DJ-Tech i-Mix Reload MKII Testbericht
Vielseitiger DJ-Controller für zwei Decks

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Was ist es?

Der DJ-Tech i-Mix Reload MKII ist ein DJ Controller für zwei Decks mit integriertem Audio Interface. Zusätzlich zu den 3-Band-EQs gibt es Kill-Switches für Tiefen, Mitten und Höhen sowie für bestimmte Funktionen von Loops, Cue-Punkten und Effekten vorgesehene Knöpfe und Drehregler, die sich dank MIDI aber auch beliebig zuweisen lassen. Die Beschriftung auf der Oberfläche ist auf Traktor ausgelegt, zudem liegt der Packung eine Schablone mit Aufdrucken für das mitgelieferte Deckadance LE bei.

Zwei Cinch-Outputs und ein Kopfhörerausgang stehen zur Verfügung. An Eingängen findest Du zwei Cinch-Inputs – entweder für Line-Geräte oder Plattenspieler – und einen Mikrofonanschluss.

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Erster Eindruck


Passend dazu


Das Gehäuse des kleinen Controllers besteht aus schwarzem Kunststoff mit reflektierender Oberfläche. Der Glanz lenkt mich manchmal ein wenig ab, wenn einfallende Lichtquellen zurückgeworfen werden oder ich mein Gesicht und meine Hände gespiegelt sehe. Durch das Material ist der MKII zwar schön leicht, doch im Zusammenspiel mit den matt silbern glänzenden Fader-Kappen und Drehreglern wirkt das Gerät weniger hochwertig als es ist.

Die Klangqualität der Signale, die über die Master- und Kopfhörerausgänge gesendet werden, geht für ein Einsteigergerät voll in Ordnung.

 

Fader, Drehregler, Knöpfe und Schalter

Die Fader für die Kanäle weisen standesgemäß deutlich mehr Widerstand als der Crossfader auf. Sie »schleifen« ein wenig, laufen also nicht ganz smooth in ihren Bahnen. Leider lässt sich der Crossfader nicht auswechseln, was jedoch bei Geräten, die nicht für professionelle DJs gedacht sind, die Regel ist. Die Pitch-Fader, welche in der Mittelstellung sanft einrasten, legen vom einen bis zum anderen Ende eine Wegstrecke von etwa sechs Zentimetern zurück. Ein ordentlicher Wert für einen so kleinen DJ-Controller, relativ präzises Pitching ist möglich. Erwähnenswert, aber kein Deal-Breaker: Die Fader sitzen etwas wackeliger als bei unseren Vergleichsmodellen.

Ganz anders die Drehregler. Der oberflächliche erste Eindruck lässt nicht vermuten, dass die Potis derart straff befestigt sind und keinen Millimeter Spiel haben. Sehr fein! Der Drehwiderstand ist tadellos (fest, aber nicht zu fest), die Griffigkeit dank der Riffelung gut. Zu kritisieren wäre höchstens, dass sie in der 12-Uhr-Stellung nicht einrasten und dass der Kennstrich sich nicht farblich vom Rest der Poti-Kappe abhebt, sondern nur als kleine Einkerbung existiert.

Zwischen den EQ-Reglern für Tiefen, Mitten und Höhen sitzen dazugehörige Kill-Switches, mit denen Du auf Knopfdruck den jeweiligen Frequenzbereich sofort auf sein Minimum absenken kannst. Das klassische Beispiel ist, für ein paar Takte die Bass Drum zu unterdrücken und somit die Spannung langsam aufbauen zu lassen, um dann plötzlich das Bassgewitter wieder von der Leine zu lassen. Ein wirklich netter Bonus, der, wie bei dieser Gerätegattung häufig festzustellen ist, nicht zu erwarten war.

Die Druckknöpfe sind hintergrundbeleuchtet, wobei mehrere Farben verwendet werden. Sie haben einen festen, klar spürbaren Druckpunkt und lassen sich entsprechend geradlinig bedienen.

Eine sofort augenfällige Eigenheit des DJ-Tech i-Mix Reload MKII ist die asymmetrische Anordnung der Bedienelemente für die beiden Kanäle. Alle vier freien (bzw. standardmäßig für Effekte vorgesehenen) Drehregler sind auf der linken Seite zu finden, ebenso die vier dazugehörigen Buttons. Auf der rechten Seite finden sich dann der Browser-Poti, die Knöpfe zum Laden des angewählten Tracks in Deck A & B, die Regler für Kopfhörer & Master und ein weiterer kleiner Knopf.

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Die asymmetrischen Bedienelemente sind wohl nicht jedermanns Sache

Das ist sehr ungewöhnlich und, wie sich bald herausstellte, weniger intuitiv als gewünscht. Es war mir bis zum Ende der Testphase nicht möglich, mich an diese Anordnung zu gewöhnen, da ich die Kontrollen für das linke Deck auf der linken und für das rechte Deck eben auf der rechten Seite vorfinden möchte. Ich will nicht in Abrede stellen, dass dies für dich keinerlei Problem darstellen könnte, doch ich konnte mit diesem Layout beim Mixen nicht instinktiv vorgehen.


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Anschluss externer Geräte

Es ist aller Ehren wert, wie viele Features der Hersteller in das kleine Gerät packen konnte. Auch die Input/Output-Abteilungen können sich sehen lassen. Es gibt zwei Cinch-Ausgänge, wodurch Du ein klassisches Setup aus einem Hauptausgang für die PA und dem zweiten Output für eine Abhöranlage nutzen kannst. An der rechten Vorderkante des Geräts findest Du den Kopfhörerausgang mitsamt einem kleinen Lautstärkeregler. Die Buchse ist leider nicht mit dem Gehäuse verschraubt und wackelt doch merklich hin und her.

Die zwei Cinch-Eingänge kannst Du entweder zum Anschluss von Zuspielern mit Line-Signal MP3-Player, CD-Player etc.) oder für Plattenspieler verwenden. Vinyl’s not dead. Dazu kommt der vorderseitig angebrachte Mikrofonanschluss (große Klinke) mit Lautstärkeregler und Klangregelung. Nicht schlecht.

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Die Anschlüsse auf der Rückseite

 

Jog-Wheels

Die Jog-Wheels mögen zwar nicht so groß und damit nicht ganz so zum Scratchen geeignet sein, wie Du es vielleicht von anderen DJ-Controllern kennst, doch sind die Teller des MKII durchweg zu loben. Der Drehwiderstand ist angenehm ausgewogen, die berührungsempfindliche Oberfläche griffig genug, die entstehende Latenz sehr gering und die Exaktheit bei der Umsetzung der Bewegungen hoch.

Dazu kommt die für beide Jog-Wheels separat regelbare Berührungsempfindlichkeit. Keinesfalls die Regel bei so preiswerten DJ-Controllern.

 

Effekte, Loops & Cue-Punkte

Auf der linken Seite des Geräts sind vier Drehregler, die sich wie erwähnt gut bedienen lassen, für die Effekte vorgesehen. Dazu kommen vier Knöpfe, die sich direkt darunter befinden. Über die ungewöhnliche asymmetrische Anordnung der Bedienelemente habe ich schon geschrieben – gut, dass wenigstens die Kontrollen für die FX-Units in Traktor sowie für die Loops & Cue-Punkte jeweils auf beiden Seiten zu finden sind. Mit der Shift-Taste lassen sich noch alternative Funktionen aufrufen, wodurch sehr umfassende Performance-Möglichkeiten geboten. Sich erst einmal an die Anordnung und den Funktionsreichtum auf engstem Raum zu gewöhnen hineinzufinden, dauert ein Weilchen. Vielleicht wäre hier weniger mehr gewesen – Geschmackssache.

 

Integration in Traktor & Deckadance LE

Im mitgelieferten Deckadance LE, das für einen schnellen Einstieg sorgen soll, war i-Mix Reload MK II nicht von Anfang an als MIDI-Gerät eingestellt, der DJ-Tech-ASIO-Treiber auch nicht. Erst nachdem ich das manuell nachgeholt hatte, funktionierte das Ganze.

Der Hersteller bietet auf der Produktseite des DJ-Tech i-Mix Reload MKII eine TSI-Datei mit einem Mapping für Traktor Pro zum Download an. Kein Wunder, denn die Beschriftung des Controllers ist auf die DJ-Software von Native Instruments ausgelegt. Nach dem Import dieser vorgefertigten Konfiguration musste ich jedoch noch die Outputs korrekt routen. Dann funktionierte scheinbar alles wie gewünscht, bis ich bemerkte, dass das Scratchen und langsame Spulen out of the box nicht möglich ist, selbst wenn der mit »Scratch On« beschriftete Button leuchtet. Lediglich das Anhalten eines spielenden Tracks beim Druck auf die berührungsempfindliche Oberfläche des Jog-Wheels funktioniert. Das ist nicht wirklich verzeihlich, handelt es sich doch um ein offizielles, prominent auf der Herstellerwebsite verlinktes Mapping.

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Fazit zum DJ-Tech i-Mix Reload MKII Test

Der DJ-Tech i-Mix Reload MKII bietet ungewöhnlich viele Features in kompakter Form. Der kleine, per USB mit Strom versorgte DJ Controller liefert neben den dedizierten Kill-Switches für den EQ eine stattliche Anzahl von Drehreglern und Knöpfen zur Kontrolle von Effekten, Loops und bis zu drei Cue-Punkten. Dank der Shift-Taste werden alle Funktionen abgedeckt, die neben dem eigentlichen Mixing zum modernen DJing dazugehören.

Die gut ausbalancierten Jog-Wheels lassen sich trotz ihres kleinen Durchmessers bestens bedienen und separat in ihrer Berührungsempfindlichkeit justieren. Dank des herstellereigenen ASIO-Treibers lässt sich die Latenz so gering halten, dass die Steuersignale direkt umgesetzt werden – Scratchen macht Laune. À propos: Es gibt drei Einstellungen für die Lautstärkenkurve des Crossfaders, eine davon ist perfekt für wilde Cuts & Scratches geeignet.

In Traktor Pro – angesichts der Beschriftung der Bedienelemente die primär intendierte DJ-Software – funktioniert das Scratchen bzw. Spulen mit dem offiziellen Mapping jedoch nicht, während in der mitgelieferten Spezialversion von Deckadance LE die MIDI-Anbindung an das Gerät nicht vorkonfiguriert ist.

Die asymmetrische Anordnung einiger Bedienelemente stellte sich als sehr gewöhnungsbedürftig heraus. In puncto Verarbeitungsqualität gab es hier und da kleine Schwächen, etwa bei den wackeligen Fadern oder den nicht fest verbundenen Klinkenbuchsen.

Nach der Abwägung aller Vor- und Nachteile, die ich in meinem DJ-Tech i-Mix Reload MKII Testbericht festgehalten habe, erzielt das Gerät gute dreieinhalb von fünf Punkten. Zum Straßenpreis von 229,- Euro bekommst Du ein sehr reichhaltig ausgestattetes Einsteigergerät mit ein paar Ecken und Kanten.

DJ-Tech i-Mix Reload MKII Features

  • DJ-Controller
  • 2 Decks
  • Kontrollen für Effekte, Loops & Cues
  • Berührungssensitive Jog-Wheels mit separaten Reglern für die Sensitivität
  • Stufenlos einstellbare Crossfader-Kurve (drei Formen)
  • Eingänge: 2x Line/Phono, 1x Mikrofon
  • Ausgänge: 2x Cinch, 1x Kopfhörer
Hersteller: DJ-Tech
Produkt:

DJ-Tech i-Mix Reload MKII Test

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