Alesis Multimix 6 Cue Testbericht
Kopfhörerverstärker für bis zu 18 Personen

Alesis Multimix 6 Cue Testbericht

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Was ist es?

Der Alesis Multimix 6 Cue ist ein Kopfhörerverstärker zum Einbau in ein handelsübliches 19-Zoll-Rack, in welchem er eine Höheneinheit belegt. Es gibt sechs unabhängig mischbare Kanäle, wobei jeder Kanal von bis zu drei Kopfhörern abgehört werden kann. Für jeden Kanal stehen ein AUX-Input (6,3 mm), Knöpfe zum Stummschalten des linken und/oder rechten Kanals, ein Mono/Stereo-Schalter, ein Regler für die Ausgangslautstärke und ein Balance-Regler zum stufenlosen Mischen der möglichen Quellsignale (gemeinsamer Haupteingang separater AUX-Input) zur Verfügung.

Rückseitig befinden sich der Haupteingang (XLR oder Klinke nutzbar, beide symmetrisch, Gain-Regler auf der Vorderseite) und der Hauptausgang (ebenfalls XLR oder Klinke); so lassen sich auch mehrere Exemplare des Geräts aneinanderkoppeln. Als Alternative zum Haupteingang gibt es eine Klinkenbuchse, die diesen deaktiviert, sobald ein Stecker hineingesteckt wird. Weiterhin finden sich hier für jeden der sechs Kanäle noch zwei zusätzliche Klinkenausgänge zum Anschluss weiterer Kopfhörer.

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Alesis Multimix 6 Cue Testbericht

Erster Eindruck & Verarbeitung


Passend dazu


Beim Auspacken fällt mir neben der kleinen Broschüre mit den Sicherheits- und Garantiehinweisen eine multilinguale Schnellstartanleitung in die Hände, die auch einen Teil in deutscher Sprache enthält. Die technischen Spezifikationen gibt es leider ausschließlich auf Englisch, außerdem wird die oben erwähnte, den Signalpfad exklusiv für sich beanspruchende Funktionsweise des vorderseitigen „Direct In“ nicht erklärt. Es wäre deutlich angenehmer, wenn die Features vor dem Kauf gleich ersichtlich sind. Schließlich möchte ich nicht die Katze im Sack kaufen, wenn ich nicht die Gelegenheit habe, das Gerät selbst zu testen.

Schade, dass keine Rack-Schrauben mitgeliefert werden. Okay, kein Beinbruch, ist ohnehin eher selten. Wer das Gerät nicht in ein Rack stecken möchte, kann auch die vier mitgelieferten Gummifüßchen aufkleben, um den Schreibtisch nicht zu zerkratzen und für einen rutschfesten Stand zu sorgen.

Bei einem so günstigen Kaufpreis ist es verzeihlich, doch erwähnt muss es werden: Die Drehregler wackeln deutlich. Halb versöhnt werde ich vom angenehm hohen Drehwiderstand und dem weichen Lauf der Potis. Die Griffigkeit (grobe Riffelung) und die ausreichende Sichtbarkeit der gegenwärtigen Einstellungen (schwarzer Kennstrich auf weißem Grund) sind gegeben.

Die XLR-Buchsen sind mit je zwei Schrauben befestigt, auch die knallhart mit dem Gehäuse verschraubten Klinkenbuchsen, in denen die Stecker tadellos festsitzen, sind zu loben. Wer regelmäßig neue Kopfhörer an- und absteckt oder die Direct-In-Buchse ständig mit neuen Zuspielern versorgt, wird sich über diese Maßnahme freuen. Das ist selbst bei Geräten, die das Doppelte, ja fast das Dreifache kosten, nicht unbedingt gegeben.

Bleibt nur noch zu berichten, dass mir die Haptik und der klare Druckpunkt der Schalter sehr gut gefällt, sei es bei den kleinen Kanal-Switches oder dem großen, originell dreieckigen und blau beleuchteten Netzschalter. Letzterer ist schwergängig genug, dass ein versehentliches An- oder Ausschalten unwahrscheinlich bleibt.

 

Features im Vergleich

Da Kopfhörerverstärker in so vielfältigen Feature-Konfigurationen daherkommen, lohnt es sich, auf die Alleinstellungsmerkmale des Testkandidaten einzugehen und die Dinge anzusprechen, die mit den Mitbewerbergeräten besser oder überhaupt erst möglich sind.

Eine große Stärke dieses Geräts ist die Vielzahl der Kopfhörerausgänge – 18 Klinkenbuchsen warten darauf, ihre Signale zu senden, wobei der Knackpunkt hier der Wert von drei Ausgängen pro Kanal ist. Nach meiner Recherche gibt es in der Preisklasse bis 200,- Euro (und möglicherweise noch ein gutes Stück weiter hinauf) nur ein weiteres Gerät, das diese Möglichkeit bietet – den ART Audio Headamp 6. Dieser weist übrigens auch in seiner anderweitigen Ausstattung eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem Alesis Multimix 6 Cue auf, kostet aber ganze 40 Euro mehr.

Alesis Multimix 6 Cue Testbericht

Die Rückseite birgt je zwei zusätzliche Ausgänge pro Kanal

Eine vermeintliche Kleinigkeit, die ich dem Gerät hoch anrechne, ist die passive Weiterleitung der Signale von Haupteingang zu Hauptausgang, wodurch es nicht eingeschaltet sein muss, wenn es nur darum geht, den Sound durchzuschleusen.

Da die sonstigen Features nicht als außergewöhnlich zu bezeichnen sind, darf konstatiert werden, dass die vielen Ausgänge hier der Trumpf schlechthin sind. Ohne zu behaupten, dass es in der Preisklasse ein Muss wäre, möchte ich an dieser Stelle ein Feature in den Raum werfen, das andere Kopfhörerverstärker mit durchaus vergleichbarem Anspruch liefern können – den Equalizer. Beim Alesis Multimix 6 Cue ist keine Klangregelung eingebaut.

 

Signalqualität

Im Vergleichstest musste sich der Alesis Multimix 6 Cue mit dem Tascam MH-8 und dem Behringer Powerplay Pro-XL HA4700 messen. Als Ergebnis unserer Suche nach einem geeigneten Kopfhörer fiel die Wahl auf den für seine weitestgehend neutrale Klangwiedergabe geschätzten AKG K 271 MK II.

Obwohl der Kandidat von Tascam fast dreimal so teuer wie der Multimix ist (aber gleichzeitig, zugegeben, noch einige gute Features mehr bietet), nehmen sie sich klanglich so gut wie nichts. Im Vergleich zum Gerät von Behringer ist dann eine deutliche Steigerung in puncto Verzerrung (auch bei niedrigen Pegeln), Impulstreue und Separation zu hören. Fazit: Der Klang ist sehr gut für die Preisklasse.

Nur der Vollständigkeit halber: Im Vergleich mit unserem SPL 2Control kann der Alesis Multimix 6 Cue erwartungsgemäß vor allem in Sachen Separation und Stereobreite nicht mithalten. Das ist freilich kein fairer Vergleich und auch überhaupt nicht nötig. Für audiophiles Lauschen ist dieses Gerät einfach nicht gedacht.

Die Gain-Reserven sollten in der Regel ausreichen, um alle Arten von Kopfhörern genügend zu versorgen.

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Fazit zum Alesis Multimix 6 Cue Test

Das wohl gewichtigste Kaufargument für den Alesis Multimix 6 Cue ist die Tatsache, dass beachtliche 18 Kopfhörer an ihn angeschlossen werden können; geteilt durch sechs unabhängig voneinander regelbare Kanäle ergibt das bis zu drei Hörer für einen Kanal. Soweit ich das überblicken kann, haben wir es hier mit dem erschwinglichsten Gerät zu tun, das eine derart umfassende Verteilerfunktion bietet.

Die meisten Komponenten dieses Kopfhörerverstärkers sind gut verarbeitet. So ist das Metallgehäuse solide konstruiert, während die Klinkenbuchsen fest mit diesem verschraubt sind. Die Schalter lassen sich gut bedienen. Sie senden ein klares haptisches Feedback und dank der LEDs auch eine optische Statusrückmeldungen.

Klanglich muss sich der Kandidat von Alesis selbst vor vielfach kostspieligeren Geräten nicht verstecken. Der Sound ist ausreichend klar, dynamisch und in der Tiefen- und Breitenstaffelung respektabel. Nettes Feature am Rande: Das Signal wird vom Haupteingang wird auch im ausgeschalteten Zustand zum Hauptausgang durchgeschleust.

Kritikwürdig sind die etwas wackeligen Potis und der Umstand, dass die Dokumentation äußerst spärlich daherkommt.

Am Ende stehen im Alesis Multimix 6 Cue Testbericht gute vier von fünf Punkten zu Buche. Ein gutes, preiswertes Gerät.

Alesis Multimix 6 Cue Features

  • Kopfhörerverstärker für bis zu 18 Geräte
  • 6 unabhängige Kanäle
  • Einzeleingänge für jeden Kanal
  • Master-In: XLR oder Klinke
  • Master-Out: XLR oder Klinke
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Alesis Multimix 6 Cue Test

Lesermeinungen (4)

zu 'Alesis Multimix 6 Cue Testbericht: Kopfhörerverstärker für bis zu 18 Personen'

  • Jan G.   02. Okt 2012   16:15 UhrAntworten

    "Im Vergleich zum Gerät von Behringer ist dann eine deutliche Steigerung in puncto Verzerrung (auch bei niedrigen Pegeln), Impulstreue und Separation zu hören."

    Wo ist mehr Verzerrund zu hören? Beim Alesis oder Powerplay?

    • Carlos San Segundo (delamar)   02. Okt 2012   16:23 UhrAntworten

      Beim Powerplay

  • Peter   15. Okt 2012   12:55 UhrAntworten

    "außerdem wird die oben erwähnte, den Signalpfad exklusiv für sich beanspruchende Funktionsweise des vorderseitigen „Direct In“ nicht erklärt."

    Besten dank für den Test. Könntest du bitte noch kurt auf die erwähnte "Direct In" Funktion eingehen? Wenn ich nämlich ein Quellgerät (Tascam DP-24) an den Direct Input anschließe, erhalte ich zwar genügend Pegel, der Gainregeler ist allerdings wirkungslos und verhält sich wie tot. Ich kann den Einganspegel ausschließlich durch das Quellgerät anpassen. Der Alesis-Support wußte auch nicht so recht wie der "Direct In" verschaltet ist.

    Beste Grüße
    Peter

  • Michael   09. Jun 2017   17:21 UhrAntworten

    Ohne Limiter ist bei einer Übersteuerung mit dem Verlust des Gehörs zu rechnen. Für InEar ist dieser Kopfhörerverstärker also NICHT geeignet!

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