Furman PL-PLUS C E Testbericht
Netzstromaufbereiter mit Überspannungsschutz

Furman PL-PLUS C E Testbericht

Vorder- und Rückseite im Furman PL-PLUS C E Testbericht

Was ist es?

Der Furman PL-PLUS C E ist ein Netzstromaufbereiter mit Überspannungsschutz zum Einbau in ein 19-Zoll-Rack (eine Höheneinheit). Das Gerät filtert störende hochfrequente Einstreuungen, zudem soll es Schäden bei (extremen) Überspannungs- und Impulsspitzen verhindern. Als netter Nebeneffekt verringerte sich im Tonstudio eines Mitarbeiters aus der Redaktion das, was im Volksmund häufig als Brummschleife bezeichnet wird.

Rückseitig sind zehn Buchsen für Kaltgerätekabel eingebaut, an der Vorderseite ist noch eine weitere zu finden. Zwei herausziehbare und schwenkbare Röhren mit LEDs zur Beleuchtung der darunterliegenden Rack-Geräte sind vorhanden, zudem lässt sich an der Rückseite eine Schwanenhalslampe anschließen.

Furman PL-PLUS C E Testbericht

Vorder- und Rückseite im Furman PL-PLUS C E Testbericht


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Furman PL-PLUS C E Testbericht

Verarbeitung


Passend dazu


Das schwarz eloxierte, gebürstete Stahlchassis ist robust konstruiert. Es sollte auch garstiger Behandlung widerstehen. Weniger gut gefallen hat mir, dass die zwei Kunststoffkomponenten der Buchsenleisten an der Rückseite nicht perfekt im Gehäuse sitzen. Beim An- und Abstöpseln der Kaltgerätekabel wackeln sie leicht, allerdings keineswegs in beunruhigendem Ausmaß.

Bei wohl kaum einen anderen Gerät ist es so wichtig, dass es nicht versehentlich ausgeschaltet wird.
In dieser Beziehung kann der PL-PLUS C E punkten, wie im Folgenden erläutert wird:

Das Netzkabel ist nicht fest installiert, vielmehr lässt es sich mit einer zweiteiligen verchromten Drahtklammer an der Buchse festschrauben. Eine gute Lösung, um das Gerät vor der unbeabsichtigten Trennung vom Stromnetz zu schützen und gleichzeitig das Austauschen der Komponenten zu gewährleisten.

Der Hauptschalter an der Vorderseite, der laut Hersteller für die enorm hohen Anlaufstromanforderungen vieler Leistungsverstärker ausgelegt ist, lässt sich relativ schwergängig bedienen. Es hätte auch gern noch einen Tick fester sein können, wenn es nach mir ginge.

 

Hintergrund

Der PL-PLUS C E schützt vor Überspannungs- und Impulsspitzen, die täglich durch das Umschalten von Trafos in Umspannwerken generiert werden. Weitere Impulsspitzen sind zu erwarten, wenn im deinem Gebäude ein elektrisches Gerät eingeschaltet wird. Schon geringe tägliche Spannungsspitzen können langfristig gesehen Schäden an den Halbleiterkomponenten deiner Hardware verursachen.

Normalerweise opfern sich die Schutzkreise in den Geräten anderer Hersteller selbst, wenn sie Mehrfach-Transientenspannungen ausgesetzt sind. In Folge dessen müssen sie zerlegt und repariert werden. Der PL-PLUS C E ist in dieser Beziehung robuster – dank der Technologie mit dem Kürzel SMP (»Steries Multi-Stage Protection« – mehrstufiger Schutz) werden sämtliche Tranientenspannungen absorbiert, abgeschnitten und abgeleitet, ohne dass das Gerät in die Brüche geht.

Mithilfe des Überspannungsschutzes schützt der PL-PLUS CE auch vor anhaltenden Überspannungszuständen. Übrigens: In einigen Bereichen kann die Spannung bis zu 15% höher oder niedriger als 230 V sein, auch hier hilft der Furman. Gerade modernes Musik Equipment kann stark von einem »sauberen« Strom profitieren, da dann keine leisen Signalanteile überdeckt werden.

Mit LiFT (»Linear Filtering Technology«) soll für eine gleichmäßige Reduktion von Störgeräuschen gesorgt werden. Dies führt zu einem geringeren Grundrauschen.


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Beleuchtung

An einen rückseitig angebrachten BNC-Anschluss lassen sich Schwanenhalsleuchten montieren. Gut, so muss niemand im Dunkeln hantieren, wenn gerade keine andere Lichtquelle in der Nähe ist. Erinnert mich an meinen alten DJ-Mixer.

Weiterhin befinden sich an der Vorderseite zwei herausziehbare Röhren, an deren Unterseite LEDs durch eine Öffnung lugen. Es bietet sich daher an, das Gerät in den obersten Rack-Einschub zu stecken, damit jegliches darunter befindliche Rack-Equipment beleuchtet werden kann. Beide Röhren lassen sich um jeweils 45 Grad nach links und rechts schwenken. Bei unseren Tests konnte damit wirklich jeder Winkel der darunter befindlichen Gerätschaften gut ausgeleuchtet werden. Wenn nötig, können die Lampen auch mit einem an der Vorderseite platzierten Drehregler gedimmt werden.

Diese Kombination aus Stromwart und Lichtquelle für das Rack liegt auf der Hand und wurde beim Furman PL-PLUS C E gut umgesetzt. Dem Hersteller sei Dank, dass hier keine hitzeschleudernden Glühlampen, sondern LEDs verwendet wurden. Ein paar der Konkurrenten müssen hier nachlegen.

 

Status-LEDs

Eine dreifarbige Leiste mit 20 LEDs dient zur Anzeige der Eingangswechselspannung von 180 bis 256 Volt in 4-Volt-Schritten. Niedrigere oder höhere Werte werden durch Blinken visualisiert. Eine separate LED leuchtet nur auf, wenn extrem hohe Spannungen anliegen – bei Verdrahtungsfehlern, etwa beim Anschluss des Geräts an eine Quelle mit 330 Volt, warnt diese kleine Leuchte.

 

In der Praxis

Ich habe das Gerät unter anderem mit dem Interlacing Technologies Noise Analyzer getestet, der bei voll aufgedrehtem Empfindlichkeitsregler die Spannungsschwankungen meiner Steckdosen mit geigerzählerähnlichen Klickgeräuschen hörbar machte. Nachdem ich den Furman PL-PLUS C E dazwischengeschaltet hatte, waren diese Geräusche nicht mehr zu vernehmen – die Stromspannung verläuft ruhig. Fein!

Auf der Bühne war der Furman PL-PLUS C E in der Lage, auftretende Brummschleifen so deutlich zu reduzieren, dass sie in Relation zum Lautstärkepegel der Musik nicht mehr ins Gewicht fielen und eine unbeeinträchtigte Performance möglich wurde. Auch hier bietet dieses Gerät genau das, was der Hersteller verspricht.

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Fazit zum Furman PL-PLUS C E Test

Der Furman PL-PLUS C E bereitet den Strom aus der Dose so auf, dass es zu praktisch keinen Spannungsspitzen mehr kommt. Überspannungen werden zuverlässig ausgeglichen, ohne dass das Gerät kaputtgeht. In der Praxis ebenso wichtig: Lästiges Brummen wird so weit gefiltert, dass es kein Problem mehr darstellt.

Das Gerät ist sehr gut verarbeitet, lediglich die Buchsenleisten an der Rückseite hätten etwas fester im Gehäuse sitzen können. Gut, dass der Hauptschalter so schön schwergängig ist.

Als sehr praktisch empfinde ich die flexiblen Optionen zur Beleuchtung der sonstigen Bühnen- oder Studiogerätschaften. Die herausziehbaren LED-Leuchten schleudern keine Wärme wie Glühlampen und lassen sich je nach Bedarf dimmen. Dazu kommt noch der Anschluss für eine Schwanenhalsleuchte an der Rückseite. Prima.

Das Einzige, was ich dem Gerät ankreiden könnte, ist, dass Du beim Kauf so tief in deine Tasche greifen musst. Gute Qualität hat eben ihren Preis. Und bei diesem Gerät ist es wie eine Versicherung: Wenn mal einer der High-End Preamps aufgrund einer Überspannung kaputt gehen sollte, ist mehr Geld weg als wenn Du in dieses Gerät investierst.

Übrigens: Wer auf die LED auf der Vorderseite verzichten kann, darf sich das Furman PL-8 CE mal genauer ansehen. Dieses kostet etwa hundert Euro weniger und bietet ansonsten dieselbe Qualität des Herstellers.

Alles in allem kommt diese nützliche und zuverlässige Vorrichtung in unserem Furman PL-PLUS C E Testbericht mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten weg.

Furman PL-PLUS C E Features

  • Netzstromaufbereiter
  • Überspannungsschutz
  • Einbau in 19-Zoll-Rack
  • Zwei herausziehbare LED-Lampen
  • Anschluss für Schwanenhalslampe
Hersteller: Furman
Produkt:

Furman PL-PLUS C E Test

Lesermeinungen (6)

zu 'Furman PL-PLUS C E Testbericht: Netzstromaufbereiter mit Überspannungsschutz'

  • Die Seelen   02. Mrz 2012   13:27 UhrAntworten

    Hi!
    Gibt es irgendwo Testberichte, wo Spannungsspitzen und Schwankungen oder Brummeinstreuungen in die Stromzufuhr künstlich generiert werden und der Einfluss auf das Audiosignal protokolliert wird?

    Ich dachte, Brummschleifen enstehen im Audio-Pfad und nicht in der Stromzufuhr?

    Hat da jemand Artikel, die man lesen kann?

    Gruß
    Torben

  • Patrick   03. Mrz 2012   10:07 UhrAntworten

    Eine günstigere Variante ist es einen Filter, der alle Oberwellen über 5kHz entfernt direkt in den Verteiler zu bauen mit einer Direktleitung mit geschirmtem Kabel direkt ins Studio. So habe ich das in meinem Masteringstudio gelöst.
    Brummschleifen gibt es da definitiv nicht und es klingt insgesamt neutraler.
    "Dreckiger" Strom zum Beispiel durch Stromrückläufe aus Wandler etc. klingt weniger definiert.

  • Saris   08. Mrz 2012   23:24 UhrAntworten

    Hi

    Ich find das Pl -Plu so nicht schlecht aber wie soll ich dort meine geräte anschließen ,gibt es dafür spezielle kabel???

    Gruß Saris

    • Carlos San Segundo (delamar)   08. Mrz 2012   23:33 UhrAntworten

      Du brauchst einfach nur Verlängerungen statt normaler Kabel, das ist alles.

  • Jan G   14. Mrz 2012   15:32 UhrAntworten

    Wieviel Strom kann der ab, bevor er die Grätsche macht? Wieder nur 10A?

  • Andi   27. Okt 2012   14:20 UhrAntworten

    Der kann 10A - der PRO DMC E kann 16A

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