Fostex HP-A3 Testbericht
D/A-Wandler mit Kopfhörerverstärker

Fostex HP-A3 Vorderseite

Fostex HP-A3 Vorderseite

Was ist es?

Der Fostex HP-A3 ist ein D/A-Wandler, der über USB bzw. S/PDIF (TOSLINK) mit digitalen Audiosignalen gespeist wird und diese in analoge Signale für den Kopfhörerausgang (6,3-mm-Klinke) umwandelt. Vor dem Output zum Kopfhörer wird das Signal durch den eingebauten Kopfhörerverstärker geschickt.

Alternativ kann das umgewandelte Signal an den analogen Cinch-Ausgang oder in digitaler Form wieder an den TOSLINK-Ausgang geleitet werden.

Die Stromversorgung geschieht allein über den USB-Anschluss, somit ist der HP-A3 als mobiler Wandler und Verstärker geeignet.


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Fostex HP-A3 Testbericht

Einleitung

Ein Kopfhörerverstärker soll neben der Anhebung der Lautstärke – für den Kenner ein eher untergeordneter Aspekt – das Audiosignal so gestalten, dass der Kopfhörer erst sein ganzes Potential ausreizen kann. Dabei gibt es mittlerweile für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel das richtige Gerät.

Immer mehr Leute wollen ihre digitale Musiksammlung auch am Computer so richtig genießen. Dafür ist eben nicht unbedingt ein voll ausgewachsenes Audio Interface nötig, sondern lediglich ein Gerät, das die Signale in eine Richtung wandelt – von digital zu analog. Gleichzeitig entdecken mehr und mehr Musikkonsumenten die Vorzüge eines guten Kopfhörers, gerade als portable Lösung zur Ohrenbeschallung. Und so ist es nur folgerichtig, diese beiden Technologien in ein einziges Gadget zu packen und gut aufeinander abzustimmen.

Fostex HP-A3 Vorderseite

Fostex HP-A3 Vorderseite

In letzter Zeit ist eine wahre Flut von Hybriden aus D/A-Wandler und Kopfhörerverstärker auf dem Markt erschienen. Diese mal mehr, mal weniger kompakten Kisten, die sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, werden meist »DAC Box«, »DAC/Amp« oder schlicht und stark vereinfachend »DAC« (für »Digital-to-Analog-Converter«) genannt.

 

Verarbeitung

Die Einzelteile des fein gearbeiteten Metallgehäuses sind sauber miteinander verbunden. Die Cinch-Ausgänge, die TOSLINK-Ein- und Ausgänge sowie allen voran der große Klinkenausgang für den Kopfhörer sind fest mit dem Chassis verschraubt.

Die beiden Status-LEDs sind recht hell und auch bei Tageslicht gut erkennbar. Die zwei Druckknöpfe für die Umschaltung der Input- und Output-Kanäle sowie der Lautstärkeregler sind ebenfalls gut geraten. Obendrein enthält die Packung vier kleine runde Gummifüße, die Du auf die Unterseite des Gehäuses kleben kannst, um die Standfestigkeit zu erhöhen. Alles in allem lässt sich sagen, dass der Fostex HP-A3 bestens verarbeitet ist – Qualitätsarbeit aus Japan.

 

Installation

Um den HP-A3 in Betrieb zu nehmen, musst Du ihn lediglich mit dem beiliegenden USB-Kabel an deinen Computer anschließen; der Treiber installiert sich unter Windows XP, Vista und Windows 7 bzw. Mac OS X automatisch.

Fostex HP-A3 Rückseite

Und das sind die Anschlüsse auf der Rückseite

Du solltest darauf achten, diese Prozedur als Administrator durchzuführen – bei mir verlief die Erkennung unter Windows 7 zunächst fehlerhaft, da ich als Nutzer mit eingeschränkten Rechten eingeloggt war.

Sobald die Stromverbindung steht, leuchtet die rote LED auf. Die grüne kommt hinzu, wenn der HP-A3 ordnungsgemäß als digitales Audiogerät eingerichtet wurde. Fertig.

 

Bedienung

Bei der Bedienung bleiben keine Fragen offen. Ein Knopf dient zum Auswählen der Signalquelle – USB oder S/PDIF. Es ist nicht möglich, beide gleichzeitig zu nutzen. Mit einem weiteren Schalter lässt sich die analoge Signalausgabe entweder an den Kopfhörerausgang oder den Cinch-Output auf der Rückseite des HP-A3 lenken. Auch hier ist nur einer von beiden möglich.

Der Drehregler für die Lautstärke der Kopfhörerverstärkung ist an der Stelle, die den Pegel anzeigt (Werte von 0 bis 10 sind auf das Gehäuse gedruckt), stark eingekerbt, wodurch Du jederzeit ablesen und ertasten kannst, wie laut das Gerät eingestellt ist. Der Drehwiderstand ist gerade straff genug.

 

Klang

Zunächst die wichtigsten Spezifikationen: Über den USB-Port verarbeitet der Fostex HP-A3 Audiosignale mit maximal 24 Bit und 96 kHz, während der S/PDIF-Input und –Output mit 32 bis 96 kHz arbeitet.

Der Sound, den der HP-A3 aus der Klinkenbuchse zaubert, ist sehr sauber und rauscharm. Dabei ist er sehr weich, ohne an Detailfreude einzubüßen. Die Bühne ist breit und tief – der eröffnete virtuelle Raum ist großzügig, wobei auch die Separierung der einzelnen Instrumente gut gelungen ist. Der Frequenzgang ist weitgehend neutral, gleichzeitig lässt sich eine leichte Tendenz zur Wärme feststellen.

Jeder Kopfhörerverstärker und jeder DAC/Amp hat seinen eigenen Charakter; oft sind es nur Nuancen, doch für aufmerksame Ohren kann das sehr wohl entscheidend sein. Der HP-A3 schwächelt ein klein wenig beim »Punch« – die Snares in gut produzierten Hip-Hop-Tracks peitschen nicht ganz so sehr, auch manche Kick Drum kommt etwas zu schüchtern daher. Dafür ist der Klang eben sehr relaxed und unaufgeregt, man kann nicht alles gleichzeitig haben.

Besonders in Verbindung mit dem AKG K 271 MK II, den ich richtig liebgewonnen habe, spielt der HP-A3 groß auf. Die nüchterne, mittenfixierte Wiedergabe des AKG wird etwas lebhafter und wärmer, zudem geringfügig bassstärker – perfekt! So ergänzen sich die Klangcharakteristika beider Geräte ganz vortrefflich. Auch der alte Haudegen Sony MDR-7506 profitiert von der Liaison mit dem HP-A3.

Ich muss anmerken, dass die Maximallautstärke noch einen Tick höher liegen könnte. Kopfhörer mit hoher Impedanz werden bei Aufnahmen mit niedrigem Lautheitsniveau hier und da nicht ganz die Power erreichen können, die man sich manchmal für die volle Dröhnung wünscht.

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Fazit zum Fostex HP-A3 Test

Wenn Du einen guten D/A-Wandler benötigst, triffst Du mit dem Fostex HP-A3 eine ausgezeichnete Wahl – ganz egal, ob Du das Gerät dabei per USB oder S/PDIF via TOSLINK speisen willst. Die Qualität der Konvertierung von digital nach analog ist erstaunlich gut für diese Preisklasse.

Die Aufwertung des Kopfhörerklangs ist zu spüren – der Sound ist ausgesprochen klar (sehr rauscharm), tief und breit im Raumeindruck, leicht angewärmt und entspannt. Allerdings könnte der HP-A3 mit etwas mehr Knackigkeit zu Werke gehen, einige Drums klingen im Vergleich mit anderen Geräten etwas zurückhaltend.

Die Verarbeitungsqualität ist auf hohem Niveau und bei der Bedienung gibt es keine Probleme. Besonders praktisch finde ich, dass der HP-A3 lediglich die USB-Verbindung zur Stromversorgung benötigt. Die zusätzlichen digitalen S/PDIF-Ein- und Ausgänge sowie der Cinch-Output erweitern die Möglichkeiten des ansonsten schlichten Gerätes, allerdings hätte der Hersteller ruhig noch einen kleinen Klinkenausgang einbauen können.

Viel Lob und kaum Tadel bedeuten knapp erreichte viereinhalb von fünf Punkten – eine Empfehlung meinerseits.

Fostex HP-A3 Features

  • D/A-Wandler
  • 24-bit/96 kHz
  • Kopfhörerverstärker
  • Input via USB / S/PDIF
  • Cinch-Output
  • Stromversorgung via USB
Hersteller:   
Produkt:

Fostex HP-A3 Test

Lesermeinungen (2)

zu 'Fostex HP-A3 Testbericht: D/A-Wandler mit Kopfhörerverstärker'

  • Joachim Lücking   10. Feb 2012   15:39 UhrAntworten

    Der KHV bekommt mehr Pepp, wenn er mit einen Netzteil wie von AQVOX versorgt wird. Auch läßt sich der Op-Amp BB OPA2134 gegen den OPA627 (2 Stück auf Adapter gelötet, in der Bucht erhältlich) tauschen. Das Ergebnis ist weniger Verkrampfung im Bemühen um einen kontrollierten Klang. Ein gutes und doch nicht überteuertes USB-Kabel von NuForce bringt Ruhe ins Klangbild (das mitgelieferte klingt etwas nervös für mich). Ein USB DDC Wandler (z. B. von Lindemann) verbessert den Klang, macht ihn gelöster und entspannter. Dummerweise profitiert auch dieses kleine Teil von einer besseren Stromversorgung mit einem externen Netzteil. Die Verbindung mit einem optischen Kabel ist nicht ganz optimal. Mit einem Oelbach Coax-TosLink-Konverter ist das Klangbild noch anspringender und die räumliche Aufteilung stimmiger. Ich nutze Foobar2000 mit dem Secret Rabbit Code Resampler von Mudlord und Kernal Streaming. Als Kopfhörer den Denon AH-D1001 mit dem Klinken-Adapter von Koss (z. B. Koss Porta Pro). Im Gesamtpaket nicht ganz billig, klingt aber äußerst beeindruckend.

  • Markus   04. Sep 2014   17:54 UhrAntworten

    @ Joachim Lücking "USB-Kabel von NuForce bringt Ruhe ins Klangbild" Sorry für mich ist das Nonsens - USB überträgt digital, die Bits und Bytes werden nicht besser oder schlechter. Auch empfinde ich Deine sonstigen Tipps eher als Bastelanleitung für Leute, die sich Verstärker gerne selbst zusammen löten.
    Bei so einem guten Interface/KH-Verstärker wie der HP-A3 ist es allerdings seltsam, dass Fostex billige Chinch-Ausgänge statt höherwertige und symmetrische XLR-Ausgänge gewählt hat - das wird auch in den erschienenen Tests bemängelt.

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