Cinematic Strings 2 Testbericht
Orchestrale Streichinstrumente

Cinematic Strings 2 Testbericht

Eine verheißungsvolle Einstimmung auf unseren Cinematic Strings 2 Testbericht, oder?

Was ist es?

Cinematic Strings 2 ist die zweite Version der gleichnamigen Vorgänger-Library, die sich ausschließlich den Streichinstrumenten eines Orchesters widmet und sich vor allem im Bereich der Musikproduktion für Film, Fernsehen und Games heimisch fühlt. Der Umstand, dass sich hier also schon seit vielen Jahren mit den Klängen und Eigenschaften von ausschließlich Violine & Co. auseinandergesetzt wird und auch der Preis, welcher mit knapp 390 Euro (laut Herstellerseite) in der oberen Mittelklasse vergleichbarer Libraries liegt, stecken die Erwartungen an das vorliegende Produkt entsprechend hoch.

Cinematic Strings 2 Testbericht

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Auch die Tatsache, dass die komplette Software knapp über 20 GB groß ist, lässt Einiges erhoffen, wobei die Quantität der Nullen und Einsen bei solchen Libraries natürlich nicht unbedingt ein Maß für die zugrundeliegende Qualität darstellt. Nicht zuletzt wurde aber auch mit dem sehr weit verbreiteten NI Kontakt 5 ein etablierter Host zur Steuerung des gesamten Instrumentes eingesetzt; der abgespeckte Kontakt Player 5 dient als kostenlose Alternative, die die wichtigsten Features zum Nutzung der Library mitbringt.


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Cinematic Strings 2 Testbericht

Vorraussetzung


Passend dazu


Cinematic Strings 2 ist hauptsächlich über den Webshop des Herstellers als Download inklusive Lizenz erhältlich. Wer allerdings die 20 GB Daten lieber auf einem dedizierten Datenträger geliefert bekommen möchte, kann sich auch für wenig Geld ein Backup-DVD-Paket oder über den Vertrieb von Best Service einen USB-Stick mit den Installationsdateien liefern lassen. Einmal den Download und die Seriennummer bestellt, erhältst Du nach Bezahlung eine E-Mail mit allen Daten und Links, die zum Download benötigt werden.

Bei 20 GB freuen sich natürlich jene mit einer etwas flinkeren Internetverbindung. Diese können dann auch behutsam dem beiliegenden Download-Assistent des Herstellers vertrauen, welcher einen einfach und problemlos durch den Download und die Installation führen soll. Prinzipiell also eine gute Sache. Wenn Du allerdings nicht über die allerschnellste Internetverbindung verfügst, dann lohnt es sich auch, mit den angebotenen einzelnen Links zu arbeiten, die dir die Möglichkeit geben, das Download-Paket Stück für Stück herunterzuladen.

Einmal auf dem Rechner und dekomprimiert, gestaltet sich die Installation und Autorisierung über den Native Instruments Service Center einfach und benutzerfreundlich.

 

Ausstattung

Die sieben Instrumenten-Patches heißen »1st Violins«, »2st Violins«, »Violas«, »Celli«, »Basses«, »Full Ensemble« und »Lite Ensemble«. Bei 1st Violins handelt es sich um die Stimmen der ersten Violine der orchestralen Streichersektion, bei Basses handelt es sich um die Kontrabässe, und auch die anderen Instrumente sind in dieser Form schön einfach und übersichtlich vertreten. Hier läuft man definitiv nicht in Gefahr, sich in einer Fülle an Patches und Presets zu verlieren. Dies ist ein klarer Pluspunkt.

Mit dem neusten Update der Cinematic Strings 2 Library spendierte der Hersteller seinen Usern noch zwei weitere Instrumenten-Patches. Bei Full Ensemble wurden alle Sounds der Streichinstrumente zusammen in einem Preset verpackt, und bieten dir die Möglichkeit, über den Tonumfang der einzelnen Instrumente hinaus die komplette Streichersektion gleichzeitig auf deinem MIDI-Keyboard zu spielen. Hierbei wird der gleiche Sample-Pool verwendet, welcher auch bei den einzelnen Instrumentengruppen zum Einsatz kommt. So wird dein Arbeitsspeicher auch nicht zusätzlich belastet, falls Du in deinem Projekt mehrere solcher Instanzen betreiben möchtest.

Da der Speicherbedarf beim Full Ensemble mit knapp über 2 GB trotzdem recht ordentlich ist, gibt es auch ein Lite Ensemble, welches sich auf die essentiellen Artikulationen beschränkt und dadurch die Ressourcen deines Rechners schont.


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In der Praxis

Beim ersten Laden eines Instrumentes – in unserem Beispiel die 1st Violins – fällt sofort die geschmackvoll gestaltete Oberfläche auf. Diese wirkt ausgewogen, nicht überladen, und trotzdem scheint alles Wichtige in greifbarer Nähe zu sein.

Auf der linken Seite finden wir einen kleinen Mixer, der dir die Möglichkeit gibt, die Mikrofonpositionen von »Close«, »Stage« und »Room« nach deinen eigenen Vorstellungen zu mischen oder ganz auszuschalten. Ich empfand die Ausgangsstellung beim Laden des Instrumentes als ausgewogen.

In der Mitte findest du das Herzstück des Interfaces, die Auswahl der Spielweise. Hier findet sich mit »Arco«, »Tremolo«, »Half trill«, »Whole trill«, »Run mode«, »Staccato«, »Marcato« und »Pizzicato« fast alles, was das Herz begehrt. Auswählbar sind diese über flexibel zuweisbare Keyswitches auf deinem MIDI-Keyboard oder per Mausklick im Instrumenten-Interface. So musst Du nicht viele Spuren und Instanzen für alle möglichen Artikulationen erstellen, sondern kannst alles bequem in einer Instanz realisieren. Dies erleichtert nicht nur den Mixing-Prozess, sondern erhöht auch deutlich die Übersicht im Workflow.

Cinematic Strings 2 Testbericht

Die übersichtlich gestaltete Oberfläche

Falls Du jedoch in deinem momentanen Projekt gar keine Stelle hast, an der z.B. eine gezupfte Spielweise der jeweiligen Streicher benötigt wird, kannst Du die jeweilige Artikulation wie z.B. Pizzicato ganz bequem über deren On/Off-Switch ausschalten und die entsprechenden Samples belasten deinen Rechner nicht länger. Ein so vielseitig gestaltetes Interface und dennoch übersichtliches, den Workflow nicht behinderndes Interface findet man nicht sehr oft.

Unter den Artikulationen in der Mitte des GUI finden sich noch die beiden Schalter »Legato« und »Live mode«. Die letztere Funktion beschäftigt sich mit dem Problem, dass bei vielen orchestralen Softwarelösungen der menschliche Charakter einer Live-Aufnahme mit realen Musikern verloren geht und ermöglicht so eine Art Humanize-Effekt durch kleine Unregelmäßigkeiten in der Klanggestaltung. Diese Funktion hatte in unserem Test eine tatsächlich sehr »menschliche« Wirkungsweise und es lohnt sich, damit zu experimentieren.

Auf der rechten Seite befindet sich neben einem Regler zur Steuerung des zu hörenden Hallanteils ein Switch mit der Bezeichnung »Playing Position«. Hier kannst Du bei den meisten Artikulationen auswählen, an welcher Position auf den Saiten die Streicher den Bogen auflegen sollen, was jeweils einen anderen Klang erzeugt, mit dem man sehr schön arbeiten kann. Bei der Spielweise »Staccato« z.B. kannst Du mit diesem Switch zwischen dem normalen Staccato und dem noch kürzer gespielten Staccatissimo wechseln. All diese Optionen können natürlich nach Belieben per MIDI in Echtzeit gesteuert werden, zum Beispiel mit dem Modulationsrad deines Keyboards.

Besonders hervorzuheben ist die Artikulation »Run mode«, die explizit für schnelle Melodieläufe entwickelt wurde. Durch eine spezielle Mischung aus Staccato und Trillerklängen kannst Du hier rasante Tonfolgen kreieren, die trotz hoher Geschwindigkeit, und vieler Anschläge immer noch authentisch klingen.

Unter dem Punkt »Advanced« in der mittleren Artikulationsübersicht verstecken sich noch weitere Möglichkeiten, den Klang deinen Bedürfnissen anzupassen. So kannst Du hier zum Beispiel die Attack- und Release-Zeiten von Staccato oder Pizzicato verändern oder mit der Funktion »Vibrato Control« den Klang durch ein kontrollierbares Vibrato noch intensiver beeinflussen.

 

Klang der Cinematic Strings 2

Das Wichtigste bei der Produktion von orchestralen Klängen, vor allem von Streichern, ist natürlich der authentische Sound. Sobald etwas zu stark und unbeabsichtigt synthetisch klingt, wurde das Ziel verfehlt. In dieser Beziehung kann Cinematic Strings 2 durchweg überzeugen, denn wenn Du dich ein bisschen damit auskennst, wie die Streichinstrumente eines Orchesters funktionieren, ist es sehr einfach und unmittelbar möglich, tolle Ergebnisse damit zu produzieren.

Der Klang ist ausgewogen und sehr weich. Wer z.B. auf der Suche nach besonders rauen, bösen und kratzigen Horrorsounds à la Hitchcocks »Psycho« ist, kommt mit diesem Software-Instrument zwar schon relativ weit, doch klanglich fühlt sich »Cinematic Strings 2« eher in den ausgewogenen, »normalen« Stilistiken heimisch.

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Fazit zum Cinematic Strings 2 Test

Mit »Cinematic Strings 2« taucht ein neuer Stern am Sample-Libary-Himmel auf, der nahezu vollends überzeugen kann. Das toll strukturierte Interface ermöglicht ein schnelles und produktives Arbeiten und fördert dadurch eindeutig den Workflow. Die Artikulationen sind vielseitig beeinflussbar und ermöglichen somit ein sehr authentisches Klangerlebnis. Bei Bedarf kannst Du sogar die Streichposition des Bogens auf dem Instrument variieren, was dir zusätzlich neue Klangmöglichkeiten bietet.

Auch das Arbeiten mit den neuen Patches „Full Ensemble“ und „Lite Ensemble“ dürfte am Anfang und im Verlauf des kreativen Schaffensprozesses für viele eine bereichernde Erfahrung sein, da sie sich besonders eignen, um erste Ideen zu entwickeln. Die Funktionen »Live Mode« und »Run mode« gestalten dieses virtuelle Instrument sehr attraktiv, denn hier wird vor allem die »Menschlichkeit« der Performance großgeschrieben.

Letztlich befindet sich auch der Preis mit 390,- Euro in einem angemessenen Rahmen und so möchte ich im Cinematic Strings 2 Testbericht auf delamar eine klare Kaufempfehlung aussprechen.

Cinematic Strings 2 Features

  • Sample Library für Kontakt
  • Violinen, Bratschen, Celli, Kontrabässe und zwei Ensembles
  • Alle üblichen Artikulationen spielbar
  • Humanize-Optionen
  • Reverb & Vibrato integriert
Hersteller: Cinematic Strings
Produkt:

Cinematic Strings 2 Test

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