Chris Hein Horns Pro Testbericht
Blasinstrumente aller Couleur

Chris Hein Horns Pro Testbericht

Chris Hein Horns Pro Testbericht

Was ist es?

Die Chris Hein Horns Pro sind der Klassiker unter den Bläserklängen, speziell im mittleren Preissegment. Unterteilt in vier Volumes, die auch einzeln zu erwerben sind, belegen sie 50 GB auf der Festplatte, die mit Hilfe von Native Instruments Kontakt oder dem kostenlosen Kontakt Player in jeder kompatiblen DAW spielen kannst. Kompatibel sind alle DAWs, die unter Windows (ab Windows 7 mit 32/64 Bit) oder Mac OS X (ab 10.6) laufen und eine der folgenden Plugin-Schnittstellen unterstützen: VST, AU oder RTAS. Darüber hinaus gibt es auch eine eigenständig (»standalone«) lauffähige Version der Software.

Mit den Chris Hein Horns erhältst Du Trompeten, Saxophone, Posaunen und weitere Blasinstrumente, spielfertig und mit dem Fokus auf Pop, Funk, Soul und Co., also nicht auf einen orchestralen Klang ausgelegt.


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Chris Hein Horns Pro Testbericht

Erster Eindruck und Installation


Passend dazu


Wenn man bedenkt, dass die Chris Hein Horns in der Pro-Edition circa 50 GB an Samples beinhalten, ist das Paket sehr leichtgewichtig: es müssten doch sechs, sieben oder acht DVDs sein? Nein, hier geht man neue Wege: Es liegt ein großer USB-Stick in der Packung, dessen Inhalt man einfach auf die Harddisk schieben kann. Dann musst Du die Library nur noch in Kontakt hinzufügen und im Service-Center die Seriennummer eingeben, schon ist das System einsatzbereit – endlich mal eine zeitgemäße Library. Ein Handbuch sucht man im Paket leider vergeblich, dafür finden sich PDFs und Videos auf dem Stick.

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Statt eines Handbuchs gibt es das Quasi-Instrument »The Manual«

Als »Handbuch« wird ein »Instrument« beigelegt, bei dem genau ersichtlich wird, welcher Controller was, wie, wann und wie genau steuert – einfacher und übersichtlicher als ein (PDF-)Handbuch, weiter so!

Unter der Haube

Du kannst dir die Chris Hein Horns Pro als Komplettpaket (»Complete«) oder in vier Volumes zum Geschenk machen, ganz nach Geldbeutel oder Bedarf, denn die vier Teile sind thematisch bzw. besetzungstechnisch gruppiert:

  • Volume 1: Soloinstrumente (Alt-Sax, Tenor-Sax, Trompete, Posaune und Trompeten-Section)
  • Volume 2: Blech- und Holzblas-Sections (Vierfach-Trompete, Dreifach-Alt-Saxophon, 2x Tenor sowie Bariton-Sax, Vierfach-Posaune, 2x Bass-Posaune, Dreifach-Sax-Section sowie Dreifach-Trompete und Posaunen-Saxophon)
  • Volume 3: Gedämpfte Bläser (8x Trompete und Posaune, siebenfache Trompeten-Section und Fünffach-Posaunen-Section)
  • Volume 4: Zusätzliche Saxophone und Bläser (Es-Klarinette, B-Klarinette, Bass-Klarinette, Contrabass-Klarinette, zwei Sopran-Saxohpone, Bass-Saxophon (!), Contrabass-Saxophon (!), vier Flügelhörner, zwei F-Tuben, Cimbasso, Alphorn und mehr)

Somit stehen dem geneigten Musiker mit der Complete-Edition nicht nur die wichtigsten Instrumente zur Verfügung, man kann sich komplett eindecken, und hat auch eher exotische Vertreter wie Bass- und Contrabass-Saxophon oder auch Alphorn und Bass-Posaunen – sehr schön!

Chris Hein Horns Pro Testbericht

Hochwertige Effekte sind mit dabei, auch Faltungshall mit eigenen Impulsantworten

Bedienung

Die Bedienung ist im Vergleich zur Vorgängerversion und zu Chris Hein Horns Compact stark verbessert worden. Sie ist stringenter und übersichtlicher. Für Jünger des VST-Expression-Features von Cubase und Nuendo werden fertige Mappings angeboten. Damit erhöht sich die Usability nochmals.

Chris Hein Horns Pro Testbericht

Das Legato lässt sich flexibel und relativ umfangreich einstellen – sehr schön!

Viele Parameter und Features werden nicht pro Instrumenten-Instanz eingestellt, sondern pro Artikulation, was das Umstellen schon schnell zur Fleißarbeit werden lässt. Die Key-Switches (Umschalter zwischen den Artikulationen) sind übrigens frei belegbar – sehr hübsch, denn das erhöht die Spielbarkeit erheblich, wenn man dieses Instrument live, also auf der Bühne, einsetzt.

Chris Hein Horns Pro Testbericht

Die Werkzeugkiste mit den verschiedensten Artikulationen (Spielweisen)

 

Sound im Chris Hein Horns Pro Testbericht

Klanglich spielen die Chris Hein Horns ganz vorne mit. Obschon der Fokus auf »U-Musik« liegt (Jazz, Pop, Funk, Soul etc.) lassen sich die virtuellen Bläser, und das nicht erst seit der Pro-Version, auch im klassischen Sektor nutzen. Die Artikulationen, die für die Instrumente vorliegen, deuten klar in die populärmusikalische Richtung. Spaß machen Features wie »Growl« und »Shake«, die sich stufenlos hinzumischen lassen, eine klare Stärke im Vergleich zu anderen Software-Instrumenten.

Chris Hein Horns Pro Testbericht

Growl, Shake, Release-Samples, Doit, Falls… alles flexibel einstellbar und zuweisbar

Weiter fällt am Sound positiv auf, dass die Intonationen und Ansätze nicht mit Melodyne oder Auto-Tune glattgebügelt sind, sondern natürlich klingen. Die »Short«-Artikulationen funktionieren leider nicht immer als Staccato-Sample, hier bewegen wir uns aber schon im Bereich der Luxusprobleme. Alles in Allem klingen die Artikulationen gut und sind brauchbar. Auch hat mir gut gefallen, dass der Ansatz (also auch das Luftgeräusch) hörbar und regelbar ist.

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Die Artikulationen lassen sich präzise einstellen und individualisieren

Leider liegt auch hier eine Schwäche, da es beim Überblenden (Crossfaden) zu Unsauberkeiten (Flanging) kommen kann, schade. Diese Phasen-Probleme wurden allerdings deutlich reduziert, so dass sie hier nicht mehr so stark ins Gewicht fallen. Lausche dazu dem dritten Klangbeispiel.

Im Übrigen werden in den Klangbeispielen nur die Artikulationen demonstriert.

Alt Sax

Trompete

Xfade

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Fazit zum Chris Hein Horns Pro Test

Die Chris Hein Horns Pro werden mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten, bekommst Du doch 54 Solo-Instrumente und 32 Sections fürs Sauerverdiente auf die Festplatte des heimischen Rechners. In den gut 50 GB ist alles dabei, was das Herz begehrt, wenn es um Bläser im Pop, Rock, Jazz und Soul-Sektor geht.

Gleich vorweg: Der Klang stimmt hier auch! Es gibt noch das ein oder andere VSTi, welches klanglich den Chris Hein Horns gefährlich werden könnte, diese rangieren aber in anderen Preisregionen. Die Bedienung wurde deutlich verbessert, auch wenn sie noch nicht optimal ist.

Die Schwächen, der Chris Hein Horns treten hauptsächlich beim Überblenden zwischen den Artikulationen, im Section-Spiel und der Steuerbarkeit auf. Das überblenden der Artikulationen untereinander (Growl, Triller…) hat mitunter starke Phasenprobleme. Diese wurden – im Vergleich zu den Vorgängerversionen zwar schon deutlich verbessert, aber hier ist noch Potential.

Klare Kaufempfehlung für Komponisten und Arrangeure von Pop, Funk, Soul und Film sowie Game Scores. Der Klang ist – speziell in dieser Preisklasse – sehr gut und recht flexibel, denn auch klassische Stücke lassen sich bis zu einem gewissen Punkt ganz gut realisieren, trotzdem ist die Library klar im Pop, Rock, Jazz und angrenzenden Musikstilen zu Hause. Alles in allem gibt es satte viereinhalb von fünf Punkten im Chris Hein Horns Pro Testbericht auf delamar.

Chris Hein Horns Pro Features

  • Sample Library für Kontakt
  • 54 Soloinstrumente, 32 Sections
  • Blech- und Holzbläser einzeln und als Section
  • ~50 GB Samples
Hersteller:   
Produkt:

Chris Hein Horns Pro Test

Lesermeinungen (3)

zu 'Chris Hein Horns Pro Testbericht: Blasinstrumente aller Couleur'

  • Milo   04. Feb 2013   16:10 UhrAntworten

    HALLO!
    Sie können sich noch so viel bemühen, es klingt einfach nicht.
    Ich habe für Sib. den Kontaktplayer aber ich nutze höchstens mal eine Klarinette.
    Gruss M.

  • Bratzmann   05. Feb 2013   20:34 UhrAntworten

    Auch ich muss dem Zustimmen. Aus einer alten Workstation der 80ziger Jahren klingen die üblichen Presets besser als dieses Produkt.
    Mir ist es unverständlich wie ein Hersteller meint so etwas anbieten zu können.

  • Holger   14. Mrz 2013   15:56 UhrAntworten

    Offenbar sind hier die alten Samples im neuen Gewand am Start. Ehrlich gesagt klingt diese Lib. einfach nur schlecht, ganz schlecht sogar. Mein 10 Jahre altes Edirol Orchestra-Plugin klingt da wesentlich besser...

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