ESP LTD EC-401 Black Testbericht
Duftmarke für die mittlere Preislage

ESP LTD EC-401 Black Testbericht

Um diese Gitarre geht es im ESP LTD EC-401 Black Testbericht auf delamar

Was ist es?

Bei dieser E-Gitarre handelt es sich um eine Single-Cut-Variante im Stile einer Les Paul, die mit 24 Bünden auf einer Mensur von 628 Millimetern kommt. Der Korpus besteht aus Mahagoni, genau wie der eingeleimte Hals. Auf diesem findet sich ein Griffbrett aus Palisander.

Bei den Tonabnehmern stehen mit dem EMG 81 (Bridge) und dem EMG 60 (Neck) zwei erstklassige aktive Humbucker zur Verfügung, die für wenig Rauschen bei High Gain sorgen. Für das Umschalten zwischen den Pickups dient der Drei-Wege-Schalter.

Weiterhin befinden sich zwei Volume- sowie zwei Tone-Regler an Bord, mit denen jeweils einer der beiden Tonabnehmer gesteuert werden kann.


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ESP LTD EC-401 Black Testbericht

Hintergrund

Die Marke LTD steht seit Mitte der 90er Jahre für die preiswerten Baureihen des japanischen Herstellers ESP Guitars. Jenem Unternehmen, das im Jahr 1975 zunächst mit dem Vertrieb und dem Verkauf von Gitarren-Ersatzteilen begann, um sich dann schließlich zu einem der marktbeherrschenden Hersteller im Bereich der elektrischen Saiteninstrumente zu etablieren.

Die Qualität der Instrumente der japanischen Marke ist von jeher sehr hoch und gute Qualität hat nun mal ihren Preis. Damit die Investition in ein neues Instrument vielleicht nicht ganz so schmerzhaft ausfällt, und man dennoch auf eine akzeptable Qualität wert legt, könnte sich daher ein Blick auf die unfassbar große Auswahl an Instrumenten von LTD lohnen.

Das Angebot mag zunächst unüberschaubar erscheinen. Doch die in diesem Review besprochene ESP LTD EC-401 Black kommt zu einem attraktiven Preis mit herausstechenden Merkmalen. Sie ist mehr als nur eine reinrassige Les-Paul-Kopie.

Optik & erster Eindruck

Mit dem Singlecut-Mahagonikorpus, dem eingeleimten Mahagoni-Hals und der pechschwarzen Hochglanz-Lackierung sind Ähnlichkeiten zum Gibson-Klassiker bei der ESP LTD EC-401 Black sicherlich nicht ungewollt. Das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten zur klassischen „Paula“.

ESP LTD EC-401 Black Testbericht

Hochglanz

Der Body ist zugunsten eines geringeren Gewichts schmaler ausgefallen als beim Klassiker, was sich gerade auf der Bühne als Vorteil herausstellen wird. Er besitzt zudem eine gewölbte Decke und die beliebte „Bierbauch-Fräsung“ auf seiner Rückseite, die die Gitarre regelrecht an den Spieler ansaugen lässt.

Und wenn wir schon gerade bei der Rückseite sind, dann fallen dort die versenkt angebrachten Abdeckungen für die Elektronik und den Dreiwege-Schalter positiv durch die gute Verarbeitung auf. Ein weiteres Fach hält die zum Betrieb der aktiven EMG-Pickups benötigte 9-Volt-Blockbatterie bereit. Im Übrigen ist die Elektronik sauber verdrahtet und die Fächer wurden mit abschirmenden Lack versehen.

Tonabnehmer & Elektronik

Die ESP LTD EC-401 Black verfügt über die bewährte, aktive Pickup-Konfiguration nach amerikanischem Vorbild: hier in Form des Klassikers Modell EMG 81 am Steg und dem Modell EMG 60 in der Halsposition. Geschaltet wird über den bereits erwähnten Dreiwege-Toggle am oberen Teil des Korpus, der gerne etwas robuster hätte ausfallen dürfen.

Im Gegenteil dazu die je zwei Potis für Volume und Tone, die sehr leichtgängig und ohne Spiel auf ihren Achsen laufen und schicke Kappen aus schwarz verchromtem Metall besitzen.

Hardware

Das trifft auch auf die gesamte Verchromung der übrigen Hardware zu, angefangen von der TOM-Bridge, über das Tailpiece bis hin zu den sechs Grover-Mechaniken an der Kopfplatte (deren Mini-Buttons übrigens sehr gut zum optischen Gesamtbild des Instruments passen).

Allesamt überzeugen sie in ihrer Funktion, denn sie lassen sich nicht nur einfach und präzise bewegen, sondern halten auch die Stimmung des Instruments bestens.

Hals

Der Hals dürfte aufgrund seines schmalen U-Profils viele Freunde finden, aber auch mindestens genauso viele Musiker durch seine lackierte Rückseite abschrecken. Dennoch gibt es an seiner Verarbeitung mit dem Palisandergriffbrett, dem sauber eingesetzten Sattel und den 24 sauber abgerichteten Jumbo-Bünden nichts auszusetzen.

Stattdessen etwas hervorzuheben: nämlich die auffällig großen Perlmutt-Inlays, die bereits am ersten Bund beginnen und sich bis hinauf zum letzten fortsetzen. Nur zwischendurch in der Oktavlage gibt es eine kurze Unterbrechung dieser „Flut an Perlmutt“, in Form eines Inlays, das die Typenbezeichnung der Gitarre trägt.

Hals/Korpus Übergang

Der Hals-Korpus-Übergang besitzt zwar kein besonderes Shaping – dafür wurde aber das Cutaway auch an der Innenseite des Korpus mit einer Versenkung versehen, sodass die linke Hand hier theoretisch mühelos bis zur letzten Lage hinauf gleiten kann.

Theoretisch deshalb nur, da die ab Werk eingestellte Saitenlage doch einen enormen Kraftaufwand speziell in den hohen Lagen des Halses erfordert. Und damit haben wir eine ideale Überleitung zum Praxisteil unseres Tests der ESP LTD EC-401 Black gefunden.


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Werkseinstellung

Mit den Werkseinstellungen in dieser Preisklasse ist das immer so eine Sache und auch unser Testmodell schwächelt in dieser Disziplin etwas. Unkundigen im Bezug auf das Einstellen einer Gitarre sei an dieser Stelle empfohlen, den Händler des Vertrauens zurate zu ziehen und die notwendigen Arbeiten am besten beim Kauf des Instruments gleich erledigen zu lassen.

Immerhin ist die ESP LTD EC-401 Black eine reinrassige Metal-Gitarre und zu dieser Stilistik gehören technisch anspruchsvollere Spielarten, wie etwa das Anwenden der Legato- oder die Sweeping-Technik. Bei der ab Werk gebotenen Saitenlage erscheint dies tendenziell „unkomfortabel“. Das lässt sich aber (wie oben beschrieben) mit der richtigen Einstellung beim Händler beheben.

Spielbarkeit

Nichtsdestotrotz bietet diese E-Gitarre nicht zuletzt auch aufgrund ihres angenehm schlanken Halsprofils eine gute Bespielbarkeit. Auch das Erreichen der oberen Lagen gelingt vorzüglich aufgrund des weiten Cutaways und der Fräsung auf der Rückseite des Korpus in diesem Bereich. Nichts stört hier die Greifhand und die Jumbo-Bünde sorgen stets für eine saubere Intonation auf der gesamten Länge des Griffbretts. Fein.

Sound

Der akustische Grundsound kommt sehr mittig und bissig rüber, überzeugt dabei mit gemäßigtem Sustain. Macht nichts, denn dafür sind ja zwei aktive EMG-Humbucker an Bord, die diesen Umstand mehr als wettmachen.

ESP LTD EC-401 Black Testbericht

Na dann mal los…

Was soll man über diese beliebten und bewährten Tonabnehmer noch groß sagen bzw. schreiben? Mittlerweile sind sie zur Legende gereift und machen in der ESP LTD EC-401 Black einen sehr guten Job. Speziell das Modell EMG 60 in der Halsposition hat noch eine deutliche Portion mehr Output, um so den angeschlossenen Verstärker noch „zerrfreudiger“ zu machen.

Der Klassiker, das Modell 81 in der Stegposition, sorgt für eine Vollbedienung in Sachen messerscharfe und sauber artikulierbare Riffs. Beide Pickups lassen sich sauber und linear mit dem Volume-Poti regeln – und das ohne jegliche Höhen- oder Dynamikverluste im Signal. Da macht auch das zusätzliche Tone-Poti Sinn, denn es regelt nicht nur „dumpf“, sondern wirkt wie ein gutes Filter.

Unverzerrte Klänge

Auf der Haben-Seite steht der gute und vielseitige Distortion-Sound, den man mit der ESP LTD EC-401 produzieren kann – High Gain & Metal bis zum Abwinken. Doch wie steht es mit den unverzerrten Klängen bei dieser Gitarre? Nun, diese tragen ebenfalls den typischen Sound der Tonabnehmer in Kombination mit den verwendeten Hölzern.

Ganz so knochig und mittig wie bei passiven Humbuckern geht es hier nicht zu, dafür ist der Frequenzbereich der beiden Tonabnehmer zu ausgeglichen. Dennoch sind und bleiben es Doppelspuler in ihrer Bauweise und nicht zuletzt auch in ihrer Charakteristik.

Aufgrund einer fehlenden Split-Option der beiden Humbucker (um Single Coils daraus zu machen) sollte man keine perligen oder gar schimmernden Cleansounds erwarten. Aber mal ehrlich: Wer Balladen picken möchte, der kauft sich sicher nicht solch eine Gitarre, oder?

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Fazit zum ESP LTD EC-401 Black Test

Als hätte man es nicht schon aufgrund ihres optischen Auftritts geahnt: die ESP LTD EC-401 Black klingt genau so, wie man es von ihr erwartet und aufgrund der Zutaten (insbesonderer der EMG-Pickups) auch erwarten sollte. Wer einen mittigen High-Gain oder Metal-Sound zum gemäßigten Preis sucht, wird bei diesem Modell des japanischen Herstellers fündig.

ESP LTD EC-401 Black Testbericht

Die ESP LTD EC-401 Black hat viel Potential

Diese beiden Tonabnehmer verrichten in unzähligen Modellen verschiedener Hersteller zuverlässig ihren Dienst, da geht man bei LTD gar kein Risiko ein. Vielseitigkeit ist nicht die Stärke der verwendeten Pickups – doch das, was sie machen, machen sie nahezu perfekt. Und hier liegt auch die Stärke des hier getesteten Modells, der LTD EC-401.

Was die Bespielbarkeit dieser E-Gitarre angeht: Sie ist gut – und wird noch so einiges drauflegen, wenn die Gitarre beim Händler des Vertrauens noch optimal eingestellt wird. Der Hals besitzt ein sehr angenehmes, schlankes Profil und erlaubt das Spielen selbst in die hohen Lagen sehr bequem. Der lackierte Hals (typisch für Les Paul) bremst die Greifhand kaum, was hier positiv hervorgehoben werden muss angesichts anderer Modelle/Hersteller.

Die Verarbeitung der Gitarre entspricht dem Standard in dieser Preisklasse, die Verdrahtung ist professionell gelöst. Vielleicht abgesehen vom Dreiwege-Schalter, der gerne etwas robuster hätte ausfallen können.

Alles in allem kann ich im ESP LTD EC-401 Black Testbericht ein gesundes Preis-Leistungs-Verhältnis attestieren, es gibt also satte vier von fünf Punkten für alle, die eine Metal-Axt in feiner Optik suchen.

ESP LTD EC-401 Black Features

  • Korpusform: Single Cut
  • Korpusholz: Mahagoni
  • Hals: Mahagoni, eingeleimt
  • Griffbrett: Palisander
  • Tonabnehmer: EMG 81 und EMG 60
  • 24 Bünde
  • Mensur: 628 mm
  • Potis: 2x Volume und 1x Tone
  • Dreiwege-Schalter
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ESP LTD EC-401 Black Test

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