Genelec 8030A Testbericht
Einstiegsmodell in die Profiliga

Genelec 8030A Testbericht

Mal von vorn, mal von hinten abgelichtet für den Genelec 8030A Testbericht

Was ist es?

Die hier getesteten Studiomonitore Genelec 8030A sind ein Zweiwegesystem, das aktiv betrieben wird. Der Tweeter ist ¾ Zoll groß, der Woofer kommt auf gerade fünf Zoll. Die Lautsprecher eignen sich für das Abhören von Musik bzw. Sound im Nahfeld und aufgrund der kompakten Bauweise dürften sie in jedem Tonstudio Platz finden.

Charakteristisch für die Modelle des finnischen Herstellers ist das metallene Gehäuse, welches durch seine abgerundeten Kanten und Ecken auffällt. Es wirkt im Vergleich zu den meist kastenförmigen Mitbewerbern geradezu futuristisch – oder retrofuturistisch, je nach Perspektive.

Genelec 8030A Testbericht

Mal von vorn, mal von hinten abgelichtet für den Genelec 8030A Testbericht


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Genelec 8030A Testbericht

Einleitung


Passend dazu


Auch wenn ich das immer wieder zu Beginn der Tests von Lautsprechern für das Tonstudio schreibe: Das Angebot am Markt ist immens und kaum eine Frage bekommen wir bei delamar häufiger gestellt als die nach guten Modellen bis zu einem Preis von XYZ. Auf meinem Studiomöbel stehen jetzt die Genelec 8030A, ein Zweiwegesystem, das derzeit für nicht ganz 1.100,- Euro als Paar im Fachhandel erhältlich ist.

Ab dieser Preiskategorie kannst Du generell gut klingende Studiomonitore erwarten, die dir recht zuverlässig aufzeigen, wo die Problemzonen in deinen Mixen liegen. Je teurer die Lautsprecher werden, desto mehr wird eine etwaige Kaufentscheidung zu einer Geschmacksfrage.

In derselben Serie des finnischen Herstellers finden sich mit den 8040A und den 8050A zwei weitere beliebte Modelle. Genau wie das hier vorliegende Gerät sind diese als gedachte Nachfolger der 1000er Reihe mit 1029,1030 und 1031 zu denken.

Verglichen mit den Vorgängern hat der Hersteller einige Neuerungen bzw. Verbesserungen eingebracht. So sollen die neuen Modelle im unteren Frequenzbereich mit mehr Wumms kommen und zudem durch den verbesserten Rauschabstand auch bei leisen Abhörlautstärken einen reineren Klang bieten.

Ebenfalls neu ist der vierfache DIP-Schalter, der rückseitig an den Genelec 8030A angebracht ist. Mit diesen kannst Du die Studiomonitore an die Umgebung anpassen. So lassen sich der Bassbereich um 2, 4 oder 6 dB bzw. die Höhen um 2 dB absenken oder ein High-Pass-Filter mit 6 dB pro Oktave bei 85 Hz einschalten. Hier ist für jedes Tonstudio gut gesorgt.

 

Äußere Werte

Die ganze Serie besteht aus echten Hinguckern. Das Gehäuse besteht aus Metall, dessen Oberfläche sich leicht gekörnt anfühlt und in Anthrazit gehalten wurde. Die abgerundeten Kanten und Ecken des Gehäuses sollen für ein besseres Abstrahlverhalten mit weniger Brechungen an den Kanten sorgen.

Das Chassis ist zweigeteilt und besteht aus Aluminium. Laut Hersteller spielt das Material insofern eine Rolle, weil bei gleichbleibender Verwindungssteife dünnere Außenwände möglich werden. Das wiederum sorgt für einen größeren Innenraum, obwohl die äußeren Abmessungen gleich bleiben. Ein weiterer Vorteil liegt darin begründet, dass Aluminium ein guter Wärmeleiter ist und somit die Kühlung der im Innenraum direkt auf das Metall geschraubten Endstufen sehr effektiv wird.

Auf der Vorderseite befindet sich der Ein- und Ausschalter nebst einer grünen LED, die die Betriebsamkeit anzeigt. Fein, jede aktive Box sollte den Netzschalter vorne haben. Auf der linken Seite befindet sich noch ein Drehregler, der für die Einstellung der Laustärke der jeweiligen Box dient.

Eine nützliche Dreingabe ist der so genannte Iso-Pod. Dabei handelt es sich um einen auf der Unterseite montierten Fuß aus Gummi, der nicht nur für einen sicheren Stand sorgt, sondern auch für die Entkopplung vom Schreibtisch dient. In kleinem Maße erlaubt er zudem, den Aufstellungswinkel nach oben oder unten zu neigen.

Auf der Rückseite der Genelec 8030A befindet sich eine Bassreflexöffnung, die dort wenig hörbare Strömungsgeräusche erzeugt. Du findest hier auch den Stromanschluss und einen verriegelbaren XLR-Anschluss. Als eine sehr schöne Idee empfinde ich die Gewindeöffnungen auf der Rückseite, mit deren Hilfe sich die Lautsprecher an einer Halterung an der Wand montieren lassen. Im Gegensatz zu den größeren Modellen befinden sich auf der Unterseite keine Öffnungen für die Montage auf Boxenständern.


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Innere Werte

Wie weiter oben beschrieben handelt es sich bei diesem Modell um ein Zweiwegesystem, in welches ein 0,75 Zoll großer Hochtöner eingebaut wurde. Dieser ist im Übrigen gleich groß wie beim größeren Bruder und genau wie bei diesem in einer wellenförmigen Vertiefung im Chassis eingelassen. Der 5 Zoll große Basstöner nimmt fast die gesamte Breite auf der Vorderseite ein, so ist er nicht in eine wie eben beschriebene Vertiefung eingelassen, wie es noch bei den 8040A der Fall war.

Die verwendeten Verstärker stellen 40 Watt Leistung zur Verfügung und die Crossover-Frequenz liegt, ebenso wie schon bei der größeren Variante, bei 3 kHz.

 

Genelec 8030A Klang

Für den Genelec 8030A Testbericht habe ich die Studiomonitore ohne Subwoofer in gewohnter Umgebung angehört. Zwar hätte ich hier einen Subwoofer anschließen können, doch die Erfahrung zeigt, dass die meisten Produzenten ohnehin nur die Satelliten betreiben.

Der Sweet Spot kommt mir etwas kleiner als beim großen Modell vor. Er bleibt aber groß genug, um bequem mit diesen Lautsprechern zu arbeiten und die Mixe zu beurteilen. Die Wiedergabe kann als detailliert beschrieben werden, wenn auch deutlich enger und weniger tief als bei den größeren 8040A. Im Vergleich zu den KSdigital C8 Coax können sie nicht mithalten, doch das müssen sie auch gar nicht: Die kosten ja fast das Doppelte! Deswegen habe ich die Adam A7x aus dem anderen Studio geholt und zum Vergleich angeschlossen – ähnliche Preiskategorie, bessere Vergleichbarkeit.

Die Unterschiede sind klar wahrzunehmen. Die Genelec klingen direkter, mehr in-the-face und bei Songs wie Norah Jones »Come Away With Me« mag ich diesen direkten Sound. Sie haben richtig viel Mitten, was sich bei vielen Entscheidungen im Mix als sehr wertvoll herausstellen wird. Bei anderen Songs wie Jill Scotts »Do You Remember« oder Chris Jones‘ »No Sanctuary« könnten sie etwas mehr Separation und Räumlichkeit gebrauchen.

Was die Bässe angeht, so reichen die 8030A bis 60 Hz druckvoll runter und auch bei 50 Hz wird noch Einiges geboten. Problematisch wird es erst bei großen Lautstärken, wo sie dann schnell einmal aufgrund der Bauart überfordert sein können und schneller als größere Boxen anfangen zu zerren.
Dynamisch sind die Studiomonitore als gut einzustufen, in Sachen Impulstreue dürften sie für meinen Geschmack aber noch einen drauflegen.

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Fazit zum Genelec 8030A Test

Mit den Genelec 8030A hat der finnische Hersteller gute Lautsprecher am Markt positioniert. Optisch machen sie etwas her, auch sind sie sehr kompakt gebaut und klingen angesichts der Größe richtig gut. Für einen Straßenpreis von etwa 1.080,- Euro erhältst Du ein Paar Lautsprecher, das sich vor allem in Broadcast-Situationen oder Tonstudios mit sehr kleinen Regieräumen bestens eignet.

Die direkte und mittige Wiedergabe der Audiosignale ist geradezu dafür prädestiniert, in Übertragungswagen oder Videoschnittstudios eingesetzt zu werden. Hier sehe ich den Hauptanwendungszweck dieses Modells. Für die Produktion von Musik eignen sich die kleinen Lautsprecher trotz der mit fünf Zoll klein dimensionierten Basstöner aber auch gut. Erst wenn es zum Abmischen von Songs kommt, könnte der verhältnismäßig enge Raumeindruck zum Thema bzw. mehr Räumlichkeit wünschenswert werden.

Gerade die Einstellmöglichkeiten auf der Rückseite zur Anpassung an die eigene Umgebung sowie die Positionierung von Lautstärke und Netzschalter auf der Vorderseite des Aluminiumgehäuses, sind als positiv zu bewerten.

Diese Nahfeld-Monitore bieten einen sauberen Klang und eine Auflösung, die für kleine Projekt- oder Homerecording-Studios, vor allem aber im Broadcast vollkommen ausreicht. Wer den Genelec-Sound mag, ist hier für den geforderten Preis gut aufgehoben.

Alles zusammengenommen gibt es von meiner Seite aus vier von fünf möglichen Punkten im Genelec 8030A Testbericht.

Genelec 8030A Features

  • Nahfeld-Monitor
  • Hochtöner: 0,75 Zoll/40 W
  • Woofer: 5 Zoll/40 W
  • Mit Iso-Pod
Hersteller:   
Produkt:

Genelec 8030A Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Genelec 8030A Testbericht: Einstiegsmodell in die Profiliga'

  • Wirgefuehl   13. Aug 2012   07:59 UhrAntworten

    Mmmh. Uns wurde schon oft gesagt, das Abhören mit Bassreflex-Öffnung grundsätzlich Schrott sind. Mike Senior z.B. behauptet das in seinem Buch. Wir wollen aber nicht glauben, dass Genelec Schrott produziert...

  • Nils Boden   21. Aug 2012   16:24 UhrAntworten

    Das Lautsprecher mit Bassreflexöffnung grundsätzlich schlecht sind ist definitiv falsch. Es kommt viel mehr auf eine gute Konstruktion des Bassrefexsystems und deren genaue Abstimmung an. Wenn dies bei der Entwicklung der Lautsprecher berücksichtigt wird, bietet ein Lautsprecher mit Bassreflexsystem wesentliche Vorteile wie z.B. ein deutlich höherer Schalldruckpegel im Bereich der untersten Oktave und Erweiterung des Frequenzgangs nach unten.
    Bei der Entwicklung der Genelec 8000er Serie wurde unter anderem besonderer Wert auf das richtige Design und Abstimmung des Bassreflexsystems Wert gelegt. Infos dazu gibt es unter anderem hier: Refelx Port http://www.youtube.com/watch?v=ULRY3sx2r6A

  • Wirgefuehl   22. Aug 2012   14:42 UhrAntworten

    Ja, Du hast recht. Hab auch noch mal ins Buch geschaut und ganz so hart, wie ich es geschrieben habe, ist Seniors aussage dann doch nicht. Es ist halt alles relativ...

    Danke für das Video!

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