beyerdynamic DT 770 PRO Testbericht
Geschlossener Kopfhörer mit 80 Ohm

beyerdynamic DT 770 PRO Testbericht

Klassisches Design - beyerdynamic DT 770 PRO Testbericht

Was ist es?

Der beyerdynamic DT 770 PRO ist ein dynamischer Kopfhörer in geschlossener Bauweise – er umschließt deine Ohren vollständig. Dieser Kopfhörer eignet sich vor allem für das Recording, zur Überprüfung deiner Abmischungen im Homerecording Studio, aber ebenso gut für langes Musik hören.

Die Gabelgelenke, an denen die Ohrmuscheln befestigt sind, lassen sich herausziehen. So kannst Du die Headphones an deine Kopfgröße anpassen. Die Kabelzuführung ist einseitig – das drei Meter lange Kabel ist an der linken Ohrmuschel befestigt.

Lies auch: beyerdynamic DT 770 PRO 32 Ohm Test

Im Lieferumfang ist ein vergoldeter Klinken-Adapter enthalten, mit dem Du den Kopfhörer auch in große Klinkenbuchsen (6,3 mm) stecken kannst. Der Kopfhörer hat einen breiten Frequenzgang von 5 – 35.000 Hz und einen maximalen Schalldruckpegel von 96 dB.


Passend dazu


In diesem Testbericht nehmen wir die Version mit 80 Ohm unter die Lupe. Der Hersteller bietet darüber hinaus je ein gleichnamiges Modell mit einem Widerstand von 32 Ohm, 250 Ohm sowie die Variante „M“, die besonders gut die Umgebungsgeräusche mindert.

Die Impedanz nimmt aber keinen großen Einfluss auf den Kopfhörer. Die Version mit 32 Ohm läuft auch an Smartgeräten laut genug und die Version mit 250 Ohm dürfte wahrscheinlich einen leicht detaillierteren Klang haben.

5 beyerdynamic DT 770 PRO Features

  • Dynamischer, geschlossener Kopfhörer
  • Für Produzenten
  • Impedanz: 80 Ohm
  • Max. Schalldruckpegel: 96 dB
  • Frequenzbereich: 3 – 35.000 Hz

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beyerdynamic DT 770 PRO Testbericht

Verarbeitung & Tragekomfort

Der aus Federstahl gefertigte Bügel ist gepolstert, wie es sich für einen solchen Kopfhörer gehört. Das Ohrpolster lässt sich auch abnehmen; mit vier Druckknöpfen lässt es sich schließen und am Bügel befestigen.

Die Ohrmuscheln sind mit Velours überzogen – sehr kuschelig! Auch nach längerem Tragen des beyerdynamic DT 770 PRO auf dem Kopf schwitzt man nicht so, wie es beispielsweise mit einem Lederüberzug der Fall wäre.

beyerdynamic DT 770 PRO Test

Der Kopfhörer überzeugt mit einem angenehmen Anpressdruck.

Der Anpressdruck der Ohrmuscheln fällt moderat aus. Und das Gewicht ist mit 270 Gramm gerade noch niedrig genug, um auch bei ausgedehntem Musik hören nicht störend aufzufallen. Langen Sessions steht also unabhänging von der Kopfgröße nichts im Wege.

Die Gabelgelenke lassen sich jeweils etwa 4 cm weit herausziehen. Dazu kommen die leicht nach vorne und hinten neigbaren Ohrmuscheln, die sich bestens an den Kopf anpassen können. Mit diesen beiden Funktionen ist sichergestellt, dass die meisten Kopfformen bequem unter dem DT 770 PRO Platz finden.

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Kabel & Stecker

Das Kabel ist mit drei Metern lang genug für die meisten Anwendungsszenarien. Dabei gefällt mir, dass kein Spiralkabel verwendet wurde – einfach, weil es dadurch nicht so durchhängt und am Kopfhörer „zieht“.

beyerdynamic DT 770 PRO Test

Die Ohrmuschel ist aus Kunststoff – dafür ist er schön leicht.

Das Kabel ist einseitig an der linken Ohrmuschel befestigt und mit einem dreipoligen vergoldeten 3,5-mm-Klinkenstecker ausgestattet, auf den Du einen ebenfalls vergoldeten Adapter für 6,3-mm-Klinkenbuchsen schrauben kannst. Dieser ist im Lieferumfang enthalten.

Das sollte nicht überraschen, denn der Goldüberzug gehört ja mittlerweile auch bei weitaus günstiger erhältlichen Kopfhörern zum Standard.

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Klang des beyerdynamic DT 770 PRO

Ausnahmsweise möchte ich bei der Beurteilung des Klangs mal nicht mit meinem Lieblingsthema – dem Bass – beginnen. Denn bei diesem Kopfhörer fiel mir ein anderer Aspekt besonders ins Ohr: die räumliche Wiedergabe („Soundstage“) des Sounds.

Bei entsprechend gut abgemischten Tracks breitet sich um dich herum ein weiter Raum aus, der der Wirklichkeit schon nahe kommt. Alle einzelnen Klänge sind klar voneinander getrennt zu hören, lassen sich also eindeutig verorten. Man möchte am liebsten nach ihnen greifen – hier hat beyerdynamic sehr gute Arbeit geleistet.

beyerdynamic DT 770 PRO Test

Der geschlossene Kopfhörer eignet sich gut für Recording.

Bässe im beyerdynamic DT 770 PRO Test

Nun möchte ich einige Worte zum Frequenzgang verlieren. Die Bassdarstellung ist ausreichend trocken und verzerrungsfrei, womit bereits eine Voraussetzung für die präzise Beurteilung eines Mixes gegeben ist.

Hier wirkt sich das Bassreflexsystem positiv aus. Allerdings fällt im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten auf, dass die hohen Bässe (etwa ab 100-120 Hz aufwärts) relativ laut ausfallen.

Mitten

Gleichzeitig werden die mittleren Frequenzen beim DT 770 PRO im Sound etwas in den Hintergrund gedrängt. So kommt es, dass einige Details in den Mitten nicht ganz so deutlich wahrnehmbar sind, wie es wünschenswert wäre.

Das ist okay für den Genuss moderner Tanzmusik, aber eher lästig beim Abmischen. Im Tonstudio für das Recording kein Problem.

beyerdynamic DT 770 PRO Test

Der beyerdynamic DT 770 PRO hat ein klassisches Design.

Höhen

Bei den Höhen gibt es im Sound nichts zu beanstanden. Sie klirren auch bei höheren Lautstärken in keiner Weise und klingen nicht aufgeregt. Hier sind viele Details wahrnehmbar.

Alles ist klar und deutlich zu hören, ohne übertrieben hell zu klingen. Der beyerdynamic DT 770 PRO schießt also nicht über das Ziel hinaus, sondern findet bei den Höhen genau das richtige Maß. Fein.

beyerdynamic DT 770 PRO Test

Gemeinsames Musizieren kann mit dem beyerdynamic DT 770 PRO Spaß machen.

Frequenzkorrekturen im beyerdynamic DT 770 PRO Test

Beim DT 770 PRO kommt die so genannte Diffusfeldentzerrung zum Einsatz. Dabei werden Frequenzkorrekturen vorgenommen, um annähernd denselben wahrgenommenen Frequenzgang wie bei frontseitig aufgestellten Stereolautsprechern zu erzielen.

Die Pegel der oberen Frequenzbereiche werden abgesenkt, wodurch der Klang dem gewohnten Hörempfinden näher kommen soll. Und das ist gut gelungen.

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Isolation der Umgebungsgeräusche

Die Abschirmung vor Außengeräuschen mit circa 18 dBA erleichtert das störungsfreie Abhören. Hier erzielt der DT 770 zwar keine Spitzenwerte, doch verstecken muss er sich auch nicht.

Schließlich ist er nicht für den Einsatz in lauten Umgebungen konzipiert. Und wer eben noch mehr Abschirmung wünscht, für den bietet der Hersteller aus Heilbronn die Variante DT 770 M an.

Bildstrecke

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der beyerdynamic DT 770 PRO zwar sehr detailliert, aber nicht ganz so nüchtern und streng wie beispielweise der direkte Konkurrent AKG K 271 klingt. Er macht einfach mehr Spaß, wenn es nicht gerade um den Einsatz als Abhörgerät im Studio, sondern schlicht um das Musik hören geht.

Die relativ prominente Basswiedergabe wird Freunde elektronischer Musik und Hip-Hop-Begeisterten gefallen. Bei der Beurteilung deines Mixes führt sie anfangs in die Irre, wenn Du dich noch nicht darauf eingestellt hast.

Wenn die Gewöhnungsphase vorüber ist, werden auch mit dem DT 770 PRO Mixe möglich, die auf den meisten Lautsprechern gut klingen.

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Fazit zum beyerdynamic DT 770 PRO Test

Mit dem beyerdynamic DT 770 PRO hat der deutsche Hersteller aus Heilbronn einen Kopfhörer im Sortiment, der für Kontroll- und Monitorzwecke und vor allem für das Tonstudio gut geeignet ist – und das von den Ansprüchen an eine pingelig genaue Wiedergabe befreite Musik hören macht fast noch mehr Spaß.

Die Verarbeitungsqualität ist gut. Dabei ist zu verschmerzen, dass die Ohrmuscheln aus Kunststoff bestehen, denn dafür bleibt das Gewicht in einem erträglichen Rahmen.

Die Ohrpolster aus Velours fühlen sich prima an und sind nicht so schweißtreibend wie Leder. Das ermöglicht lange Sessions mit hohem Tragekomfort auf dem Kopf.

Die Detailgenauigkeit bei der Wiedergabe ist wirklich fein und der unaufgeregt, annähernd verzerrungsfreie Klang überzeugt – sei es bei Bässen, Mitten oder Höhen. Zudem beeindruckt der DT 770 PRO mit einer räumlichen Darstellung, wie sie in dieser Preisklasse nicht häufig zu finden ist.

Wenn Du auf einen schnurgeraden Frequenzgang wert legst, wird dir die leichte Überbetonung der Bässe nicht so gut in den Kram passen.

Denn die prominenten Tieffrequenzen gehen damit einher, dass die Mitten im Sound etwas in den Hintergrund rücken, was die exakte Beurteilung eines Mixes für ungeübte Ohren erschwert.

Alles in allem ist der beyerdynamic DT 770 PRO ein feiner Kopfhörer, den ich dir guten Gewissens empfehlen kann. Im beyerdynamic DT 770 PRO Test bekommt er eine gute Wertung.

beyerdynamic DT 770 PRO Features

  • Dynamischer, geschlossener Kopfhörer
  • Ohrumschließend
  • Diffusfeldentzerrt
  • Impedanz: 80 Ohm
  • Schalldruckpegel: 96 dB
  • Übertragungsbereich: 5 - 35.000 Hz
  • Einseitig geführtes 3 m langes gerades Kabel mit 3,5 mm Anschlussstecker
  • Gewicht mit Kabel: 346 g
  • Gewicht ohne Kabel: 284 g
  • Lieferumfang inkl. schraubbaren Adapter von 3,5 mm auf 6,35 mm und Zugbeutel
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beyerdynamic DT 770 PRO Test

Lesermeinungen (7)

zu 'beyerdynamic DT 770 PRO Testbericht: Geschlossener Kopfhörer mit 80 Ohm'

  • Tom Kalbitz   26. Nov 2011   10:49 UhrAntworten

    ich selbst habe die 250 ohm variante der kopfhörer. bin sehr zufrieden und kann sie nur empfehlen. preislich sind sie auch in ordnung.

  • AKGFAN   26. Nov 2011   15:27 UhrAntworten

    Und jetzt fehlt nur noch ein Testbericht zum AKG K271 MKII :)

  • Neil Ownash   26. Nov 2011   15:40 UhrAntworten

    Kann ich bestätigen.
    Die Kopfhörer sind, besonders für den Preis, Spitzenklasse!
    Viele Stunden tragen sind mühelos möglich und der Ton ist unglaublich gut.
    Für "normale" Soundkarten würde ich die 80ohm version empfehlen, da selbst diese vergleichsweise leise sind, wenn man normale Kopfhörer im Vergleich hat.

  • Dennis Honecker   07. Jul 2012   20:37 UhrAntworten

    Ich hatte beide Ohm-versionen.Ich ziehe die hochohmigere Version vor um leistungsschwachen Verstärkern 'ne Freude zu machen.Ich nutze ihn auch in der Bahn mit MP3 Playern.Über den Klang muß man nix mehr sagen.In JEDEM 2.Studio und Radiosender wird er benuzt.(Wieso wohl)Das im Test beschriebene weniger schwitzen ist quatsch.Bei Thomann hol' ich mir nach 'nem halben Jahr die Kunstlederteile,(Nachfragen,meist nicht gelistet)
    weil ich trotz regelmäßiger Kopfwäsche den Stoff versiffe(riecht lecker und sieht auch so aus)Die Reinigung des (scheinbar guten) Kunstleders ist problemlos.Ich nutze den DT770 pro seit ca.15 Jahren.Wenn man gleichen Klang per Lautsprecher haben möchte sind ca 3000€ nötig.
    Ausgiebiges probehören vorausgesetzt,sonst teurer.
    Aber gegen ein paar Magneplanar Tympani kriegt er KEINEN Stich.Die kosteten aber auch 10000DM

  • colophon   07. Feb 2013   15:54 UhrAntworten

    Für mich war die probegehörte Variante (80 Ohm) eine interessante Verknüpfung mehrerer sonst widersprüchlicher Welten:
    die Möglichkeit sich "abzuschotten" - beim Hören nicht genervt werden und niemanden nerven - kombiniert mit guter Auflösung und toller Bühnenabbildung. Was (besonders in den Tiefen) knallen soll, kommt auch so rüber, trotzdem ist er auch feinsinnig genug. Für mich am Ende die Lösung, die ein breites Anwendungsspektrum ermöglicht, und meinen Hörizont in mehreren Belangen erweitert hat.

  • KopfHörer   13. Jan 2015   19:48 UhrAntworten

    beyerdynamic DT 770 PRO
    Meine Fresse...sind das geile Teile!
    Ein BASS zum abkacken Tieeeeeeefffff
    und das reinste MITTEN,HÖHEN -MONSTER-

    Verdammte ÜberKACKE,, Schweinebaumel, Nee-Wucht, Boah.
    Ich... Scheiss mich wech...SONDERKLASSE!

    Der KOPFhörerHörer

  • Horst Voll   08. Feb 2022   15:53 UhrAntworten

    10 Jahre später: Ich habe gerade ein brandneues Paar DT-770 Pro (80 Ohm) bekommen und bin ziemlich entsetzt wie mittig die Dinger klingen! Ich hatte bis vor 10 Jahren einen alten DT-770, der so klang wie man den Dingern allgemein so nachsagt - dicke Bässe, Mitten leicht unterrepräsentiert, neutrale Höhen... der neue DT-770 Pro hat absolut nichts davon. Selbst im Vergleich zu meiner Nahfeld-Abhöre (Equator D5) klingen besonders die Hochmitten sehr dominant, Bläser werden dadurch geradezu unangenehm, auch wenn ich damit gut Verfärbungen in dem Bereich orten kann (weil sie fast weh tun). Was mag das sein? Bauteilstreuung?

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