American Audio VMS2 Testbericht
Robuster DJ-Controller für zwei Decks

American Audio VMS2 Testbericht

Wie wird wohl das Fazit im American Audio VMS2 Testbericht lauten?

Was ist es?

Beim American Audio VMS2 handelt es sich um einen DJ-Controller mit Audio Interface, mit dem Du zwei Decks steuern kannst. Für diese gibt es jeweils ganz klassisch einen 3-Band-EQ und einen Gain-Regler. Unter den mit insgesamt vier Farben hintergrundbeleuchteten Knöpfen sind sich auch solche für Loop- und Cue-Funktionen mit an Bord.

Das integrierte Audio Interface kann neben den über USB eingespeisten Tracks von deinem Audio PC auch Line-Signale einverleiben, wobei Du diese dank Phono-Vorverstärker und Erdungsschraube in einen Modus für Plattenspieler versetzen kannst. Zudem steht ein kombinierter XLR-/Klinkeneingang für Mikrofone zur Verfügung. An Ausgängen gibt es einen für Kopfhörer (große Klinke), zwei Line-Outputs (Master & Booth) sowie einen symmetrischen XLR-Output.

Als DJ-Software wird eine auf den American Audio VMS2 abgestimmte Version von Virtual DJ LE mitgeliefert. Auch einen eigenen ASIO-Treiber hat das Produkt im Gepäck.

American Audio VMS2 Testbericht

Wie wird wohl das Fazit im American Audio VMS2 Testbericht lauten?


anzeige


 


Passend dazu


American Audio VMS2 Testbericht

Erster Eindruck

Der American Audio VMS2 ist bis auf die nicht mit dem Gehäuse verschraubte Kopfhörerbuchse in allen Details hervorragend verarbeitet. Das gesamte Chassis ist aus Metall gefertigt, wobei vier massive Gummiaufsätze auf den Ecken des Gehäuses sitzen. Diese dämpfen nicht nur Stöße und schützen vor unsanftem Anecken – sie verhindern zudem, dass die an der Vorder- und Rückseite angebrachten Bedienelemente in Mitleidenschaft gezogen werden, wenn Du das Gerät einmal kippst und auf einer der beiden Kanten Kante abstellst. Klasse!

Es besteht die Möglichkeit, das Gerät in ein 19-Zoll-Rack einzuschrauben. Sehr schön, dass die passenden Rack-Schienen zum Anschrauben gleich mitgeliefert werden. In diesem Fall sind die an der schmalen Vorderkante angebrachten Bedienelemente (siehe nächster Abschnitt) allerdings schwerer zu sehen und zu bedienen.

Die Klangqualität des integrierten Audio Interface ist prima, das Hintergrundrauschen fängt erst bei extrem hohen Lautstärken an, sich bemerkbar zu machen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Fader, Drehregler, Knöpfe und Schalter

Der positive Eindruck von der Konstruktion setzt sich bei den Drehreglern und Fadern fort. Die Kappen der Potis sitzen wie angegossen auf ihren Drehgebern und der Widerstand beim Schrauben ist hoch. Durch die gummierte Oberfläche und die kleinen zahnradartigen Erhebungen hast Du alles fest im Griff. Die EQ-Potis rasten in der Mittelstellung sanft ein.

Dem Bedienstandard von DJ-Controllern folgend sind die Kanal- und die Pitch-Fader relativ schwergängig, während der Crossfader richtig flutscht. Letzterer lässt sich austauschen, ob mit einem Modell des Herstellers oder mit einem Innofader – praktisch, wenn nach Stunden ausgiebiger Cuts und Scratch-Einlagen das Material ermüdet oder in die Brüche geht. Dazu findest Du im PDF-Handbuch Hinweise. Zentral zwischen den beiden Kanal-Fadern findest Du ein LED-Lauflicht im klassischen Farbensemble (grün > gelb > rot), wobei die Oberfläche auf mit einer Beschriftung der Pegelstände (-40 bis +10 Dezibel) versehen ist.

American Audio VMS2 Testbericht

Alles dran, was man für gut 250 Euro erwarten kann

Beim Drücken der Buttons ertönt ein kleines Klicken und der Übergang zwischen »nicht gedrückt« und »gedrückt« ist klar zu spüren. Hier könnte man höchstens den etwas festen Druckpunkt kritisieren. Um die elementaren Funktionen der drei großen Knöpfe für Cue, Start und Pause von den sonstigen Funktionstasten abzugrenzen, werden andere Farben für die Hintergrundbeleuchtung verwendet. Die meisten Buttons lösen bei gleichzeitig gedrückter Shift-Taste eine alternative Funktion aus, so dass der Umfang an bedienbaren Features vergrößert wird, ohne die Oberfläche mit weiteren dedizierten Knöpfen zu überfrachten.

Die Vorderseite ist mit einigen Funktionen bestückt, die dem Gerät sehr gut zu Gesicht stehen und für fortgeschrittene DJs wie gerufen kommen. Die Mikrofonkontrollen umfassen An/Aus, Gain und sogar einen Regler zur Justierung der Klangfarbe (ein einfacher EQ-Poti mit einem Verlauf von Bassbetonung über Neutralstellung bis hin zur Höhenbetonung). Weiterhin finden sich hier die Umschalter für die USB- oder Cinch-Speisung der Decks. Für deinen Kopfhörer gibt es hier die Buchse, den Gain-Poti und den Cue-Mix-Regler, mit dem Du das Vorhörsignal eines oder beider Kanäle stufenlos mit dem Master-Signal mischen kannst.

Zu guter Letzt noch diese Schmankerl: ein Drehregler zum stufenlosen Überblenden zwischen drei verschiedenen Crossfader-Kurven (darunter eine speziell zum Scratchen) und ein Schalter zur Invertierung der Crossfader- Ausrichtung. Sehr fein, nur das Handling dieser vorderen Bedienelemente könnte sich beim einen oder anderen Gig als schwierig herausstellen.

Zwischen allen Sektionen ist genügend Platz – es dürfte sehr selten vorkommen, dass Du ein Bedienelement versehentlich betätigst.


anzeige

Jog-Wheels

Die Jog-Wheels des American Audio VMS2 sind den Plattentellern eines Technics 1200 bzw. 1210 nachempfunden und etwas kleiner als der Durchschnitt bei DJ-Controllern, was mich mit meinen nicht allzu großen Händen aber mitnichten am Spulen, Abbremsen, Anschubsen und Scratchen hinderte. Die druckempfindliche Oberfläche ist geriffelt (wie die Rillen im Vinyl), was für einen guten Grip sorgt.

Ist der Vinyl-Modus aktiviert, registriert die Oberfläche des Jog-Wheels den darauf ausgeübten Druck deiner Finger, hält die Wiedergabe während des aufrechterhaltenen Drucks an und ermöglicht das Scratchen bzw. schnelle Spulen. Die Druckempfindlichkeit lässt sich dabei leider nicht einstellen, allerdings wird dieser potentielle Kritikpunkt dadurch ausgeglichen, dass der Rand des modellierten Plattentellers nicht berührungsempfindlich ist und das sanfte Pitchen stets ermöglicht – vorausgesetzt, der abnehmbare Ring aus elastischem Kunststoff (Silikon?) ist darübergestülpt. Clevere Lösung.

 

Effekte, Loops & Cue-Punkte im American Audio VMS2 Testbericht

Wenn Du Effekte steuern willst, kann das über die Kombination aus dem Browser-Drehregler und den Cursor-Buttons ringsumher geschehen; so wird es etwa auch im mitgelieferten Virtual DJ LE gehandhabt. Dedizierte Potis und Knöpfe gibt es leider nicht.

Mit dem American Audio VMS2 kannst Du bis zu drei Cue-Punkte setzen. Wieder gelöscht werden diese durch gleichzeitiges Drücken der Shift-Taste. Mit der großen Cue-Taste neben Play und Pause springst Du zum letztgesetzten Cue-Punkt.

In puncto Looping ist wahrscheinlich auch alles an Bord, was Du brauchen wirst – Knöpfe zum Setzen des Start- und des Endpunkts, ein Button zum Aktivieren/Deaktivieren des Loop-Modus‘ und die Möglichkeit zum Halbieren oder Verdoppeln der Loop-Länge. Letzteres ist etwas umständlich gelöst, da für diese Features keine dedizierten Knöpfe zur Verfügung stehen. Stattdessen werden sie als Alternativfunktionen (gleichzeitiges Drücken der Shift-Taste nötig) der Buttons zum Spulen angeboten, so dass Du immer mehr als einen Finger einsetzen musst, was auch aufgrund des hohen Druckpunkts nicht so leicht von der Hand geht.

 

Integration in Virtual DJ & Co.

In der speziell auf den American Audio VMS2 abgestimmten DJ-Software Virtual DJ LE 7, die dem Lieferumfang beiliegt, funktionieren alle Bedienelemente wie erwartet ganz ohne anfängliche Konfiguration. Die graphische Oberfläche kommt in der Optik des Controllers daher, wobei die meisten Knöpfe, Regler und Fader in etwa da sitzen, wo sie auch auf der Hardware zu finden sind. Die Navigation innerhalb der Playlist und die Effektsteuerung laufen dank des klickbaren Potis und der ringsherum angeordneten Cursor-Buttons einwandfrei. Der ASIO-Treiber des Herstellers sorgt dafür, dass alle Funktionen ohne spürbare Verzögerung umgesetzt werden.

American Audio VMS2 Testbericht

Die mitgelieferte DJ-Software Virtual DJ LE 7

Fortgeschrittene und semiprofessionelle DJs werden vielleicht die eine oder andere Funktion vermissen, die in den Vollversionen der Platzhirsche in Sachen DJ-Software vorhanden ist. Für den schnellen Einstieg und ein Stück weit darüber hinaus ist das Programm aber voll tauglich.

Auf der Produktseite des Herstellers sind Mappings für NI Traktor verlinkt. Damit funktionieren die meisten Bedienelemente auf Anhieb und nach ein paar Minuten manueller Konfiguration ist alles eingestellt.

Unterstütze unsere Arbeit mit einem Kauf bei Thomann*

* Affiliate Link: Du bezahlst den normalen Preis und wir erhalten eine Provision, wenn Du etwas kaufst. Danke!

Fazit zum American Audio VMS2 Test

Der größte Trumpf des American Audio VMS2 ist die exzellente Qualität der Verarbeitung, die in dieser Preisklasse alles andere als selbstverständlich ist. Angefangen bei den dicken Gummistoßfängern an den vier Ecken des Geräts über die tadellos bedienbaren Fader und die festsitzenden Drehregler bis hin zu den sehr gut gelungenen Jog-Wheels ist alles bestens für ausdauernde Sessions und den ruppigen DJ-Alltag geeignet; leider ist die Kopfhörerbuchse nicht mit dem Gehäuse verschraubt, was angesichts des ansonsten hohen Verarbeitungsniveaus verwundert.

Auch fortgeschrittene und semiprofessionelle MP3-Jockeys finden in diesem DJ Controller fast alles vor, was für spannende Performances nötig ist. Drei Cue-Punkte sollten fast allen DJs locker reichen, eine Loop-Sektion ist an Bord und es gibt feine Extras wie die LED-Pegelanzeigen, den separat regelbaren Booth-Ausgang, drei ineinander übergehend regelbare Crossfader-Kurven und die symmetrischen XLR-Outputs.

Ein Aspekt, der das Bild trübt, ist die unter Umständen schlechte Erreichbarkeit bzw. Sichtbarkeit des regelmäßig genutzten Cue-Reglers für die Kopfhörermischung.

Für einen attraktiven Straßenpreis von 259,- Euro bekommst Du einen äußerst robust gebauten, recht umfangreich ausgestatteten und fein bedienbaren DJ-Controller mit zwei Decks – daher runde ich meinen American Audio VMS2 Testbericht mit viereinhalb von fünf Punkten ab.

American Audio VMS2 Features

  • DJ-Controller
  • 2 Decks
  • Kontrollen für Loop & Cue
  • Berührungssensitive Jog-Wheels
  • Drei Crossfader-Kurven
  • Eingänge: Line, Phono & Mikrofon
  • Ausgänge: 2 x Cinch (Master & Booth), XLR, Kopfhörer
Hersteller: American Audio
Produkt:

American Audio VMS2 Test

Lesermeinungen (2)

zu 'American Audio VMS2 Testbericht: Robuster DJ-Controller für zwei Decks'

  • Peter Schwinghammer   09. Mai 2014   10:14 UhrAntworten

    Es würde mich dringend interessieren, ob es für vms2 eine workstation/Case gibt, das passt.

    Danke.

    Peter

    • Felix   25. Dez 2014   11:33 UhrAntworten

      Ja gibt es bei thomann.de hab ich gestern bekommen. Das case passt genau mit dem controller und ist sehr robust. Den controller und das case gibt es auch im Doppelpack als Angebot. Ich weis die Antwort kommt bissl spät aber besser als gar nicht.

Sag uns deine Meinung!

Empfehlungen