Fostex T40RP mk3 Testbericht
Geschlossener Studiokopfhörer

Fostex T40RP mk3 Testbericht

Der Fostex T40RP mk3 gehört zu den geschlossenen Kopfhörern.

Was ist es?

Der Fostex T40RP mk3 ist ein geschlossen konstruierter, orthodynamischer Kopfhörer, der für den Einsatz im Studio entwickelt wurde. Das Kabel lässt sich abnehmen (zwei Stück sind im Lieferumfang enthalten) wie gehabt in dieser Preisklasse können die Ohrpolster ausgetauscht werden. Die wichtigsten Spezifikationen und Details findest Du im Infokasten zu diesem Review.

Das Modell komplettiert unser Testtrio – bereits im Archiv findest Du Berichte über den halboffenen T50RP mk3 und den offenen T20RP mk3.

Alle Modelle inklusive des hier vorgestellten 40ers, sind im deutschen Fachhandel zum Straßenpreis von 159,- Euro (inkl. MwSt.) erhältlich.


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Fostex T40RP mk3 Testbericht

Erster Eindruck, Verarbeitung und Tragekomfort

Technisch-nüchtern im besten Sinne zeigt sich das Design – keine Spur von unnötigem Chic, sondern einfach nur der sachliche Look eines Arbeitsgerät für das Studio. In Sachen Verarbeitung ist gemäß der Preisklasse und des intendierten Einsatzszenarios alles in Butter.

Du kannst die Gabeln um rund 6 cm aus dem Kopfbügel herausschieben, um das Modell definitiv an deinen Kopf anzupassen. Oder gegebenenfalls sogar üppige Haarpracht oder eine Mütze. In der für mich passenden Einstellung (jeweils um etwa 2 cm ausgezogen) spürte ich den Anpressdruck leicht, gleichzeitig saß das gute Stück fest genug, um auch bei heftigeren Kopfbewegungen nicht zu verrutschen.

Fostex T40RP mk3 Testbericht

Der Kopfhörer unter der Lupe im Fostex T40RP mk3 Testbericht

Die Polster sind ziemlich flach, wodurch den Ohren leider wenig Platz in den Muscheln bleibt. Bei mir hat es immer ein wenig gedrückt, aber das wird stark von der Größe/Form der Ohren abhängen. Die Wärmeentwicklung erweist sich als mittelmäßig und das Gewicht von 318 Gramm (ohne Kabel) ist gerade noch so im grünen Bereich für lange Sessions.

Verkabelung am Fostex T40RP mk3

Hier heimst der Kandidat viele Punkte ein. Das Kabel ist abnehmbar, bei einem Defekt kannst Du es also geschwind durch ein anderes ersetzen. Weiterhin können diverse Klangleiter von Drittherstellern genutzt werden, denn zur Anbindung an die linke Ohrmuschel dient ein ganz normaler Miniklinkenstecker. Wenn das Steckergehäuse des Kabels deiner Wahl also nicht zu klobig und/oder ungünstig abgewinkelt ist, hast Du freie Hand. Klasse.

Um ein versehentliches Herausrutschen zu verhindern, steht ein Verriegelungsmechanismus zur Verfügung. Er funktioniert im Zusammenspiel mit den kleinen Stiften am Stecker der beiden mitgelieferten Kabel – drehe den Stecker um 90°, um ihn zu arretieren.

Besser geht es in puncto Verkabelung kaum, nur die mitgelieferten Kabel werden je nach Anwender mal auf mehr, mal auf weniger Zustimmung treffen. Es handelt sich um zwei glatte, mit dicker Ummantelung und gutem Knickschutz bewehrte Kabel:

  • 3 Meter mit 6,3-mm-Stecker
  • 1,2 Meter mit 3,5-Stecker

Lautstärke & Schallisolation

Der Fostex T40RP mk3 lässt sich mit jedem Mischpult oder Audio Interface kräftig genug betreiben. Falls Du unterwegs Musik hören willst, dürften auch viele, wenn nicht alle MP3-Player, Smartphones & Co. auch noch laut genug sein. Meine drei Vergleichsgeräte in der direkten Mitbewerberschaft von beyerdynamic und AKG sind allerdings einen Tick lauter.

Als geschlossener Kopfhörer schirmt der Fostex T40RP mk3 naturgemäß stärker ab als die meisten oder gar alle halboffenen Modelle, komplett offene Kopfhörer sind sowieso durchlässiger. Moderate Umgebungsgeräusche Geräusche, die bei der Musikproduktion stören könnten, werden ausgesperrt. Umgekehrt ist auch die Isolation nach außen verhältnismäßig hoch – Musiker können unseren Probanden zum Abhören beim Recording recht nahe am Mikrofon nutzen.

Klangfarbe

Der Bass dringt nicht ganz bis in die tiefsten Regionen einiger Mitbewerber vor (20 Hz laut Hersteller). Ich habe das aber selten vermisst, absolut gesehen ist das Fundament solide. Viel wichtiger ist mir die richtig starke Impulstreue (siehe unten) und die Tatsache, dass die hohen Bässe nicht zu Maskierungen der unteren Mitten führen. Den auf der Packung prangende Claim »Focused Bass« kann ich nur unterschreiben.

Die Mitten sind ein bisschen zu dezent, wenn die Messlatte am Punkt der absoluten Neutralität angelegt wird. Das zeigt sich auch in der Gegenüberstellung des Fostex T40RP mk3 mit dem geschlossenen AKG K271 MKII (~140 Euro) und dem halboffenen beyerdynamic DT 880 PRO (~240 Euro). Letztendlich kann das jedoch durchaus als Charakterunterschied verbucht werden, den Du nach einer Gewöhnungsphase beim Mixing berücksichtigen kannst, um dennoch einen ausgewogenen Sound zu erzielen. Der offene beyerdynamic DT 990 PRO (~150 Euro) ist sogar noch ein wenig schüchterner in den Mitten, aber insgesamt sehr klangkompetent und zu Recht populär. Das zusätzliche Gegenchecken über gute Lautsprecher ist sowieso anzuraten.

Durch die dezenten Mitten rücken die Höhen etwas mehr ins Rampenlicht. Aufmerksame Leser werden aus dem vorigen Absatz korrekt schlussfolgern, dass diese Eigenheit nicht zu heftig ausgeprägt ist. So freue ich mich vielmehr, dass die Detaildarstellung begünstigt wird. Übermäßig starke Sibilanten (Zischlaute in Vocals), beißende Trompeten oder dergleichen habe ich dabei nicht entdeckt. Die Ermüdungserscheinungen bei langen Sessions halten sich in Grenzen.

Raumklang und Impulstreue

Der Raumklang hat mich überzeugt, erst recht in dieser Preisklasse. Die Staffelung in Tiefe und Breite ist ziemlich gut für einen geschlossenen Kopfhörer, so dass sich einzelne Klänge sauber voneinander getrennt orten lassen. Erst bei viel teureren, (halb-)offen konstruierten Geräten wirst Du in dieser Beziehung auf einen nennenswerten Qualitätszuwachs treffen.

Gerade im Bassbereich wird die schon erwähnte Impulsfreudigkeit offenkundig. So ist der Klang schön straff und knackig, die Membranen schwingen schnell ein und aus. Kurze Kickdrums erscheinen klar konturiert und auch sonst werden die Transienten mit klaren Umrissen gezeichnet.

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Fazit zum Fostex T40RP mk3 Test

Der Fostex T40RP mk3 ist für manche wohl ein überraschend starker Mitbewerber im Feld der (Studio-)Kopfhörer zwischen 100 und 250 Euro – richtig gelesen, ich habe hier keine Bedenken, das obere Ende der Preisregion so hoch zu setzen. Wer nur beyerdynamic, AKG & Co. kennt, verpasst etwas.

Nämlich einen sehr impulstreuen und damit knackig-konturiert aufspielenden Kopfhörer, der für seine geschlossene Konstruktion auch im Raumklang und der Separation von Einzelschallereignissen überzeugt. Mit jeder Minute gefällt mir dieser souveräne Sound mehr. Übrigens ist das Klangbild dem T50RP mk3 sehr, sehr ähnlich, während mir das 40er-Modell zu basslastig tönt.

Fostex T40RP mk3 Testbericht

Im Fostex T40RP mk3 Testbericht auf delamar kann ein positives Fazit gezogen werden.

Zwei robuste, glatte und arretierbare Kabel liegen bei (3 und 1,2 Meter). Du kannst aber auch etliche Dritthersteller an die linke Ohrmuschel stecken, da dort eine gewöhnliche Miniklinkenbuchse sitzt – klasse.

Die Mitten sind ein bisschen zaghaft, fast in gleichem Maße wie etwa beim beyerdynamic DT 990 PRO. Dramatisch ist das nicht, aber ich bevorzuge eben generell möglichst neutrale Studiokopfhörer.

Summa summarum haben wir es mit einem sehr lohnenswerten, preislich mehr als angemessenen geschlossenen Modell zu tun, das den Platzhirschen Paroli bietet. So beschließe ich meinen Fostex T40RP mk3 Testbericht auf delamar mit sehr guten viereinhalb von fünf Punkten.

Fostex T40RP mk3 Features

  • Orthodynamischer Kopfhörer
  • Geschlossene Konstruktion
  • Übertragungsbereich: 20 – 35.000 Hz
  • Maximale Eingangsleistung: 3.000 mW
  • Nennimpedanz: 50 Ω
  • Empfindlichkeit: 92 dB (@ 1 kHz, 1 mW)
  • Kabel
    • abnehmbar
    • einseitig zugeführt
    • Kabel A: 3 m, glatt, mit 6,3-mm-Stecker
    • Kabel B: 1,2 m, glatt, mit 3,5-mm-Stecker
  • Gewicht: 318 g (ohne Kabel)
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Fostex T40RP mk3 Test

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