Klang SDM-57 Test
Preiswertes dynamisches Mikrofon für Gitarre, Drums & Co.

Klang SDM-57

Im Klang SDM-57 Review stellt sich ein dynamisches Instrumentenmikrofon für knapp 30 Euro dem Vergleich mit dem fast viermal so teuren Shure SM57 - hier und jetzt die Ergebnisse in Text und Ton

Was ist es?

Das Klang SDM-57 ist ein dynamisches Mikrofon mit der Richtcharakteristik Niere. Es eignet sich für Instrumente (v.a. Gitarre, Percussion, Schlagzeug, Blasinstrumente) im Live- und Studiobetrieb. Alle technischen Daten findest Du wie gewohnt im Infokasten.

Die Klangeigenschaften im Allgemeinen und die Ähnlichkeiten zum Vorbild Shure SM57 werden wir hier im Klang SDM-57 Test für dich prüfen. Du bekommst Klangbeispiele, erstellt aus einer parallelen Aufnahme mit beiden Mikros, die direkt nebeneinander vor dem Amp platziert wurden.

Das Mikrofon ist zum Straßenpreis von 28,50 Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) erhältlich – nur bei session – das musikhaus (Klang ist eine Exklusivmarke dieses Musikalienhändlers).


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Klang SDM-57 Testbericht

Lieferumfang des Klang SDM-57

Im Lieferumfang finden sich eine Tasche und eine Klammer zur Befestigung an einem Mikrofonstativ. Das ist Standard bei Mikrofonen dieser Art, aber löblich mit Blick auf den niedrigen Preis des Klang SDM-57.

Im Lieferzustand liegt sich das Mikrofon in der Tasche, zusätzlich umhüllt mit einer Blasenfolie für mehr Schutz vor ruppigen Transportbedingungen.

Bei session gibt es zwei Sets, die neben dem hier getesteten Mikrofon je ein XLR-Kabel und wahlweise eines von zwei Stativen beinhalten. Zum Preis von 49,90 Euro (inkl. MwSt. & Versandkosten) sieht das für Einsteiger, Fortgeschrittene und Sparfüchse recht attraktiv aus:

Set I
  • Klang SDM-57
  • Kleines Mikrofonstativ mit Galgen
  • Mikrofonkabel (6 Meter)

Set II
  • Klang SDM-57
  • Mikrofonstativ mit Schwenkarm
  • Mikrofonkabel (6 Meter)

Erster Eindruck

Die Verarbeitung des Mikros geht im Verhältnis zum Preis in Ordnung. Schaft und Korb hinterlassen einen guten Eindruck. Der Kopf ist eingesteckt und wird mithilfe von elastischem Klebstoff fest genug in Position gehalten. Es erfüllt seinen Zweck, wenngleich es im Vergleich zu einer schraubbaren Konstruktion behelfsmäßig anmutet.

Dank der mitgelieferten Klammer, in der übrigens auch ein Reduziergewinde für das europäische 3/8″-Format steckt, ist der Aufbau vor Amp & Co. schnell erledigt.

Klang SDM-57 Test

Der Lieferumfang des Klang SDM-57 umfasst auch eine Klammer für Mikrofonstative

Sound unter der Lupe im Klang SDM-57 Test

Für unser Klang SDM-57 Review haben wir den wohl klassischsten Anwendungsfall für ein Mikrofon gewählt, das dem Shure SM57 nacheifern will: Die Abnahme einer Gitarrenbox. Dabei haben wir den Sound in drei Zerrstufen getestet und jeweils eine direkte Vergleichsaufnahme mit dem erwähnten Klassiker von Shure angefertigt.

Aufnahmebedingungen

Wir haben die beiden Mikrofone so dicht wie möglich nebeneinander vor unserem Cabinet platziert – die Mittelpunkte der beiden Kapseln waren horizontal etwa 5 cm voneinander entfernt. Die Höhe sowie der Abstand und Winkel zur Stoffbespannung vor den Lautsprechern waren indes identisch. Damit entstanden nur sehr geringfügige Klangunterschiede durch die Platzierung.

Die Aufnahme erfolgte selbstverständlich OHNE Effektgeräte oder nachträgliche Audiobearbeitung durch Plugins, Sample-Raten-Umwandlung, Dithering & Co.

Clean

Beim ersten Test ging es um die Abnahmeeigenschaften bei unverzerrtem Sound – clean, also lediglich in dem Grade verstärkt, dass ausreichend Lautstärke erzielt werden konnte.

Klang SDM-57 – Clean

Shure SM57 – Clean

Das Klang SDM-57 ist etwas heller (betonter in den hohen Mitten). Man könnte auch sagen: nicht ganz so »warm«. Das ist gerade bei den Transienten, also in den ersten Sekundenbruchteilen nach dem Saitenanschlag zu hören. Im Abklang ist es wesentlich dezenter.

Verfechter des SM57 bekommen hier mehr oder minder den gewohnten Sound bei annähernd gleicher Mikrofonplatzierung. Oder praktisch genau denselben bei leicht veränderter Platzierung und/oder anderen EQ-Einstellungen am Amp. Die Unterschiede sind im direkten Vergleich zwar zu hören, aber nicht weit entfernt.

Abgesehen davon höre ich hier noch keine nennenswerten qualitativen Unterschiede.

Crunch

Für den zweiten Test haben wir unseren Verstärker auf moderate Verzerrung getrimmt – das, was man üblicherweise als »Crunch« bezeichnet. Für Blues, Rock, Bluesrock und mehr.

Klang SDM-57 – Crunch

Shure SM57 – Crunch

Hier treten die klanglichen Unterschiede schon etwas deutlicher zutage. Das Klang SDM-57 klingt etwas »aufgekratzter« als das Shure SM57. Andersherum gesprochen, könnte man es als weniger rund beschreiben.

Das hat nicht nur mit der abweichenden Klangfarbe, sondern auch mit subtilen Vorteilen in der Detailtreue der Aufnahmen zu tun. Leicht modifizierte EQ-Einstellungen am Amp, um den Sound des SDM-57 entsprechend hinzubiegen, bestätigten das.

High Gain

Letzter Halt: Die volle Dröhnung mit sehr stark aufgedrehtem Gain. Für Metal aller Spielarten und zumindest stellenweise für gitarrenlastige Genres härterer Gangart.

Klang SDM-57 – High Gain

Shure SM57 – High Gain

Das Klang SDM-57 ist heller, schärfer und aggressiver im Sound. Gleichzeitig hat das SM57 etwas mehr »Bauch« untenherum. Letzteres könnte etwa dann auffallen, wenn Du einen gepflegten »Scoop«-Sound mit sehr präsenten Bässen und Höhen, aber sehr zurückhaltenden Mitten erzeugen willst.

Im Vergleich zum viermal so teuren Vorbild ist es etwas unschärfer, wie auch weiter oben beschrieben. Die Transienten klingen verwaschener als beim Original, die kleinsten Details klingen nicht ganz so sauber.

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Fazit zum Klang SDM-57 Test

Das Klang SDM-57 ist ein dynamisches Instrumentenmikrofon, das perfekt zum Einstieg in die Amp-Mikrofonierung und darüber hinaus taugt. Der Preis ist mehr als angemessen für die gebotene Leistung. Noch besser: Die Sets inklusive XLR-Kabel und Mikrofonstativ (wahlweise klein für bodennahe Amps oder groß) kosten jeweils nur 50 Euro.

Klang SDM-57 Review

Im Klang SDM-57 Test hat uns das günstige dynamische Mic bei cleanen Gitarren überrascht …

Gerade wenn keine oder nur wenig Verzerrung gespielt wird, ist der Sound gut … und in der Klangfarbe gar nicht mal so weit entfernt vom Shure SM57. Bei verzerrten Klängen treten die Unterschiede deutlicher auf. Das hier getestete Mikrofon ist heller, schärfer und insgesamt etwas aggressiver als das Original.

Die tiefen Frequenzen (der »Bauch«) sind eher zurückhaltend. Gleichzeitig sind die hohen Mitten recht stark akzentuiert. Zugegeben, in Sachen Gitarre lässt sich das oft ganz gut mit dem EQ des Amps und/oder der Mikrofonplatzierung ausgleichen. Bei Drums, Percussion und Blasinstrumenten lässt sich der Sound allerdings nicht ohne Weiteres zähmen.

Auch sonst geht die Qualität für den Preis in Ordnung. Erst bei gespitzten Ohren fallen subtile Einbußen in der Detailschärfe auf.

Alles in allem verbleibe ich bei guten vier von fünf Punkten im Klang SDM-57 Test – für nicht einmal 30 Euro ist die Leistung aller Ehren wert. Preisbewussten Jazzgitarristen am cleanen Amp und allen, die nicht vor dem forschen Sound dieses Mikrofons zurückschrecken, kann ich meine Empfehlung aussprechen.

Klang SDM-57 Features

  • Dynamisches Mikrofon
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Übertragungsbereich: 70-16.000 Hz
  • Impedanz: 600 Ω ±20 %
  • Empfindlichkeit: -51 dB ±3 dB (0 dB = 1 V/Pa @ 1 kHz)
  • Anschluss: XLR (female)
  • Zinklegiertes Gehäuse
  • Maße: 158 x 32 mm
  • Gewicht: 177 g
  • Mikrofonklammer mit 3/8″-Reduziergewinde und Tasche liegen bei
Hersteller: Klang
Produkt:

Klang SDM-57 Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Klang SDM-57 Test: Preiswertes dynamisches Mikrofon für Gitarre, Drums & Co.'

  • Michel Görnert   10. Mai 2017   11:55 UhrAntworten

    delamar Ich glaube hinter "dynamisches" fehlt ein "Mikrofon". Daran wurde wohl aufgrund des niedrigen Preises gespart 😉

  • delamar   10. Mai 2017   14:14 UhrAntworten

    Weia. Das (muahaha) sowas im Eifer des Gefechts zuweilen passiert, lässt sich nicht vermeiden. Und doch tut es jedes Mal richtig weh. Nich hauen! // flx

  • Oliver Fischer MX   10. Mai 2017   16:55 UhrAntworten

    Gibt sicher ein passendes Deesser plugin von Duden Audio für Musiker mit Grammatikschwäche 😁

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