der Tonestack bietet je einen Regler für Bässe, Mitten und Höhen. Das reicht vollkommen aus, um sich spontan einen schönen Sound zu schrauben. Beide Kanäle teilen sich die gemeinsame Klangregelung. Einen Regler für Presence bietet der TubeFifteen nicht.

Die Potis laufen schön weich mit dem gewünschten leichten Widerstand. Die schwarzen Kunststoffknöpfe haben einen zeitgemäßen Stil.

Rückseite

Auf der Rückseite finden wir die 6,3-mm-Anschlussbuchse für den (optional zu erwerbenden) Fußschalter zur Kanalumschaltung. Neben dem eingebauten Celestion Lautsprecher unseres Combos (8 Ohm), kann bei Bedarf noch ein zusätzlicher Lautsprecher mit einem Widerstand von 8 Ohm bzw. eine Box mit 16 Ohm angeschlossen werden. Das ist in diesem Preissegment alles andere als selbstverständlich.

Test des KONG TubeFifteen - Rückseite, halboffen

Die Rückseite des KONG TubeFifteen mit dem halboffenen Gehäuse

Natürlich finden wir auf der Rückseite auch die 230 V Kaltgerätebuchse zum Anschluss unseres Netzkabels.

Einschleifweg

Zu allem Luxus verfügt der KONG TubeFifteen auch über einen Einschleifweg. Somit können wir unsere Delay- bzw. Modulationspedale an der richtigen Stelle ins Spiel bringen. Wir können unsere Effektpedale damit zwischen Vor- und Endstufe einschleifen, was einen transparenten Klang ermöglicht.

Gerade bei heftiger Verzerrung der Vorstufe macht es keinen Sinn, z.B. ein Delay-Pedal vor dem Verstärker zu platzieren, da man auf diese Weise nur Klangmatsch produziert. Auch das ist für den geforderten Preis nicht selbstverständlich und zahlt auf die Punkte ein.

Test: KONG TubeFifteen - Anschlüsse hinten

An der Rückseite finden sich alle Anschlüsse mit Ausnahme des Gitarreneingangs am Frontpaneel

Clean Sound

Der KONG TubeFifteen bietet eine große Bandbreite an Sounds. Von glasklar bis heftige metal-mäßige Verzerrung geht hier alles. Bereits der klare Sound klingt sehr lebendig. Auch bei Rechtsanschlag des Volumenreglers bleibt der Klang im ersten Kanal unverzerrt.

Der integrierte Federhall klingt natürlich und verleiht dem Klang bei Bedarf mehr Räumlichkeit. Der Sound des TubeFifteen ist aufgrund der Vollröhrenbauweise ausgesprochen dynamisch und reagiert ausgezeichnet auf Veränderung des Volumenpotis der Gitarre.

Dass sich beide Kanäle eine Klangregelung teilen müssen, stellt kein Problem dar. Die beiden Kanäle sind gut aufeinander abgestimmt.

Der Sound des TubeFifteen geht in die britische Richtung. Die verzerrten Sounds orientieren sich klanglich an den allseits bekannten Röhrenverstärkern von Marshall. Das bedeutet aber auch: Einen klaren Sound, wie man ihn von einem Fender kennt, wird bei diesem Aufbau nicht vollständig möglich werden. Doch die Qualität des Clean-Sounds ist überaus ansprechend.

Klang des verzerrten Kanals

Auch der verzerrte Kanal begeistert. Dieser generiert einen klassischen Rocksound mit ordentlich Druck und Biss. Für klassische 80´er Rocksounds sind gerne einmal ausgeprägte Mitten gefragt. Benötigst Du einen echten Metalsound, dann werden der Gain aufgerissen, die Mitten deutlich abgesenkt und die Bässe sowie Höhen etwas angehoben. Sowohl im Crunch als auch im härteren Rockbereich kommt augenblicklich Freude auf.

Der Standby Kippschalter gestattet das Umschalten der Ausgangsleistung von 15 auf 1 Watt: Damit ist der KONG TubeFifteen durchaus ein Kandidat zum Üben in den heimischen Gemächern. Dieses Feature wird umso wichtiger, da diese Gitarren-Combo keinen Mastervolumenregler hat. Wohlgemerkt: ein Watt Röhrenpower kann schnell mehr drücken, als dem Nachbar lieb ist.

Der integrierte 12″ Celestion Lautsprecher mit einer Leistung von 80 Watt (G12P-80) leistet gute Arbeit.

Klangbeispiele mit dem KONG TubeFifteen

Clean

Crunch

High Gain

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Fazit zum KONG TubeFifteen Test

Mit dieser Gitarren-Combo hat der Hersteller einen echten Volltreffer gelandet. Man muss schon lange suchen, um einen Vollröhrensound dieser Qualität und zu diesem Kurs zu finden.

KONG TubeFifteen

Der KONG TubeFifteen überzeugt als günstiger Combo Amp in Vollröhre

Eine Vielzahl vergleichbarer Produkte zu einem ähnlichen oder teureren Preis sind dem KONG TubeFifteen klanglich und ausstattungsmäßig spürbar unterlegen. Mir ist momentan kein vergleichbares Produkt bekannt, welches diesbezüglich dem Testobjekt das Wasser reichen könnte.

Unglaublich, dass dies überhaupt zu diesem Preis möglich ist. Wenn man nur die Bauteile, das Gehäuse, Montage, Arbeitszeit, Verpackung, Transport, etc. bedenkt. Da aber auch in puncto Verarbeitung nicht geschludert wurde, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis des KONG TubeFifteen als hervorragend einzustufen.

Selbst bei kritischer Prüfung des Produkts fällt das Meckern schwer. Röhren aus chinesischer Produktion genießen unter Kennern keinen sonderlich guten Ruf. Das macht es also denkbar, durch einen Tausch der Röhren den Klang noch weiter aufzuwerten. Jeder muss selbst entscheiden, ob dies wirklich notwendig ist.

Der Verstärker zeigt letztendlich keine Schwächen, wenn man einmal vom zu verschmerzenden Kauf eines Fußschalters zur Kanalumschaltung einmal absieht. Sowohl im klaren, als auch im verzerrten Bereich macht der TubeFifteen eine »bella figura«. Seine Flexibilität ist beeindruckend: Pop, Country, Blues, Rock und Metal ist hier alles machbar. Das stabile und etwas größere Gehäuse kommt dem Sound ebenfalls zugute.

Die erzeugte Lautstärke reicht aus, um mit einem moderat agierenden Schlagzeuger locker mitzuhalten oder sich auf kleineren Bühnen problemlos durchzusetzen. Aus diesem Grunde und nicht zuletzt aufgrund des extrem kleinen Preises werden sich bald viele Interessenten für diesen tollen Röhrenverstärker finden. Der KONG TubeFifteen ist also nicht nur für Anfänger geeignet, sondern wird durchaus auch unter semi- bis professionellen Gitarristen Freunde finden.

Zwei weitere Gründe für einen Kauf liefern der eingebaute Federhall und der Einschleifweg. Alles in allem gibt es eine exzellente Wertung für diese kleine Gitarrencombo im KONG TubeFifteen Test. Well done.

Für das Review kam folgendes Equipment zum Einsatz:

  • Gitarre: Stratocaster bzw. Les Paul Special
  • Gitarrenverstärker: KONG TubeFifteen
  • Delay: Boss DD-3 (eingeschleift)
  • Reverb: KONG TubeFifteen (integriert)
  • Mikrofon: Shure SM57
  • Audio Interface: Apogee Duet

KONG TubeFifteen Features

  • Vollröhrenverstärker
  • 15 Watt Leistung (aus zwei EL84)
  • Zwei Kanäle, umschaltbar
  • 3 x ECC83 (12AX7) in der Vorstufe
  • Klare bis heftig verzerrte Sounds
  • Ausgangsleistung bei Bedarf via Stand-by Switch auf 1 Watt drosselbar
  • Einschleifweg
  • Federhall
  • Gemeinsame Klangregelung für beide Kanäle
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KONG TubeFifteen Test

Lesermeinungen (1)

zu 'KONG TubeFifteen Test: Hochklassiger Vollröhrensound zum Minimalkurs'

  • Falk Ehlert   29. Aug 2017   16:09 UhrAntworten

    Für die Fans englischen Sounds gibt es alternativ den Laney Cub 12R. Das ist zwar nur ein Einkanaler, aber ansonsten gleichwertig ausgestattet und vom Markenhersteller. Der Sound ist ebenso wie der Look bestes Vintage. Ich spiel den jetzt schon etwas länger und bin begeistert. ;-)

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