eiosis AirEQ Premium Testbericht
Musikalischer Edel-Equalizer für deine DAW

eiosis AirEQ Premium Testbericht

Was ist es?

Beim eiosis AirEQ Premium handelt es sich um einen virtuellen parametrischen Equalizer mit 9 Bändern, das als Plugin für Windows und Mac OS zu haben ist – Schnittstellen & Co. siehe Infokasten. Es möchte mit einer eingängigen, musikalisch stimmigen und »untechnischen« Herangehensweise punkten, ohne klangliche Qualitäten oder Flexibilität vermissen zu lassen.

Das Plugin ist zum Preis von 149,- US$ über den Online-Shop des Herstellers eiosis erhältlich. Eine Demoversion steht zur Verfügung, Du kannst dir also auch selbst ein Bild machen.

eiosis AirEQ Premium Testbericht

Diesen Equalizer knöpfen wir uns im eiosis AirEQ Premium Testbericht auf delamar vor.


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eiosis AirEQ Premium Testbericht

Funktionalität und Bedienung


Passend dazu


Die ansprechende Bedienoberfläche bietet vielen Regler und Schaltflächen. Ich fange mal von oben links an und arbeite mich nach rechts unten durch.

In der obersten Zeile gibt es links oben die Möglichkeit, mit den Vor- und Zurücktasten Aktionen rückgängig zu machen, oder eben wiederherzustellen. Daneben findet sich das Auswahlmenü für das Laden und Speichern von Presets. Einen A/B-Vergleich kann man auch anwählen. Dann gibt es die Möglichkeit, diverse Grundeinstellungen wie einen vollständigen Reset des und der Bänder vorzunehmen. Die gesamte Kurvenanzeige bzw. der Analyzer lässt aus- und einblenden. Eine virtuelle Klaviatur zur Darstellung der bearbeiteten Frequenzbereiche auf der Tonleiter gehört ebenfalls zum Funktionsumfang.

Maus- und Keyboard-Shortcuts gibt es einige, hier die beiden wichtigsten: Ein Doppelklick auf einen Drehschalter/Knopf bring diesen auf den Standardwert zurück und das Feintuning erreicht man durch Halten der Command-, bzw. Strg-Taste sowie dem Ziehen des entsprechenden Stellgliedes mit der Maus.

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Frequenzgangdarstellung & Analyzer

Ganz links residiert die Pegelanzeige für das Eingangssignal. Die Kurve für den Frequenzgang der eingestellten EQ-Eingriffe wird unaufdringlich in gediegenen Farben dargestellt. Ferner findet sich die übliche logarithmische Aufteilung des Frequenzbandes.

Auch ein Analyzer ist an Bord. Dieser kann ausgeschaltet werden, ob nun zum Platzsparen auf dem Bildschirm oder um sich selbst zu zwingen, nicht mit den Augen zu hören. Auf der linken Seite des Analyzers befindet sich eine RMS-Differenz-Anzeige, sehr hilfreich zum Ausgleich von Lautstärkeunterschieden zwischen In- und Output. Schließlich können einzelne Frequenzen isoliert und solo abgehört werden.

Auf der rechten Seite befindet sich die Pegelanzeige für das Ausgangssignal. Die Skala lässt sich von dBFS auf Bob Katz‘ K-Metering (K-12, K-14 oder K-20) umstellen. Die gleiche Funktionalität gibt es übrigens auch für das Intput-Meter.

Basics

»Earth« greift tief (im wahrsten Sinnes des Wortes) in den Subbass ein, ohne »Mumpf« zu produzieren. Am oberen Ende des Spektrums gibt der »Air«-Regler dem Signal wieder Brillanz und Luftigkeit, ohne harsch zu klingen oder zu klirren. Andere mir bekannte EQs können das nicht so schön, mit Ausnahme des Clariphonic DSP mkII vielleicht.

Nun zu den »normalen« Frequenzbändern. Jedes Band kann separat ein-/ausgeschaltet und – das ist ungewöhnlich und in meinen Augen sehr hilfreich – beschriftet werden. Unabhängig von ihrer Reihenfolge kannst Du die Bänder auf Zentralfrequenzen von 10 – 30.000 Hz stellen, während die Verstärkung von -18 bis +18 dB und die Filtergüte von 0.1 bis 7 variabel ist.

Neben Letzterem gibt es noch drei Grundformen für die Glockenfilter, von normal bis hin zu einer sehr steilen Kurve für die vielzitierten »chirurgischen« Eingriffe. Zudem kannst Du die beiden tiefsten und höchsten Bänder von Glocken- auf Shelving-Filter umstellen.

Abgerundet wird das Ganze durch Schalter zur Polaritätsumkehr (sehr hilfreich z.B. bei Snares und Bass Drums) und zum Bypass des Plugins.

Stereo- und M/S-Funktionalität

Zu den fortgeschrittenen Funktionen zählt die Möglichkeit, ein Band nur links/rechts oder nur auf dem Mitten-/Seitensignal wirken zu lassen. Das letztgenannte Feature dient etwa zum Verbannen des Basses aus dem Seitensignals, um dieses zu 100% monokompatibel zu machen. Die Seiten und Mitten lassen sich auch getrennt anhören, genauso wie Links und Rechts.

eiosis AirEQ Premium Testbericht

Character & Strength

Mit dem großen »Character»-Schieberegler kann die Form Kurvenform aller Bänder gleichzeitig umgestaltet werden, bei Bedarf aber auch einzelne Bänder. Hier lassen sich sehr subtile Klangänderungen realisieren.

Je weiter man den Regler Richtung »Water« schiebt, desto flacher wird die Kurve, Cuts und Boosts werden also weicher. Das eignet sich hervorragend für Stimmen und Drums, die nicht »boxy« klingen sollen. In Richtung »Fire« wird die Energie um die eingestellte Frequenz herum etwas mehr gebündelt bzw. beschnitten. Die Kurve wird wesentlich steiler und spitzer und die Eingriffe klingen entsprechend prägnanter. In der Stellung »Neutral« verhält sich der Filter wie in der Analogtechnik.

»Strength« wirkt wie ein Dry/Wet-Regler, der das stufenlose Mischen von Originalsignal (0%) und der bearbeiteten Version (100%) ermöglicht. Das soll ohne Phasenauslöschungen funktionieren, jedenfalls ist mir da nichts aufgefallen. Der Clou: Einzelne Bänder lassen sich von diesem Mischverhältnis ausnehmen!

Praxis

Von EDM bis Metal habe ich fast alles an musikalischem Testmaterial durch den AirEQ Premium gejagt. Mein heißer Tipp ist, so wenig wie möglich auf den Bildschirm schauen und so viel wie möglich die Ohren zu nutzen – ich würde sowas gerne als Hardware haben, mit echten Tastern und Reglern. Über die Presets kommt man relativ schnell zu guten Ergebnissen. Die vielen, aber nicht zu vielen Parameter laden zum Ausprobieren ein.

Die Ergebnisse können sich hören lassen, wie ich finde. Der Entwickler hat ganze Arbeit geleistet, Hut ab. Der Hammer ist der Earth-Regler, der noch mal eine Schippe im Bassbereich drauflegt, ohne verwaschen zu klingen. EDM- und Electronica-Freunde werden hier sicherlich einen neuen Freund finden.

Da ich kein Mastering Engineer bin, kann ich in dieser Beziehung nur allgemein prognostizieren, dass der AirEQ eine Bereicherung für viele Studios sein wird.

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Fazit zum eiosis AirEQ Premium Test

Dieser EQ ist nicht nur zum Mischen und auf den Bussen zuhause, auch im Mastering können seine Möglichkeiten ausgespielt werden. Zum Beispiel durch die sehr steilen Flanken für chirurgische Eingriffe und die M/S-Bearbeitung. Die Möglichkeiten zur Klangformung sind riesig.

eiosis AirEQ Premium Testbericht

Der eiosis AirEQ Premium Testbericht beweist: Dieser Equalizer bedient hohen Ansprüche.

Auch bei der Signalqualität wurden hier meiner Auffassung nach neue Maßstäbe gesetzt. Der EQ macht bei allen Klängen, die ich ihm verfüttert habe, eine durchweg gute Figur. Dabei werden stets wenig Systemressourcen verbraucht. In meinem Studio hat sich der EQ seinen Platz erkämpft und ist da auch nicht wieder wegzudenken.

Die Bänder lassen sich in der Flankensteilheit justieren und die Bass- und Höhenbearbeitung sucht in dieser Qualität ihresgleichen. Die M/S-Bearbeitung von einzelnen Frequenzbändern erlaubt sehr gezielte Eingriffe ins Stereobild.

Du solltest dir allerdings viel Zeit nehmen, um in vollem Umfang zu realisieren, was dieser EQ leisten kann. Das habe ich zwar als Contra-Punkt angeführt, sehe ich aber nicht als Nachteil, sondern als notwendiges Übel. Deshalb sehe ich auch überhaupt keinen Grund, warum das Plug in nicht die volle Punktzahl bekommen sollte. Ergo: Fünf von fünf Punkten im eiosis AirEQ Premium Testbericht auf delamar.

eiosis AirEQ Premium Features

  • Parametrischer Equalizer
  • Für Mac OS X (ab 10.7) & Windows (ab 7)
  • Für VST, VST3, AU, AAX (jeweils 32 & 64 Bit) und RTAS (nur 32 Bit)
  • Kopierschutz-Dongle vom Typ iLok 2 nötig
  • Version für Surround 5.1 mitgeliefert
  • M/S-Bearbeitung
  • Dry/Wet-Regelung
  • Analyzer
Hersteller: eiosis
Produkt:

eiosis AirEQ Premium Test

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